|
Post by BastlWastl on Jul 8, 2017 12:51:59 GMT
Hier mal weil es einigen unter den Nägeln brennt ein paar schnelle Eindrücke der gestrigen Kochsession...... Also PA Bericht Teil 1 Zuhause in Auslieferungszustand...... Erstmal vielen Dank an Claudia, für die Orga des PA`s! Es handelt sich um dieses Messer: KChef CarbonGenau vermessen tu ich morgen und auch schärfen, aber das wird heute noch drin sein! Erster Eindruck, da hat man was in der Hand sehr gefällig! Der Griff ist zwar schon fast als Dick zu bezeichnen, aber liegt sehr gut in der Hand. Die Verarbeitung des gesammten Messers ist für Herder wirklich als Top zu bezeichnen! Die gepließteten Klingenflanken sehen so aus wie in Herrn Fehrekampfs besten Zeiten, schon fast too much, Spiegelglanz...... Am Griff gibt es nur eine winzige Mäkelei, der ist also auch nahezu Top verarbeitet. Wie ihr sicher erkennen könnt gab es eine Schweinshaxn, vom Grill..... (dazu dann Fleischsaft und Kartoffelsalat) Erstmal zur Ausgangsschärfe, die war nicht schlecht, also durchaus brauchbar, aber für Enthusiasten mäßig..... Aber es ging alles relevante zu schneiden mit dem Messer. Die Schneidfase ist Ultradünn, sogar dünner als beim suntravel Kohsey, das ich ja auch grad da habe.... Der ganze Schliff ist sehr schön im Kesselschen Walkschliff ausgeführt, läuft auf tatsächlich nahezu Null aus, die Klinge ist auf voller Länge leicht nagelgängig... Sehr schön balliger Abzug! Aber danach wird es dicker... Was mir ja gefällt. Nun bin ich es nicht gewöhnt mit solch "stumpfen" Messern zu schneiden aber das ist auch mal ne ganz andere Erfahrung, und warum nicht, einfach mal testen was das Teil im Auslieferungszustand so kann...... Also durchaus sehr positiv zu bewerten sind schonmal: -F&F bis auf die Minispalten am unteren Griff Anfang ist alles super verschliffen! Gepliestet bis zum Overkill..... -Schliff sehr gut, es hat "gewisse" Stabilitätsreserven, schneidet aber tadellos (was bestimmt noch besser wird wenn es mal richtig scharf ist!) Also Schweinshaxn zerteilen war kein Problem, auch Haut einschneiden ging leidlich mit der Auslieferungsschärfe. -Griff für Herder als schon fast spektakulär zu bezeichnen! -Null Verzug, toller Schliff etc.. -Bis auf den Wiegeschnitt gehen alle mir bekannten Techniken auch im Auslieferungszustand sehr gut! (also jetzt kein Profiteil aber für Hobbyschnibbler eine ernsthafte Alternative zu Japanern!) -Preis: Mit 225€ frei Haus würde ich meinen ein wirklich guter Deal. Manko: -Auslieferungsschärfe (aber da war ich bisher eigentlich noch nie zufrieden, für Ottonormalverbraucher sicher ausreichend!) -fehlende Wiegeschnitttauglichkeit (Spitze sitzt etwas zu tief.....) -keine Verrundeten Kanten an Kehl und Rücken, macht aber nix, weil der Griff so kräftig ist das man selbst im Pinchgrip kaum dran kommt. (also nicht wirklich ein Manko). -FR ist schrecklich, was den toll gepließteten Flanken geschuldet ist, sobald sich da ne Patina stabilisiert wird das erfahrungsgemäß besser werden. Alles andere kann ich erst nach einer kleinen Schärforgie und missbrauch im Betrieb liefern...... Ich spiele mit dem Gedanken mir das Teil sofort zuzulegen...... . Grüße Wastl.
|
|
|
Post by BastlWastl on Jul 10, 2017 16:12:35 GMT
Teil 2, auf Arbeit immer noch mit Auslieferungsschärfe gepimpt mit Wetzstahl (Dickoron only!) (wie das ja eigentlich vorgesehen ist bei Herder!)... Damit geht was! scharf genug für alle Aufgaben kann ich nur sagen! Ist zwar keine Freak Schärfe aber dennoch voll in Ordnung, der Stahl (1.2519 mit ca. HRC 61) spricht hervoragend darauf an. Zwiebeln schälen und kleinmachen (8kg ca.), Wurzelgemüse schnibbeln (10kg), Kräuter hacken (2 Bund Basilikum, 4 Bund Schnittlauch (geschnitten natürlich, sauberst......), Käse 5kg (Kleingemacht für die Krefft, Bergkäse, Grana Padana, Bel Paese, Gorgonzola)..... Tolles Käsemesser übrigens!...... Danach noch ein "paar" Gurken gechoppt, auch da pappt es noch etwas ungemütlich aber es gibt sich langsam..... (ein Spülschwamm würde es extrem verbessern ...) Tetrapacks, Folien etc... hat es auch noch zerlegt. Bei den Karotten ist der FR schon echt extrem schlecht, aber es gibt sich mit der langsam kommenden Patina ein wenig.... Wird also wenn das Teil an woka weitergegeben wird sicher viel besser sein. Die Wiegeschnitttauglichkeit ist auch gar nicht mal so übel, also eine große Metzgerzwiebel geht gut (halbiert versteht sich.....) zum Zwiebelringe Wiegen eher nix.... (muss ja nicht)... Es gefällt mir immer besser... Anbei noch ein paar scharfe Bilder zur Griffverarbeitung und ein bisschen Schnibbeleindrücke. Im Übrigen hat der morgentliche Dickoron Abzug gereicht es für den ganzen Tag Fit zu machen, da hat Herder echt ein tolles Messer gebaut! Tomaten gingen danach noch problemlos. Werde morgen nochmal mit Dickoron weitersehen und dann am Donnerstag mit Ultraschärfe testen.... Es macht Spaß! Grüße Wastl.
