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Post by BastlWastl on May 29, 2018 10:04:49 GMT
Servus, sehr schön gesprochen und entspricht exakt deiner täglichen Erfahrung! Wir beide präsentieren hier den Gegensatz, wir bespielen jeweils das letzte Eck des Rahmen's in den ein Kochmesser passt. Ab und an bin ich nach deiner Sichtweise schon außerhalb, weil viele meiner Messer nicht "hacken" können, aber das macht gar nicht's, im Gegenteil. Vielleicht ein Seitenhieb aus der dünnen Ecke. Wenn ein Messer primär "schneiden" soll, dann sind Schlagmesser auch ab und an hinter den Seilen der fetten Ecke! Gruß, flint Das ist ja das schöne, denn das perfekte Messer für Jedermann liegt genau zwischen unseren beiden Ansichten . Wobei ich natürlich mit nem Schlagmesser sicher nicht arbeiten möchte (also die normalen Kochmesser Aufgaben) aber ein Standart Herder (auch wenn es nicht perfekt ausgeschliffen ist) reicht mir, und ist mir lieber als so Dünnbleche, und da möchte ich auch gar nicht auf Japanern rumhacken (die sind so nett und klein), auch das gerade von suntravel getestete Schmuckstück aus MC390 fällt in diese Kategorie mit der ich wirklich ungern arbeite (obwohl da sowohl relative Robustheit und Schärfbarkeit + Standzeit sehr gut waren). Für mich ist es halt einfach so, dicker Rücken (schön gerundet) + relativ leichter Schnitt und gutes Profil dazu dann halt entweder extreme Standzeit (gepaart mit relativ einfacher Nachschärfbarkeit) oder gute Wetzbarkeit. Dann bin ich glücklich .... Ein Messer auf das ich extrem Aufpassen muss beim Arbeiten ist ein NoGo. (für mich). Zuhause sieht das anders aus, allerdings sind die oben gezeigten Beschädigungen zuhause entstanden.... (danke nochmal an calvin12 für das extrem leckere Bier! ). Meine Messer Vorlieben sind ja ziemlich gut für jeden Nachvollziehbar, wenn man bei gewissen Messern etwas beigetragen hat (Xerxes Serienmesser und KMS).... Also jeder kennt meinen Lieblingsstahl mein Lieblingsprofil usw...... Und das ist ja nicht so schlecht ... Zum Thema Empfehlungen, das du ja aufgebracht hast lieber Günter, da sehe ich es halt wie suntravel (weil ich halt auch in der Lage bin mir ein Messer so herzurichten wie ich es gerne nutze (Bandschleifer) ... Lieber was mit mehr Speck, da kann man was machen mit nem Ashi z.B. kann ich halt nix mehr anfangen. Es gehört halt in Empfehlungen dazu finde ich (sollten wir ggf. im Fragenkatalog noch einfügen Gabriel! ) ob man ein Messer haben will das Out of the Box schon so gut ist das man nichts mehr machen muss, oder ob ggf. bessere Qualität (Stahl etc.) gesucht wird die dann aber Nacharbeit erfordert... (siehe HAP 40 Messer z.B. ) Es ist halt relativ Problematisch das man eigentlich kein Serienmesser bekommt das ohne Nacharbeit auskommt ! (ich meine mal kaum ein Hersteller rundet den Rücken/Kehl ab).... Mein Herder KChef z.B. ist nach ein bisschen Nacharbeit eines meiner liebsten Messer.... Best of both worlds so zu sagen, genug Standzeit mit perfektem Schliff aber auch gut mit nem Wetzstahl scharf zu halten..... Und dazu innerhalb von ner halben Stunde mit Schleifpapier zu machen.... Da braucht es keinen Bandschleifer. Grüße wastl.
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Post by suntravel on May 29, 2018 10:21:46 GMT
Aus meiner Sicht liegt der größte Teil der Robustheit darin wie man schneidet und wie die Fase geschliffen ist Mit dem sehr dünnen M390er das Flint jetzt hat, oder mit dem Takamura R2 hab ich auch schon Geflügel zerlegt, Nüsse und harte Kräuter zerkleinert. Haben die ohne Ausbrüche überlebt. Nur wenn man jetzt probiert die Teile durch dicke Knochen zu hacken oder zwischen Gelenken rumhebelt, beim Kräuterwiegen mit viel Druck auf dem Brett rumdreht machts halt PLING
Aber Klar um sorglos schnell schneiden zu können ist etwas dicker besser und schneidet auch nicht so viel schwerer, hat aber meist noch nen besseren FR.
