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Post by christian on Mar 15, 2018 5:45:40 GMT
Servus, hier das zweite der beiden Messer. Ein kleines, schon fast zierliches Gyuto. Die Klinge wie gewohnt aus 1.2510 geschmiedet. Mit Schmiedehaut getapert vom Erl bis zur Spitze, Hybrid Grind. Die Gesamtlänge der Klinge beträgt 210mm bei einer Breite von 45mm. Die Rückenstärke gemessen am Erl berägt 4,6mm, fällt schell auf 3mm ab und verjüngt sich langsam auf <1mm im Spitzenbereich. Der Griff ist dieses Mal in der Western-Variante gefertigt. Das wunderschöne Cumaru Burl hat ebenfalls @becks besorgt. Am Anfang machte ich mir minimal Sorgen, da das Holz einige Fehlstellen hatte. Der Holzblock war aber etwas größer als normal und ich konnte einiges weg schneiden/schleifen. Die restlichen Löcher wurden während des Schleifens mit Tru Oil + Schleifstaub aufgefüllt beim sogenannten Nassschleifen. Das mache ich normalerweise nicht, da es manche Hölzer "zuschmiert" und die Lebhaftigkeit verloren geht. Das war hier Gott sei Dank nicht der Fall. Die Zwinge ist aus Bronze und hält mit den Madenschrauben bombenfest im Holz. Die Grifflänge inklusive Zwinge beträgt 135mm. Hier die Bilder: Viele Grüße Christian
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Post by suntravel on Mar 15, 2018 7:38:50 GMT
Moin Christian, du bist echt der König der Griffpassungen Gruß Uwe
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Post by flint on Mar 15, 2018 8:07:36 GMT
Servus,
auch wieder sehr, sehr schön gemacht. Der Griffabschluss in "Wappenform" ist so die rote Linie die sich durch deine Griffgestaltung zieht und auch eine klare Identifikation zulässt. Konzeptionell genial, weil variabel und trotzdem mit Wiedererkennungswert!
Die "Schwünge" und Ausformung sind mir persönlich einen Tacken zu barock, aber das ist purer Geschmack!
Gruß, flint
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Post by christian on Mar 15, 2018 8:19:07 GMT
Vielen Dank. suntravel : Ja, da geb ich mir auch größte Mühe. Ich sitze auch trotz Fräse, Bandschleifer, etc. gute drei Stunden an so einer Zwinge. Das Anpassen frisst dabei die meiste Zeit und wegen der unförmigen Oberfläche des Erls kann ich nur mit verschiedenen Schlüsselfeilen arbeiten. flint : Ich hab mir lange Gedanken gemacht, wie ich meinen Messern einen Wiedererkennungswert verschaffen kann. Das Wappen war ursprünglich als Eichel gedacht. In Anlehnung an meinen Heimatort Eichenried. Nach einem Prototypen war mir klar, dass ich das Design übernehmen werde. Daraus wurde dann eine Wappenform und ich denke man erkennt sofort welcher Macher hinter dem Messer steckt, wenn man eines in der Hand hält.
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Post by sturmschwalbe on Mar 15, 2018 10:52:56 GMT
Hi Christian, wieder mal grandios, was du zeigst! Da muss ich Uwe zustimmen und ich weiß aktuell aus eigener Erfahrung was das heißt.
Freue mich schon sehr auf Köln, wo ich sicher eines deiner Messer mal live ansehen kann.
Gruß Mike
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Post by Deleted on Mar 15, 2018 11:20:54 GMT
Da die Messer noch nicht hier sind (lt. DHL treffen sie aber pünktlich vor dem Wochenende ein) und ich daher noch nix gehaltvolles zur Performance beitragen kann, möchte ich an dieser Stelle einen anderen -für mich wesentlichen- Aspekt näher beleuchten, der für mich zur Anschaffung eines Custom-Messers dazugehört: Die "Kunden"kommunikation. Vorweg nehmen möchte ich, dass ich mich während der vielen Nachrichten zwischen Christian und mir nicht als Kunde gefühlt habe sondern eher wie der handwerklich unbedarfte Typ dem ein guter Kollege (welcher mit den entsprechenden Fähigkeiten ausgestattet ist) ein Messer schmiedet. Und dies möchte ich als ein sehr großes Kompliment verstanden wissen. Ich hatte tatsächlich den Eindruck als wäre ich live beim Entstehungsprozess dabei. Dabei musste ich nie nachfragen sondern wurde aber alle "Evolutionsschritte" in Form von Bildern oder Nachrichten auf dem Laufenden gehalten. Da ich beruflich im Bereich Customer Service/ Customer Experience Management bei einer großen Versicherung arbeite, traue ich mir zu, dies bewerten zu können. Christian folgt -bewusst oder unbewusst- sehr der "No Service" Maxime von Jeff Bezos, was soviel bedeutet, dass eine Optimierung der Kommunikation und des "Workflows" dazu führt, dass der Kunde keine (Rück)fragen stellen muss sondern proaktiv bestens über alle (zukünftigen) Schritte informiert ist. In Relation zu diversen "US-Boys" bei denen ich ein Messer "in Arbeit" habe, ist Christian in dieser "Disziplin" um Welten besser. Was diesen Punkt angeht, liegt meine Messlatte sehr hoch und ich war überaus positiv davon überrascht, dass meine hohen Erwartungen noch übertroffen wurden. Wer auf diesen Aspekt ebenfalls wert legt, dem kann ich eine Zusammenarbeit (so habe ich das jedenfalls empfunden) mit Christian nur wärmstens empfehlen. LG Becks PS: Auch dieses Messer finde ich wunderschön!
