Takamura Migaki R2 "First Contact"
Sept 27, 2016 9:56:38 GMT
Spitzweg, bembelfigur, and 1 more like this
Post by flint on Sept 27, 2016 9:56:38 GMT
Aus meinem Archiv:
Takamura Migaki R2 "First Contact"
Servus,
Vorgeschichte:
Das Takamura kannte ich zwar, habe mich aber nicht näher damit befasst, da ich an PU-Stählen als Schneidlage in der Regel nicht interessiert bin und die klassischen japanischen bei rostfähigen Stählen favorisiere ! Angestubst von diesem Thread und der Behauptung das Misono UX10 wäre chancenlos gegen das Finish vom Takamura und von der Schnittleistung her sowieso habe ich mir eines gekauft! Von manchen Dingen im Leben muss man sich selbst ein Bild machen.
Auch ging es darum, neben einem Schanz Lucidus bestehen zu können, so weit, so gut!
Bestellung:
Hier möchte ich kurz meine positive Erfahrung mit Chubo Knives erwähnen. Nach ausgiebiger Suche im Netz, habe ich weltweit keinen günstigeren Preis gefunden: 170,-US $ und man glaubt es nicht, aber ab 100,-$ Einkaufswert kostenfreier, weltweiter Versand mit EMS!!! Das ist eine Ansage!
Der Versand war Montag und am Freitag war das Messer da, verpackt in einem passenden Überkarton wohlgemerkt und keinem Maxibriefluftpolstersack! Ich denke das ist nicht leicht zu toppen. Es war noch ein kleines, handgeschriebenes Begleitschreiben an der Schachtel befestigt an dem ich auf Englisch sehr persönlich mit dem Vornamen angesprochen werde. Chubo Knives wünscht viel Freude mit dem Messer und bei offenen Fragen oder Beanstandungen soll ich mich nicht scheuen und sofort Kontakt aufnehmen.
Finish:
In Anbetracht des Preises ist das Finish tatsächlich sehr, sehr gut. Ohne direkten Vergleich ist das für mich völlig akzeptabel und ich würde kein weiteres Wort mehr verlieren.
Ich habe aber ein Schanz und ein Misono zum Vergleich, also musste ich die beiden heranziehen!
Der Klingenrücken beim Takamura ist nicht gerundet, sondern angefast, unmittelbar nach dem Bolster auch nicht makellos, der Bolster selber hat auf beiden Seiten in Richtung Klinge riefen über die ganze Breite. Das hätte man schöner machen können. Dafür ist der Kehl traumhaft finalisiert.
Das Takamura ist sehr sauber gefertigt, zeigt aber am Kropf Schwächen, so wie das Misono am Kehl, wirklich fehlerlos ist das Schanz gefertigt! In Anbetracht des Preises ist das F&F allerdings exzellent!
Geometrie:
Tja, hier scheint das Takamura das Zepter in der Hand zu halten. Hier haben wir es mit einem *Dreilagenlaser*zu tun! Mir ist kein Yo-Gyuto als Dreilagenmesser mit so einer dünngezogenen Klinge bekannt! Der Ruf einer nachteiligen Geometrie klebt ja fest an San-Mai Klingen, dass beginnt sich aber mit zunehmender Erfahrung als heiße Luft zu entpuppen und die Karten werden neu gemischt. Es geht auch anders wie man sieht und der Vorteil einer Monostahlklinge wird obsolet. Wie die Takamura’s das hinbekommen ist in jedem Fall bemerkenswert!
Beworben wird das Takamura Migaki R2 als das dünnste Dreilagenmesser weltweit!
Specifications: von Chubo Knives übernommen
Handle material Pakka Wood
Blade length 210 mm - (8.2")
Thickness at spine 1.6 mm
Thickness at tip 0.7mm
Hardness (Rockwell scale) 62-63
Ich vergleiche hier mit Kagayaki CarboNext und Schanz Lucidus, beide auch mit 210mm Klingenlänge, beide Monostahl und alles andere als dicke Klingen.
Hier ein Vergleich mit einem CarbonNext und einem Lucidus. Der Klingenrücken vom CarboNext wirkt neben dem Takamura unverhältnismässig dick, das Lucidus rettet der gerundete Rücken, das ist gute Kosmetik. Ob die angegeben 1,6mm Klingendicke am Rücken tatsächlich stimmen wissen wir nächste Woche, aber ich denke das kommt hin!
Hier ein „Kehlvergleich“ Ohne Worte!
Takamura solo:
links Schanz/rechts Takamura:
links CarboNext/rechts Takamura:
Der Unterschied allein auf den Bildern ist signifikant, Messdaten liefere ich kommende Woche nach, die werden aber das gesehene nur belegen.
Sollte jemand ein Dreilagenmesser mit vergleichbarer Geometrie kennen, das da drankommt, dann raus damit!
