|
Post by suntravel on Nov 1, 2018 13:34:24 GMT
Hier schon meine ersten Eindrücke der beiden, geschmiedetes Herder 1922 aus C-Stahl gegen gestanztes rostträges Dünnblech beim K-Sab 200/8
Messwerte Herder:
Gewicht 221g Klinge 220x45,7mm Geo jeweils am Kehl/Mitte/Spitze Rücken 3,3 / 2,8 / 0,95 mm 1cm über der Wate 1,28 / 0,88 / 0,84 mm 5mm über der Wate 0,7 / 0,55 / 0,55 mm Wate 0,38 / 0,08 / 0,09 mm Schwerpunkt am Kropf
Messwerte K-Sab:
Gewicht 157g Klinge 240x49,5mm Geo jeweils am Kehl/Mitte/Spitze Rücken 2,57 / 2,0 / 0,95 mm 1cm über der Wate 0,73 / 0,58 / 0,84 mm 5mm über der Wate 0,55 / 0,4 / 0,6 mm Wate 0,3 / 0,07 / 0,18 mm Schwerpunkt 2cm vor dem Griff
Das Herder hat weniger Lasergene als das K-Sab, das an der Spitze die letzten 3cm zur Spitze aber wieder dicker wird. Insgesamt ist das Herder deutlich weniger nagelgängig als das K-Sab.
Die Handlage passt mir trotz des zu kleinen Griffs beim K-Sab besser, beim Herder stört mich einfach der Kropf und die kleinere Klingenhöhe.
Verarbeitung finde ich bei beiden etwa gleich, alle Kanten nur minimal gebrochen und recht unbequem, auffällige Spalten an den Griffen haben beide nicht.
Rein optisch finde ich das K-Sab deutlich schnittiger als das altbackene Herder mit der hohen Spitze. Vom Profil her laufen beide schön rund mit etwas Flatspot am Ende
Geschärft habe ich beide erst mal auf 36° bis 30k Shapton.
Das gibt ne perverse Anfangsschärfe die beim Herder schon nach 2min futsch ist, also auf Tomaten gleitet das dann schön Das K-Sab hat damit schon 6 Mahlzeiten durchgehalten. Das Herder habe ich dann noch kurz mal mit 6k abgezogen und mit dem Dick Mikro gewetzt, dann teilt es Tomaten wie Moses das Meer und hält das auch.
Performance bei hartem Gemüse:
Bei dieser Süßkartoffel etwa gleich mit leichten Vorteilen fürs K-Sab, aber bei ner harten frischen Möhre ist das K-Sab deutlich leichter vom Schnitt. Schnittgutfreisetzung ist bei beiden mit dem Radl wech Bier holen
Aus meiner Sicht bisher Sieger nach Punkten das K-Sab.
Schneidet leichter, gefällt mir optisch besser und ist für mich angenehmer mit zu schneiden da es mir bequemer in der Hand liegt.
Das es ne polierte Schneide besser hält als das Herder würde ich jetzt nicht unbedingt als Vorteil sehen, da das Herder gewetzt super zornig schneidet, wie das K-Sab auf Wetzen reagiert muss ich noch für mich austesten.
Gute Serienmesser sind beide, wobei mich persönlich das K-Sab mehr anspricht.
