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Post by BastlWastl on Oct 5, 2018 11:04:47 GMT
Alles haltlose Behauptungen, beider Parteien. Basierend auf gesundem Halbwissen oder worauf? Habe schonmal verdeutlicht dass dieses Thema so komplex is dass es mit Sicherheit mehrere Dissertationen benötigt um das ganze zu fassen. Es gibt auch überhaupt kein Messmittel um das hier zu erfassen, was ihr erfassen möchtet. Wie sich das im Material verhält, ob das Wasser überhaupt da kühlt wo es kühlen soll oder ob die Wärmeleitfähigkeit des Grundmaterials das ganze eh ad absurdum führt etcetcetc. Alles alter Käse der hier jetzt wieder aufgewärmt wird, wobei doch schon direkt von vorn herein feststeht, dass es nicht zu einem Ergebnis kommen wird. Von daher bin ich mir bewusst, nur Scheiße zu bauen wenn ich schleife und der erhabene Gott der Messerschleifer aus dem Süden kommt.
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Post by KAMON Messer on Oct 5, 2018 11:37:16 GMT
suntravelIch kann da logischerweise nur für mich und mein Gerät sprechen aber wenn man das erstmal beherrscht ist die Kontrolle sogar besser. Wie ich vorher schon geschrieben habe kann ich mit der klinge am Band bleiben solange es nötig ist ohne schleiffehler durch ständiges absetzen und Kübeln zu riskieren oder gar eine Überhitzung. Das Wasser beherbergt potentielle Nachteile. Es ist träge und deshalb ist schleifen ohne schleiftisch nicht ratsam weil es die klinge sozusagen mit reißt. Allerdings ist das eine Sache auf die man sich einstellen kann und wenn man gelernt hat damit umzugehen ist es kein Nachteil mehr. Auch das Schleifen am ungekühlten bandschleifer muss man schließlich erst erlernen, somit nehmen sich die Systeme nichts. Die Sicht leidet bei meinem Gerät auch nicht da ich einen sehr hellen Scheinwerfer habe der mir direkt auf das Messer strahlt. Außerdem ist das Messer bei meinem setup gerade mal 30cm von meinem Gesicht entfernt also ist die Sicht gut. Ich hab dir das jetzt schon mehrfach zugestanden, dass eine Wasserkühlung kein Grundsätzlicher erfolgsgarant ist. In meinem Fall ist sie das aber schon weil es MIR mit MEINEM setup nicht möglich ist zu überhitzen. Ich hab es probiert, aber nicht geschafft. Generell drehen wir uns argumentativ halt etwas im Kreis und die Standpunkte sind verhärtet, allerdings würde es mir helfen wenn ihr mir meine Fragen mal beantwortet. Ich bin bemüht auf alle eure Fragen bis ins Detail einzugehen aber die Fragen die ich stelle um meine Argumentation mal zu Ende zu bringen werden irgendwie unter den Tisch gekehrt deshalb nochmal mit Nummern. Dazu kann jeder kräftig absenfen, braucht sich also nicht nur Uwe angesprochen fühlen. 1. Wie lange könnt ihr mit euren klingen am Band bleiben bis ihr absetzen müsst? 2. Habt ihr eure klingen schonmal versehentlich beim schleifen angelassen und wie oft passiert euch das so? 3. Die Quelle für diese 40 Jahre alten Untersuchungen oder andere Quellen die zu diesem Thema existieren auf die man sich teils bezogen hat. 4. Was sind eurer Meinung nach die großen Nachteile des nassschleifens? Lg Benjamin
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Post by BastlWastl on Oct 5, 2018 11:56:59 GMT
Zitat KAMON Messer: Ist nicht verwunderlich bei 10l/min. Sehr geil! 1. Bei meinem Setup, ohne Wasserkühlung bei Vollast wenige Sekunden, aber auch da währe es schon fast zu spät, egal wie frisch die Bänder sind. Mit meiner Wasserkühlung bei Vollast geht das aber auch sehr schnell wenn man nicht aufpasst. Deshalb schleife ich zumindest beim gehärteten Material maximal mit 3/4tel Leistung. Ich nutze die Wasserkühlung aber auch bei noch nicht gehärtetem Material, weil ich mir ungern die Finger verbrenne, obwohl ich da als Koch wohl mehr aushalte als die meisten hier (bin ja schließlich der Schleifgott aus dem Süden ) 2. Ja aber auch mit Wasserkühlung wenn ich die Maschine zu schnell laufen lasse, ohne Wasserkühlung (auch hier mit frischen Bändern würde das ständig passieren!) 3. ? da bin ich überfragt, kenne diese zwar (glaube aus nem alten Thread im MF), aber so schnell finde ich die nicht. 4. Gibt keine! Ausser ner versauten Werkstatt . Benjamin wir sind uns da einig! Grüße wastl.
