|
Post by schorsche on Feb 1, 2018 19:36:40 GMT
Hallo allerseits, bisher habe ich auf Leder entgratet, nun fand ich aber einen Beitrag, in dem der Shapton pro 5k überschwänglich dafür gelobt wird, daß er billige Messer ruckzuck entgratet; ich zitiere mal: "Welcome ladies and gentlemen. Meet the necromantic burr murderer (say that ten times). I typically finish customers knives at a Shapton 1k. Most can't appreciate or don't want anything past that, and the majority of the knives I see are on the inexpensive side so it'd be pointless to progress the edge any further. But removing the burr on inexpensive cutlery can be as painful as pulling teeth without insurance. Those minute little sections that laugh at you like a punching bag clown every time you try to slice paper or relentlessly flop over side to side like a fish with it's life on the line unremittingly piss me off. But flying in with a cape and wearing it's underwear outside it's pants is the purple wonder! A few quick strops and bam, clean as a whistle. Thank you Batstone! Even on most stainless and tougher PM steels I'll typically finish on a 3k, but not without a few quick passes on my SP5 to ensure that the edge is clean." ( www.chefknivestogoforum.com/shapton-pro-5k-stone-review-t11481.html ) Wie kann man sich das vorstellen? Müßte sich nicht auch beim 5k ein Grat bilden? Und ist der Shapton austauschbar, dh. könnte ich irgendeinen anderen Kunst- oder Naturstein gleicher oder feinerer Körnung genauso gut zum Entgraten hernehmen? Die Messer, die ich bekomme, sind größtenteils ebenfalls Billigheimer, in die ich nicht zuviel Arbeit hineinstecken will - 1 oder 2k und dann entgraten. Wie gesagt, ich versuche zu verstehen, was da passiert und freue mich über jede erhellende Antwort; danke Euch schon mal. Gruß Schorsche
|
|
|
Post by 213 on Feb 1, 2018 20:16:37 GMT
Also ich entgrate ziemlich erfolgreich mit nem Küchentuch (benutze das wie ein Leder) und nem Korken^^ , die Progression spielt da kaum eine Rolle, bzw. reduziere ich den Druck und die Züge mit steigender Feinkörnung. Bin aber auch absolut kein experte!
Fühlbar ist danach jedenfalls nichts mehr, und an schärfe legt das zu entgratende Messer dann auch nochmal nen haufen zu. Bin zufrieden so.
|
|
|
Post by kwie on Feb 1, 2018 20:47:34 GMT
Wie kann man sich das vorstellen? Auf dem Niveau kommst Du kein Stück weiter. Es macht keinen Sinn, über Entgraten zu sprechen ohne die Stahlqualität, den Schleifwinkel und die Schleifmethode mit zu betrachten. Bei unlegierten Carbonstählen fängt das Schärfen da ja erst langsam an. Bei Omas erstem rostfreien ist es längst zu Ende, weil die Carbide im Stahl schon größer sind, als die Schleifpartikel im Stein. Das dann (immer noch je nach Schleifwinkel und je nach Wetzstahl ggf.) über einen Wetzstahl und alles gut. Gruß: KWie
|
|
|
Post by schorsche on Feb 1, 2018 21:10:41 GMT
213: Ja schön, es gibt ja viele Möglichkeiten, mir ging es jetzt aber um die Gratentfernung auf Steinen.
Kwie: Steht ja eigentlich alles da - Chromstahl, letzter Stein 1-2 k, dann entgraten auf Stein. Sollte sich da keine Aussage treffen lassen?
Danke Euch beiden.
|
|
|
Post by jgm on Feb 1, 2018 21:25:31 GMT
Prinzipiell kannst du durch immer weniger/kürzere Wechselschübe (evtl. mit anschließendem Durchziehen durch Kork, Gummi, Holz..) und zwischenzeitliches Wiederaufrichten des Grates durch Ziehen mit der Schneide usw...,
auf fast jedem Stein entgraten.
