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Post by andreas123 on Jan 26, 2018 12:13:02 GMT
Moin, meiner Meinung nach ist der sogenannte Slurrbreakdown eher auf eine Verdünnung des Schlamms durch immer wieder neu zugeführtes Wasser zurückzuführen. Bei mir wurde die Schneidenoberfläche nie feiner mit zunehmender Schleifdauer auf nicht verdünntem Schlamm. LG Andreas Hmm, genau das sehe ich aufgrund meiner Erfahrung anders. Das was Du beschreibst ist ja die typische Dilucot-Methode, die bei Coticules angewendet wird, um mit einem dicken Schleifschlamm am Anfang recht grob und schnell schleifen zu können und über zunehmende Verdünnung und damit Reduzierung der auf der Oberfläche des Steins befindlichen abrasiven Garnets am Ende fein zu schleifen und dann auf dem blanken Stein, evtl unter laufender Wasserzugabe zu finischen. Das ist aber bei vielen japanischen Steinen grundlegend anders. Hier gelingt es, auch mit dickem Schleifschlamm der auf dem Stein verbleibt, am Ende ein extrem feines Ergebnis zu erzielen, ohne den Schleifschlamm zu verdünnen. Natürlich liegt das auch daran, das Coticule Garnets im Schnitt Korngrößen von ca. 10-15µm besitzen. die Quarzbestandteile in Jnats aber mit 2-5µm wesentlich kleiner sind. Womit wir wieder bei der Anfangsdiskussion um Konzentration und Korngröße der abrasiven Bestandteile wären... OK, ich habe wohl nie konsequent genug verfolgt, ob die Schneide bei gleichbleibend dickem Slurry immer feiner wird. Aber mir ist vorhin eingefallen, dass mein Sic-Pulver beim Steine abrichten, insbesondere bei den groben zu beobachten, auch immer feiner wird. Wenn man die Bilder oben betrachtet, kann man ja unterschiedliche SI konzentrationen erkennen. Der erste ist scheinbar nach der Analyse der Schnellere, da mehr SIC. Ist das vielleicht das geheimsis der Suitas, anstatt die ominösen Sus? Beim ersten steht weiter oben Eisen und irgendwo Magnesium, beim zweiten gar kein Eisen. Beim zweiten steht da irgendwo Magnesium, aber kein Eisen. Mehr Eisen könnte, nach dem runterbrechen des Siliziums, auf eine feinere Politur hinweisen. Dies is ja scheinbar auch so, da der erste der Suita und der Zweite ohne Eisen der Aizu sein soll. Sehr interessant das! Die Korngrößen scheinen also nicht so wichtig zu sein wie die Zusammensetzung. Vielleicht. Spaß macht das. Am liebsten würde ich alle meine Steine zu Matthias schicken LG Andreas
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Post by flint on Jan 26, 2018 12:13:43 GMT
Servus, Eine bei 200facher Vergrößerung Riefenfreie Facette schaffen eigentlich nur Naturjapaner, und das auch nur mit vermeindlich "gebrochenen" Schlamm, allerdings erscheinen mit Schlamm geschärfte Schneiden maskiert, weil der Schlamm auch in den Riefen ein wenig poliert und dann je nach Lichteinfall eine augenscheinlich matte Politur entsteht.....
eine nachvollziehbare Erklärung.
Wie kann man das jemanden erklären, der es nicht selbst erfahren hat?
Gruß, flint
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Post by andreas123 on Jan 26, 2018 12:25:19 GMT
Servus, Eine bei 200facher Vergrößerung Riefenfreie Facette schaffen eigentlich nur Naturjapaner, und das auch nur mit vermeindlich "gebrochenen" Schlamm, allerdings erscheinen mit Schlamm geschärfte Schneiden maskiert, weil der Schlamm auch in den Riefen ein wenig poliert und dann je nach Lichteinfall eine augenscheinlich matte Politur entsteht.....
eine nachvollziehbare Erklärung.
Wie kann man das jemanden erklären, der es nicht selbst erfahren hat?
