|
Post by Xerxes on Jun 8, 2017 13:23:14 GMT
Hi Leute,
ich möchte in diesem Thread mal ein paar Sachen ansprechen und auch die Gelegenheit nutzen, euch nach eurer Meinung zu fragen.
In den letzten Wochen und Monaten habe ich kontinuierlich mehr Aufträge bekommen, als ich abarbeiten kann. Das hat dazu geführt, dass die Wartezeit momentan bei etwa 12 Monaten liegt. So eine lange Auftragsliste birgt immer einige Risiken. Wenn ich mich bei den Aufträgen mit der benötigten Fertigungszeit nur geringfügig verkalkuliere, kann sich die Verzögerung summieren und am Ende der Liste sind es dann plötzlich 18 statt 12 Monaten. Krankheit oder defekte Maschinen noch gar nicht berücksichtigt. Und das führt, verständlicher Weise, zu Frust bei euch und zusätzlichen Stress bei mir.
Ich habe mich mit einigen Kollegen ausgetauscht und und alle haben mir generell davon abgeraten, die Auftragsliste unkontrolliert wachsen zu lassen.
Ich bin also jetzt am überlegen, wie ich mit der Flut an Aufträgen umgehen soll.
- Eine Möglichkeit wäre, erstmal keine weiteren Aufträge anzunehmen und abzuwarten, bis die Liste deutlich kürzer ist.
- Eine weitere Möglichkeit wäre, keine Lieferzeiten anzugeben. Eine Bestellung würde also so aussehen: "Ja, ich setze dich auf die Liste und ich schreibe dich an, wenn das Projekt konkret wird. Das wird voraussichtlich zwischen 12 und 36 Monate dauern."
Wie seht ihr das?
Gruß Jannis
|
|
|
Post by Buddel on Jun 8, 2017 13:27:34 GMT
Ich hab meine Liste einfach zu gemacht. Ist für mich die logische Entscheidung gewesen. Auch eine Liste, ohne konkrete Lieferfrist, die immer länger wird, würde für mich eine Belastung darstellen, die ich ständig mit mir rumtragen müsste.
VG Gabor
|
|
|
Post by Linguini on Jun 8, 2017 13:31:44 GMT
Eine voraussichtliche Wartezeit von 12 bis 36 Monaten anzugeben fände ich fair - und das schreckt dann vielleicht den einen oder anderen ab ...
|
|
|
Post by jgm on Jun 8, 2017 13:33:38 GMT
Hi!
..oder vlt. ´ne Trennung in Auftragsliste (z.B.: auf 12 oder 18 Monate, konkret zugesagte Fertigung in besagtem Zeitrahmen) und Warteliste (mit Abfrage ob noch Interesse besteht, sobald es soweit ist) von der dann jeweils nach Abschluß eines Auftrages oder monatlich die entsprechende Anzahl an Interessenten nachrückt in die Auftragsliste (mit Angabe der vermutlichen Wartezeit).
Gruß Jürgen
|
|
|
Post by MathiasM on Jun 8, 2017 13:56:12 GMT
Hallo Jannis,
Wirklich schön dass du das ansprichst. Wie viele andere fühle ich mich auch davon betroffen bzgl. Kommunikation und Unklarheiten die eigene Bestellung betreffend.
Ich würde so oder so auch erstmal die Liste zu machen.
Andre zeigt da meiner Meinung nach schon die richtige Richtung auf. Erstmal aufräumen und Aufwände abschätzen, dann kategorisieren und zu rechter Zeit das Projekt konkret absprechen und ggf. Fertig geplante Projekte partiell arbeitseffizienter zusammen abarbeiten falls möglich.
Etwas Zeit für Kleinigkeiten wie Sayas oder Griffe für Bestandskunden fände ich auch sehr gut. Man identifiziert sich mit deinen Produkten. Und da gehört für mich langfristig auch Kundenpflege dazu.
Ich denke, wenn du da für dich eine neue Strategie gefunden hast, wird dein Stresslevel auch etwas runter gehen. Und das wäre sehr sehr wichtig. Sonst leidet irgendwann die Gesundheit!
Beste Grüße, Mathias
|
|
|
Post by satanos on Jun 8, 2017 14:03:32 GMT
Glückwunsch dass es so brummt !!!