|
|
|
Post by schorsche on Feb 1, 2018 21:38:01 GMT
Prinzipiell kannst du durch immer weniger/kürzere Wechselschübe (evtl. mit anschließendem Durchziehen durch Kork, Gummi, Holz..) und zwischenzeitliches Wiederaufrichten des Grates durch Ziehen mit der Schneide usw..., auf fast jedem Stein entgraten. Ok., aber weshalb ist der zitierte User dann vom Shapton 5k so angetan, wenn es nach Deiner Aussage doch jeder kann? Gruß Schorsche
|
|
|
Post by kwie on Feb 1, 2018 22:42:38 GMT
Mit welchem Schleifwinkel schleift denn der User welchen Stahl? Mit welchem Winkel schleifst Du? Ich nehme lieber noch feinere Steine für das Entgraten, aber das ist durchaus auch persönliche Vorliebe. Je kleiner der Winkel, desto feiner sollte die Progression werden, desto schneller macht das ganze aber keinen Sinn, weil eine zu unstabile Schneide herauskommt. Mit wieviel Druck schärfst Du? Schleifen hat so viele Parameter, dass ein User der Produkt X super findet schlechterdings keinen Maßstab für irgendetwas darstellt, wenn er nicht alle Parameter beschreibt. Die Meinung ist wertlos. Weil wir nicht wissen, mit wieviel Druck und welchen Winkeln der User schleift, können wir die Erfahrung nicht sinnvoll übertragen, selbst wenn sie ehrlich und valide ist.
Der User mag für sich die Wirksamkeit und Feinheit des Steins als optimal entdeckt haben. Kann auch sein. Mit dem würde ich nach ein-zwei Zügen bei einfachen Rostfreien Stählen Erfolg erwarten, also Entgraten in wenigen Sekunden. Dann muss das aber vom Druck, Stahl, Winkel, Reproduzierbare Schleiftechnik auch passen. Das ganze passt dann ganz gut zum Wetzen. Wetzt Du? Ich habe aber auch rostfreie Messer (keine Billigheimer), an die so etwas grobes wie 5000 erst gar nicht dran kommt. Zum Schleifen - nicht zum Entgraten.
Gruß: KWie
|
|
|
Post by peters on Feb 1, 2018 23:09:27 GMT
Servus
Es kann sein, dass der Stein gut entgratet, weil er eher zupackt als poliert. Es kann genauso gut sein, dass ein anderer 4..6k Stein es genauso gut macht. Mit etwas Glück findet sich hier ein Besitzer des Steins, der dazu eine fundierte Meinung hat.
Mit noch mehr Glück kannst du vielleicht einen Besitzer finden, der bereit ist, dir den Stein für ein oder zwei Wochen zu überlassen. Oder du kannst es organisieren, dass irgend jemand so einen Stein zu einem Forentreffen mitbringt - das ist eh nochmal viel besser, weil dann sicher auch ein paar kompetete Schleifkünstler dabei sind.
Eines steht aber fest: feinere Körnungen machen feinere Grate (logisch, oder?) - und von daher ist ein 5k Stein nicht die naheliegenste Wahl zum Entgraten. Und die zweite Sache: Entgraten ist eine handwerkliche Fertigkeit, ähnlich dem Schleifen selbst. Das Können des Man(n)s am Stein spielt also eine grosse Rolle.
In der Sache kann ich dir leider nicht weiterhelfen, weil ich den Stein nicht habe. Und ich habe wahrscheinlich auch noch nicht genug Erfahrung in der Sache. Trotzdem ist es ein spannendes Thema. :-)
VG Peter
|
|
|
Post by kwie on Feb 2, 2018 0:18:22 GMT
In einem Youtube Video und noch einem wird der Shapton Pro 5000 je im Einsatz gezeigt. Man kann schon dem Geräusch durchaus etwas entnehmen. Die sind recht hart gebunden und durchaus noch recht grob. Kurz: Für's Entgraten würde ich den für mich nicht nehmen. Erstens gibt es inzwischen durchaus auch günstige rostfreie Messer (ein Beispiel: Victorinox), für deren Stahl der Stein wohl noch zu grob ist, wenn man das Schärfepotential ausnutzen möchte und zweitens bekommst Du für das Geld mit etwas Glück einen BBB und zusätzlich einen kleinen Rozsutec. Das wäre dann zweimal eine sichere Burg. Ich kann und will nichts gegen den Stein sagen, den ich nicht habe. Ich habe einen anderen Shapton, den ich sehr gern verwende, nämlich den 16000 Glass stone. Der passt für Entgraten bei mir und für mich besser und den nehme ich auch tatsächlich gelegentlich dafür. Gruß: KWie
|
|
|
Post by krassi on Feb 2, 2018 0:42:09 GMT
Weinkorken rockt einfach! Ansonsten mach ich immer am Ende so Schübe ohne Druck von mir weg auf der Stein Oberfläche .. So diese Cutting the Water Zeug.. tuts .. Grad recht angeheitert mal gemacht und das Messer schneidet brutal hammer gut jetzt! und das war nur mit Finishern über 6-8k,, Weinkorken ist aber immer die Superwaffe bei mir nach jedem Stein!