|
|
|
Post by jgm on Jul 10, 2017 16:19:42 GMT
Hi!
Ich merk so richtig deine Begeisterung, ungewöhnlich bei so einem "kurzen" Messer aus einem nicht highend Stahl.. Bin gespannt.
Gruß Jürgen
|
|
|
Post by BastlWastl on Jul 10, 2017 16:39:31 GMT
Hi! Ich merk so richtig deine Begeisterung, ungewöhnlich bei so einem "kurzen" Messer aus einem nicht highend Stahl.. Bin gespannt. Gruß Jürgen Ja es ist kurz aber es reicht.... (ich kann das je jetzt auch nicht mit einem 30cm Schwert vergleichen, aber in letzter Zeit, gerade mit den 3 240`er Xerxes Messern bin ich wieder etwas kürzer unterwegs.....) Der Stahl ist sicher nicht High End aber ein guter Performer der sich von 1.2442 nicht zu verstecken braucht, mit der von Herder eingestellten Härte eben sehr gut für Wetzstahl geeignet da reichen wirklich ein paar kleine Züge und gut ist, wieder knall scharf und mann muss nicht alle 5 min. den Wetzstahl rausholen......) Ein Abschließendes Urteil habe ich mir noch nicht gebildet aber bis jetzt finde ich es saustark! Mann muss sich ja vor Augen führen das dies ein Messer ist in einem "gehobenen" Preissegment (mit 225€) und dafür performt es gut, bei der Verarbeitung finde ich den Preis z.B. angemessen. Hätte ich so von Herder nicht erwartet. Als wir vor Monaten nach Ankündigung über den Möglichen Preis spekuliert haben, fanden sowas manche zu teuer, aber in der Verarbeitung wie gesagt voll in Ordnung. Vor dem zweiten PA Teilnehmer nehme ich dann die Diskussion darüber in einem eigenen Thread auf.... Solange können wir uns ja hier noch austauschen. Grüße wastl.
|
|
|
Post by BastlWastl on Jul 13, 2017 17:38:52 GMT
So nun Hier das Review Teil 3, Heute mal bogdanisiert eingesetzt! bis Shapton 30k... was ein Spaß das macht dann doch noch einen gehörigen Unterschied! Geht durch wie Butter. Messwerte: jeweils 1cm über der Schneide: 1cm hinter der Spitze: 0,92mm Mitte: 0,82mm 1cm vor dem Kehl: 0,93mm Über der Fase durchgehend 0.15mm.... An der Spitze leider 0,17mm..... Der Rest ist so wie im Shop angegeben. Schnibbelvideo: linkLetzte Schneidimpressionen: Abschließendes Fazit: Absolute Kaufempfehlung! Das Teil ist neben der wenigen Nachteile ein Messer das sehr viel Japaner mit links in die Tasche steckt.... Sowohl Schneidfreude als auch Schneidhaltigkeit können nur von absoluten High End Messern übertroffen werden. Ein Meisterstück deutscher Messermanufaktur möchte ich meinen! Da passt einfach alles. Wenn ich Messer aus der gleichen Preisklasse damit vergleiche (z.B. Kamo To Kenyo, naja Das Herder ist besser, ganz einfach., Wird ebenso scharf, und ist weniger empfindlich , schneidet fast so gut (,marginaler Unterschied), für alle Schneidtechniken und bei Können auch als absolutes Allroundkochmesser zu empfehlen und zwar uneingeschränkt!) Die Spitze ist merklich dicker.. Aber auch das macht tut dem Gesammteindruck keinen Abbruch, einfach ein geiles Messer, das seinen Preis wert ist. Wenn man dieses Messer noch tunen würde, dabei braucht es keinen Schanz, weil es schon dünn genug ist, nur die Spizte etwas nacharbeitet währe das eines der besten überhaupt, für den Preis sowieso. Also bei der Versteigerung muss an mir vorbei geboten werden, bin schon fast verliebt in das Messer! Grüße Wastl.
|
|
|
Post by flint on Aug 14, 2017 9:36:38 GMT
Servus, zu Beginn erstmal herzlichen Dank an Claudia vom Messerkontor, die hier bereits den zweiten großen PA mit einem hochwertigen Messer veranstaltetet, dass am Ende zu Gunsten des Forums versteigert wird.Worum geht’s:Der große K-Chef von Herder, der die K-Serie nach oben hin abrundet... Detail: Die Verpackung.....