Würde persönlich auch die Liste zumachen Interessenten anbieten sich in einen Verteiler eintragen zu lassen, der chronologisch abgearbeitet wird. Wenn wieder Zeit/Platz die ersten XX anschreiben, dass ab jetzt geht mit vorrs. LT XX Monate, wer zuerst kommt mahlt zuerst.
Machen viele Amis so, da kommen dann die Spots auf IG/Webseite/Mailer wherever und die Leute knüppeln sich regelrecht drum. Nebeneffekt: Verknappung macht interessanter, damit teurer!
|
|
|
Post by Fabstar on Jun 8, 2017 14:57:38 GMT
Hallo Jannis, im Grunde eine für dich eine großartige Situation, die auf der anderen Seite natürlich unbefriedigend ist, da du evtl. nicht allen Recht werden kannst. Also zunächst einmal musst du natürlich Azubis einstellen, die dich in deinem Sinne unterstützen und denen du dein Wissen weitergeben kannst... Spaß beiseite. Eine personelle Expansion würde sicher zunächst einmal die Wartezeit noch weiter verlängern. Ich denke, die Idee, erst einmal die Liste zu schließen und dann 2-3 Monate die bestehenden Aufträge soweit wie möglich strukturiert und prozessoptimiert, wie von @mastrande vorgeschlagen, abzuarbeiten, ist in meinen Augen die beste. Das nimmt dann auch ein wenig Druck von dir, wenn du wieder etwas mehr Land siehst und sich die Arbeit nicht unendlich anhäuft. Du machst das schon... und weiter so!! VG Fabstar
|
|
|
Post by faceman on Jun 8, 2017 15:38:41 GMT
Hallo Jannis, Gratulation für volle Auftragsbücher.Für Dich ist es natürlich super, dass Deine Messer so begehrt sind. Ich stimme @mastrandre, MathiasM, Fabstar zu, schließe erst einmal die Liste und verschaffe Dir einen guten Überblick. Danach kannst Du immer noch entscheiden, ob Du mit Warteliste, Tombola, was weiß weitermachen willst. Nimm Dir auf jeden Fall auch Zeit für Dich, ich will Dich doch noch weiterhin mit Sonderwünschen nerven können . Gruß Carsten
|
|
|
Post by andreas123 on Jun 8, 2017 15:49:15 GMT
Hi Xerxes, das ist eine Frage, vor der viele Unternehmen derzeit stehen, die ich dahingehend auch berate. Eigentlich wollte ich Dir nur PN antworten, aber da Du hier öffentlich fragst, antworte ich auch mal hier zu so einem Thema. Keine Lieferzeit angeben geht imho überhaupt nicht. Eine zu lange Wartezeit lässt Dir womöglich 30%, wenn nicht mehr, Kunden abspringen. Hast Du mal an Kooperationen gedacht? Welche Produkte sind denn überhaupt von der Wartezeit betroffen? Wenn es zum Großteil schon die Serienmesser sind, dann nimm nur noch Custonmades an, wenn Dir das für Dich und das Unternehmen enorm wichtig ist. Ich denke, Du brauchst ja auch extreme Vorzeigeprojekte, wie das Wahnsinnsding von flint, um Dein Können und die Qualität außerhalb der Serie zu bewerben. Wenn es Customs sind, dann ist meine Meinung dazu, diese mit extremen Wartezeiten und Vorauskasse anzubieten. Aber auch nur, wenn das dauerhafte Kerngeschäft nicht darunter leidet. Das wäre tödlich. Insbesondere, wenn es auch um gewerbliche Abnehmer der Serie geht. Ich schlage Dir vor, dass Du Dich bei Interesse einfach mal bei mir per PN meldest. Dann kann ich Dir auch einmal andere "externe" Beratungsmöglichkeiten aufzeigen, die sogar vom BMWi extrem hoch gefördert werden. (Ich habe dabei keinerlei wirtschaftliches Interesse! Kostet auch nichts ) Du bist zu klein um das allein "irgendwie" per Forumsanfrage einmal abzutasten. Melde Dich bei Interesse und dann können wir gerne auch einmal "professionell" telefonieren und ich gebe Dir sehr gerne Tipps und unterstütze bei allen Fragen der "Unternehmenssicherung". Nichts anderes ist hier angesagt. Im positiven Sinn. LG Andreas
