Post by severus on Aug 5, 2018 14:56:15 GMT
Moin,
mein 15jähriger Sohn Simon baut seit einiger Zeit Messer, seit ein paar Monaten auch Küchenmesser. Das hat er in den letzten Wochen deutlich intensiviert und eine Serie mittelgroßer Kochmesser fertig gestellt. Nun hatte er den Wunsch, dass sich mal ein Profi seine Ergebnisse und Arbeitstechniken anschaut und kritisiert. Ich habe daraufhin Uwe suntravel angesprochen, der sofort dazu bereit war; „Klar, mach ich. Nachwuchs muss gefördert werden!“.
Daraufhin waren wir letztes Wochenende bei ihm, seiner Herzdame und dem Rudel zu Besuch. Das Haus war leicht zu finden: ein Stapel von leeren Schleifmittelkartons neben der Mülltonne. Hier sind wir richtig! Was folgte, war eine sehr laute Begrüßung durch das Hunderudel und eine leisere, aber nicht weniger herzliche durch Uwe und seine Frau.
Dann gab es erst einmal einen Kaffee. Es war überhaupt kein Problem, seine Kaffeetasse abzustellen. Man musste nur eines der Messer, die den Tisch bedeckten, hochnehmen, schon hatte man Platz für die Tasse und auch gleich ein Gesprächsthema: Was denn die Stärken und Schwächen des Messers sind, das man da in der Hand hält.
Nach einer Stunde „Messer schnacken“ und der Begutachtung von Simons mitgebrachten Arbeitsproben ging es dann zur Sache, also in den Keller an den Bandschleifer. Wir hatten zwei gehärtete Rohlinge aus 1.2842 mitgebracht.
Der Lehrling schliff und der Meister schaute kritisch drauf und gab Hinweise.
Tapern am Kontaktrad (mit viel Kühlen …)
.. und häufig die Kontrolle mit dem Messschieber.
Rohling und fertig geschliffene Klinge vor dem Finish.
Mal eben kurz mit DMD 1k/6k/12k geschärft.
Dann haben wir die Klinge, mit einem Werkstattgriff versehen, auf Süßkartoffeln losgelassen und waren alle drei etwas überrascht. In Uwes Haushalt herrscht wahrlich kein Mangel an Messern erstklassiger Qualität und die meisten sind optimiert und hervorragend geschärft, von den aktuellen Auftragsarbeiten und den Klingen, die er zur Überarbeitung da hat, ganz zu schweigen. Die neue Klinge schnitt leichter als die allermeisten Klingen im Bestand! Die Lehrstunde (genau genommen waren es zwei) hat also einen reinrassigen Ultralaser ergeben.
Dieses Ergebnis mit einer nur eben schnell von einem Schärfanfänger und ohne besondere Schärfmittel (kein NSS 12k, kein Lapping Film, kein Diamantspray, kein JNat, ..) geschärften Klinge bestätigt wieder einmal sehr eindrücklich die überragende Bedeutung der Geometrie für die Schneidfähigkeit.
Jetzt trudelten langsam andere Forenmitglieder ein. Simon nahm sich noch die zweite Klinge vor, die er jetzt allein ohne meisterliche Anleitung fertig schliff.
Es war ein sehr schöner, intensiver und lehrreicher Samstag, der abgerundet wurde durch das lockere Zusammentreffen mit anderen, sehr sympathischen Forumsmitgliedern und einer ausgesprochen leckeren Demonstration von Uwes Künsten am Grill.
Wir danken Uwe und seiner Frau sehr für die herzliche Gastfreundschaft und dem Rudel für die wohlwollende Aufnahme und die regelmäßigen, freundlichen, aber nachdrücklichen Aufforderungen, jetzt gefälligst mal Streicheleinheiten zu verteilen. Ganz besonderer Dank gilt natürlich Uwe für seine Bereitschaft, sein Wissen und seine Erfahrung zu teilen und dabei auch mit Bestätigung und Lob nicht zu geizen. Uwe, du bist ein hervorragender Lehrmeister!
Hier noch die Daten der fertigen Klinge: Material 1.2842, Länge 24 cm /22,8 cm scharf, Dicke Rücken 3,0 mm/1.8 mm/0,9 mm, Dicke 1 cm über der Wate 1,1 mm/0,8 mm/0,75 mm, Dicke über der Wate ca. 0,1 mm.
Das WIP des Griffs gibt es dann demnächst in einer Fortsetzung unter Simons eigenen Forumsnamen.