Die günstigen Serien von Herder werden in schlichten Pappfaltverpackungen ausgeliefert, aufwendiger wird die 1922 Serie verpackt. Der K-Chef wird in einer schönen und kräftig roten Verpackungsschleife ausgeliefert, dass macht beim Verschenken schon mal ordentlich Eindruck und wirkt durchdacht und hochwertig! Die ganze K-Serie ist auf einem dünnen bedruckten Pappstreifen abgebildet. Das ist Information und Werbeprospekt in einem! Die Kästchen für die Kreuzchen, je eines für Stahl und eines für Griffmaterial ist auch nett gelöst! Erster Eindruck nach dem Auspacken: Ja, das ist ein richtig stattliches Kochmesser und lässt das K5 daneben klein erscheinen. Ich hatte ein K5 und ein 230er 1922 Kochmesser zuhause, der K-Chef toppt sie alle. Haptisch beeindruckt das Messer sobald man es in der Hand hat. Sehr voller, schön konturierter und voluminöser Holzgriff mit typischem „Holzgefühl“ in der Hand, wunderbar. Alles schön rund und samtig, keine Kanten und kein Überstand! Sattes Gewicht und ein Profil das voll auf Wiegenschnitt ausgelegt ist, wie man es von einem klassischen deutschen Kochmesser erwartet. Das Design geht auf, wenn man einem Wiegeschnitt zugetan ist. Flatspot gibt es nicht! Die Specs bitte auf der HP von Claudia ( Messerkontor) ablesen. Also dröseln wir das mal auf…. Profil:Viel Bauch, schön gleichmässig gezogen, ein Wiegeschnittprofil ohne Flatspot. Der angestellte Griff unterstützt das Profil zusätzlich und es ergibt sich ein langgezogener Bogen/Bauch von der Spitze bis zum Griffende. Also kein universelles Profil, sondern das eines klassisch deutschen Kochmessers mit viel Bauch für deutsch/französische Schnitttechnik. Zugschnittfreaks und Chopper tun sich mit dem Profil ein bissl schwer. Pinch-grip klappt, aber der Griffwinkel und der Griff selbst ist wohl gedacht ihn voll zu greifen. F&FSehr gut, geringste Spalten, nicht der Rede wert und um Welten besser, als man das bislang von Herder gewöhnt war. Die Qualität vom Pliesten kann ich nicht beurteilen, das geht bei C-Stahl nur im jungfräulichen Zustand, die erste Patina deckt den Spiegel ab, wie make-up das Gesicht des Nachrichtensprechers. Wastl war aber sehr angetan von der Qualität, dass will was heißen! Der klassisch gerundete Ago ist obligatorisch, der Kehl sauber geschliffen, ebenso der Rücken, aber nicht verrundet. Die Spitze endet fein ausgeschliffen, aber nicht zu fein! Geometrie:Kehl...
Spitze... Klingenrücken Griff: 2,73mm Mitte: 2,55mm 5mm vor der Spitze: 0,50mm die Wate:Die Wate ist so ausgeschliffen, das der Messschieber dort, wo er gerade noch greift bis 0,15mm misst, aber trotzdem buckelt mir das Messer nicht leicht genug. Ich bin aber überzeugt, dass es Exemplare geben wird, die dünner ausgeschliffen sind, genau wie solche die mehr Substanz hinter der Wate haben werden. Serienstreuung halt! Das heißt die Schneidenspitze ist gut ballig eingebettet, direkt hinter der Schneide baut sich gut ausgewogen progressiv Substanz auf, die das Messer gleichzeitig leicht genug schneiden lässt und trotzdem ausreichend Stabilität mitbringt um 15 min über die volle Schneidelänge Kräuter zu wiegen, ohne das die Schneide nachgibt. Schön mit Querbelastungen und immer mit der Schneide ein frisches Häufchen zusammengeschoben! Soll ja ein echter Test sein, so wie Mutti es machen würde! Wer das mal mit einem dünnen japanischen Yasuki-Messer gemacht hat, weiß wovon ich rede. Da kann man dann die Schneide vom Brett fegen! Die herausragende Schärfe, mit der das Messer gekommen ist, war nach 15-20min Kräuterwiegen mit Querbelastung aufgebraucht, rasiert hat es danach nicht mehr. Je 10 Züge pro Seite über einen Flaksa ( der bewußt stark zugesetzt und deshalb viel weniger abrasiv ist, als offen ) und das Messer rasiert wieder. Das mag ich so an einem Herder C-Stahl. Praktikabel & unkompliziert leicht zu schärfen bei guter Schneidfähigkeit! Deshalb habe ich keinen Bogdan bemüht, dass würde den Eindruck verfälschen. Wer mehr Schärfe rausholen will, muss einen feinen Stein bemühen. Der Schliff ist sanft ballig ( konvex ) mit trotzdem flacher Basis! Balancepunkt ca. 15mm vor dem Griff, aus meiner Sicht perfekt. Möhrentest:Es gibt Messer die leichter schneiden als der mir vorliegende K-Chef . Das war natürlich zu erwarten, wenn das Herder bei einem Dünnschlifffanatiker wie ich einer bin, mit beachtlichem Portfolio landet. In Summe ist der K_Chef aber ein durchaus leicht schneidendes Messer ohne empfindlich zu