Griff:
Die übliche Form und Größe, das passt schon. Keine gewöhnliche Full-Tang-Konstruktion wie man sehen kann. Finde ich hübsch, das Holz hat einen schönes Rot und ein mangelfreies Finish, keine Spalten oder Bearbeitungsspuren, schön gemacht. Als Material ist einmal Pakkaholz genannt, dann wieder Rosenholz, wie auch immer.......
Stahl:
„High Speed Tool Steel“ = HSTS, oder „Super Gold“= SG2, oder eben R2
Hersteller ist die „Kobelco Steel Company“ und bezeichnet den Stahl aktuell als R2. Kobelco beliefert auch andere Unternehmen mit diesem PM-Stahl, auch die „Takefu Steel Company“ die ihrerseits die Stahlsorte als SG-2 (Super Gold 2) bezeichnet.
Die Angaben über die Härte schwanken zwischen 62-64 HRC. Standzeit und Schärfbarkeit gilt es noch zu ermitteln, die später folgenden Angaben gelten nur für einen Dreipersonenhaushalt und haben keinen Aussagekraft für einen Berufskoch!
Wie sich der Stahl und das Messer generell im Großküchen/Restarauntbereich schlägt wäre interessant zu erfahren.
Es finden sich auch Berichte in US-Foren wo Bilder von zerbröselten Schneiden zu sehen sind. Zeigt natürlich in erster Linie, das man alles kaputt bekommt.
Ergebnisse und Daten werden nach und nach ergänzt, aber das in der Disziplin des "vollständigen Durchschnittes" einen großen Apfel's z.B. das Takamura eine Freude ist kann ich jetzt schon sagen!
Das war’s für’s Erste.
Aktuelle Anmerkung:
Der Schneidenwinkel beträgt ab Werk 18°, also einen Schleifwinkel von 9°!!! Das ist ein extrem spitzer Winkel und macht die Schneide dementsprechend empfindlich! Es hat sich herausgestellt das eine angeschliffene Mikrofase mit ab 30° Schneidenwinkel Mikroausbrüche vorbeugt und ist deshalb zu empfehlen. Je nach bevorzugter Hand, reicht eine angeschliffene Fase auf der Aussenseite der Klinge!
Das Takamura Migaki R2 wird auch unter dem Label "Asagao" vertrieben, diese Messer sind vom gleichen Hersteller und baugleich!
Unter den Dreilagen-YO-Gyutos ist das hier gezeigte Messer immer noch eines der Schneidfähigsten am Markt und Preis-Leistungssieger!
Gruß, flint
Takamura Migaki R2 "First Contact"
Servus,
Vorgeschichte:
Das Takamura kannte ich zwar, habe mich aber nicht näher damit befasst, da ich an PU-Stählen als Schneidlage in der Regel nicht interessiert bin und die klassischen japanischen bei rostfähigen Stählen favorisiere ! Angestubst von diesem Thread und der Behauptung das Misono UX10 wäre chancenlos gegen das Finish vom Takamura und von der Schnittleistung her sowieso habe ich mir eines gekauft! Von manchen Dingen im Leben muss man sich selbst ein Bild machen.
Auch ging es darum, neben einem Schanz Lucidus bestehen zu können, so weit, so gut!
Bestellung:
Hier möchte ich kurz meine positive Erfahrung mit Chubo Knives erwähnen. Nach ausgiebiger Suche im Netz, habe ich weltweit keinen günstigeren Preis gefunden: 170,-US $ und man glaubt es nicht, aber ab 100,-$ Einkaufswert kostenfreier, weltweiter Versand mit EMS!!! Das ist eine Ansage!
Der Versand war Montag und am Freitag war das Messer da, verpackt in einem passenden Überkarton wohlgemerkt und keinem Maxibriefluftpolstersack! Ich denke das ist nicht leicht zu toppen. Es war noch ein kleines, handgeschriebenes Begleitschreiben an der Schachtel befestigt an dem ich auf Englisch sehr persönlich mit dem Vornamen angesprochen werde. Chubo Knives wünscht viel Freude mit dem Messer und bei offenen Fragen oder Beanstandungen soll ich mich nicht scheuen und sofort Kontakt aufnehmen.
Finish:
In Anbetracht des Preises ist das Finish tatsächlich sehr, sehr gut. Ohne direkten Vergleich ist das für mich völlig akzeptabel und ich würde kein weiteres Wort mehr verlieren.
Ich habe aber ein Schanz und ein Misono zum Vergleich, also musste ich die beiden heranziehen!
Der Klingenrücken beim Takamura ist nicht gerundet, sondern angefast, unmittelbar nach dem Bolster auch nicht makellos, der Bolster selber hat auf beiden Seiten in Richtung Klinge riefen über die ganze Breite. Das hätte man schöner machen können. Dafür ist der Kehl traumhaft finalisiert.