Gruß
Uwe
|
|
|
Post by flint on Nov 1, 2018 14:00:22 GMT
Servus, meine Frau fragt sich gerade warum ich so blöd grinsend vorm Rechner sitze. Tja, ich kann die Beurteilung von Uwe gut nachvollziehen, weil ich damals auch ein nicht nagelgängiges Herder erwischt habe und ein gut allroundtaugliches K-Sab 200/8. Das K-Sab war mein erstes gutes Messer das ich Bogdanisiert habe und da hat der Stahl eine Schärfe angenommen, die mich wieder an mich hat glauben lassen. Gruß, flint
|
|
|
Post by suntravel on Nov 1, 2018 15:17:51 GMT
Servus, meine Frau fragt sich gerade warum ich so blöd grinsend vorm Rechner sitze. Tja, ich kann die Beurteilung von Uwe gut nachvollziehen, weil ich damals auch ein nicht nagelgängiges Herder erwischt habe und ein gut allroundtaugliches K-Sab 200/8. Das K-Sab war mein erstes gutes Messer das ich Bogdanisiert habe und da hat der Stahl eine Schärfe angenommen, die mich wieder an mich hat glauben lassen. Gruß, flint Nagelgängig ist auch nicht alles
Dat hier ist nur minimal hoch nagelgängig, also nur auf den ersten 2-3mm dünner als die beiden hier, schneidet aber deutlich leichter mit etwas besserem FR und hat ein paar Kilo Quitten locker überlebt ohne an Tomatenschärfe ein zu büßen oder wie bei dünnen Lasern die Schneide aus zu spucken
In dem Bereich wo ich hier mit schneide 1cm über der Schneide 1,3mm, 5mm über der Schneide 0,7mm aber über der Wate nur 0,03mm
Gruß
Uwe
|
|
|
Post by kup on Nov 1, 2018 20:47:09 GMT
Da stimmt doch was nicht !!! Wieso geht denn das Herder so mies durch die Möhre ? Gruß, kup
|
|
|
Post by Gabriel on Nov 1, 2018 22:24:09 GMT
...wie das K-Sab auf Wetzen reagiert muss ich noch für mich austesten
Ganz gut. Meins hat schon ewig nicht anderes mehr gesehen als Dickoron Saphir und Mikro...
Bin gespannt was die weiteren Tester so zum Vergleich berichten!
Von mir nur soweit... ein getuntes K-Sab ist in meinem "nie verkaufen" Portfolio. Herder 1922 zwei mal gekauft... zwei mal weggegeben. Aber das muss ja nichts bedeuten
Gruß, Gabriel
|
|
|
Post by BastlWastl on Nov 2, 2018 7:56:26 GMT
Da stimmt doch was nicht !!! Wieso geht denn das Herder so mies durch die Möhre ? Gruß, kup Da ich genau dies Herder kenne, stelle ich mir diese Frage aber auch! Grüße Wastl.
|
|
|
Post by suntravel on Nov 2, 2018 8:03:04 GMT
Da stimmt doch was nicht !!! Wieso geht denn das Herder so mies durch die Möhre ? Gruß, kup Da ich genau dies Herder kenne, stelle ich mir diese Frage aber auch! Grüße Wastl. So mies ist das ja nicht, nur geht das 200/8 ne Ecke leichter, das 1922er hier ist aber auch nicht am dünnen Ende der Serienstreuung von denen die ich kenne.
Gruß
Uwe
|
|
|
Post by BastlWastl on Nov 2, 2018 8:09:19 GMT
Da ich genau dies Herder kenne, stelle ich mir diese Frage aber auch! Grüße Wastl. So mies ist das ja nicht, nur geht das 200/8 ne Ecke leichter, das 1922er hier ist aber auch nicht am dünnen Ende der Serienstreuung von denen die ich kenne.
Gruß
Uwe
Naja es hat schon was auf dem Buckel das stimmt, das habe ich schon ein paar mal nachgeschärft, ist schon über 2 Jahre alt, aber immer noch um Meilen Dünner als alle 200/8ter die ich bisher in Händen hielt (sogar das ausgedünnte von Gabriel) war da entschieden fetter hinter der Wate. Grüße Wastl.
|
|
|
Post by flint on Nov 2, 2018 8:23:25 GMT
Servus, So mies ist das ja nicht, nur geht das 200/8 ne Ecke leichter, das 1922er hier ist aber auch nicht am dünnen Ende der Serienstreuung von denen die ich kenne.
Gruß
Uwe
Naja es hat schon was auf dem Buckel das stimmt, das habe ich schon ein paar mal nachgeschärft, ist schon über 2 Jahre alt, aber immer noch um Meilen Dünner als alle 200/8ter die ich bisher in Händen hielt (sogar das ausgedünnte von Gabriel ) war da entschieden fetter hinter der Wate. Grüße Wastl.
dem Gefühl nach beurteilt und dann kommt noch das Schnittgut als Parameter dazu, hmm das ist immer individuell zu werten. Messen mit definierten Messpunkten würde die Sachen zumindest transparenter machen.