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simon
Gardemanger
Posts: 153
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Post by simon on Oct 5, 2018 12:17:24 GMT
Moin Bemjamin, 1. Das hängt natürlich von vielen Dingen ab: Was für ein Band, Klingenlänge, Art des Untergrunds (Rotary-Platen/Planschleifplatte), wo man schleift,... Aber, bei kritischen arbeiten, also beim Ausdünnen in Schneidennähe, kontrolliere ich nach jedem Zug am Bandschleifer, ob ich einen Fehler reingeschliffen habe, dadurch hat die Klinge Zeit zu kühlen. Nach dem zweiten bis dritten Zug tauche ich sie dann in Wasser. 2. Probleme mit dem Anlassen hatte ich nur, wenn ich Fehler beim Schleifen gemacht habe. Zum Beispiel 2mm Spitze blau, wenn ich zu deutlich ausgeschwenkt habe, oder, wenn man sich im Winkel vertut und zu dünn schleift. Aber beides Dinge, die man wieder korrigieren kann. Eine Klinge habe ich noch nicht ruiniert. Seit ich etwas besser am Bandschleifer bin ist mir das auch noch nicht wieder passiert. Ich verwende aber derzeit auch nichts feineres als 120er Keramik in scharf oder frisch geöffnetes A160 Gator. Beide Bänder haben einen überschaubaren Hitzeeintrag, geht also sehr gut, wenn man relativ langsam schleift. 4. Nassschleifen ist mit einer gewissen Sauerei durch Spritzwasser verbunden. Man braucht zusätzlich einen wasserfesten Bandschleifer, das macht das Setup sehr teuer und Platzaufwendig. Man kann natürlich mit Nebel kühlen, aber dann benötigt man sogar einen extra Raum.
Alles in allem hätte ich auch gerne eine Möglichkeit zum Nassschleifen, aber es lohnt sich einfach bei den Kosten in Platz und Geld derzeit nicht.
Viele Grüße simon
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Post by severus on Oct 5, 2018 12:24:09 GMT
Hallo Benjamin,
Nach meinem Verständnis geht es gar nicht darum, ob wassergekühltes Schleifen gut oder schlecht ist. Es ist anders, hat Vor- und Nachteile. Ein Vorteil ist, dass man länger ohne Absetzen schleifen kann und dass es tendenziell schneller geht. Der Prozess ist unbestritten robuster, es ist schwieriger, die Klinge zu ruinieren.
Der Hauptnachteil ist m.E. die entstehende Sauerei, die z.B mit einer Kellerwerkstatt, in der auch andere Maschinen stehen, nicht vereinbar ist und das Fehlen erschwinglicher geeigneter Maschinen. Bastelarbeiten schließen sich für die meisten wegen der lebensgefährlichen Kombination aus Wasser und Strom wohl aus.
Wenn wir die Möglickkeit hätten, wassergekühlt zu schleifen, prima, ich wäre begeistert! Haben wir aber nicht, und: es geht auch ohne. Vorsichtiger, langsamer, aber bisher ohne eine Klinge merklich auszuglühen.
Viele Grüße Severus
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Post by BastlWastl on Oct 5, 2018 12:38:27 GMT
Hallo Benjamin, Nach meinem Verständnis geht es gar nicht darum, ob wassergekühltes Schleifen gut oder schlecht ist. Es ist anders, hat Vor- und Nachteile. Ein Vorteil ist, dass man länger ohne Absetzen schleifen kann und dass es tendenziell schneller geht. Der Prozess ist unbestritten robuster, es ist schwieriger, die Klinge zu ruinieren. Der Hauptnachteil ist m.E. die entstehende Sauerei, die z.B mit einer Kellerwerkstatt, in der auch andere Maschinen stehen, nicht vereinbar ist und das Fehlen erschwinglicher geeigneter Maschinen. Bastelarbeiten schließen sich für die meisten wegen der lebensgefährlichen Kombination aus Wasser und Strom wohl aus. Wenn wir die Möglickkeit hätten, wassergekühlt zu schleifen, prima, ich wäre begeistert! Haben wir aber nicht, und: es geht auch ohne. Vorsichtiger, langsamer, aber bisher ohne eine Klinge merklich auszuglühen. Viele Grüße Severus Ich bin zwar nicht der Benjamin, aber genau das Statement "ohne eine Klinge merklich auszuglühen" ist halt schon sehr grenzwertig. "Merklich ausgeglüht" ist halt schon weit drüber, über dem was "unmerklich" passiert. Ist ja auch eigentlich scheinbar egal weil gefühlte 99% der Messerkäufer eh nicht die Performance (ausserhalb der Geometrie) sehen sondern nur auf Optik achten und nur "geringe" Mengen damit verarbeiten müssen/dürfen. Meist wird einem Profil sogar viel mehr Bedeutung zugesprochen, auch witzig..... So wird auch immer nur über Wärmebehandlung geredet und dieses Thema meist Totgeschwiegen.... Warum auch immer (Ein Schelm der böses Denkt! ) . Grüße wastl.
