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Post by BastlWastl on Mar 23, 2018 10:22:56 GMT
Ich wurde jetzt schon ein paarmal zu diesem Thema per PN und tag hier im Forum gefragt.....
Also hier wie ich das mache:
Auslieferungszustand von Schanz ist ein relativ grobes Bandfinish an der Schneide, das muss erstmal weg.
Dafür reicht mir ein Shapton Pro 2k, Naniwa Pro 1k würde auch gehen... Oder jeder andere 1k Stein.
Winkel setzte ich mit 17,5 Grad an, (für Genussschnibbler tun es auch 15 Grad). Mit dem Shapton 2k braucht das dann ca. 10 Schübe pro Seite und ein Grad ist erfühlbar!. Ich schließe mit je 2 Wechselschüben ab (also Klinge wenden nach dem Abziehen), Somit ist die Gradbildung minimiert.
Und wechsele auf einen 5k Stein (Shapton Pro, Naniwa Pro, Eden Pro! ) alle funktioneren gleich gut mit dem Stahl. Wenn mir die Schneide ausreichend poliert erscheint (Lupe/Microscop) setze ich auch hier wieder ein paar Wechselschübe an und versuche den Druck soweit möglich von der Klinge zu nehmen.
Für den Handschliff ist jetzt Schluss, für Bogdan/ EP Nutzer fängt die Gaudi hier erst an.
Bevor ich jetzt weiter mache, lasse ich mir erstmal ein bisschen Zeit, und denjenigen die Probleme haben den Stahl scharf zu bekommen, Platz für Fragen.
Grüße Wastl.
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Post by jost4fun on Mar 23, 2018 11:32:59 GMT
Vielen Dank!
Nur nochmal zu Wiederholung, ob ich alles richtig verstanden habe:
Du machst ca. 10 Schübe pro Seite mit dem Shapton 2k, dann 2 Wechselschübe. Dann nochmal mit dem 5k (auch ca. 10 Schübe so als Größenordnung?) und wieder 2 Wechselschübe.
Und das wars? Oder hab ich irgendwas überlesen?
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Post by flint on Mar 23, 2018 11:50:15 GMT
Servus,
ich hab bis jetzt zwei KMS umgeschliffen, meines und das von raspar. Beide mal habe ich mir die Schneide vorher unterm Mikro angesehen. Der grobe Bandschliff ist manchmal besser manchmal schlechter, dazu kommt, ob die Wate gleichmäßig dick ausgeschliffen ist. Bei meinem war das ähnlich wie es Wastl beschreibt, die gleiche Progression 1k/5k/ dann 8k mit Bogdan ca. 15 Schübe.
Bei raspar war sowohl die Schneidfase gröber, als auch an einem ca 80mm langen Abschnitt direkt über der Schneide etwas mehr Material abzunehmen um bis zur Schneidenspitze durchzuschleifen, da hab ich schon eine Weile und viele Schübe gebraucht. Ich schreib das nur, damit du dich nicht auf eine bestimmte Zahl an Schüben fixierst. Es braucht bis es durchgeschliffen ist und der Grat steht!
Gruß, flint
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Post by BastlWastl on Mar 23, 2018 11:52:18 GMT
Vielen Dank! Nur nochmal zu Wiederholung, ob ich alles richtig verstanden habe: Du machst ca. 10 Schübe pro Seite mit dem Shapton 2k, dann 2 Wechselschübe. Dann nochmal mit dem 5k (auch ca. 10 Schübe so als Größenordnung?) und wieder 2 Wechselschübe. Und das wars? Oder hab ich irgendwas überlesen? Also auf dem 2k ca. 10 Schübe pro Seite, das reicht (vorraussetzung ich treffe den Winkel! konstant also mit System - kontrolle Grad erfühlen ggf. mit Watebausch), im Anschluss pro Seite noch je 2 Schübe um den Grad zu eliminieren, ggf. noch je einer dazu, ist aber nicht nötig da ja noch ein 2 ter Stein folgt. Mit dem 5k kann man natürlich noch mehr polieren, das bringt aber nur was wenn mann dann noch mit feineren Steinen schärft (und das ist nur Sinnvoll wenn man mit System arbeitet). Mit EP dauert das natürlich länger, da die Steine ja nur 1/3tel von der Breite haben. Aber per Hand sollten beim 5k (je 10 Schübe pro Seite / wenn man den Winkel erwischt) vollkommen ausreichen um dem Stahl eine sehr gute Schärfe zu verleihen....) Und hierbei ebenfalls mit Wechselschüben abschließen. Ich finde ja den 1.2562 sogar dankbarer zu schärfen als z.B. SB1 oder andere Chromlegierte Stähle. Grüße wastl.