Gruß
Uwe
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Post by andreas123 on May 29, 2018 10:36:14 GMT
Ich denke das hier passt gut zum Thema....... Vorallem zur Diskussion um sog. Weicheisen und härtere Messer. Sowas passiert wenn man ein Huhn an den falschen Stellen mit zuviel Kraft zerteilt... Und zwar wie ich schon immer gesagt habe (Bei ähnlicher Geometrie) werden beide Messer mit Blessuren davon kommen die sich sehr ähnlich sind. Für mich ist also die "Robustheit" kein Argument für Weicheisen. Bei dem Beispielbild handelt es sich links um ein Xerxes aus 1.2442 rechts ein Solinger rostfrei. Grüße Wastl.
Hi,
Danke für die endlich mal belegten Hinweise und Deine Erfahrung bezüglich diverser Stähle. Das kenne ich auch, bin aber ein totaler Stahlnichtwissender.
Und so kann es mir passieren, dass ich einen Brocken 36 Monate gereiften Käse schneide, nicht mehr durchkomme und dann etwas seitlich brechen möchte. Peng: Gleiches Ergebnis...
Und das egal mit welchem Messer imho. Klar bei "glashart" gehärteten wohl schneller, als bei einem Sabatier oder weichem Solinger.
Ist mir bei beiden aber schon, zwar nicht so extrem, aber auch schon passiert. Sowohl der Ausbruch, als auch der Riss.
LG Andreas
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Post by BastlWastl on May 29, 2018 10:46:46 GMT
Aus meiner Sicht liegt der größte Teil der Robustheit darin wie man schneidet und wie die Fase geschliffen ist Mit dem sehr dünnen M390er das Flint jetzt hat, oder mit dem Takamura R2 hab ich auch schon Geflügel zerlegt, Nüsse und harte Kräuter zerkleinert. Haben die ohne Ausbrüche überlebt. Nur wenn man jetzt probiert die Teile durch dicke Knochen zu hacken oder zwischen Gelenken rumhebelt, beim Kräuterwiegen mit viel Druck auf dem Brett rumdreht machts halt PLING Aber Klar um sorglos schnell schneiden zu können ist etwas dicker besser und schneidet auch nicht so viel schwerer, hat aber meist noch nen besseren FR. Gruß Uwe
Das ist eh klar, wie das obige Beispiel ja zeigt bekommt man alles klein. Alles eine Frage der Schnitttechnik, auf den Nutzer zugeschnittene Geometrie und Schärfwinkel etc..... Es ist nahezu egal aus welchem Stahl (mit passender WB) die Messer sind, mit "robustem" Schärfwinkel lassen sich eben auch Kräuter hacken etc.... (darf halt kein Wassergehärtetes Japan Diven Messer sein....) Nur ist es ein Trugschluss zu denken das ein Stahl mehr aushält weil er weniger Legierungselemente aufweist (1.2562 ist ja z.B. weit weniger legiert als ein Standart Solinger Messerstahl!) . Zumidest nicht bei Sachgerechter Nutzung... Die Japaner machen ja auch Äxte aus Shirogami.... Und die halten entschieden mehr aus als eine aus C45..... Zumindest was die anhaltende Schärfe betrifft. Ich glaube auch das eine Axt oder ein Schlagmesser mit sagen wir 3-5mm Stahl 1cm über der Schneidkante aus MC390 zu Holz hacken auch gut geeignet währe und auch länger scharf bleiben würde (auch wenn das dabei nicht so wichtig ist....). Zum sorglos! schneiden (also alles was so anfällt) sind die Messer im Vorteil die z.B. mit balligem Anschliff und nicht mehr arg schneidfreudigen >0,3mm über der Wate ausgestattet sind, dabei spielt der Stahl meines erachtens eine eher untergeordnete Rolle. (wiederrum Wassergehärtete Klingen ausgenommen). Grüße Wastl.