sein. Ich bemühe mich da, meine erklärte Vorliebe und Obsession für dünnste Klingen nicht vorzuschieben! Die Schneidfähigkeit passt in 90% aller Fälle. Wer’s noch leichter und dünner mag, soll sich halt ein Orca von Kamo oder was von Carter als extra Spaßmesser besorgen. Wer nicht auf den absolut leichten Schnitt fixiert ist, bekommt mit dem K-Chef ein Messer an dem es in punkto Schneidfähigkeit unter normalen Gesichtspunkten nichts auszusetzen gibt. food-release:Da gibt das Messer nix her. Da muss man sich mit Schnitttechnik helfen. Sekundäreffekte, wie Schnittgutfreisetzung, Gleitfähigkeit der Flanken, reduzierte Haftung vom Klingenspiegel kennt das Herder nicht. Diese Effekte kennen aber auch 99% der Kunden nicht, bzw. nehmen sie nicht als sekundäre Eigenschaft war, weil sie keine Messer besitzen und kennen, die solche Eigenschaften wirklich wahrnehmbar haben. Auf eine Handvoll Nerd’s, die Messer völlig auseinander nehmen braucht auch keine Rücksicht genommen werden. Diese Typ’s suchen und finden ihre Messerbefriedigung anderswo. Fazit:Eines der besten Herder, dass ich bis dato in Händen halten durfte! Ein ausgewachsenes Kochmesser mit knapp 230mm Schneidenlänge, 373mm Gesamtlänge, einem knapp 140mm langen und gut handfüllenden Griff und einem satten Gewicht von 213,5gr! Durch den fehlenden Kropf/Bart ist es vom Scharfhalten her, dem 1922 Kochmesser überlegen! Wer wirklich viel im Wiegeschnitt arbeitet, erhält ein top Werkzeug! Ein würdiger Chef der K-Reihe und von mir eine glatte Empfehlung! Ich halte den Chief für ein sagenhaft gut ausgewogenes Kochmesser für alle die ein bauchiges Profil lieben! Wenn ich nochmal von vorne beginnen würde, Kochmesser einzukaufen, der K-Chef wäre eines der ersten die ich kaufen würde und ich hätte wahrscheinlich danach deutlich weniger japanische Messer als ich habe, wenn Pragmatismus die Basis (m)einer Anschaffung wäre. Ich würde sogar mehr Wiegeschnitttechnik üben! Zum Vergleich: K-Chef mit Carter's Muteki...Herder K-Chef mit Herder Grandmoulin:Zweimal Pflaume, trotzdem unterschiedlich: Der K-Chef und ein guter Wetzstahl/Keramikstab und mehr Equipment braucht man lange Zeit nicht. Ein Set aus K-Chef, Grandmoulin und ein paar kleinen Herder-Klassikern und mehr Messer braucht kein Mensch. Beeindruckt hat mich die exzellente Ausgewogenheit aus leichtem Schnitt, Stabilität, Allürenlosigkeit und leichter Schärfbarkeit. Zur Standzeiteinschätzung fehlt mir wie immer die Menge an Schnittgut! Tolles Messer und es könnte durchaus sein, das ich mir in einem schwachen Moment die absolut vernünftigste Variante aus POM-Griff & stainless-Klinge zulege! In dieser Ausführung ein schwer zu schlagendes Küchenwerkzeug der Marke Vernunft & Sorgenfrei. Wenn Claudia ein besonderes, auf mich zugeschnittenes Exemplar reinbekommt, leicht nagelgängig, sauber gepliest, makelloser Griff……. Gruß, flint
|
|
|
Post by lustikus on Aug 25, 2017 8:52:45 GMT
Hallo, Freunde, hier mein Bericht zum Herder K-Chef – vorausschicken möchte ich ein großes Dankeschön an Claudia für das Angebot, ein frisch auf den Markt gekommenes Herder testen zu dürfen. Und ebenso für die Bereitschaft, das Messer am Ende zu versteigern und den Gewinn dem Forum zukommen zu lassen. Meine Ausgangssituation: Zwei Herzen pochen hier in meiner Brust, Herder-Messer waren einerseits meine Eingangstür in die Welt der schneidfreudigen Messer, sie sind es, die alles, was danach kam und noch kommen wird, zu verantworten haben. Andererseits habe ich mich in den letzten Jahren immer mehr von der Marke entfernt, weil a) viele andere, hochwertige (und auch vielfach teurere) Messer hinzugekommen sind und b) ich die unterirdische Griffverarbeitung gerade bei den teureren Exemplaren nicht mehr akzeptieren wollte. Die hoffentlich verbesserte Griffthematik war auch der Grund, warum ich mich zum Passaround angemeldet hab, an meinem Kochverhalten liegts weniger Ich habe es an anderer Stelle schon erwähnt, für das bisschen Kochen, das bei mir zeitlich derzeit möglich ist, ist mein Küchenmesserfundus (wenngleich dieser im Vergleich zu anderen Forumiten eh nicht berauschend ist) eher als Overkill zu bezeichnen. Ich koche ein- bis max. zweimal pro Woche für 2 Erwachsene und 2 Kinder unter 4 Jahren. Dennoch habe ich versucht, mir in der Testwoche einen guten Eindruck vom Messer bilden zu können, der vielleicht gerade für jene von Interesse sein kann, die ebenfalls wenig Zeit zum Kochen haben. Meine Frau hatte