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Post by Togishi on Aug 23, 2017 20:33:35 GMT
Okay Leute, ich hatte es mir ja selber eingebrockt Das Messerlein ist aus irgend einem Keramik-Zeugs. Ich kenne weder Hersteller, Marke oder so was. Es wurde mir in dem Zustand auf's Auge gedrückt. Bild1 Vorher
Bild2 Vorher
Säge in klein! Erst hab ich mir gedacht.. joa, wenn ich zu grob ran gehe könnte es mehr Schaden bekommen und habe es mal über nen Natura 5000er gezogen. Gut, es zeigten sich schon erste Verbesserungen, aber hey, ich wollte ja nicht Monate dran sitzen. Bei diesen ersten Versuchen konnte ich das Material besser einschätzen und schnappte mir nen Künstlichen 220er. Na super! Das ging doch dann viel flotter. Die groben Kerben/ Ausbrüche gingen gut weg. Dafür blieben viel kleinere drin, was eben mit der sehr groben Körnung zusammen hing. So dann wie es sich gehört, Körnung verdoppeln, also nen 400er her. Mit dem habe ich so jede Seite mit etwa 40 Züge gemacht. Schnell Papierchen genommen und mal geschnippelt. Oh, okay, schon mal gar nicht übel, aber es war immer noch so.. wie schnippeln mit Minisäge. Okay, noch eine Stufe feiner. Leider kein 800er da... na denn eben nen 1000er. Da auch mal so 40 Züge und dann noch längs Abgezogen. Wieder Papier zur Hand... Heilige Dampfnuddel mit Vanülle! Das haute ganz schön rein Für ein Messerchen was man sonst in die Tonne kippt, kam da dennoch was ordentliches raus. So gut das ich es Morgen abliefern tu.. Hier noch das danach.. Bild3 nachherBild4 nachher
Bild5 nachherEinige waren da schon direkt der Meinung; Das geht doch nicht! Unmöglich! U.s.w.... Tja, es geht doch! Viel Spass beim über mich herziehen Grüsse Togishi
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Post by peters on Aug 23, 2017 20:59:43 GMT
Na dann ist Stufe 2 angesagt: Keramikmesser gescheit ausdünnen... :-P
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Post by bembelfigur on Aug 23, 2017 21:39:07 GMT
Einige waren da schon direkt der Meinung; Das geht doch nicht! Unmöglich! U.s.w.... Tja, es geht doch! Viel Spass beim über mich herziehen Grüsse Togishi Alle sagten es ist unmöglich bis einer kam, der es trotzdem machte, oder so... Leider kann man auf den Fotos außer einer Albinoklinge nicht wirklich viel erkennen... Durchgehende "Keramik"-messer bestehen meistens aus Aluminiumoxid (Al2O3) und haben vielleicht maximal 62 HRC, also weniger als manche japanische Ao/Shirogami Klingen. Somit sollten JNats oder andere harte Natursteine auch gut bei keramischen Klingen funktionieren. Dass Keramikmesser immer scharf bleiben war auch mal so ein hohler Spruch der Industrie. Es gibt keine Messer, die immer scharf bleiben, außer denen die nie benutzt werden.
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Post by Gabriel on Aug 23, 2017 22:21:01 GMT
Moin, das muss der erste Thread hier sein in dem es um Keramikmesser geht im KMS Forum Interessant... darf ich fragen was du dann an Schärfe rausgeholt hast? Hast du noch ne Mikrofase angebracht oder so gegen erneute Ausbrüche? Gruß, Gabriel
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Post by Togishi on Aug 24, 2017 5:16:02 GMT
Okay, das geht ja schon super los hier Gut, man erkennt leider auf den Fotos nicht genau die Form... weil das Albinoweiss so blendet Darum habe ich mir mal ein kleines Pic gesucht der den Querschnitt zeigt. So sieht es aus. Ich habe also nur die Schneidfase so lange geschliffen bis die Kerben draußen waren. Hmm.. wo wird den hier Ausgedünnt? Ich kenne das nur aus dem Forstbetrieb, wo wir das Jungholz ausgedünnt haben. Oder vom Friseur wo zum Schluss noch mit einer speziellen Schere leicht Ausgedünnt wird um eventuelle Stuffenschnitte zu Kaschieren. Eine zusätzliche Microfase hätte ich ohne Mikroskop gar nicht hin gebracht. Den die Schneidfase war eh schon soo klein! Aber mit den letzten längs gesetzten Schleifzüge hätte sowas entstehen können... denke aber vom Winkel her, eher nicht. Ja wie jetzt??? Das soll aus Alumininiumoxydanzien bestehen? Wenn ich früher Keramik hörte, dann war das für mich feinstes Chinaporzellan. Später hörte ich dann von den Keramikplatte am Spaceshuttle, als Hitzeschild... aus was bestehen den die wieder? Angemalte Tonziegel? Tja, nur mal wieder schärfe auf die Messer zu bringen reicht hier echt nicht. Hier muss man ja noch Metallurgie lernen. So, dann mal weiter mit der Arbeit wo Geld rein fließt... Grüsse Togishi
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Post by suntravel on Aug 24, 2017 6:29:25 GMT
Ich hätte gedacht das geht nur mit Diamantschleifmitteln, habs aber auch noch nicht mit normalen Schleifsteinen versucht.