Dazu kommt, das Uwe's Steckenpferd das Ausreizen von Schneidfähigkeit ist und Wastl so dünne Geometrien mehr im Weg stehen, als gutes zu leisten. Hier kann der gerichtete Focus schon unterschiedlich werten.
Uwe, nimm die Schiebelehre und schau mal ob es an der Materialstärke liegt. Wenn nicht bleibt noch kleben und saugen, wenn hier ein gewisses Schnitttempo unterschritten wird usw.
Gruß, flint
|
|
|
Post by suntravel on Nov 2, 2018 8:35:12 GMT
Die sind doch komplett vermessen, siehe oben Dat K-Sab ist halt einfach ein Stück dünner. Gruß Uwe
|
|
|
Post by cor on Nov 2, 2018 8:49:10 GMT
Da ich genau dies Herder kenne, stelle ich mir diese Frage aber auch! Grüße Wastl. So mies ist das ja nicht, nur geht das 200/8 ne Ecke leichter, das 1922er hier ist aber auch nicht am dünnen Ende der Serienstreuung von denen die ich kenne.
Gruß
Uwe
exakt ... ich denke das is so ein mittelding ... mein walnuss herder hat am anfang stärker gebuckelt. und was den schärfeverlust nach 30k abzug betrifft .... cmon ... dafür is dat ding nicht gemacht 😂
|
|
|
Post by flint on Nov 2, 2018 9:21:28 GMT
Servus, Die sind doch komplett vermessen, siehe oben Dat K-Sab ist halt einfach ein Stück dünner. Gruß Uwe
yep, aber oft nicht homogen geschliffen. Ich messe nach meiner "Basisvermessung" immer noch die Stellen der Klinge, an denen ich die größten Differenzen wahrnehme. Also dort wo es eckt und steckt. Dann sehe ich, ob das mit dem Schliff/Geometrie in Zusammenhang steht, oder die Oberfläche mit einspielt, oder beides.
Das sind oft Messpunkte, die ich beim standardisierten Durchmessen nicht beachte.
Gruß, flint
|
|
|
Post by andreas123 on Nov 2, 2018 15:07:51 GMT
Vielen Dank Uwe für das Video.
Trotz des "weichen" Brettes meine ich ein leichtes beißen des Sab vernommen zu haben, das beim 1922 watebedingt nicht zu hören war. Gab es da, falls überhaubt nachgesehen, Veränderungen an der Schneidenkante?
Genau das gleiche Verhalten, augenscheinlich zumindest, kann ich von meinen beiden auch bestätigen. Komisch.
Jedenfalls bei den getesten Schneidgütern. Mein Herder war weniger Nagelgängig als das Sab ist aber immer noch genauso gut, aber erheblich robuster.
LG Andreas
|
|
|
Post by suntravel on Nov 2, 2018 16:04:50 GMT
Servus, Die sind doch komplett vermessen, siehe oben Dat K-Sab ist halt einfach ein Stück dünner. Gruß Uwe
yep, aber oft nicht homogen geschliffen. Ich messe nach meiner "Basisvermessung" immer noch die Stellen der Klinge, an denen ich die größten Differenzen wahrnehme. Also dort wo es eckt und steckt. Dann sehe ich, ob das mit dem Schliff/Geometrie in Zusammenhang steht, oder die Oberfläche mit einspielt, oder beides.
Das sind oft Messpunkte, die ich beim standardisierten Durchmessen nicht beachte.
Gruß, flint
Ich hab natürlich noch an mehr Stellen gemessen, sind beide gleichmäßig geschliffen, nur das K-Sab bis auf die Spitze dünner.
Werd Montag mal die Oberflächenrauheit messen der beiden. Da glaube ich das das Herder glatter ist, weshalb es möglicherweise beim halbieren von Möhren auch nicht so fluffig flutscht wie das K-Sab.