den Auftrag, nix zu schneiden, was nicht auch bis zu meinem Feierabend warten konnte, sodass in Summe doch einiges angefallen ist, das sonst dankenswerter Weise meine Frau klein macht. Zum Messer: Flint hatte es vor mir, es kam für mich absolut ausreichend scharf an, das Messer biss sich aggressiv ins „Hinterhaupthaar“, mein Standardtest für eine mir ausreichende Küchenmesserschärfe war bestanden, da bin ich eher pragmatisch veranlagt. Bereits erwähnt wurde die neue, recht schicke Verpackung, das können andere dennoch deutlich besser (Konosuke z.B. vermittelt mit der Box schon, dass ein edles Messer wartet), aber gut, ich werde sicher nie ein Messer aufgrund ihrer Verpackung kaufen bzw. nicht kaufen und dies sollte wahrlich kein ins Gewicht fallendes Kriterium sein. Mir ist aufgefallen, dass Claudia auf ihrer Homepage eine Härte von 61,5 HRC angibt, auf der Box aber 60 HRC steht, hier würde ich entweder die Angaben auf der Homepage korrigieren oder den Hersteller darauf hinweisen, auf die Box die korrekte Angabe abzudrucken, je nachdem wie die tatsächliche Härte ist. Für meinen Alltagsgebrauch spielt es überhaupt keine Rolle, ob das Messer nun 60 oder 61,5 HRC hat, ich erkenne den Unterschied sowieso nicht. Das Messer überraschte mich, ob seiner Größe und Masse beim Auspacken, ich kannte Herder bisher vorrangig als leichte, filigrane Messer, wenngleich es auf Anhieb einen soliden, vertrauenswürdigen Eindruck vermittelte. Ich mag mich entfernt erinnern, dass auch die Messer der 1922er Serie etwas schwerer als die Standardherder sind, kann hier aber keine gesicherte Aussage mehr treffen, hab kein 1922er, hatte vor Jahren mal eines für einen Freund bestellt und natürlich vor Übergabe ausführlich begutachtet. Das Griffholz (Pflaume) zeichnet schön und greift sich wertig an, Pflaume ist ohnehin mein bevorzugtes Herder-Griffholz. OK, wagen wir einen Blick auf die Griffverarbeitung: Kurz und knapp: Es geht. Sorry, so ganz kann ich mich meinen Vorschreibern hier nicht anschließen und ich werde nicht in Jubelstürme ausbrechen. Der Griff ist für ein Herder wirklich tadellos verarbeitet, aber verdammt, da sind Spalten. Ja, sie sind klein und ich bin von der Firma viel schlimmeres gewohnt, aber frei von Freiraum ( ) ist dieses K-Chef nicht. Es kann doch nicht sein, dass Herder das nicht in den Griff bekommt, JEDER andere Hersteller kriegt das, wenn er will hin, Herder nicht. Und jetzt lehne ich mich mal aus dem Fenster und behaupte, das claudia schon ein handverlesenes Messer auf die Reise geschickt hat. Bitte versucht, diese Aussage passend einzuordnen, der Griff des K-Chef ist gut, aber nicht perfekt verarbeitet, ich habe wirklich gehofft, dass sie der Griffproblematik zur Gänze Herr werden, das scheint leider nicht ganz der Fall zu sein. Und bitte, jetzt schaut euch mal mein Herder Lignum 3 in Olive (rostfrei) an, das ich vor (geschätzt) 10 Jahren gekauft habe, da ist der Griff nach wie vor so, wie ich ihn mir an allen Herdern wünschen würde (ich habe versucht, das so zu fotografieren, dass der Unterschied sichtbar wird, keine Ahnung, ob es mir gelungen ist) So, ich lasse das einmal so stehen, möglicherweise bin ich inzwischen auch etwas zu kritisch oder der Spalt ist im Laufe des Passarounds schon gewachsen, was natürlich suboptimal wäre, ich bitte die nachfolgenden Testkandidaten, das im Auge zu behalten. Kommen wir zum Erfreulichen, der Klinge: Diese buckelt über die gesamte Länge, allerdings nicht so leicht wie z.B. mein Xerxes-Laser, der aber an der Wate auch noch einmal ein Stück dünner ausgeschliffen ist. Das Herder habe ich nicht mehr vermessen, nachdem das Bastlwastl schon gemacht hat und ich ihm da durchaus vertraue *g* Es bildet sich bereits Patina, hilft nichts, damit muss ich leben (ich bin eher so der „Rostfrei-Typ“). Das Messer liegt total angenehm in der Hand, der leicht hochgezogene Griff, der mir schon bei meinem Schanz Wa-Custom positiv aufgefallen ist, kriegt hier tolle 10 von 10 Punkten, die Handlage ist für mich simpel mit einem Wort zu beschreiben: perfekt. Meine Küchenmesseransammlung ist eher Wa-lastig, ich greife im Pinch-Grip, beim K-Chef griff ich instinktiv anders, ohne dass ich den Pinch-Grip vermisst hätte, ganz großes Kino. Hier ein kurzes (leider nicht besonders geglücktes) Bild der zwei eben angesprochenen: Ich würde den Schliff des Herders als Userfriendly bezeichnen, fein genug für den angenehm leichten (Genuss-)Schnitt aber