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Post by Deleted on Mar 15, 2018 11:37:12 GMT
Sorry, dass mein Beitrag grade sehr nach verklausuliertem Zeugnis-Deutsch klingt. [Neusprech an]Christian ist 1 cooler Messermacher vong messagen her!!!111[Neusprech off]
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Post by faceman on Mar 15, 2018 11:42:37 GMT
[Neusprech an]Christian ist 1 cooler Messermacher vong messagen her!!!111[Neusprech off] Häh? (Übersetzung aus dem Fränkischen: "Könnten Sie mir bitte erklären, was Sie mit diesem Satz meinen?"
Gruß
Carsten
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Post by wurczack on Mar 15, 2018 22:37:09 GMT
Sehr starke Arbeit, danke fürs teilen!
Und auch danke für den Thread "Bilder aus der Werkstatt" ich finde das sehr interessant um die einzelnen Messer nachzuvollziehen. Toll wie sehr du dich reinhängst, immer 110%.
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Post by christian on Mar 16, 2018 6:00:28 GMT
wurczack: Danke. Ich mach das gerne und finde es ist eine gute Gelegenheit den zukünftigen Besitzer auf dem Laufenden zu halten. @becks: Vielen Dank. Ich gebe mir Mühe immer für den Kunden da zu sein und ihn auf dem Laufenden zu halten. Das gehört für mich dazu und ich mache es auch gern. Hier habe ich als Nicht-Vollzeit-Messerschmied einen klaren Vorteil. Die Kommunikation mit dem Kunden frisst viel Zeit und ich kann jeden verstehen, der davon lebt, wenn er lieber arbeitet und Geld verdient. Ein Minimum an Kommunikation sollte aber meiner Meinung nach schon vorhanden sein. Ich kann mir aussuchen wieviel Zeit ich investiere und wie ich diese verteile. Auch wenn es mir sehr schwer fällt nein zu sagen und ich schon wieder ganz schön ausgelastet bin. Das ist aber positiver Stress, da ich nur noch minimal Kundenwünsche umsetze und ich meine Messer herstellen darf. Viele Grüße Christian
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Post by Queequeg on Mar 16, 2018 6:49:01 GMT
Ich muss hier @becks beipflichten. Die Kommunikation von Christian in seiner proaktiven Form war klasse und steigerte die Vorfreude weil einmal niemand wusste wer das Messer bekommt (erst recht wenn ein flint spekuliert 😁) und weil in gewissem Umfang meine Vorliebe der Griffform sowie die Auswahl des Holzes kurz diskutiert und beachtet wurde. Nicht im Sinne eines Customs sondern im Rahmen seines Schaffens. Leider komme ich grade kaum zum Schneiden und der Review muss noch warten (Mal zwei Orangen teilen ist jetzt nicht so Aussagekräftig). Und dann hat flint bei diesem Messer hier einmal mehr mit "barock" genau die 12 getroffen. Gruß QQ
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Post by Deleted on Mar 16, 2018 8:00:51 GMT
Ja, barock wäre mir selber leider nicht eingefallen, beschreibt den Griff aber sehr gut. Grade bei diesem Holz gefällt mir die Form extrem gut und die Wa-Wappen-Form ist mir -inzwischen- zu "eindimensional" für die wilde Maserung des Cumaru (übrigens der Baum an welchem die Tonkabohne wächst). Für das Curly Gidgee dagegen musste es eine klare Wa-Form sein, da konnte ich mir die Western-Form so gar nicht vorstellen. Aber flint hat vollkommen Recht: Das ist nur persönlicher Geschmack und folgt keinen Designrichtlinien. Höchstens meinen eigenen. LG Becks (der zittert und bibbert, dass seine Freundin rechtzeitig vom Arzt zurück ist und das Paket nicht bei den verdammten nur bedingt freundlichen Nachbarn landet.
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