|
Post by Queequeg on Mar 23, 2017 20:38:54 GMT
Nachdem eine Kaufberatung und dem Teaser hier stelle ich nun das Messer vor. Erst einmal nur die technischen Daten sowie F&F. Bis jetzt habe ich noch nicht mit dem Messer geschnitten aber da werde ich nach ein paar Wochen den Bericht nachliefern. Bestellung und LieferungDer Messerspezialist ist ein deutscher Vertrieb, der scheinbar diese Marke exklusiv führt. Der Preis (Versandkostenfrei) ist ggü. einem Händler in Japan sogar günstiger, wenn man Versand, Zoll und Einfuhr-Umsatzsteuer hinzuzieht. Die Verpackung war einwandfrei. F&FDas Messer wird in einer Box aus durchsichtigen Plastik geliefert, darin ist es gegen verrutschen gut gesichert gewesen. Das ist angemessen und zweckdienlich, denn auf aufwendige Verpackungen kann ich gerne verzichten, weil muß ja auch bezahlt werden. Jetzt zum Messer selbst! Der Griff liegt gut in der Hand und weil er nach Achtern deutlich an Volumen zunimmt, fasst er sich sehr angenehm an. Doch dann fällt der einzige, qualitative Fehler auf: man spürt den Übergang von Bolster zum Holz als Kante. Sperrholz soll ja eigentlich nicht mehr schwinden, hat es hier aber doch gemacht. Ein weiterer Punkt, der nicht volle Punktzahl für das F&F bedeutet, ist die leichte Verjüngung des Erls des ersten Zentimeter nach dem Bolster. Das ist mir aber erst bei der Vermessung aufgefallen weil im 1/10tel Millimeter Bereich. Wenn man darauf achtet spürt man es dann auch, technisch ist dies irrelevant und wird wahrscheinlich bei vielen Klingen dieser Bauart vorkommen. Klinge und Griff sind sauberst in einer Linie, die Grate aller Kanten sind entfernt aber nicht verrundet. Der Erl scheint durchgehend zu sein und ist am Griffende mit Niet oder Stift fixiert. Das ist mindestens optisch gelungen und die Ausführung der Oberfläche ist perfekt. Die Klinge besteht aus einem San Mai mit der Schneidlage aus VG5 (das angeblich bessere Eigenschaften haben sein soll als VG10) und den Seitenlangen aus SUS410. Die Trennlinie davon ist schön zu erkennen. Das Profil ist sehr auf die Spitze getrieben! Bei einer Klingenhöhe von knapp 3cm auf 16cm Klingenlänge, was schon mal eine ordentliche Streckung ist, befindet sich nahezu mittig und ist zu Beginn fast deckungsgleich zum kleineren Herder Petty. Der Holzgriff ist gleichmäßig gearbeitet und hat, obwohl es "nur" Sperrholz ist, eine tolle Farbe und Tiefe. Hat ein bisschen was von Zebrano, nur zu gleichmäßig. Natürlich hilft da die glatte Oberflächenbehandlung. Es könnte Lack sein oder auch Epoxidharz sein. BILDER GIBT'S ABER SCHON MAL EIN PAAR!!! Gruß QQ
|
|
|
Post by BastlWastl on Mar 23, 2017 20:53:02 GMT
Danke schon mal für die Vorstellung! Mit den Bildern sieht der Spalt schon fies groß aus, werden die Griffe von Herder in Lizenz gefertigt ? Bin schon auf Schneidimpressionen gespannt! Grüße wAstl.
|
|
|
Post by Queequeg on Mar 23, 2017 21:16:22 GMT
Es ist eine Kante und so krass ist es nicht und es wäre schade und falsch sich nur darauf zu fixieren.
|
|
|
Post by BastlWastl on Mar 23, 2017 21:19:38 GMT
So krass ist es nicht und es wäre schade und falsch sich nur darauf zu fixieren. Ja dachte ich mir schon das das nur auf dem Foto so schlimm rüber kommt. Und hey das ist ein Griff wenn der trotzdem gut in der Hand liegt ist das total egal. grüße wAstl.