dennoch so, dass man nicht davor zurück schreckt, auch mal härteres Gemüse (z.B. Kürbis) zu schneiden. Man muss auch nicht die ganze Zeit aufpassen, nicht zu verkannten, ein bisschen was kann das Herder schon wegstecken. Bereits angesprochen wurde der wenig ausgeprägte Food Release, ich kann das bestätigen, wenngleich alle meine Messer hier nahezu gleich schlecht abschneiden. Für den professionellen Gastro-Einsatz wohl ein Aspekt, über den man sich Gedanken machen muss, für meine überschaubare Privatküche kein Kriterium. Das Profil ist imo schon sehr auf den Wiegeschnitt ausgerichtet und das funktioniert für mich auch prima, wenngleich ich Schneid-Autodidakt bin und meine Schnitttechnik sicherlich ausbaufähig ist. Ich konnte in meiner Testwoche einiges Schnippeln, Probleme hatte das Messer mit keinem der Lebensmittel, beim Kürbis war die Bremswirkung schon merklich spürbar, ich hab dann auch mein Ashi hergenommen, da war dies ebenso der Fall. Ich lass jetzt einfach ein paar Impressionen folgen: Fazit Das Messer macht Spaß, die Handlage ist für mich herausragend, der Griff besser als von Herder gewohnt aber halt leider nicht perfekt. In Verbindung mit einem Brotmesser (Grandmoulin oder KB) und einem kleinen Schnippler (K1) ein perfektes Set, dass man für besondere Anlässe an gute Freunde verschenken kann, sofern Claudia, bei der ich mich auch abschließend noch einmal ausdrücklich für die Möglichkeit des Testens bedanken will, gut verarbeitete Exemplare raus sucht. Viel Spaß den nachfolgenden Testern, und haut bei der Versteigerung ordentlich rein, damit da auch ein bissl was fürs Forum übrig bleibt. Greez, lustikus p.s. damit ihr mir glaubt, dass ich eine „besondere“ Beziehung zu Herder hab, hier noch ein Schnappschuss meiner verbliebenen Herder: Ich gehe davon aus, dass ich ca. die gleiche Anzahl bereits verschenkt habe, erst vor ein paar Wochen ein K5, K3, K2, K1, KB an einen guten Freund anlässlich seiner Hochzeit.
|
|
|
Post by Gabriel on Sept 10, 2017 21:39:21 GMT
Moin zusammen, ok… viel übrig gelassen haben meine Vorredner ja nicht mehr. Da wurde getestet, vermessen und beurteilt. Bleibt mir eigentlich nur über meinen eigenen subjektiven Eindruck nieder zu schreiben. Meine Erwartungshaltung als das Messer angekündigt war gelinde gesagt gedämpft. Kann der Preis wirklich gerechtfertigt sein für ein Messer mit eigentlich recht simpler Konstruktion und Herders QS kam auch umfassend zur Sprache. Gut, dann hat kamen die ersten begeisterten Eindrücke von BastlWastl . Da ich seine Meinung als Profi sehr schätze, bin ich da doch hellhörig geworden und die Erwartungen stiegen. Ein Herder in anständiger Klingenlänge, ohne Kropf, aus gutem C-Stahl und dann auch noch mit anständig verarbeitetem Griff? Das kann schon was… Der erste Eindruck / VerarbeitungDas Messer hat schon einiges hinter sich. Das war mein erster Eindruck. Das Holz etwas blass und die Klinge ordentlich patiniert und mit einigen kleinen Rostpunkten versehen. Ok… wurde ja auch intensiv getestet. Also alles gut. Abgesehen davon erinnerte mich das Heck ziemlich an mein (ebenfalls Pflaumenholz) Grandmoulin. Das Holz hat sichtbar schon etwas gearbeitet. An den Grenzflächen zwischen Metall und Holz sind kleine Grate spürbar und im Gegenlicht wird auch ein kleiner Spalt sichtbar. Damit muss man IMHO rechnen bei einer Flachangelkonstruktion mit nicht extrem beständigem Holz. Da würde ich wohl eher Richtung POM oder Walnuss tendieren… Im Vergleich das seit ein paar Jahren in meiner Küche im Einsatz befindliche Herder Grandmoulin. Als Brotmesser sieht es natürlich aber auch sehr wenig Feuchtigkeit… Ansonsten hinterlässt das Messer einen anständigen Eindruck ohne Schnickschnack. Man bezahlt hier klar eher für Performance als für Optik oder hochwertige Haptik. Mein größter Kritikpunkt (neben der konstruktions- und Holz-bedingten Griffschwachstelle) sind die außerordentlich scharfen Kanten an Kehl und Klingenrücken. Aber dazu später mehr… Das ProfilSchon beim ersten Blick fällt die bogenartige Krümmung des ganzen Messers auf, die sich vom Klingenrücken über den Griff fortsetzt. Mir persönlich liegt das nicht wirklich. Von der Grundlinie her geradlinige Messer oder minimal „nach unten“ gebogene wie mein Zkramer sind mir da deutlich lieber. Aber das ist wohl eine Frage von Präferenzen, Angewohnheit und Körpergröße. Da ich eher klein gebaut bin und meine Arbeitshöhe auf eher geradlinigere Messer eingestellt