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Post by flint on Mar 23, 2018 11:58:59 GMT
Servus,
ich hab erst letzte Woche für einen Freund Ausbrüche aus einem Lucidus geschliffen und kann mit Bestimmtheit sagen, dass sich 1.2562 angenehmer schleifen lässt als SB1, trotzdem hält mir der 1.2562 deutlich länger eine scharfe Kante!
Das ist bis auf die Reaktivität zu beginn ein super Kochmesserstahl!
Gruß, flint
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Post by BastlWastl on Mar 23, 2018 12:06:05 GMT
Servus,
ich hab erst letzte Woche für einen Freund Ausbrüche aus einem Lucidus geschliffen und kann mit Bestimmtheit sagen, dass sich 1.2562 angenehmer schleifen lässt als SB1, trotzdem hält mir der 1.2562 deutlich länger eine scharfe Kante!
Das ist bis auf die Reaktivität zu beginn ein super Kochmesserstahl!
Gruß, flint Es kommt dazu das dieser Stahl sich noch erheblich feiner ausschleifen lässt (wiederrum nur mit System um es Sinnig zu gestallten!) Möchte ich extremste Schärfe (brauch ich noch Steine wie 8k (auch hier nehmen alle gut Material weg!)10k, Naniwa 12k (das ist schon fast der Overkill!) nur leidet hier schon die Schneide weil der Biss schön langsam flöten geht..... Ich hingegen, mache dann noch weiter auf nem Gokumyo 20k oder Shapton 30k (noch viel weniger Biss) , um die Schneidenspitze so dünn wie möglich zu machen. Ggf. nutze ich noch Lapping Film mit 0,3 und 0,05my hinterher um dann, ganz wichtig! auf einen Naturstein zu wechseln..... Das Messer schafft nun sogar vom Stein/Film weg einen HHT 5 ohne Probleme, wird dann mit einem feinen Nakayama noch aufgeraut aber die Schneidenspitze bleibt so scharf. Ich habe hier ja im Forum schon die wildesten Sachen gelesen, so gibt es Mitglieder die bis Shapton 30k schärfen um dann der Schneide mit einem Naniwa 12k wieder "Biss" zu geben, das ist natürlich absoluter Humbug ...... Grüße wastl.
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Post by Julius on Mar 23, 2018 12:08:35 GMT
BastlWastlFindest du einen feinen Nakayama in dieser Beziehung besser als einen Thüringer bzw gibt der mehr Biss? Grüße Julius
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Post by BastlWastl on Mar 23, 2018 12:12:20 GMT
Will ich nun einen Touchup machen weil die Schneide nicht mehr tut was sie soll, (nach ca. 4 tagen Nutzung in der Mensa) dann starte ich mit eine 5k nach Wahl und es reichen wiederrum etwa 10 Schübe pro Seite das es wieder im Haupthaar beist und für die Küchennutzung mehr als genug scharf ist.
Im Gegensatz dazu haben Chromlegierte (rostfreie) Stähle den Nachteil (kann man auch in Rasiermesserforen nachlesen) das diese zu einer hartnäckigeren Gradbildung neigen, der sich immer schön wieder umklappt aber sich nicht wirklich löst.
Auch Einer der Gründe das ich kaum rostträge Stähle nutze, es nervt mich einfach... Hinzu kommt das diese sich mit einem Wetzstahl auch anders verhalten (zäherer Grad) und somit nicht so schnell wieder eine Top Schärfe annehmen.
Es sollte also niemand Probleme haben 1.2562 adequat zu schärfen, der andere C-Stähle auch scharf bekommt. Man kann natürlich auch sagen das ein z.B. CK75 mit unter HRC 60 leichter zu schärfen ist, das stimmt auch, dafür hält er aber viel kürzer.
Grüße Wastl.