Gruß, flint
Ich glaube fast gar nicht. meine Theorie dazu ist, dass eine auf JNAT geschärfte Klinge die Schneidenspitze genauso maskiert, wie die Schneide. Das heißt für mich, dass sie unter 10000-facher Vergrößerung wohl auch eher verrundet aussähe. Was die Angriffsfläche minimiert. Von Synthetikstein sähe man wohl eher Riefen als Sollbruchstellen und potenzielle Mikroumlegungen. LG Andreas
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Post by hatzicho on Jan 26, 2018 15:37:50 GMT
Fakt ist das eine Rasur mit nem guten Naturjapaner (hart muss er sein) Finish viel besser ist als von einem Synthetischen Stein a la Shapton 30k/Gokumyo 20k..... Ein Küchenmesser schneidet auch länger mit so einem Finish. Schärfeunterschiede kann ich auch nicht feststellen. Grüße Wastl. Das habe ich auch immer so gesehen und das wird ja auch in der Rasiermesserbranche immer so propagiert. Wenn nicht mindestens LV5+ ... dann taugt der Stein nicht für Rasiermesser. Mittlerweile, nachdem ich recht viele auch weichere Jnats besitze, bin ich da anderer Meinung. Viele weiche Steine erzeugen zwar nicht so eine extreme Schärfe, aber die Rasiermesserschneide wird oft wesentlich hautfreundlicher und sanfter. Also nur Mut auch mal weichere japanische Finisher auszuprobieren!
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Post by BastlWastl on Jan 26, 2018 15:44:04 GMT
Fakt ist das eine Rasur mit nem guten Naturjapaner (hart muss er sein) Finish viel besser ist als von einem Synthetischen Stein a la Shapton 30k/Gokumyo 20k..... Ein Küchenmesser schneidet auch länger mit so einem Finish. Schärfeunterschiede kann ich auch nicht feststellen. Grüße Wastl. Das habe ich auch immer so gesehen und das wird ja auch in der Rasiermesserbranche immer so propagiert. Wenn nicht mindestens LV5+ ... dann taugt der Stein nicht für Rasiermesser. Mittlerweile, nachdem ich recht viele auch weichere Jnats besitze, bin ich da anderer Meinung. Viele weiche Steine erzeugen zwar nicht so eine extreme Schärfe, aber die Rasiermesserschneide wird oft wesentlich hautfreundlicher und sanfter. Also nur Mut auch mal weichere japanische Finisher auszuprobieren! Ja sicher, der Honzan muss nicht eine Härte von 5+ haben aber es sollte sich beim Finish mit einem Rasiermesser kein Autoslurry bilden sonst ist das nicht so toll mit den Rasuren... Das steht dann auch dem Breakdown im weg .... Also keinesfalls Knüppelhart, aber schon ein bisschen... Ganz Weich geht nicht. Grüße Wastl.
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Post by krassi on Jan 27, 2018 20:26:48 GMT
Wie kann man das jemanden erklären, der es nicht selbst erfahren hat?
..garnicht... its magic und so Nee man muss es einfach selber ausprobieren.. so wie Blumenkohl, oder Jägerschnitzel, oder oder.. Daher schick ich ja auch immer mehrere Steine an Leute die sich für Natursteine interessieren.. einfach mal 3 Dinger da haben und selber vergleichen können und auch den ganzen hype um das Zeug ganz nüchtern selber testen. Und ich sag ja auch immer das was Wastl mir auch anfangs gesagt hat bevor meine Steintollwut losging.. "ist eigentlich fast alles gleich..." Was halt auch mal lustig wäre wäre ein Blindtest nur nach Haptik, Klang und Gedöns.. Ich wette das ist so als wenn man Leuten Cola Light oder Cola Zero hinstellt.. (da bin ich selber schon mal drauf reingefallen und war felsenfest der Überzeugung es wäre was anderes) Eine Sache ist für mich aber immer noch recht schwer bgreiflich und beschreibbar.. Warum gibt es weichere Poliersteine die bei einem 3 Lagen Messer: -Aussen Matt und innen Spiegelpolitur -Alles matt wie bei Nebel -Innenlage dunkel spiegelpoliert und aussen matt -... machen diese komplett unterschiedliche Ergebnis bei ein und dem selben Messer wundert mich immer LG Daniel
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Post by jgm on Jan 28, 2018 7:11:18 GMT
Moin, das selbe Phänomen tritt aber auch mit künstlichen Steinen auf, wobei die mit Korund als Schleifmittel meist blank glänzend polieren, manchmal auch dunkel (meine Vermutung :Reste vom Stahlabrieb) und die mit Natursteinpulver meist eher matt(aber auch nicht alle). Hab da einige mit denen das reproduzierbar geschieht.
Gruß Jürgen
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Post by krassi on Jan 28, 2018 7:55:37 GMT
moin..oh interessant! Dann hängt das Verhalten wohl auch sehr von der chemischen Zusammensetzung des Natursteins ab. Diese 3 Arten von Politur sind dann auch nicht nur etwas war Jnats und co können. Ich lese ja oft das manche ja sagen mit Ihren Synthetischen könnten die ein besseres Kasumi BLing Bling Finish hinbekommen. Bei den Natursteinen ist es mit den meisten Stählen eigentlich auch immer reproduzierbar. Also ich hab den "Nebelpolier Klotz" , den "Skalpelartigen Spiegelpolierer" und den "dunkelmacher Marke FInsternis 2.0" LG Daniel
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