Viele Grüße
Severus
mein 15jähriger Sohn Simon baut seit einiger Zeit Messer, seit ein paar Monaten auch Küchenmesser. Das hat er in den letzten Wochen deutlich intensiviert und eine Serie mittelgroßer Kochmesser fertig gestellt. Nun hatte er den Wunsch, dass sich mal ein Profi seine Ergebnisse und Arbeitstechniken anschaut und kritisiert. Ich habe daraufhin Uwe suntravel angesprochen, der sofort dazu bereit war; „Klar, mach ich. Nachwuchs muss gefördert werden!“.
Daraufhin waren wir letztes Wochenende bei ihm, seiner Herzdame und dem Rudel zu Besuch. Das Haus war leicht zu finden: ein Stapel von leeren Schleifmittelkartons neben der Mülltonne. Hier sind wir richtig! Was folgte, war eine sehr laute Begrüßung durch das Hunderudel und eine leisere, aber nicht weniger herzliche durch Uwe und seine Frau.
Dann gab es erst einmal einen Kaffee. Es war überhaupt kein Problem, seine Kaffeetasse abzustellen. Man musste nur eines der Messer, die den Tisch bedeckten, hochnehmen, schon hatte man Platz für die Tasse und auch gleich ein Gesprächsthema: Was denn die Stärken und Schwächen des Messers sind, das man da in der Hand hält.
Nach einer Stunde „Messer schnacken“ und der Begutachtung von Simons mitgebrachten Arbeitsproben ging es dann zur Sache, also in den Keller an den Bandschleifer. Wir hatten zwei gehärtete Rohlinge aus 1.2842 mitgebracht.
Der Lehrling schliff und der Meister schaute kritisch drauf und gab Hinweise.
Tapern am Kontaktrad (mit viel Kühlen …)
.. und häufig die Kontrolle mit dem Messschieber.
Rohling und fertig geschliffene Klinge vor dem Finish.
Mal eben kurz mit DMD 1k/6k/12k geschärft.
Dann haben wir die Klinge, mit einem Werkstattgriff versehen, auf Süßkartoffeln losgelassen und waren alle drei etwas überrascht. In Uwes Haushalt herrscht wahrlich kein Mangel an Messern erstklassiger Qualität und die meisten sind optimiert und hervorragend geschärft, von den aktuellen Auftragsarbeiten und den Klingen, die er zur Überarbeitung da hat, ganz zu schweigen. Die neue Klinge schnitt leichter als die allermeisten Klingen im Bestand! Die Lehrstunde (genau genommen waren es zwei) hat also einen reinrassigen Ultralaser ergeben.
Dieses Ergebnis mit einer nur eben schnell von einem Schärfanfänger und ohne besondere Schärfmittel (kein NSS 12k, kein Lapping Film, kein Diamantspray, kein JNat, ..) geschärften Klinge bestätigt wieder einmal sehr eindrücklich die überragende Bedeutung der Geometrie für die Schneidfähigkeit.
Jetzt trudelten langsam andere Forenmitglieder ein. Simon nahm sich noch die zweite Klinge vor, die er jetzt allein ohne meisterliche Anleitung fertig schliff.
Es war ein sehr schöner, intensiver und lehrreicher Samstag, der abgerundet wurde durch das lockere Zusammentreffen mit anderen, sehr sympathischen Forumsmitgliedern und einer ausgesprochen leckeren Demonstration von Uwes Künsten am Grill.
Wir danken Uwe und seiner Frau sehr für die herzliche Gastfreundschaft und dem Rudel für die wohlwollende Aufnahme und die regelmäßigen, freundlichen, aber nachdrücklichen Aufforderungen, jetzt gefälligst mal Streicheleinheiten zu verteilen. Ganz besonderer Dank gilt natürlich Uwe für seine Bereitschaft, sein Wissen und seine Erfahrung zu teilen und dabei auch mit Bestätigung und Lob nicht zu geizen. Uwe, du bist ein hervorragender Lehrmeister!
Hier noch die Daten der fertigen Klinge: Material 1.2842, Länge 24 cm /22,8 cm scharf, Dicke Rücken 3,0 mm/1.8 mm/0,9 mm, Dicke 1 cm über der Wate 1,1 mm/0,8 mm/0,75 mm, Dicke über der Wate ca. 0,1 mm.
Das WIP des Griffs gibt es dann demnächst in einer Fortsetzung unter Simons eigenen Forumsnamen.
Viele Grüße
Severus