ist, fühlt sich ein so nach oben gebogenes Profil ein wenig seltsam an. Ansonsten halte ich das Profil für einen guten Allrounder. Alle Schnitttechniker klappen irgendwie, manche besser (Wiegeschnitt und Schubschnitt), manche schlechter (Choppen). Das Profil was in allen Schnitttechniken perfekt ist muss man mir aber nochmal zeigen… Wenn nur nicht diese krumme Grundlinie wäre… Das gefällt mir beim 23cm 1922 z.B. besser. Hier zur Veranschaulichung nochmal im Vergleich mit ein paar anderen europäischen (oder „quasi-europäischen“…) Messern. Beim „Schieben“ vom Schnittgut übers Brett mit dem Klingenrücken ist das auch etwas störend. AgoJa die ist rund…finde ich nicht so toll aber auch nicht dramatisch. Geschmacksssache. Avocadokern geht trotzdem… GeometrieIn einem Wort… gut! War jetzt auch nicht groß anders zu erwarten aber ich empfinde die Geometrie vom K-Chef als hervorragenden Kompromiss zwischen Stabilität und Schneidfähigkeit. Die Spitze könnte für meinen Geschmack noch einen Tick dünner ausgeschliffen sein aber da bin ich auch extrem. Das Herder ist da schon auf anständigem Niveau Die üblichen Küchenarbeiten gehen flott von der Hand. Food Release… joa geht so. Nicht sehr schlecht, geht aber auch besser… bei stark haftendem Schnittgut braucht das Herder schon signifikant mehr Kraft als z.B. mein Watanabe Pro Gyuto. Im Vergleich zu meinem geschanzten Masamoto HC gibt sich das Herder aber keine Blöße. Handlage
Ja – da wären wir bei der Krux dieses Messers. Es liegt mir einfach nicht gut in der Hand. Das Arbeiten mit dem K-Chef ist für mich recht unbequem und bei etwas intensiveren Aufgaben teils sogar etwas schmerzhaft… (und ja, ich weiß ich hab da nicht so viel Hornhaut wie der gute BastlWastl ) Ich greife meine Messer und insb. eben auch Gyutos u.ä. ja ausschließlich im Pinchgrip. Dabei greife ich mit dem vordersten Fingerglied des Zeigefingers leicht um den Kehl. Das Herder verursacht dabei einen unangenehmen Griff aufgrund von vier Punkten: - Scharfer Klingenrücken - Scharfer Kehl - Nicht ausreichender Abstand zwischen Griffvorderkante und Kehl und somit zu wenig „Freiraum“ (vgl. z.B. unser KMS-Forenmesser, bei dem dies IMHO besser gelöst sein dürfte) - Vorne etwas breiter und scharfkantiger Griff Meiner Meinung nach ist das Messer 100% ausgelegt, um es voll zu greifen. So liegt der Griff auch hervorragend in der Hand. Nur liegt mir diese Griffart leider überhaupt nicht… wer sein Messer nicht im Pinchgrip greift (oder genug Hornhaut hat an entsprechenden Stellen…) wird aber sehr zufrieden sein. FazitOk, da kam jetzt doch einiges an Kritik rüber in meinem Bericht. Zu dieser stehe ich auch und sage klar, dass für mich persönlich das K-Chef aus dem Hause Herder nach dem 1922 nur die zweite Wahl wäre. Das ist aber vorwiegend durch persönliche Präferenzen (wie ich mein Messer greife, welche Arbeitshöhe ich bevorzuge) begründet. Ansonsten stellt das K-Chef meiner Meinung nach ein Messer dar, welchem (wenn o.g. Aspekte passen) in der Preisklasse nur ganz ganz wenige Messer international das Wasser reichen können! Ein guter Allrounder mit übrigens hervorragendem Stahl zu einem wie ich finde gerechtfertigten Preis. Auf die nächste Generation bin ich schon sehr gespannt Wer seine Messer im Pinch-Grip greift ist aber IMHO mit einem Wa-Gyuto besser bedient. Zum Schluss möchte ich Claudia noch einmal ganz herzlich danke für die Organisation dieses PAs! Gruß, Gabriel
|
|
|
Post by suntravel on Sept 26, 2017 17:45:46 GMT
Ist ja eben bei mir aufgeschlagen das Messer und ich kanns natürlich wieder mal nicht abwarten sofort meine ersten Eindrücke raus zu hauen...
Das Gewicht ist schon mal mein Geschmack, da hat man was in der Hand, Hammergriff ist perfekt, beim Pinch stören die Kanten vorn, aber das muss ich später noch austesten.
Natürlich hab ich auch gleich die Schneide mit dem Mikro untersucht...
Sehr fein matt geschliffen, aber mit leichten Ausbrüchen und einer kleinen weiteren Fase Hinten an der Klinge.
Dann hab ich das in die Führung gespannt 18° direkt auf der Flanke gemessen eingestellt und mit dem DMD 12 in 20 Zügen geschliffen:
Hinten trifft das sofort die Schneide vorn nicht, ist also nicht mit einem konstantem Winkel geschärft....
Also auf 19.4° umgestellt was realen 18° durch den Flankenwinkel entspricht, und 30 Züge mit dem DMD 6K und schon ist die Schneide auch an der Spitze getroffen und das Teil beißt wie Sau ins Haupthaar und hat auch super Tomatenbiss.