|
|
|
Post by Gabriel on Jun 8, 2017 16:03:59 GMT
Moin Xerxes , ja kann mir deine Situation gut vorstellen. Ums kurz zu machen. Von den beiden Optionen, die dir vorschweben, halte ich diesen hier in jeder Hinsicht für den besseren: "- Eine Möglichkeit wäre, erstmal keine weiteren Aufträge anzunehmen und abzuwarten, bis die Liste deutlich kürzer ist. " Unkontrolliert lange Wartezeiten führen nur zu Frustration, möglichen Fehlerquellen in der Kommunikation und am Ende hat keiner was davon... Ohne Angabe der ungefähren Lieferzeit... würde ich persönlich garnichts beauftragen. Die Erfahrung hatte ich auch teilweise bei Machern schon. Und dann kann es wirklich sein, dass man so lange wartet, dass das Messer bis dahin eigentlich redundant geworden ist. Etwas Planungssicherheit muss schon sein. Daher die klare Empfehlung meinerseits die Customliste dann erstmal zu schließen. Im Zweifelsfall steigerst du damit sogar den Wert deiner existenten Messer Gibt s ja auch genug Beispiele für in KKF und Co.... Nein, also wenn du keine zusätzliche Produktionskapazitäten bei dir aufbauen kannst, sehe ich keine andere Option. Thema Kooperationen... ich weiß nicht... Wenn ich ein Xerxes bestelle, will ich auch ein 100% Xerxes bekommen oder wie meintest du das andreas123 ? Gruß, Gabriel
|
|
|
Post by andreas123 on Jun 8, 2017 16:17:02 GMT
Wenn ich ein Xerxes bestelle, will ich auch ein 100% Xerxes bekommen oder wie meintest du das andreas123 ? Gruß, Gabriel Hi, da hast Du Recht. Aber Jannis stellt seinen Messerstahl ja auch nicht selbst her. Oder? = Erste Kooperation, die schon gut geht und kein Renommeeverlust bringt. Da gibt es doch so viele Spielarten, von denen ich zumindest keine Ahnung habe, aber es gibt menschen, die so etwas mit einem perfekt erarbeiten können. Das meine ich. Außerdem, aber das geht in diesem Rahmen schon zu uweit: Wenn ichh 12 Monate Wartezeit für mein Produkt hätte, würde ich die mit einem Mitarbeiter zusätzlich verkürzen wollen. Schmiede gibts nur nirgends. Aber vielleicht Schleifwillige... Oder Griffmacher. Oder Spacerdengler. klein bleiben oder wachsen? Die Qualität muss Xerxeslike bleiben. Da gebe ich Dir zu hundert Prozent Recht. LG Andreas
|
|
|
Post by Gabriel on Jun 8, 2017 16:39:14 GMT
Wenn ich ein Xerxes bestelle, will ich auch ein 100% Xerxes bekommen oder wie meintest du das andreas123 ? Gruß, Gabriel Hi, da hast Du Recht. Aber Jannis stellt seinen Messerstahl ja auch nicht selbst her. Oder? = Erste Kooperation, die schon gut geht und kein Renommeeverlust bringt. Da gibt es doch so viele Spielarten, von denen ich zumindest keine Ahnung habe, aber es gibt menschen, die so etwas mit einem perfekt erarbeiten können. Das meine ich. Außerdem, aber das geht in diesem Rahmen schon zu uweit: Wenn ichh 12 Monate Wartezeit für mein Produkt hätte, würde ich die mit einem Mitarbeiter zusätzlich verkürzen wollen. Schmiede gibts nur nirgends. Aber vielleicht Schleifwillige... Oder Griffmacher. Oder Spacerdengler. klein bleiben oder wachsen? Die Qualität muss Xerxeslike bleiben. Da gebe ich Dir zu hundert Prozent Recht. Klar, ein gewisses Wachstum ist nur mit Kompromissen zu realisieren. Sehen wir auch gerade hier bei uns in der Firma. Ob das geplant ist oder nicht, weiß letztlich nur Jannis. Ich hatte es jetzt eher so interpretiert, dass du anregst, dass er Arbeiten an Customs etc. "outsourced". Geht natürlich auch (keine Ahnung... Griffrohlinge machen z.B. oder so). Das würde ich dann aber auch mit den Kunden ganz offen kommunizieren. Ich denke eine Mehrheit der Custom-Kunden will auch ein "echtes" Xerxes. Und das ist es eben nur wenn es weitgehend (von den Rohmaterialien oder ggf. Halbzeugen mal abgesehen) von Meister Jannis Himself gemacht wurde. Für Serienmesser wäre das aber ja vielleicht eine ganz sinnvolle Überlegung... Gruß, Gabriel
