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Post by Karnstein on Oct 11, 2016 16:20:44 GMT
So, das eine oder andere Messer kommt ja gerne mal mit einem nicht oder nur mäßig verrundeten Rücken und Kehl. Ist natürlich für Verarbeitungs-Fetischisten, die Perfektion direkt vom Hersteller wollen, natürlich ärgerlich. Aber eben nichts was man nicht selber machen könnte und hebt dann ein gut schneidendes gleich in ganz andere Sphären, wenn der Rücken beim Pinch-Grip auf einmal die Finger schmeichelt und der Kehl nicht mehr kratzt. Ich hab jetzt von Micro-Mesh das Set mit 9 Blättern (Körnung 1500-12000) hier rumliegen und frage mich deswegen gerade, bei welcher Körnung ihr so einsteigt und nach welcher Progression ihr dann aufhört. Die Information ist sicher auch in irgendwelchen alten Beiträgen von euch drüben im MF vergraben, aber irgendwie wäre es dann doch schöner, diese Informationen an der richtigen Ecke auch hier im Forum zu haben.
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Post by Gabriel on Oct 11, 2016 16:32:01 GMT
Das kommt ganz darauf wie stark der Kehl beispielsweise versäubert werden muss. Ein Beispiel: das Watanabe Pro Honesuki (und auch mein Deba) hatte im Ursprungszustand einen komplett unbearbeiteten Kehl, also komplett roh noch mit grobsten Riefen. Mit Micromesh kommst du da nicht weit, deshalb habe ich mit einer gröberen und danach einer mittelgroben Diamantfeile begonnen. Mich danach dann mittels Schleifbändern bis ca. 400er Körnung hochgearbeitet. Anschließend habe ich dann mit Micromesh poliert.
Es kommt also immer darauf an wo du einsteigst. IMHO erfordern Micromeshs schon eine gute Grundlagen, heißt also insbesondere ohne tiefe Riefen und Kratzer. Heißt also bis zu diesem Punkt muss mit anderen Mitteln vorgearbeitet werden (Möglichkeiten gibt es da ja viele).
Ab dann arbeite ich mich meist beginnend mit Micromesh 1500 hoch (d.h. bedeutet in der Regel jede Körnung... schafft etwas Raum für unsauberes Arbeiten. Prinzipiell ist die Abstufung IMHO aber auch fein genug, dass wenn du sauber arbeitest auch eher nur jede zweite Körnung brauchst) bis ca. 6000. Das genügt mir in der Regel für Klingenrücken und Kehle. Mit den höheren MM Körnungen gehe ich höchstens nochmal drüber wenn es mir wirklich um das letzte bisschen geht. Das hat dann aber nichts mehr mit Funktionalität sondern wenn überhaupt nur noch mit Schönheit zu tun.
Normalerweise nehme ich dann aber lieber nochmal etwas Polierpaste o.ä.
Im Übrigen nehme ich für Kehle und Klingenrücken etc. ganz gerne die weichen Pads oder die Bögen mit einer eben weichen Unterlage.
Gruß, Gabriel
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Post by christian on Oct 13, 2016 4:46:07 GMT
Servus,
ich kann Dir nur Tipps als Messermacherer geben. Fremde Messer bearbeite ich eher selten.
Mit 1500er Körnung trägst Du nicht wirklich viel Material ab. Ich würde Schleifpapier ganz grob so einstufen: bis 400er Körnung kannst Du noch relativ gut Material abtragen. Darüber veränderst Du nur noch die Oberflächenbeschaffenheit. Grundsätzlich würde ich lieber gröber beginnen, als ewig mit feinem Schleifpapier keinen Fortschritt zu erreichen. Das führt meiner Erfahrung nach schneller zum Ziel. Mit welcher Körnung Du anfängst hängt natürlich vom Zustand der Klinge ab. Mit 120 oder 240 liegst Du aber nicht verkehrt, wenn noch Material weg muss.
Gruß Christian
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Post by BastlWastl on Oct 14, 2016 11:35:54 GMT
Um Missverständnissen vorzubeugen sollte erwähnt werden das die MicroMesh Körnung 1500 etwa 600`er Schleifpapier FEPA entspricht. Es trägt nur langsamer ab. Ich würde mit 240`er starten, dann 320, 400, 600 und erst danach mit Micromesh einsteigen. Kommt natürlich immer darauf an wieviel Material wegmuss....
Grüße wAstl.