Gruß
Uwe
|
|
|
Post by Linguini on Nov 2, 2018 17:18:59 GMT
Sparring am KürbisDas Herder hat beim Zerteilen klar die Nase vor - nur stört hier der kantige Rücken. Beim Schneiden des halben Kürbis in Scheiben lag das Sabatier wiederum vorn. Es läuft also auf einen spannenden Kampf Leichtgewicht gegen Mittelgewicht hinaus. EinwiegenHerder bringt 221 g auf die Küchenwaage, ist 22,5 cm scharf und 4,5 cm hoch. Bei Sabatier sind es nur 157 g auch 24 cm Schneidenlänge und 5 cm Höhe. Runde 1Die Grundtechnik Wiegeschnitt an der Möhre wird vom Herder sauber ausgeführt und der Technik-Punkt geht (aufgrund fehlender Schärfe beim Sabatier) ans Herder, allerdings mit Anzügen in der B-Note, denn das Sabatier hat hier den deutlich besseren Food Release. (1:1) Die Scheiben lassen sich leichter abstreifen. Auch beim zweiten Versuch nervt das Anhaften der Möhrenscheiben, die sich nur schwer ablösen lassen und wie Kletten an der 1922er-Klinge kleben bleiben. Zudem holt sich das Herder eine Verwarnung: der kantige Bart ist beim Wiegen durch Möhren irgendwie im Weg und behindert den Ringrichter beim sicheren Durch- bzw. Übergreifen. Das Schneiden roher Kartoffeln ringt beiden Messern nicht einmal ein müdes Lächeln ab, beide parieren souverän mit Links. (2:2) Der Lauch geht eindeutig ans Sabatier, das hier die leichteren Schnitte macht. Eine dicke Lauchstange macht dem Herder spürbar Mühe. Nach dem Halbieren mit einem einfachen Längs-Wischen mit dem Sabatier läuft auch das Herder. (3:2) Schließlich der Butternutkürbis: beim Zerteilen hat wieder das Herder die Nase vorn, kleinere Scheiben macht das Sabatier besser. Beim Entfernen der Schale im “Kneipchenstil” (a.k.a. freihändiges Schälen) ist das Herder nahe am Griff wendiger. (3:3) Das Einschneiden der Zwiebel geht deutlich ans Herder. (3:4) Trinkpause: das Herder scheint technisch überlegen und etwas vielfältiger, spielt sein Gewicht gekonnt aus. Das Sabatier glänzt durch leichtere Schnitte und Florettechniken. Während das Herder immer wieder in die Ecke muss, um den Schweiß abzuwischen, gönnt sich das Sabatier nur zum Schluss einen Spritzer Wasser zur Reinigung. Insgesamt macht das Herder den kantigeren Eindruck, das Sabatier spielt seine Leichtfüßigkeit am Brett gekonnt aus. Kurz vor Ende der ersten Runde kommt nun der Wirsing in den Ring:Teilen und in Streifen schneiden geht an das Sabatier.(4:4) Das Herder blieb ebenso stecken wie in der Sellerieknolle (5:4) und im Kohlrabi. (6:4) Dort beeindruckt das Sabatier beim Filetieren und durch mühelos ein- sowie durchschneiden. Fazit: Zwiebel einschneiden macht irgendwie mit dem Herder mehr Spaß und es macht einen guten Gesamteindruck. Durch Gewicht und breiten Rücken verschafft es sich den wertigeren Auftritt. In meinem Hobbyküchen-Alltag liefert das Sabatier 200/8 (10”) trotzdem das bessere Gesamtpaket ab: es ist schneidfreudiger und etwas vielseitiger. Für mich ein knapper Punktsieg in Runde 1. In Runde 2 geschickt wird das Herder mit einer immer noch guten Tomatenschärfe und das Sabtier in dem abgenudelten Zustand, in dem es seit einem Schliff im Juni sein Küchenalltag fristet. PS: der Microfeinzug, der freundlicher Weise von cor beigelegt wurde, ist trotz zweier kleiner Macken einfach genial!
|
|