LG Daniel
|
|
|
Post by jgm on Feb 2, 2018 3:11:16 GMT
Hi,
ich besitze den Shapton Pro 5000 selbst und das ist zweifellos ein sehr guter Stein, muß aber sagen wenn ich einen Stein zum Abziehen (mit der Schneide)
bzw. Entgraten verwende ist es der Naniwa Superstone 12000 oder der Thüringer, der in etwa genauso fein ist.
Je gröber du abziehst, desto größer ist (druckabhängig) natürlich der sich neu bildende Grat.
Warum der jetzt gerade den Shapton 5000 so toll zum Abziehen findet...keine Ahnung, vlt. hat er keinen Feineren.., vlt. aber auch weil der sehr hart ist und beim Abziehen absolut gar keine
Slurry bildet, was gut für die Feinheit des Abzugs ist.
Und, nee grob ist der nicht, auch nicht im Verhältnis zu anderen 5000ern (im Gegensatz zu den niedrigeren Körnungen) aber sicher nicht der Traum vom sahnigen Feedback.
Gruß Jürgen
|
|
|
Post by suntravel on Feb 2, 2018 5:14:24 GMT
Weinkorken rockt einfach!Ansonsten mach ich immer am Ende so Schübe ohne Druck von mir weg auf der Stein Oberfläche .. So diese Cutting the Water Zeug.. tuts .. Grad recht angeheitert mal gemacht und das Messer schneidet brutal hammer gut jetzt! und das war nur mit Finishern über 6-8k,, Weinkorken ist aber immer die Superwaffe bei mir nach jedem Stein! LG Daniel Genau und immer ein frischer, dann hilft das sogar gegen den Durst
Gibt alles mögliche mit dem man entgraten kann, wichtig ist halt immer Wechselseitig mit wenig Druck.
Gruß
Uwe
|
|
|
Post by schorsche on Feb 2, 2018 9:59:53 GMT
Ja, dank Eurer Tipps bin ich nun hoffentlich etwas klüger geworden, was das Entgraten auf Steinen angeht. Das Ganze scheint ja doch komplexer und subjektiver zu sein, als ich annahm, trotzdem kann man wohl sagen, daß ein feinerer Stein besser geeignet ist und daß der Shapton durchaus austauschbar sein sollte, wobei es in dem Zitat ja auch darum ging, daß bei manchen Stählen der Grat nur schwer entfernbar ist, der Shapton diese Aufgabe aber mit Bravour erledigt. Meine feinsten Kunststeine sind der Zische White (6k) und der King 6k, darüber habe ich nur noch zwei Suitas. Wie gesagt, bisher nahm ich Leder plus graue SiC-Paste von Scherenkauf, war auch ok., aber der zitierte Beitrag hat mich angefixt: Kurz übern SP 5k und fertig, das klingt nach Zauberei, will ich auch Also werde ich jetzt alle feineren Steine, die ich habe, auf ihre magischen Kräfte beim Entgraten testen. Nochmals danke und Gruß Schorsche
|
|
|
Post by schmirgel on Feb 2, 2018 10:18:11 GMT
Ich habe früher auch auf Leder+SIC entgratet, mache ich heute fast gar nicht mehr. Bei Leder weißt du nie so genau, was "passiert", die Druckkontrolle ist extrem schwer. Sprich du wirst immer minimal ballig werden und im schlechten Fall die Schneide verrunden. Bei billigen Rostfreien nehme ich Leder+SIC aber noch hin und wieder als Touch-Up. Wobei, seit ich die Wetzstähle habe eigentlich auch nicht mehr ...
kwie Ich dachte, Victorinox nutzt den selben Solinger-Standardstahl, also 1.4116 (X50CrMoV15), wie alle anderen. Warum gehst du da feiner ran?
|
|
|
Post by kiam on Feb 2, 2018 13:48:36 GMT
Ähm, meinst du wirklich mich?
|
|