Das Takamura ist sehr sauber gefertigt, zeigt aber am Kropf Schwächen, so wie das Misono am Kehl, wirklich fehlerlos ist das Schanz gefertigt! In Anbetracht des Preises ist das F&F allerdings exzellent!
Geometrie:
Tja, hier scheint das Takamura das Zepter in der Hand zu halten. Hier haben wir es mit einem *Dreilagenlaser*zu tun! Mir ist kein Yo-Gyuto als Dreilagenmesser mit so einer dünngezogenen Klinge bekannt! Der Ruf einer nachteiligen Geometrie klebt ja fest an San-Mai Klingen, dass beginnt sich aber mit zunehmender Erfahrung als heiße Luft zu entpuppen und die Karten werden neu gemischt. Es geht auch anders wie man sieht und der Vorteil einer Monostahlklinge wird obsolet. Wie die Takamura’s das hinbekommen ist in jedem Fall bemerkenswert!
Beworben wird das Takamura Migaki R2 als das dünnste Dreilagenmesser weltweit!
Specifications: von Chubo Knives übernommen
Handle material Pakka Wood
Blade length 210 mm - (8.2")
Thickness at spine 1.6 mm
Thickness at tip 0.7mm
Hardness (Rockwell scale) 62-63
Ich vergleiche hier mit Kagayaki CarboNext und Schanz Lucidus, beide auch mit 210mm Klingenlänge, beide Monostahl und alles andere als dicke Klingen.
Hier ein Vergleich mit einem CarbonNext und einem Lucidus. Der Klingenrücken vom CarboNext wirkt neben dem Takamura unverhältnismässig dick, das Lucidus rettet der gerundete Rücken, das ist gute Kosmetik. Ob die angegeben 1,6mm Klingendicke am Rücken tatsächlich stimmen wissen wir nächste Woche, aber ich denke das kommt hin!
Hier ein „Kehlvergleich“ Ohne Worte!
Takamura solo:
links Schanz/rechts Takamura:
links CarboNext/rechts Takamura:
Der Unterschied allein auf den Bildern ist signifikant, Messdaten liefere ich kommende Woche nach, die werden aber das gesehene nur belegen.
Sollte jemand ein Dreilagenmesser mit vergleichbarer Geometrie kennen, das da drankommt, dann raus damit!
Griff:
Die übliche Form und Größe, das passt schon. Keine gewöhnliche Full-Tang-Konstruktion wie man sehen kann. Finde ich hübsch, das Holz hat einen schönes Rot und ein mangelfreies Finish, keine Spalten oder Bearbeitungsspuren, schön gemacht. Als Material ist einmal Pakkaholz genannt, dann wieder Rosenholz, wie auch immer.......
Stahl:
„High Speed Tool Steel“ = HSTS, oder „Super Gold“= SG2, oder eben R2
Hersteller ist die „Kobelco Steel Company“ und bezeichnet den Stahl aktuell als R2. Kobelco beliefert auch andere Unternehmen mit diesem PM-Stahl, auch die „Takefu Steel Company“ die ihrerseits die Stahlsorte als SG-2 (Super Gold 2) bezeichnet.
Die Angaben über die Härte schwanken zwischen 62-64 HRC. Standzeit und Schärfbarkeit gilt es noch zu ermitteln, die später folgenden Angaben gelten nur für einen Dreipersonenhaushalt und haben keinen Aussagekraft für einen Berufskoch!
Wie sich der Stahl und das Messer generell im Großküchen/Restarauntbereich schlägt wäre interessant zu erfahren.
Es finden sich auch Berichte in US-Foren wo Bilder von zerbröselten Schneiden zu sehen sind. Zeigt natürlich in erster Linie, das man alles kaputt bekommt.
Ergebnisse und Daten werden nach und nach ergänzt, aber das in der Disziplin des "vollständigen Durchschnittes" einen großen Apfel's z.B. das Takamura eine Freude ist kann ich jetzt schon sagen!
Das war’s für’s Erste.
Aktuelle Anmerkung:
Der Schneidenwinkel beträgt ab Werk 18°, also einen Schleifwinkel von 9°!!! Das ist ein extrem spitzer Winkel und macht die Schneide dementsprechend empfindlich! Es hat sich herausgestellt das eine angeschliffene Mikrofase mit ab 30° Schneidenwinkel Mikroausbrüche vorbeugt und ist deshalb zu empfehlen. Je nach bevorzugter Hand, reicht eine angeschliffene Fase auf der Aussenseite der Klinge!
Das Takamura Migaki R2 wird auch unter dem Label "Asagao" vertrieben, diese Messer sind vom gleichen Hersteller und baugleich!
Unter den Dreilagen-YO-Gyutos ist das hier gezeigte Messer immer noch eines der Schneidfähigsten am Markt und Preis-Leistungssieger!
Gruß, flint