|
|
|
Post by Gabriel on Mar 24, 2017 14:13:01 GMT
Moin Markus, danke für die Eindrücke! Tatsächlich habe ich die Marke in Japan recht oft gesehen, insbesondere bei den Küchenausstattern etc. (in der Kappabashi z.B.). So richtig angesprochen haben Sie mich (rein optisch schon) nicht so sehr. Aber die Geometrie sieht doch jetzt mal rein vom Kehlshot her ganz gut aus! Hätte ich garnicht gedacht so. Etwas mehr Distal Taper könnte das Petty IMHO gebrauchen aber. Gruß, Gabriel
|
|
|
Post by Queequeg on Mar 27, 2017 13:50:23 GMT
Nach ein paar Tagen der Nutzung bin ich noch immer zufrieden. Noch viel mehr weil das Messer von der Liebsten als solches angenommen wird. Die lakonische Begründung: Die Größe ist angenehm und es rostet halt nicht. Wenn es also genauso scharf ist wie die andern, wird es bevorzugt. Aus dem Grund wird es noch ein weiteres Messer in Rostträge geben. Fortsetzung des Testberichts: Das Messer hat inzwichen eine ganze Nacht nach dem Zitronenschnitt rumgelegen, ohne eine Reaktion zu zeigen. Es hat Käse und verschiedene Gemüse geschnitten und nach Stunden war noch immer keine Reaktion der Oberfläche zu erkennen gewesen. Die von flint angesprochene Kratzerempfindlichkeit der Flanken aus SUS410 kann ich bestätigen. Übermäßigen Gebrauch der harten Seite des Spülschwamms, bzw. des Edelstahlschwamms sollte vermieden werden, wenn man die schöne Oberfläche lange behalten will. Ich selbst habe ein paar Schnippeltests gemacht. Durch das sehr ähnliche Profil der Spitze mit dem Herder Petty schrie die Orange gradezu danach abwechselnd mit beiden Messern entblößt zu werden. Fazit: Der Schnitt ist identisch obwohl das Herder an der Wate geringfügig feiner ausfällt. Fillets aus der Schale haben beide schön fein geschnitten. Trotzdem geht der Punkt an das TS weil nach jedem Wechsel der Griff einfach besser in der Hand liegt. Das Herder führt man eher mit den Fingern und der Griff sitzt locker in der Hand, das TS liegt (nicht zuletzt durch das Mehrgewicht) tiefer. Danach habe ich noch Bacon Dörrfleisch getestet. Die Schwarte hat das TS mit wenig Wiederstand entfernt, bei dem Bacon war es dann aber kein Spaß mehr. Zuviel Verzug im Bacon, kein Gewicht, keine Höhe und Länge. Ein Versuch mit dem Herder dauerte nicht ganz drei Sekunden um diese Arbeit an das bereit liegende Kanso abzutreten. In der Not würde ich auch mit den Petty’s Bacon schneiden, wenn ich nicht muss, mach ich das nicht mehr. Wie geht es weiter? Ich denke im Laufe der Woche werde ich dem Messer einen neuen Schliff verpassen. Dann folgen noch weitere Tests um den Bericht abzuschließen. Gruß QQ
|
|
|
Post by Queequeg on Jun 24, 2017 15:31:14 GMT
Update! Den im letzten Post angesprochenen neuen Schliff hat es erst heute gegeben, davor haben kleine TU's ausgereicht. Heute wurde die Schneideleistung an der Tomate gerügt. Daher habe ich mich mal an einen neuen Schliff gemacht. Ich habe mir vorgenommen die Schneide auf von 30/70 auf 50/50 gleichzusetzen, selbige leicht auszudünnen sowie ballig auf Zero sollte es dann gleich auch werden. Zuletzt 19er Microfase. Gleich am Anfang dann der Fehler mit der groben Diamantplatte: Nicht abgeklebt und daher gleich Kratzer wo kein sein dürften und die sich auch nicht mehr im Verlauf der Steine nicht mehr beheben ließen. Ansonsten hat alles andere gut geklappt! Jetzt hat es über der Schneidkante am Kehl 0,23mm Mitte 0,18mm 1cm v. Sp. 0,20mm Lose hängendes Küchenpapier wird aber geschnitten. Ich hoffe es gefällt der Nutzerin. Allerdings ist es kaum nagelgängig was bestimmt daran liegt, dass ich nicht so wirklich viel Material entfernt habe. Bilder! Gruß QQ
|
|