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Post by BastlWastl on Mar 23, 2018 12:20:42 GMT
BastlWastlFindest du einen feinen Nakayama in dieser Beziehung besser als einen Thüringer bzw gibt der mehr Biss? Grüße Julius Ein Thüringer ist nominell feiner, ein Nakayama ergibt eine bissigere Schneide. Um das Maximum rauszuholen muss aber erst die Schneidkante so dünn als möglich werden, (und da sind die Natursteine nicht fein genug, bzw. ohne Schlamm zu langsam (aber dann wiederrum gröber...)..... Thüringer sind gähnend langsam, da sind die extrem feinen Synthetik Steine einfach schneller oder eben Lapping Film. Rein von der Optik her, kann ich einen Nakayama mit Schlamm auch nach 1k einsetzen.... Das geht viel schneller, aber die Schneidkante ist durch die fehlende Progression einfach noch zu Dick..... (da kommen dann noch das durch den Schlamm die Schneidkante ggf. leidet.... (Schlamm (Schärfpartikel) stößt gegen die Schneidkante und beschädigt diese....) Schärfe ich dagegen bis zum Synthetischen Ultimo (habe ich keinen Biss mehr) raue ich danach noch kurz mit einem Naturstein auf habe ich erstens extrem lange Biss und zweitens wenn sich die Schneidkante Umlegt, immer noch genug Schärfe um eine nicht allzu reife (also matschige, die Haut bewegt sich auf dem Fruchtfleisch) Tomate/Paprika zu schneiden. Leider haben wir mit Natursteinen immer das Problem das sich diese zu unterschiedlich verhalten, und auch teils nach dem Abrichten einfach wieder die Oberfläche komplett anders ist.... Also kann man das nicht Generalisieren. Was man aber sagen kann das ein feiner Naturstein eine langlebigere Schneide hinterlässt als ein etwa gleichfeiner Synthetischer. Grüße wastl.
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Post by Julius on Mar 23, 2018 12:42:30 GMT
Danke, BastlWastl! Und wie groß schätzt den Unterschied ein wenn man nach dem NSS12K direkt auf den Naturstein geht oder wenn man vorher noch auf den Gokumyo oder Shapton 30K geht? Grüße Julius
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Post by BastlWastl on Mar 23, 2018 13:03:29 GMT
Danke, BastlWastl! Und wie groß schätzt den Unterschied ein wenn man nach dem NSS12K direkt auf den Naturstein geht oder wenn man vorher noch auf den Gokumyo oder Shapton 30K geht? Grüße Julius Der Unterschied ist sicher da, aber er rechtfertigt in keinster Weise min. 300€ mehr !, zumal man ja auch mittels Lapping Film für unter 10€ zu den gleichen Ergebnissen kommen kann! Ihr dürft euch alle nicht verrückt machen lassen! Für zuhause würde mir vermutlich ein Minimalsetup bestehend aus DMT325`er, 2k Shapton und 5k bzw. Naturjapaner oder Belgier vollends ausreichen .... Alles was darüber hinausgeht ist Spielerei und hilft mir nur nicht so oft schärfen zu müssen (also täglich). Überlegt mal Schärfen ist entspannend, aber für Profis mitunter nervig, weil wenn ich um 22 Uhr mit stumpfen Messern nach hause komme habe ich da mitunter keinen Bock mehr drauf, den Hobbyisten trifft dieses Los alle paar Wochen /Monate mal... Dann macht das Spaß, aber wenn ich um 6 uhr wieder raus muss und eigentlich gerne scharfe Messer hätte ist das schon teils anstrengend, deshalb meine Suche nach dem Optimum. grüße wastl.
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Post by jost4fun on Mar 23, 2018 15:02:40 GMT
Bei raspar war sowohl die Schneidfase gröber, als auch an einem ca 80mm langen Abschnitt direkt über der Schneide etwas mehr Material abzunehmen um bis zur Schneidenspitze durchzuschleifen, da hab ich schon eine Weile und viele Schübe gebraucht. Ich schreib das nur, damit du dich nicht auf eine bestimmte Zahl an Schüben fixierst. Es braucht bis es durchgeschliffen ist und der Grat steht!
Sorry, wenn ich hier nochmal "doof" nachfrage, aber so ganz kapiert hab ich die Schleif-Theorie bzw. manche Ausdrücke trotz der umfangreichen Anfänger-Anleitung hier im Forum noch nicht. Die Schneidfase war gröber: heißt sie war breiter? Wie kriegt man die denn wieder schmaler? bis zur Schneidenspitze durchschleifen: Könntest du nochmal erklären, was das bedeutet? Danke schonmal!