Technische Keramik aus Aluoxid ist deutlich härter als HRC62 = 740HV und liegt meist zwischen 1600-2000HV.
Gruß
Uwe
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Post by peters on Aug 24, 2017 9:31:31 GMT
Jetzt bekomme ich aber einen Kulturschock. Aluminiumoxyd? Ich wäre von Zirkonoxyd ausgegangen. Unsere normalen Schleifsteine bauen doch auf Schleifmittel aus Aluminiumoxyd auf, oder? Klar, das sollte, wenn auch schwer, schleifbar sein. Diamanten werden ja auch mit Diamant(staub) geschliffen - obwohl das sicher keinen Spass macht. Silizimkarbid sollte deutlich härter sein - das wird doch in einigen groben Schleifsteinen benutzt, wenn ich das recht mitbekommen habe. In jedem Fall ist das eine sehr interessante Diskussion.
VG Peter
[edit]: ich sehe gerade: Zirkonoxyd ist lange nicht so hart wie Alluminiumoxyd - das wäre eine Erklärung: wenn das Messer aus Zirkondioxyd ist, dann sollte es mit unseren Schleifmitteln gut schleifbar sein...
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Post by BastlWastl on Aug 24, 2017 9:38:32 GMT
Blasphemie! Meiner Erfahrung nach geht da nur was mit Diamant und Geschwindigkeit.... Lohnt sich aber nicht.... Grüße wastl.
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Post by Gabriel on Aug 24, 2017 10:27:20 GMT
So sieht es aus. Ich habe also nur die Schneidfase so lange geschliffen bis die Kerben draußen waren. Hmm.. wo wird den hier Ausgedünnt? Ich kenne das nur aus dem Forstbetrieb, wo wir das Jungholz ausgedünnt haben. Oder vom Friseur wo zum Schluss noch mit einer speziellen Schere leicht Ausgedünnt wird um eventuelle Stuffenschnitte zu Kaschieren. Eine zusätzliche Microfase hätte ich ohne Mikroskop gar nicht hin gebracht. Den die Schneidfase war eh schon soo klein! Alles klar, ich hätte vermutet, dass durch einfaches Rausschärfen (wie es bei normalen Messergeometrien ja der Fall ist) die Wate erheblich dicker wird und somit die Schneidfähigkeit leidet. Wenn es tatsächlich ein dermaßen ausgeprägter Hohlschliff ist, hält sich der Effekt natürlich in Grenzen Jaja das technische Feld der Keramiken ist von außen ungefähr so erschlossen wie mein Berufsfeld, die Kunst- und Verbundwerkstoffe, da heißt es immer nur "Plastik".... Dabei steckt so viel mehr dahinter Gruß, Gabriel
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Post by Japanische-Kochmesser.ch on Aug 24, 2017 18:45:11 GMT
Das ist aber ein lustiger Zufall. Vor ein paar Tagen habe ich Messer zum Schleifen bekommen. Dabei waren auch 2 Kyocera Messer. Ich dachte ich versuche es trotzdem mal und bin ca. 1min. auf einem Chosera 600 rumgerutscht. Der Abtrag am Keramik war nicht feststellbar und ich dachte den Naturjapaner muss ich schon gar nicht nehmen.
Ich war auch der Meinung dass das nur mit Diamant Schleifstein geschliffen werden kann.