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Post by BastlWastl on May 29, 2018 10:52:28 GMT
Ich denke das hier passt gut zum Thema....... Vorallem zur Diskussion um sog. Weicheisen und härtere Messer. Sowas passiert wenn man ein Huhn an den falschen Stellen mit zuviel Kraft zerteilt... Und zwar wie ich schon immer gesagt habe (Bei ähnlicher Geometrie) werden beide Messer mit Blessuren davon kommen die sich sehr ähnlich sind. Für mich ist also die "Robustheit" kein Argument für Weicheisen. Bei dem Beispielbild handelt es sich links um ein Xerxes aus 1.2442 rechts ein Solinger rostfrei. Grüße Wastl. Hi, Danke für die endlich mal belegten Hinweise und Deine Erfahrung bezüglich diverser Stähle. Das kenne ich auch, bin aber ein totaler Stahlnichtwissender. Und so kann es mir passieren, dass ich einen Brocken 36 Monate gereiften Käse schneide, nicht mehr durchkomme und dann etwas seitlich brechen möchte. Peng: Gleiches Ergebnis... Und das egal mit welchem Messer imho. Klar bei "glashart" gehärteten wohl schneller, als bei einem Sabatier oder weichem Solinger.
Ist mir bei beiden aber schon, zwar nicht so extrem, aber auch schon passiert. Sowohl der Ausbruch, als auch der Riss. LG Andreas
Genau so ist es! Der Schaden ist eigentlich der gleiche, hatte ich auch schon bei meinem Global GF35, ähnlicher Fehler (nur war es ein Stück Knochen am Schweinebraten) und das war damals noch mit dem unglaublich fetten Werksschliff... Da ist dann zwar nix gerissen oder ausgebrochen aber die Schneide hat sich extremst plastisch verformt, und der Schaden war eigentlich genau der gleiche wie bei den Beispielen. Also eine Fehlstelle im Stahl die entfernt werden musste.... Back to Topic, ich habe auch noch ein altes Nogent Sab Carbon Schlagmesser in der Werkstatt liegen, und das hatte nach der letzten Lammaktion auch ziemliche Schäden (bzw. immer noch.....) . Grüße wastl.
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Post by Gabriel on May 29, 2018 11:14:00 GMT
... Lieber was mit mehr Speck, da kann man was machen mit nem Ashi z.B. kann ich halt nix mehr anfangen. Es gehört halt in Empfehlungen dazu finde ich (sollten wir ggf. im Fragenkatalog noch einfügen Gabriel ! ) ob man ein Messer haben will das Out of the Box schon so gut ist das man nichts mehr machen muss, oder ob ggf. bessere Qualität (Stahl etc.) gesucht wird die dann aber Nacharbeit erfordert... (siehe HAP 40 Messer z.B. ) Finde ich eine gute Idee, füge ich gleich ein.
Gruß, Gabriel
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Post by inzlinger on May 29, 2018 14:28:20 GMT
Ich hätte ja nicht gedacht, dass meine Frage in einer Grundsatzdiskussion endet. Ist aber interessant zu lesen.
Das Sabatier (Nogent aus den 50ern) hätte ich sicher nicht bestellt, wenn es mir einfach nur um das Schneiden an sich ginge. Es ist gleichzeitig Sammler- und Erinnerungsstück. Von daher werde ich das Ding zunächst nicht ausdünnen, bzw. erst dann, wenn ich mit der Schneidfähigkeit überhaupt nicht zufrieden bin, denn benutzen möchte ich es natürlich trotzdem. Jetzt bin ich gespannt, was da bei mir ankommt in den nächsten Tagen.
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Post by flint on May 29, 2018 14:40:48 GMT
Servus,
bitte teile dann deine Erkenntnisse mit uns und mach ein paar Bilder vom Zustand und sag uns deine Meinung zu dem Messer!
Gruß, flint
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Post by schmirgel on May 29, 2018 14:45:19 GMT
Ich hätte ja nicht gedacht, dass meine Frage in einer Grundsatzdiskussion endet. Ist aber interessant zu lesen.