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Post by Karnstein on Oct 14, 2016 12:23:20 GMT
Ist der Rücken meines CKTG Kohetsu Gyutos (AS mit rostfreien Flanken), was im Auslieferungszustand am an der Stelle ordentlich verrundet war. Bis es dann eben zu Schanz ging und ich Depp vergessen hab, bei der Beschreibung der zu erledigenden Arbeiten (ballig schleifen) um ein erneutes Verrunden des Rückens zu beten.
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Post by christian on Oct 14, 2016 13:22:09 GMT
Ich würde mit 120er anfangen. Da muss schon was weg. Die Außenlagen müssten ja weich sein. Dann könntest Du mit einer Feile auf beiden Seiten ein 45° Fase feilen. So ginge es schneller und Du könntest evtl. schon mit 240er beginnen.
Gruß Christian
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Post by BastlWastl on Oct 14, 2016 13:27:19 GMT
Ich würde mit 120er anfangen. Da muss schon was weg. Die Außenlagen müssten ja weich sein. Dann könntest Du mit einer Feile auf beiden Seiten ein 45° Fase feilen. So ginge es schneller und Du könntest evtl. schon mit 240er beginnen. Gruß Christian Ja da würde ich mit dem Bandschleifer rangehen, aber da nicht vorhanden (beim Karnstein) Feile (aber bitte Qualitätsfeilen in ausreichender Dimension, die dann gerne an mich weitervererbt werden können wenn sie nicht mehr schneiden!) ..... Aber das muss man natürlich mit groben Schleifpapier ran! ganz klar. Grüße wAstl.
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Post by Karnstein on Oct 15, 2016 11:46:13 GMT
Jo, Bandschleifer hab ich keinen hier (kein Heimwerker...) und irgendwelche Experimente mit Dremel-Aufsätzen an der Taschenbohrmaschine verkneife ich mir da erst recht. Werd mal Anfang nächster Woche für gröbere Körnungen mal ins Bauhaus um die Ecke tigern und wenn mir das ganze auf voller Rückenlänge zu lange dauert, hab ich ja entweder immer noch die Option a) nur den Teil zu verrunden der Pinch-Grip relevant ist oder b) es von jemand anders machen zu lassen... soviele Messer bei mir sind es jetzt ja nicht, bei denen der Rücken ein wirkliches Problem darstellt.
Mich hat primär einfach mal interessiert, wo man da von der Körnung her einsteigt und wieviel Aufwand es ist. Liest man sich dazu die Kommentare beispielsweise im KKF durch, klingt das eben häufig so als ob ein grob an Kehl und Rücken gefinishtes Messer in kurzer Zeit auf ein gescheites Komfortniveau zu heben ist.
EDIT: Das da oben ist übrigens ein Makro-Bild (120mm KB Brennweite), in Realität sieht es nicht so ganz so "bedrohlich" aus...
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Post by krassi on Nov 9, 2016 21:29:44 GMT
Moin!
Ich hab da 3 Dinge nur die ich brauch. -Stück Schleifpapier grob-400 (egal was halt viel gröber als die Micromesh pads zum Material abnehmen und Kanten Brechen) -Micromeshpad 1500 (da hab ich auch immer Naturschleifsteinabrieb dran) -Micromeshpad 4000
Damit bekomme ich alles auf Spiegelpolitur oder Handschmeichler und sitz dabei gemütlich bei mir am Küchentisch. Mein echt lebensgefährlich scharfkantiges Teryasu Fujiwara Gyuto war nach 15 Minuten etwa ein Handschmeichler.
LG Daniel!
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Post by Spitzweg on Nov 9, 2016 22:33:43 GMT
Ich halte Micromesh zum echten schleifen für überbewertet bzw. für den in diesem Fall erforderlichen reinen Kantenabtrag einfach für zu teuer. Normales Nassschleifpapier tut es in dem Verhältnis gut.
Also Nassschleifpapier 240er (damit schon einmal sich ne ganze Weile Zeit lassen, bis die gewünschten Rundungen grob sitzen...) -> 400er -> 1000er (oder Micromesh, wer halt will) -> Polierpaste o.ä.
Viele Grüße, Christian
PS: Tatsächlich, wie auch von Christian empfohlen, falls eine passende, noch scharfe und nicht so grobe Metallfeile zur Verfügung steht, als Allererstes eine leichte 45° Fase setzen.
