Schneidbrett Manufactum Box (Ahorn)

Genau!
Mein freund, der Tischler, meint, einseitig ist die Verzugsgarantie.

Die Imprägnierung

Hier werde ich alles zur Imprägnierung zusammenfassen.
Ganz exakt extrem perfekt habe ich es nicht ausgeführt, aber hier sind die praktischen Eindrücke:

Nicht imprägnierten Seite:
Das Brett zieht je Session mit Abspülen unter warmem Wasser etwa 15-16 g Wasser (bezogen auf das Trockengewicht), das es dann über Nacht bis auf ein letztes Gramm langsam wieder abgibt.
Da bleibt im Normalbetrieb bei täglich mehrfacher, selbst bei täglich einfacher Nutznug immer etwas Wasser im Holz.
Das kann durchaus auch ein Vorteil sein, denn meine ~30 Jahre alten Bretter aus Buche (härter als soft maple) und sogar Hevea (ganz erheblich härter als soft maple) wirken weicher als das nagelneue Ahornholz. Zig Jahre nass-trocken-nass plus UV an der Oberfläche zermürben das Holz und auch wenn man es gelegentlich mit der Ziehklinge abzieht muss es nicht so hart werden, wie neu.
Nach ein paar Tagen und ein paar nassen Feinschliffen tut sich an der Oberfläche nichts mehr. Das ist schon so weit zur Ruhe gekommen.

Imprägnierte Seite:
Das Brett wurde rasch inprägniert. Dabei hat es erst etwa 12 g Jojobaöl gezogen (das war noch lange nicht gesättigt), aber das sollte ja auch nur die Substanz unter der Spoon Butter darstellen.
Andererseits wollte ich ja verhindern, dass die Imprägnierung bis auf die andere Seite durchzieht, also alles im grünen Bereich. Mit Spoon Butter auf der Oberseite hat es 25 g Substanz zugelegt und nach zwei Tagen war klar: Das war immer noch nicht alles. Das wird noch ergänzt.
Das ist etwas völlig anderes, als einmal mit einem öligen Lappen drüberwischen bis sich die Farbe geändert hat.
So halbwegs solide imprägniert zieht es mit einer Session und Abspülen etwa 5 g Wasser, wovon 3 g in einer Stunde auch wieder verschwinden. Nach 6 Stunden beglückt mich die Waage mit 0.0 g Wasser im Brett. Das wirkt schon ganz deutlich und: da geht noch 'was.
Ein paar Tage später hat das Brett auf der Oberseite noch weite 30 g Jojobaöl aufgenommen. Es ist teils immer noch nicht Schluss. Je nach Teil des Brettes, je nach Maserung erkennt man, dass das Holz in Faserrichtung Öl aufnimmt, wie ein Docht. In tangentialer Richtung (quer zur Faser und parallel zu den Jahresringen) ist es mittelmäßig und in radialer Richtung (durch die Jahresringe hindurch) wenig saugfähig. Mit nunmehr 42 g Jojobaöl für eine Seite, ca. 180 g/m², wechsle ich zu Spoon Butter um es "dichtzumachen". Satte Imprägnierng von Holz ist eher eine Sache von Tagen und Wochen, als von Stunden.
Und das hat nun gesessen. Mit nur etwa weiteren 2 g Spoon Butter nach dem Abpolieren ist das Brett jetzt an keiner Stelle mehr durstig.
Wasseraufnahme nach einer nassen Session und Spülen ist 4 g, aber es trocknet langsamer ab, als mit der leichteren Inprägnierung. Da keimt der Verdacht, dass mir beim Spülen etwas von der nicht imprägnierten Seite aufgenommen sein muss.
Das Ahornholz fühlt sich imprägniert gut an. Ähnlich wie Linde und ebenso angenehm, wie die deutlich festere Buche. Ganz erheblich anders, als z.B. das wachsige Gefühl, das bei der recht substanzlosen Paulownia nicht ausbleibt.

Gruß: KWie