Post by christian on May 17, 2018 6:23:11 GMT
Servus,
wie versprochen kann ich Euch heute das neue Messer etwas genauer vorstellen.
Die Klinge habe ich aus 1.2510 geschmiedet. Da ich versuche nah an die Endform zu schmieden, ist noch viel Schmiedehaut vorhanden. Vermutlich war ich beim Feinschmieden etwas zu forsch und habe mir deshalb ein paar Risse eingefangen. Diese sind zum Glück nur oberflächlich und haben keinen Einfluss auf die Performance des Messers.
Die Gesamtlänge beträgt 395mm. Dabei entfallen 265mm auf die Klinge (250mm scharf) und 130mm auf den Griff mit Kupferzwinge. Die Kingenhöhe beträgt 50mm. Die Rückenstärke beginnt am Erl mit 4,2mm. Am Klingenanfang ist der Rücken 3,3mm und wird schnell dünner. In der Klingenmitte sind es nur noch 1,3mm und 10mm vor der Spitze nur noch 0,6mm.
Der Hybrid Grind fällt etwas dezenter aus, da die Klinge einfach sehr dünn ist. Am Kehl ist die Geometrie trotzdem leicht ballig. Mittlerweile schleife ich die Geometrie am Bandschleifer nur noch grob vor. Blende am Tellerschleifer alles zusammen und mache den Rest per Hand auf einem mit Schleifpapier beklebten Alu-Flachmaterial. Das dauert zwar länger, ist aber aufgrund der relativ großen Auflagefläche sehr präzise und verhindert Geometrieanomalien. Auch ein konvexer Anschliff funktioniert überraschend gut, wenn man mit dem Handgelenk eine leichte Rollbewegung vollführt.
Der Griff ist aus stabilisierter Chechen-Maser in der bekannten Western-Eichel-Form ausgeführt. Die Zwinge ist eigentlich nur eine Kopfplatte. Duch zwei M3 Madenschrauben wird die Verbindung Griff/Kopfplatte vor Scherkräften geschützt und macht eine Zwingenkonstruktion überflüssig. So wird das Ausarbeiten des Schlitzes für den Erl etwas komplizierter. Die Zwinge hat aber mehr Fleisch, da das 12mm Sackloch weg fällt. Das lässt mir mehr Gestaltungsfreiraum bei der Form der Kopfplatte. Einen Prototypen habe ich schon auf dem Gewissen, da ich mich beim Fräsen plötzlich im Sackloch befand. Mehr will ich aber gar nicht verraten.
Auch beim Griff habe ich meine Arbeitsweise etwas optimiert. Ich Schleife den Griff vor und mache Ihn aber nicht fertig wie früher. Danach klebe ich alles zusammen und erst dann bekommt der Griff seine Endform (per Feile und Schleifpapier). Dabei klebe ich die schon fertige Zwinge ab und feile/schleife bis aufs Klebeband. So ist der Überstand ringsum exakt gleich und die Ecken von Holz und Metall decken sich. Queequeg hat mich bei seinem Messer darauf hingewiesen und zum Glück war da noch genug Holz um im Nachhinein noch nachzubessern. Die Vorgehensweise habe ich jetzt fest übernommen und meine Messer sind wieder um ein µ besser.
Hier noch die Bilder:
Jetzt bekommt der Griff noch etwas Öl und Wachs und die Schneide einen feinen Abzug. Dann wird es mich wohl nächste Woche schon verlassen.
Viele Grüße
Christian
wie versprochen kann ich Euch heute das neue Messer etwas genauer vorstellen.
Die Klinge habe ich aus 1.2510 geschmiedet. Da ich versuche nah an die Endform zu schmieden, ist noch viel Schmiedehaut vorhanden. Vermutlich war ich beim Feinschmieden etwas zu forsch und habe mir deshalb ein paar Risse eingefangen. Diese sind zum Glück nur oberflächlich und haben keinen Einfluss auf die Performance des Messers.
Die Gesamtlänge beträgt 395mm. Dabei entfallen 265mm auf die Klinge (250mm scharf) und 130mm auf den Griff mit Kupferzwinge. Die Kingenhöhe beträgt 50mm. Die Rückenstärke beginnt am Erl mit 4,2mm. Am Klingenanfang ist der Rücken 3,3mm und wird schnell dünner. In der Klingenmitte sind es nur noch 1,3mm und 10mm vor der Spitze nur noch 0,6mm.
Der Hybrid Grind fällt etwas dezenter aus, da die Klinge einfach sehr dünn ist. Am Kehl ist die Geometrie trotzdem leicht ballig. Mittlerweile schleife ich die Geometrie am Bandschleifer nur noch grob vor. Blende am Tellerschleifer alles zusammen und mache den Rest per Hand auf einem mit Schleifpapier beklebten Alu-Flachmaterial. Das dauert zwar länger, ist aber aufgrund der relativ großen Auflagefläche sehr präzise und verhindert Geometrieanomalien. Auch ein konvexer Anschliff funktioniert überraschend gut, wenn man mit dem Handgelenk eine leichte Rollbewegung vollführt.
Der Griff ist aus stabilisierter Chechen-Maser in der bekannten Western-Eichel-Form ausgeführt. Die Zwinge ist eigentlich nur eine Kopfplatte. Duch zwei M3 Madenschrauben wird die Verbindung Griff/Kopfplatte vor Scherkräften geschützt und macht eine Zwingenkonstruktion überflüssig. So wird das Ausarbeiten des Schlitzes für den Erl etwas komplizierter. Die Zwinge hat aber mehr Fleisch, da das 12mm Sackloch weg fällt. Das lässt mir mehr Gestaltungsfreiraum bei der Form der Kopfplatte. Einen Prototypen habe ich schon auf dem Gewissen, da ich mich beim Fräsen plötzlich im Sackloch befand. Mehr will ich aber gar nicht verraten.
Auch beim Griff habe ich meine Arbeitsweise etwas optimiert. Ich Schleife den Griff vor und mache Ihn aber nicht fertig wie früher. Danach klebe ich alles zusammen und erst dann bekommt der Griff seine Endform (per Feile und Schleifpapier). Dabei klebe ich die schon fertige Zwinge ab und feile/schleife bis aufs Klebeband. So ist der Überstand ringsum exakt gleich und die Ecken von Holz und Metall decken sich. Queequeg hat mich bei seinem Messer darauf hingewiesen und zum Glück war da noch genug Holz um im Nachhinein noch nachzubessern. Die Vorgehensweise habe ich jetzt fest übernommen und meine Messer sind wieder um ein µ besser.
Hier noch die Bilder:
Jetzt bekommt der Griff noch etwas Öl und Wachs und die Schneide einen feinen Abzug. Dann wird es mich wohl nächste Woche schon verlassen.
Viele Grüße
Christian