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Post by suntravel on Oct 5, 2018 12:39:30 GMT
1.) kommt drauf an wie dick die Klinge noch ist und welches Band grad wie schnell läüft, so zwischen 5 und 60s bei gehärteten Klingen
2.) ja zwei mal beim üben an Billigmessern als der Bandschleifer neu war.
3.) sind teilweise Bücher und Links suche ich heute abend welche raus.
4.) schlechte Sicht auf die Schneide durch nen Wasservorhang sehe ich halt nicht so genau wie durch Luft, ständiges Umrüsten der Kühlung, weil ich Klingen nicht nur an starrer Platte fertig schleife
Gruß
Uwe
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Post by BastlWastl on Oct 5, 2018 12:46:09 GMT
1.) kommt drauf an wie dick die Klinge noch ist und welches Band grad wie schnell läüft, so zwischen 5 und 60s bei gehärteten Klingen 2.) ja zwei mal beim üben an Billigmessern als der Bandschleifer neu war. 3.) sind teilweise Bücher und Links suche ich heute abend welche raus. 4.) schlechte Sicht auf die Schneide durch nen Wasservorhang sehe ich halt nicht so genau wie durch Luft, ständiges Umrüsten der Kühlung, weil ich Klingen nicht nur an starrer Platte fertig schleife Gruß Uwe 1. dann schleifst du aber mit ganz langsamen Band.... ?? 2. ok 3. ok 4. Wieso? das Wasser ist ziemlich durchsichtig das ich verwende, ist halt Gebirgsquellwasser, ich weiß ja nicht was bei euch da oben so aus der Leitung läuft ..... Und wirklich umrüsten muss ich da auch nix. Aber der ZEN Schleifmeister aus dem Süden ist sicher nicht so gut wie du Uwe, das ist ja mal klar. (diesmal ohne Ironie) Grüße Wastl.
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Post by suntravel on Oct 5, 2018 13:05:02 GMT
Ich kann meinen Bandschleifer so lahm laufen lassen das der als Laufband für Weinbergschnecken taucht
Der Wärmeeintrag hängt ja auch viel von der größe der Kontaktfläche ab, je kleiner die ist umso länger kann ich schleifen.
Daher schleife ich meist erst Rillen mit nem Kontaktrad und bügel deren Spitzen dann mit der Platte wieder aus das geht beim vorschleifen nach dem Härten mit relativ langer Kontaktzeit und über 20m/s ohne das mir das an den Finger zu warm wird, da ist bei mir so bei 50° die Grenze wo es unangenehm wird
Je dünner die Klinge wird um so kürzer wird trocken die mögliche Kontaktzeit.
Hier noch ein Link :
Gruß
Uwe
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Post by suntravel on Oct 5, 2018 13:19:07 GMT
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Post by BastlWastl on Oct 5, 2018 13:32:19 GMT
Danke für die Links, ohne das jetzt gelesen zu haben was war das Ergebnis ? Ist Wasser schädlich beim schleifen ? Ist trocken besser ? Oder bleiben wir bei der Unumstrittenen Erkenntnis von satanos: (die ja dann doch den Sinn zeigt sich diesem Thema immer und immer wieder zu widmen, Heureka!) (Ernst gemeint!) Grüße Wastl.
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Post by suntravel on Oct 5, 2018 13:46:10 GMT
Natürlich ist Wasser nicht schädlich beim schleifen, aber auch das funzt nur wenn alle anderen Paramater auch stimmen.
Mit zuviel Zustellung und unpassenden Schleifscheiben kamen da auch über 1200° an der Oberfläche raus, teilweise bei 19m/s sogar 50° mehr als bei 35m/s
Und das 1974 mit den damals trägen Messfühlern gemessen.
Mit allen Parametern passend eingestellt war dann aber gekühlt auch möglich unter 200° zu bleiben.
Aber das waren halt Schleifscheiben und die Abtragsraten deutlich höher als was man so von Hand am Band schleift.
Gruß
Uwe
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Post by suntravel on Oct 5, 2018 14:10:45 GMT
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Post by BastlWastl on Oct 5, 2018 14:44:44 GMT
Etwas am Thema vorbei ich finde nach wie vor das satanos recht hat ..... Grüße Wastl.
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Post by suntravel on Oct 5, 2018 16:31:07 GMT
Solange die Scheiße die ich baue gut und lange schneidet kann ich gut mit leben Klar am Thema etwas vorbei, gibt halt keine wissenschaftliche Untersuchung über Messer per Hand am Band schleifen, die ich kenne. Aber mit Maschinen 100Cr6 für Kugellager schleifen oder Maschinenschliff für Werkzeuge ist halt ziemlich umfassend untersucht. Nicht alles 100% für unseren Scheiß übertragbar, ist klar, aber etwas draus mitnehmen kann man schon Gruß Uwe
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