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Post by krassi on Nov 9, 2016 23:25:15 GMT
Ja Das stimmt ja und daher ist das Baumarkt Billo Schleifpapier zum Entgraten erst mal super.. Damit bekam ich super harten Shirogami von Fujiwara, Ikeda und egal was kurz und klein und dann dienen die 1500 und 4000 Pads zum reinen Polieren. Ich hab im Kehlbereich auch schon mit ner Diamant Nagelfeile aussem Bad schon Heldentaten erlebt .. das erste soll halt nur die Kanten brechen und Material abtragen.. LG Daniel
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Post by cheesesandwich on Nov 10, 2016 0:25:21 GMT
Krassi warum hast du denn den guten Shirogami weggeraspelt? Dass man bei Dreilagigen keine Mühe beim Kantenbrechen mittels Schleifpapier haben sollte ist klar, aber braucht man für Monostahl wirklich eine Diamantfeile? VG Philipp
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Post by Gabriel on Nov 10, 2016 9:11:08 GMT
Dass man bei Dreilagigen keine Mühe beim Kantenbrechen mittels Schleifpapier haben sollte ist klar, aber braucht man für Monostahl wirklich eine Diamantfeile? Das kommt darauf an, was du machen willst. Die Kanten und Radien meines Monostahl Masamoto HC (auch >60 HRC) habe ich auch ausschließlich mit Nassschleifpapier und Micromesh bearbeitet und das Ergebnis ist super (denke flint kann das bestätigen ). Als ich allerdings ca. 2-3 mm tiefe Riefen aus dem Kehl meines Watanabe Pro Debas mit ca. 6mm Klingenstärke rausschleifen wollte, hätte ich ohne die Diamantfeile wirklich keinen Spaß gehabt... war so schon eine saumäßige Arbeit... PS: Nur um Missverständnissen vorzubeugen... TF und Ikeda sind natürlich keine Monostahlmesser PPS: krassi Wenn du mal das Bedürfnis verspürst einen PA zu veranstalten... das Ikeda würde mich brennend interessieren Gruß, Gabriel
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Post by krassi on Nov 10, 2016 17:57:45 GMT
Krassi warum hast du denn den guten Shirogami weggeraspelt? Dass man bei Dreilagigen keine Mühe beim Kantenbrechen mittels Schleifpapier haben sollte ist klar, aber braucht man für Monostahl wirklich eine Diamantfeile? VG Philipp Moin! Also ich hatte halt ein wenig Probleme damit, das ich fast am bluten war wenn ichs in der Hand hatte... naja übertrieben ausgedrückt, aber sobald etwas zu scharfkantig ist wird es abgerundet bei mir und das Finish komplett ruiniert wenn es nicht optimal schneidet. Die Diamantpfeile hatte ich mal für den Kehlbereich genommen. aber unnötig. Mit dem Aldi Schleifpapier hab ich bisher alles schnell abgerundet bekommen, egal welcher Stahl. Da der Messerhersteller halt seine Messer Standaradmässig macht, betreibe ich eigentlich immer noch eine Haptik verbessernde Individualisierung. Es stimmt aber auch das z.B. an meinem Watanabe Deba auch so dicke Riefen drin sind, das man diese nicht mit Schleifpapier bearbeiten könnte, aber die sind super ! ) Haptik Verbesserung und so und Gabriel _ Kla Logo! ich muss es nur mal unbedingt aufpimpen weil es momentan Finish mässig komplett versaut ist und noch einen Neuanschliff braucht. Es hat eine Kleine Macke grad die mir jemand reingemacht hat und die will ich gerne vorher raushaben. Das wär ja echt ne ganz gute Idee sogar mit dem PA weil es bei mir nur rumliegt grade. Das ist natülich keine Custom Variante von Ikeda, aber die Cleancut Standard Version ist schon wirklich super. LG Daniel
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Post by Gabriel on Nov 10, 2016 22:34:41 GMT
und Gabriel _ Kla Logo! ich muss es nur mal unbedingt aufpimpen weil es momentan Finish mässig komplett versaut ist und noch einen Neuanschliff braucht. Es hat eine Kleine Macke grad die mir jemand reingemacht hat und die will ich gerne vorher raushaben. Das wär ja echt ne ganz gute Idee sogar mit dem PA weil es bei mir nur rumliegt grade. Das ist natülich keine Custom Variante von Ikeda, aber die Cleancut Standard Version ist schon wirklich super Super das klingt doch gut
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