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Post by christian on Jan 4, 2019 12:57:12 GMT
Die Beiträge haben sich etwas überschnitten. Ich möchte gar nicht wissen, wie Du die beiden Messer vergewaltigt hast. Da ist es dann wirklich wurscht. Aber im Normalfall sehe ich zähe Stähle bei dünnen Geometrien und etwas Missbrauch im Vorteil. Gruß Christian Im Prinzip ja, nur gibts dann halt Beulen in der Schneide statt gleich einen Ausbruch. Aber zurückbiegen geht auch nicht, also gleiche Arbeit, eben den Schadbereich wegschleifen
Gruß
Uwe
Meinem Verständnis nach sollte sich ein Stahl bis zu einem Punkt wieder von selbst in seine Ausgangsform zurück bewegen. Danach gibt es eine Beule oder einen Ausbruch. Bei zähen Stählen sollte der Bereich der Verformung aber größer sein als bei harten.
Gruß Christian
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Post by WundererAmEisen on Jan 4, 2019 13:28:09 GMT
Halt mich hier jetzt kurz weil ich heute Geburtstag habe und unterwegs bin.
Ich warte noch bis das Messer wieder hier ist. Ich weiß nur noch das ich das Teil von kasimong sehr dünn ausgeschliffen habe, weil ich ihm wegen der verlängerten Wartezeit eine Freude machen wollte. Ging wohl daneben, aber er hat sich das Brett als Entschädigung behalten dürfen.
LG Mike
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Post by Kasimong on Jan 4, 2019 13:30:25 GMT
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Post by suntravel on Jan 4, 2019 13:32:41 GMT
Das ist auch richtig, nur mimmt man Stahl oder macht beim gleichen die WB auf hohe Kerbschlagzähigkeit wird dafür aber die Kraft um eine plastische Verformung zu schaffen geringer. Ich hacke ja oft frische Putenhälse, dabei bekommen Messer aus besonders zähem Stahl schon ne umgelegte und verformte Schneide wo bei weniger zähmen Stahl mit höherer Festigkeit noch nix passiert. Bei Versuchen Nägel oder Schrauben durch zu hämmern das gleiche. C70 hat sofort ne Beule, V23 ist solange unbeindruckt bis die Schraube zu dick oder hart wird, dann gibts gleich einen Ausbruch Gruß Uwe
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Post by WundererAmEisen on Jan 4, 2019 13:41:40 GMT
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Post by BastlWastl on Jan 4, 2019 13:43:43 GMT
Das ist auch richtig, nur mimmt man Stahl oder macht beim gleichen die WB auf hohe Kerbschlagzähigkeit wird dafür aber die Kraft um eine plastische Verformung zu schaffen geringer. Ich hacke ja oft frische Putenhälse, dabei bekommen Messer aus besonders zähem Stahl schon ne umgelegte und verformte Schneide wo bei weniger zähmen Stahl mit höherer Festigkeit noch nix passiert. Bei Versuchen Nägel oder Schrauben durch zu hämmern das gleiche. C70 hat sofort ne Beule, V23 ist solange unbeindruckt bis die Schraube zu dick oder hart wird, dann gibts gleich einen Ausbruch Gruß Uwe So schaut es aus.... Aber natürlich auch extrem Geometrie Abhängig und der Schärfwinkel spielt dabei auch eine entscheidende Rolle! Mit dem Russen HSS Stahl habe ich vor dem Dünnschleifen ja auch 2 Lämmer zerhackt, einen Löffel auf immer gekennzeichnet (was lag der auch so blöd auf dem Brett rum.... ) und fast ein loch in einen Edelstahl GN Behälter reingestochen...... Ohne großartige Blessuren trotz hoher härte aber halt mit sehr robuster Geometrie.... Grüße Wastl.
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Post by christian on Jan 4, 2019 13:48:27 GMT
Das ist sehr interessant und zeigt auch, dass man wie so oft sämtliche Einflüsse mit in Betracht ziehen muss. Und gerade der Benutzer ist, scheint mir, ein größerer Faktor als angenommen.
Viele Grüße
Christian
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Post by suntravel on Jan 4, 2019 13:57:36 GMT
Das ist sehr interessant und zeigt auch, dass man wie so oft sämtliche Einflüsse mit in Betracht ziehen muss. Und gerade der Benutzer ist, scheint mir, ein größerer Faktor als angenommen. Viele Grüße Christian Ein Messer sollte natürlich auch zu dem Benutzer passen.
Am einfachsten hat man das wenn man den Benutzer kennt und weiß wie der schneidet. Also für flint kann ich gnadenlos dünnschleifen, was ich für BastlWastl nicht machen würde.
