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Post by mmm1294 on Oct 20, 2017 9:35:59 GMT
Hallo liebe Community, ich bin leider etwas verzweifelt und verwirrt. Meine Messer schleife ich mittlerweile alle mit einem Bogdan Klon der sehr gut funktioniert. Als Steine kommen Atoma 400, JMS 1000/4000/8000 und zum Abschluss ein wunderbarer Nakayama (Danke krassi nochmal! Hammergeiles Gerät) zum Einsatz. Zwischendrin entgrate ich mit Leder und Fichtenholz. Ab dem 8000er verwende ich auch die Druckkontrolle. Jetzt komme ich zu meiner eigentlichen Frage: Ich schneide bei weitem nicht so viel, dass ich noch dieses Jahr zu einem Ergebnis kommen würde, was die Schnitthaltigkeit angeht. Direkt vom Stein habe ich eine wunderbare Schärfe, die super in Tomaten einschneidet, durchaus auch in der Lage ist zu rasieren. Aber so RICHTIG SCHARF ist das leider nicht. Wenn ich aber noch ca. 10 Züge pro Seite ohne Druck über unbehandeltes Leder (auf einem Holzbrett) dann habe ich eine deutlich gesteigerte Schärfe, die in der Küche ebenfalls sehr gut schneidet! Nun möchte ich eine möglichst hohe Standzeit der Schärfe erzielen und daher rührt dieser Post: Hat jemand, der extrem viel schneidet, da schon mal einen Vergleich angestellt oder einen signifikanten Unterschied festgestellt, was die Standzeit angeht? Ich habe irgendwie Angst, dass ich die Schneide durch das Ledern komplett verbügel, oder ist das Humbug? Über Tipps, Erfahrungen und Hinweise würde ich mich echt freuen, da mir das (nicht zuletzt durch die vielen guten Diskussionen hier) echt Kopfzerbrechen bereitet. Beste Grüße, Marius
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Post by suntravel on Oct 20, 2017 9:55:23 GMT
Hi Marius,
die Antwort ist das es da unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen gibt und das auch nicht bei jedem Stahl gleich ist, dazu hängt das auch noch mit der Schnittechnik und der verwendeten Schneidunterlage zusammen.
Gruß
Uwe
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Post by dieter on Oct 20, 2017 9:56:08 GMT
Nach Bogdan mit Druckkontrolle ist die Gratbildung MINIMAL, zum Entgraten muss Leder reichen. Also Gratbildung ist IMMER der Fall, daher Grat entfernen ist IMMER sinnvoll.
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Post by krassi on Oct 20, 2017 17:31:04 GMT
Hahah ich hab keine Ahnung mehr welcher Nakayama das war.. aber er sollte gut sein Freut mich das die Kacheln gut laufen und nicht nur vor sich rum stauben! (so wie bei mir im Krassi Streinbruch of Doom des Todes) Ich nehm zum Entgraten n Stück Korken oder Holz. Also da ist das leder ja noch Super sanft dagegen. Bevor ich das nicht gemacht hab ist das immer so meeeehhhhhh. erwischt du den die Schneide auch wirklich mim Bogdan? also man ist ja immer geneigt das etwas flacher zu machen und dan poliert man ja nur fröhlich an den Aussenlagen rum. LG Daniel
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Post by mmm1294 on Oct 21, 2017 7:19:51 GMT
Danke euch drei, genau so etwas hatte ich auch erwartet. suntravel: Ich kann mir vorstellen, dass sowas mit HAP40 eine ganz andere Geschichte ist als mit "normalen" Kohlenstoffstählen. Ich hatte aber auch jetzt schon mit meinem relativ harten 1.2442 und seinem Grat zu kämpfen, so einfach ging der nicht weg. dieter: Danke, dass du meine Vermutung bestätigst, dass auch auf dem Bogdan mit Druckkontrolle ein Grat entsteht! krassi: Egal, der Stein tuts Geiles Schleifgefühl (sehr sämig), schön schnell und sau scharf! Vor allem aber Bremst er wie die Keramikbremsanlage von einem Bugatti, wenn man die Schneide voll trifft - das ist mir neulich erst bewusst geworden. Also auch zu deiner Frage: Ja, ich bin mir sicher, dass ich die Schneide voll treffen, v.a. weil ich in dne meisten Fällen die Schneide erst neu anbringe an selbst gemachte Messer Ich halte hiermit fest, dass für mich entgraten nach dem letzten Stein mit Leder ohne Druck und ein paar Zügen durch Holz sinnvoll sind! Danke euch allen, das unterstützt nur wieder meine Aussage aus dem Jubiläums Post Beste Grüße, Marius
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Post by suntravel on Oct 21, 2017 7:32:25 GMT
Moin Marius,
durch Holz oder Korken ziehen mache ich nur bis max. 4000er Steinen, damit lose Gratpartikel nicht auf dem nächsten feineren Stein die Schneide verkratzen.