LG Marco
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Post by sturmschwalbe on Aug 24, 2017 19:38:31 GMT
Weiß garnicht was ihr habt - ist mein einziges Messer an der Magnetleiste Geht wirklich, da im Kunststoffgriff ein Metalleinleger ist. Hab das Kyocera von einem befreundeten Pärchen geschenkt bekommen. Die haben einige davon, mit denen ich beim Kochen auch schon geschnitten hattee. Ging eigentlich wirklich gut verglichen mit anderen Messern, die man sonst so in manchen Haushalten findet. Die Handlage hat mir immer gut gefallen. Keramikklingen stumpfen schon deutlich langsamer ab als der irgendein Standardstahl. Die Schärfe darf man mit der, die hier im Forum zumeist vorherrscht natürlich nicht vergleichen. Mich hat´s dennoch gewundert, das Rasieren out of the box ohne Probleme ging. Auch einen Wert von 0,25mm an der Wate hatte ich nicht erwartet. Größtes Problem der Messer sehe ich in der Bruchanfälligkeit. Habe alle Keramikmesser des Pärchens schon zur Kur gehabt. Dosen aufhebeln sollte man damit halt nicht - knacks! Oder auf harten Boden fallen lassen - Pling! Beim Schleifen merkt man schon, dass es gut hart und abriebsfest ist. Meist nur wieder ne Spitze dran geschliffen. Eins hab ich auch schon geschärft. Zuerst mit Tormek Diamantscheibe, dann mit Standard-Stein (220er). Standard hat komischerweise schneller geschliffen - aber auch mehr den Stein verschlissen. Das Messer selbst ist bei mir meist in der Schublade. Gefällt mir aber trotzdem irgendwie. Und brutal leicht.
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Post by Togishi on Aug 25, 2017 7:40:27 GMT
Up-Date! Messer ist wieder zurück beim "Kunden". Habe heute mal nachgefragt wie es sich den so anstelle nach dem Schliff? Da kam nur noch ein fettes Grinsen rüber mit den Worten; Es macht wieder unheimlich viel Spass mit dem Ding zu schnippeln!! Okay... dann hat sich die ca. 1,5 Stunden doch gelohnt Zu meinem Unglück will er jetzt jedes seiner Messer vorbei bringen und ich muss sagen, bei welchem es sich noch lohnt und welche in Schrottsammlung gehört. Ich muss mir eine neue Wohnung suchen mit Werkstatt!! Das im Wohnzimmer zu machen ist auf die dauer nichts. Och das tut mir jetzt doch Leid... das jetzt noch Blasphemie gestartet wurde Ist mir aber Schnuppe! Denn anscheinend sind da ja noch mehr da mit diesen Albinoschlitzer Zum Schluss muss man noch Diskutieren.. sind das Messer oder ein Zustand? Grüsse aus der Handwerkswohnkammer.. Togishi
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Post by satanos on Aug 25, 2017 9:50:37 GMT
bembelfigur suntravelMan kann bei Keramikmessern keine Härte in Rockwell Skala C angeben, das Prüfverfahren ist für derartige Werkstoffe nicht geeignet, die Werkstoffe reagieren (logisch) völlig anders auf einen derartigen Prüfkörper und müssen mit geeigneten Prüfverfahren gemessen werden. Von daher finde ich die Umrechnerei relativ sinnlos, der Wert ist überhaupt nicht vergleichbar, da die Keramiken sehr viel spröder sind. Der Vergleich mit den 62HRC und dann Al2O3 zu schreiben passt leider, sorry, überhaupt nicht. Der Werkstoff ist auch als Korund, wie hart der ist, dürfte bekannt sein. Das man das ganze jedoch mit Schleifmitteln schleift die die gleiche Härte besitzen, hängt nicht nur vom bloßen Härtewert, sondern noch von der Oberflächenbeschaffenheit und zur Verfügung stehenden, sich neu freilegenden Schleifkörper, sowie der Korngröße und Bindungsart ab. Wie sollte man ansonsten Diamanten schleifen? Wenn man zwei identische, identisch harte und beschaffene Werkstoffe aufeinander reibt, werden sie sich auch gleichmäßig (stark vereinfacht, ohne Berücksichtigung jeglicher anderen Einflüsse) abnutzen. Sorry fürs Gespräch, musste sein, ist logisch und erklärbar!
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Post by Togishi on Aug 28, 2017 5:59:54 GMT
satanos Das doch kein Verbrechen. Infos darüber kann man doch immer brauchen. Das hilft doch einem selbst vorwärts zu kommen und seinen Wissensdurst zu stillen. Ja, das mit dem Härtetest bei Keramik-Messer ist nicht die gleiche wie bei Metall. Glaube das machte da Stiftung Warentest oder so. War aber schon ewigs lange her wo ich das gesehen habe. Dennoch ist es gerade wichtig zu erfahren, wie man bei einem solchen Messerchen, auf den Leib rücken kann. Ich bin an das Ding heran mit meinen Naniwa Chosera. Ich glaube die sind Magnesiumgebunden und haben Aluminiumoxyd als Schleifmittel. Daher war es wahrscheinlich auch nur möglich ein Ergebnis zu bekommen. Also, egal was ihr noch habt. Ob belegtes Wissen oder begründete Vermutungen. Alles kann helfen besser zu werden. Grüsse Togishi
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