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Post by flint on Mar 23, 2018 18:40:48 GMT
Servus, mit einer gröberen Schneide ist die Oberfläche der Scheidfacette gemeint und nicht die Breite der Facette. Hier eine grobe Schneidfacette durch ein Bandfinish: So wie diese Schneidfacette sieht mit hoher Wahrscheinlichkeit die Schneide von deinem KMS aus. Nach dem Umschleifen sieht das dann so aus: Wenn du die Oberflächen der Schneidfacette vergleichst, dann erkennst du den Unterschied zwischen grob und fein. Durch den variablen Druck beim Bandschleifen entstehen bei der Gestaltung des Primärschliffes mitunter "Wellen" an der Flanke, unmittelbar über der Schneide. Dann entstehen low & highspots, als "kleinere Einzelflächen" unterschiedlicher Materialdicke. Erwischt man einen lowspot der bis an die Schneidenspitze reicht, dann sieht das so aus: An dieser Stelle ist die Schneidefacette besonders dünn und anfällig für Ausbrüche, eine solche Schneide kollabiert an dieser Stelle zuerst, dass sieht so aus: Das Gegenstück dazu ist ein high-spot, hier ist eine, überspitzt formuliert, "Beule" in der Flanke, die bis zur Schneide gehen kann. An dieser Stelle muss beim Umschleifen mehr Material abgenommen werden und die Schneidfacette wird dadurch etwas breiter, als an planer Stelle. Man kann auch alle high und low-spots aus der Flanke rauschleifen, so lange bis eine homogene Fläche oberhalb der Schneide entsteht, dann hat die Schneidfase an jeder Stelle die gleiche Breite und Dicke. Beim KMS von rasper stünde der Aufwand in keiner Relation, daher habe ich nur den Schneidenwinkel umgeschliffen und mit feinem Stein die Facette poliert. Noch dazu ist eine so aufwendige Korrektur bei einer so stark getaperten Klinge nur etwas für wahre Könner, also hab ich die Finger davon gelassen! Mit bis zur Schneidenspitze durchschleifen ist folgendes gemeint: Wenn du den vorgegeben Schleifwinkel nicht genau triffst und flacher bleibst, erreichst du nicht die Schneidenspitze, es wirft sich kein Grat auf und die Facette wird breiter. Viele glauben aber schon am Ziel zu sein, haben aber die Schneidfacette nicht bis zur alles entscheidenden Spitze durchgeschliffen. Also immer so lange schleifen, bis sich über die ganze Schneidenlänge ein fühlbarer Grat aufwirft. Wählst du den Schleifwinkel zu steil, dann triffst du zwar die Schneidspitze, schleifst aber ein zweite Facette in die Schneidfase. Ziel ist es, einen gewollten Schleifwinkel zu wählen und diesen gleichmässig bis zur Schneidenspitze durchzuschleifen. Ich hoffe es ist jetzt ein bisschen klarer geworden, was gemeint ist. Wenn noch was unklar ist einfach fragen. Wenn ich was vergessen habe, bitte ergänzen, wenn ich wo nicht ganz richtig liege, bitte mit Erklärung korrigieren! Gruß, flint
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Post by andreas123 on Mar 23, 2018 18:54:15 GMT
Vielen Dank! Nur nochmal zu Wiederholung, ob ich alles richtig verstanden habe: Du machst ca. 10 Schübe pro Seite mit dem Shapton 2k, dann 2 Wechselschübe. Dann nochmal mit dem 5k (auch ca. 10 Schübe so als Größenordnung?) und wieder 2 Wechselschübe. Und das wars? Oder hab ich irgendwas überlesen? Moinsen, Nur um noch einmal auf das Wesentliche zu kommen: Anzahl Schübe ist nun wirklich total unterschiedlich je nach Stein. Ohne System per Hand muss man lernen, wie sich ein Grat bildet und dann weiter machen. Mit System wird es sogar noch diffizieler, da man hier auch ohne Gratbildung schärfen kann. Wastls Ansatz hier ist zwar Top. aber jeder muss selbst lernen und Erfahrungen sammeln. Und das nicht nur am KMS-Messer. Vielleicht stelle ich noch einmal ein Schleifvideo ein. Aber dann nur mit System. Ich schleife nichts mehr ohne, da oberhalb 3-5k nur noch unsinn entsteht...Das kann keiner mehr gerade halten und den Winkel ausgleichen. LG Andreas
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Post by jgm on Mar 23, 2018 20:33:43 GMT
Moin,
mein KMS-Messer hatte im Auslieferungszustand einen deutlich zu spitzen Schneidenwinkel, hab´s nicht nachgemessen, waren aber deutlich unter 30 Grad.
Ich habe dann mit dem System eine winzigkleine Schneidfase von 36 Grad mit dem 3000er Chosera Disk draufgezogen, erst mit Slurry, dann ohne (ca. 5-6 Durchgänge jeweils pro Seite) um danach auf dem Thüringer
noch´n paar Hübe zu machen und abzuziehen.
Ca. 80 % der Bandschleiferfase stehen jetzt halt noch wie sie waren, zudem war ein minimaler Overgrind vorhanden, aber das schien mir vorerst die sinnvollste Lösung mit möglichst geringem Materialabtrag.
Stellenweise ist die Schneidkante gerade so erreicht, aber das egalisiert sich ja mit jedem Nachschärfen mehr.
Gruß Jürgen
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