Nur ein bissl was geht immer noch....
Daher noch mit DMD12K NSS 12K und 0,25mµ DiaLeder gefinisht und Schwupps kann das HHT5 und ist jetzt bereit sich mit meinem Messern in der Küche zu messen
Gruß
Uwe
|
|
|
Post by lustikus on Sept 26, 2017 19:00:52 GMT
Uwe, du bist so krank... Bitte weiter machen.
Greez, lustikus
|
|
|
Post by Kasimong on Sept 27, 2017 19:42:05 GMT
Moin, erst einmal vielen dank an Claudia für die Breitstellung des Messers. Wie mein Vorredner ja auch schon bemerkt hat. " Viel bleibt da nicht mehr " Deshalb nur kurz was mir aufgefallen ist. Ansonsten habe ich natürlich auch ein paar Fotos gemacht. - Ich konnte alle anfallenden Arbeiten für meinen Gemüseauflauf mit dem Messer erledigen
- Ich bin mit dem Griff und dem Profil gut zurechtgekommen
- Wenn es die scharfen Kanten und den meiner Meinung nach schlecht eingepassten Griff nicht geben würde wäre es für mich eine Überlegung wert.
Danke fürs gucken Grüße Wolfgang
|
|
|
Post by BastlWastl on Sept 28, 2017 17:14:07 GMT
Die Diskussion zur Griffqualität habe ich in diesen Thread verschoben..... linkGrüße Wastl.
|
|
|
Post by suntravel on Oct 3, 2017 17:16:05 GMT
Kleiner Zwischenbericht....
Der K-Chef lässt sich sehr einfach auf HHT5 bringen, hält das aber nicht lange, Die extreme Anfangsschärfe ist schnell weg, schneller als bei Aogami. Nach einer Mahlzeit für 3-4 Personen ist das für mich nur noch mäßig scharf, bleibt dann aber lange so und ist sehr robust, also keine Probleme mit Ausbrüchen.
Durch die gute Geometrie bleibts aber sehr gut schneidfreudig besonders bei hartem Gemüse, nur bei Tomaten bin ich dann weniger zufrieden.
Die lassen sich nach einigem Gebrauch am besten schneiden wenn man nur mit einem relativ groben Stein wie dem DMD6K schärft und nur sehr kurz abledert...
Sieht nicht top aus funzt aber bei diesem Messer für mich am längsten, wie bei den meisten Solingern auch. Etwas enttäuscht bin ich da schon weil das bisher aus meiner Sicht nicht länger scharf bleibt wie ein Dick Pro in rostträge auch. Von 1.2519 hätte ich schon erwartet das das fein auspoliert locker gegen Aogami anstinken kann was die Anfangsschärfe angeht.
Aber andererseits kann das Teil alles vom Gummiadler zerlegen bis jedes Gemüse gut verarbeiten und geht durch Zwiebeln wie nix, im Zugschnitt ist auch der FR gut...
Morgen oder übermorgen muss ich wieder 30kg Gemüse für die Bande schnippeln, da kann ich das noch mal genauer mit meinen Messern aus Aogami vergleichen...
Gruß
Uwe
|
|
|
Post by suntravel on Oct 5, 2017 17:56:56 GMT
So jetzt ist die schöne Zeit mit dem K-Chef fast vorbei und ich kann ein Fazit abgeben...
... gab ja ne anregende Diskussion wegen des Griffs.
Ich find den immer noch ok, die abgebröselte Ecke hab ich symmetrisch weggearbeitet, ansonsten den nur mit Spoonbutter behandelt, da bin ich gespannt wie die nächsten Kollegen das beurteilen.
Da ich ja heute wieder Gemüse für meine Kaniden choppen durfte, konnte ich auch die Standzeit austesten. und mit anderen Messern vergleichen.
Die Nerdschärfe Küchenkrepp sauber schneiden zu können oder Tomaten freihändig köpfen zu können war nach 2500g Möhren choppen weg.
Aber gut scharf ist es dann noch immer, locker scharf genug um hartes Gemüse fast endlos weiter schnippeln zu können und schnell wieder extrem scharf ist es auch.
Das Kanso aus Aogami hat 3500g geschafft bis es auf dem Level vom Herder war, das Sukenari aus HAP40 war nach den restlichen 14kg immer noch so scharf wie zu Beginn.
Ist nun das Herder deshalb minderwertig?
Nein, aus meiner Sicht nicht, sondern nur mehr auf Zuverlässigkeit als auf extreme Verschleißfestigkeit vergütet.
Damit hab ich ohne schlechtes Gefühl auch ausgebeint oder rücksichtslos Geflügel zerlegt, egal ob Gelenk oder Knochen, hats alles ohne Beschädigung erledigt.
Beim austesten der Schnittfähigkeit ist das Herder etwas schlechter als meine ausgedünnten Messer, aber das macht bei normalem Gebrauch mal so garnix aus. Wenn man jetzt nicht in Zeitlupe schneidet ist der Unterschied kaum spürbar.
Für mich ist das ein Top Allrounder, der ne super Mischung auch Schneidfähigkeit und Robustheit bietet.
Gruß
Uwe
|
|
|
Post by Kasimong on Oct 5, 2017 21:17:33 GMT
suntravel das Video ist nicht verfügbar. Grüße Wolfgang
|
|