Womit das Forum gut auf einen Punkt gebracht wäre
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Post by inzlinger on May 29, 2018 15:05:15 GMT
Servus, bitte teile dann deine Erkenntnisse mit uns und mach ein paar Bilder vom Zustand und sag uns deine Meinung zu dem Messer! Gruß, flint Werd ich versuchen.
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Post by Nakiriman on May 29, 2018 15:11:21 GMT
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Post by inzlinger on Jun 5, 2018 14:31:41 GMT
So, hier jetzt ein paar erste Eindrücke und Fotos des K-Sabatier Nogent aus den 50ern. Benutzt habe ich es noch nicht und einen neuen Grundschliff bekommt es auch noch. Also hier jetzt nur eine Beschreibung vom Anlieferungszustand: Lieferung ging super schnell, nach 3 Tagen war es da. Die Klinge gut eingefettet, leidlich scharf (für den Normalverbraucher wohl ausreichend, aber die Schneide fühlt sich sehr rau an, gar nicht gut), das Holz am Griff etwas trocken, vermutlich Ebenholz. Für die Größe (knapp 25cm Klingenlänge) ist es mit ca. 170g bemerkenswert leicht. Mein kürzeres (20cm) aber eben sehr viel massiveres Solinger bringt es auf deutlich über 200g. Insgesamt sehr elegant und wenig klobig. Gefällt auf den ersten Blick. Der Stahl ist gar nicht so reaktiv wie befürchtet, ich habe eine Zitrone drübergerieben und den Saft kurz einwirken lassen, ohne dass sich direkt eine Patina gezeigt hätte, nur sehr dünne kaum erkennbare Schlieren, aber ob das so bleibt, wird sich noch zeigen. Der Übergang von Griff zur Klinge ist schon etwas rustikal. Aber jetzt erst mal ein paar Bilder: Ich glaube, dass die das Messer nochmal mit dem Bandschleifer bearbeitet haben, denn die Signatur ist etwas verwischt. Was man nicht sehen kann: Ganz hinten am Kropf ist die Klinge erst nach ca. einem Zentimeter überhaupt geschärft. Das werde ich sicherlich allein aus ästhetischen Gründen intensiver bearbeiten müssen, auch wenn ich vermutlich niemals mit diesem Teil des Messers schneiden werde. Die Verarbeitung des Griffes ist gut, als Besitzer mehrerer herder stelle ich da ja auch nicht so hohe Ansprüche. Die Klingenform gleicht von der Seite her meinem alten Solinger, ist aber nicht so dick. Der Klingenrücken ist am Kropf etwa genauso dick, wird aber sehr schnell schmaler. Insgesamt ist das Messer sehr viel schmaler, eleganter und eben leichter als meine "Solinger Axt", mal sehen wie es sich in der Praxis bewährt, sobald es denn die richtige Schärfe hat.
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Post by BastlWastl on Jun 5, 2018 15:22:26 GMT
Die Griffe sind glaub ich aus gebeitzter Buche........ Da habe ich auch noch so ein Haumesser.....
Danke für den Bericht!
grüeß wastl.
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Sabatier
Jun 5, 2018 16:17:38 GMT
via mobile
Post by cor on Jun 5, 2018 16:17:38 GMT
Die Griffe sind glaub ich aus gebeitzter Buche........ Da habe ich auch noch so ein Haumesser..... Danke für den Bericht! grüeß wastl. aus ganz sicherer quelle : Sabatier nogent style knives have solid ebony handles
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Post by BastlWastl on Jun 5, 2018 16:26:44 GMT
Die Griffe sind glaub ich aus gebeitzter Buche........ Da habe ich auch noch so ein Haumesser..... Danke für den Bericht! grüeß wastl. aus ganz sicherer quelle : Sabatier nogent style knives have solid ebony handles Die dummerweise nach dem Anschliff ziemlich hell werden, iss klar ...... Da habe ich nen Filetierer und so ein Schlagmesser draus, wenn das Ebenholz ist, dann fress ich einen Besen! Die DICK`s mit so nem Griff sind aus Walnuss, aber die Sabatier.... Sicher nicht. Grüße Wastl.
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