Nach nem feinen Stein reicht auch Zeitungspapier, blankes Leder oder Leder mit 0,25mµ DiaSpray um noch einen Tick mehr Schärfe raus zu kitzeln.
Gruß
Uwe
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Post by dieter on Oct 21, 2017 7:52:32 GMT
Weniger Druck- weniger Gratbildung.
Bogdan gibt die Möglichkeit wenig (kaum) zu drucken- ob man die Möglichkeit nutzt hängt von Dir ab.
Weiterhin wirken auch unterschiedliche Schleifbewegungen unterschiedlich auf Gradbildung aus.
Also man kann mit Bogdan so schärfen, dass auch unter 200 -Vergrösserung kein Grat sichtbar wird (aber Grad entfernen muss man trotzdem).
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Post by BastlWastl on Oct 21, 2017 8:19:32 GMT
mmm1294: Wie dieter ja schon angemerkt hat, egal wie fein ein Schleifmedium ist, es wird ein Grad entstehen..... Wenn ich nun nicht explizit die Schärfe testen will, verzichte ich ähnlich wie suntravel ab ca. 4k auf Entgraten mittels Filz/Holz, und ziehe das Messer auch im Anschluss nicht über Leder, weil es den Mini Grad eh auf dem Brett verlieren würde. Wichtiger finde ich viele Wechselschübe mit der Schneide vorran mit wenig Druck durch zu führen (auf dem Finisher deiner Wahl). Grüße wastl.
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Post by dieter on Oct 21, 2017 9:45:33 GMT
Ob Entgraten sinnvoll ist oder nicht... würde ich empfehlen mit einer Schneide harte Knochen schnitzen: ich finde ohne Entgraten werden Schneiden häufiger beschädigt. Mit HSS 42°- Schneidwinkel auch mit sehr viel Druck beim Knochen durchschneiden sehe ich keine (ohne Mikroskop geprüft) sichtbaren Schaden. Also eine solche Schneide wird schon einiges aushalten.
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Post by mmm1294 on Oct 22, 2017 13:18:41 GMT
Wieder was gelernt - danke euch auch nochmal für eure Erfahrungsberichte! Ich werde also in Zukunft bis 4k mit Holz entgraten, danach dann nur noch auf Leder - klingt auch irgendwie plausibel.
Dass entgratete Klingen einen höhere Schneidenstabilität aufweisen klingt gleichermaßen irre wie auch logisch und höhere Stabilität müsste ja im Prinzip auch mit einer höheren Standzeit einhergehen.
Beste Grüße, Marius
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Post by dieter on Oct 22, 2017 13:50:42 GMT
Ich entgrate nie mit Holz und nur am Ende mit Leder.
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Post by robin on Oct 22, 2017 17:33:06 GMT
I deburr edge leading on a stone, no pressure. Suita or chosera 10k usually.
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Post by krassi on Oct 22, 2017 21:48:25 GMT
oh thats interesting! those "cutting the water moves" do i usually when sharpening freehand too. (i actually adapted this from one of your posts.. if it works it works )
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Post by mmm1294 on Oct 23, 2017 11:04:36 GMT
Thanks for your answer, Robin, I greatly appreciate you sharing your experience!
I found that sharpening freehandedly this is also a good option for my, yielding good results. But using the Bogdan, this still results in a burr. This is most likely caused by the fact that with the Bogdan one will always hit the same angle, therefore won't "cut" the burr as it is happening freehandedly. Might get better by tilting the blade by 0,2° but as I can't correct my angle so easly, I have to go with just deburring.
Marius
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Post by suntravel on Oct 23, 2017 11:30:33 GMT
With very fine stones like the NSS12k even with guided sharpenening without raising the angle ther ist als most no burr if done right. Straight from the stone its good to cut tomatoes free hand. But for HHT test or pushcutting toiletpaper fine beburring with leather, newspaper, denim or Lappingfilm the raise the sharpness a bit more IMHO.
Regards
Uwe
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