|
|
|
Post by Queequeg on Jun 8, 2017 16:42:36 GMT
Hmmm, wenn der Dealer die Stoffer fragt, wie er das Zeugs verteilen soll, was soll da rauskommen? 😎 Meine bescheidene Meinung zusätzlich zum allgemeinen Tenor "Liste zu". Danach: 1. Die Serie verkleinern. Es ist jetzt klar was häufig bestellt wird. 2. Die reduzierte Serie auch über Claudia vertreiben, ein Shop-System sollte die Varianten abbilden können. 3. Block-Abfertigung der Serie. Fixe Termine in Jahr setzen, wann die Messer im Jahr gefertigt werden Beispiel: 50 Stk im Shop/Quartal freigegeben für Fertigungstermin Q3. Dann Fertigung, alle gehen zu Claudia und sie macht den Versand. -So sie denn auch mitmachen will. 4. Abweichungen der Klinge (Länger/Kürzer etc.) von der Serie sind Customs und dafür solltet du deine Arbeitszeit mit einer höheren Vergütung versehen. 5. Anzahl der Custums ebenfalls limitieren und fixe Slots verkaufen. 6. Nebenarbeiten wie Sayas beauftragen. 7. Das Angebot von andreas123 annehmen! Gruß Markus
|
|
|
Post by andreas123 on Jun 8, 2017 16:47:53 GMT
Hi, da hast Du Recht. Aber Jannis stellt seinen Messerstahl ja auch nicht selbst her. Oder? = Erste Kooperation, die schon gut geht und kein Renommeeverlust bringt. Da gibt es doch so viele Spielarten, von denen ich zumindest keine Ahnung habe, aber es gibt menschen, die so etwas mit einem perfekt erarbeiten können. Das meine ich. Außerdem, aber das geht in diesem Rahmen schon zu uweit: Wenn ichh 12 Monate Wartezeit für mein Produkt hätte, würde ich die mit einem Mitarbeiter zusätzlich verkürzen wollen. Schmiede gibts nur nirgends. Aber vielleicht Schleifwillige... Oder Griffmacher. Oder Spacerdengler. klein bleiben oder wachsen? Die Qualität muss Xerxeslike bleiben. Da gebe ich Dir zu hundert Prozent Recht. Klar, ein gewisses Wachstum ist nur mit Kompromissen zu realisieren. Sehen wir auch gerade hier bei uns in der Firma. Ob das geplant ist oder nicht, weiß letztlich nur Jannis. Ich hatte es jetzt eher so interpretiert, dass du anregst, dass er Arbeiten an Customs etc. "outsourced".Geht natürlich auch (keine Ahnung... Griffrohlinge machen z.B. oder so). Das würde ich dann aber auch mit den Kunden ganz offen kommunizieren. Ich denke eine Mehrheit der Custom-Kunden will auch ein "echtes" Xerxes. Und das ist es eben nur wenn es weitgehend (von den Rohmaterialien oder ggf. Halbzeugen mal abgesehen) von Meister Jannis Himself gemacht wurde. Für Serienmesser wäre das aber ja vielleicht eine ganz sinnvolle Überlegung... Gruß, Gabriel Nein, ich denke da an die Serie. Custom würde wohl nach hinten losgehen. Beispiel Hohenmoor. Er kauft die Serie konsequent ein. Die Klingen zumindest. Imho zumindest. Aber soweit, hier Empfehlungen abzugeben, möchte ich eigentlich gar nicht gehen. Schon gar nicht hier. Das ist in der Regel doch sehr intim. Und Ahnung habe ich von diesem Handwerk keine. LG Andreas
|
|
|
Post by Gabriel on Jun 8, 2017 16:48:43 GMT
Nein, ich denke da an die Serie. Custom würde wohl nach hinten losgehen. Beispiel Hohenmoor. Er kauft die Serie konsequent ein. Die Klingen zumindest. Imho zumindest. Aber soweit, hier Empfehlungen abzugeben, möchte ich eigentlich gar nicht. Schon gar nicht hier. Das ist in der regel doch sehr intim. Geb ich dir vollkommen Recht, in beiden Punkten! Gruß, Gabriel
|
|