Aber selbst auch wenn man vorher fragt und kennt den Benutzer nicht wirklich passt es auch nicht immer auf Anhieb, was ich unter etwas robuster verstehe, kann halt immer noch zu dünn sein, bin da aber auch irgendwie vom Laserschleifen leicht versaut
Gruß
Uwe
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rudi
Küchenschabe
Posts: 33
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Post by rudi on Jan 4, 2019 14:20:36 GMT
...
Nach dem ersten Gebrauch an einem Apfel (der Schuldige ?) und einer Zwiebel war mir dann beim abwischen eine leichte Welligkeit an der Schneide aufgefallen. Also eine plastische Verformung nur spürbar aber nicht sichtbar. Dann habe ich es noch einmal bei einer Kakifrucht benutzt und auf einmal war der Ausbruch sichtbar.
... Ich habe auch so ein Messer (bzw. sogar 2) aus dieser Serie erworben und bin hochzufrieden - es schneidet leichter als ein Primus und liegt mir wunderbar in der Hand. Ich nutze es täglich, schneide damit Obst (zig Orangen schon geteilt und geviertelt, die Kerne sind aber auch weich) und Gemüse, aber einen Apfel zerteile ich damit nicht - Kerngehäuse, Samen, der Stiel und die Blüte sind mitunter sehr hart und spröde - dafür wäre mir ein dünngeschliffenes Messer >4,50 EUR zu schade. Meine 2 Pfennig
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Post by Gabriel on Jan 4, 2019 14:23:05 GMT
Das ist sehr interessant und zeigt auch, dass man wie so oft sämtliche Einflüsse mit in Betracht ziehen muss. Und gerade der Benutzer ist, scheint mir, ein größerer Faktor als angenommen. Auf jeden Fall... insbesondere sollte man in Betracht ziehen, dass Festigkeit, Kerbschlagzähigkeit und Härte unterschiedliche Kennwerte darstellen.
Aber auf jeden Fall, der Benutzer ist immer ein großer Faktor. Manche Verkanten, manche hebeln, manche üben sehr viel Druck aus beim Schneiden, manche ziehen nur quasi ohne Druck...etc. etc...
Gruß, Gabriel
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Post by BastlWastl on Jan 4, 2019 14:48:28 GMT
Das ist sehr interessant und zeigt auch, dass man wie so oft sämtliche Einflüsse mit in Betracht ziehen muss. Und gerade der Benutzer ist, scheint mir, ein größerer Faktor als angenommen. Auf jeden Fall... insbesondere sollte man in Betracht ziehen, dass Festigkeit, Kerbschlagzähigkeit und Härte unterschiedliche Kennwerte darstellen. Aber auf jeden Fall, der Benutzer ist immer ein großer Faktor. Manche Verkanten, manche hebeln, manche üben sehr viel Druck aus beim Schneiden, manche ziehen nur quasi ohne Druck...etc. etc... Gruß, Gabriel
Ich glaube, nein ich weiß sogar das der Benutzer den größten Faktor darstellt. Bis an den Punkt dieser Erkenntnis hatte ich mir eine rosige Zukunft als Messermacher ausgemalt.... (bin aber mangels Talent, Geduld etc. beim kochen hängen geblieben Das kann ich besser .... ) Es hat schon gereicht das aus meiner Sicht der Dinge (mal ganz vor Schärfsystem etc.) einfach wirklich jeder zu doof war zu schärfen, und dann für solche Leute ein Messer zu bauen... Nein danke.... ) Und ja warum sollte man das in einer weiße können die mir als Koch (der nach Jahren des Forschens im INET, abschauen bei alten Handwerksmeisern etc... zwar gut schärfen konnte aber eben lange weit weg von perfektion gearbeitet hat.. ? ) genügt? das konnten ja nichtmal die Berufskollegen denen ich ein Messer gemacht habe.... Das hat mir schon gereicht! Auch mit ein Grund für diese Forum..... Der Versuch das essentiellste an Küchenmesserpflege weiterzugeben...... Und dabei merkt man dann doch das selbst bei Leuten die anscheinend zumindest schärfen können, es halt an der Schnitttechnik fehlt. Da bitte ich für 2019 die Profis z.B. cor, Mojo, Karnstein und auch Semiprofessionelle wie @torsten um Mithilfe. Ebenso wie Gabriel der schon viel über Japanische Schnittechniken herausgefunden hat.... Grüße Wastl.
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Post by simdreams on Jan 4, 2019 15:45:25 GMT
Moin aus Hamburg und ein Frohes Neues Jahr!
Darf ich eine unbedarfte Frage stellen als jemand, der wohl auch besser schärft als schneidet und bisher der Versuchung widerstanden hat, die Extreme in die Küche zu packen: wenn wir von extrem dünn geschliffenen Messern sprechen, wie muss ich mir die vorstellen im Vergleich zu meinem Arsenal? Dünner als Herder K Chef, dünner als Buckels, dünner als Vogelschnabel rostend, dünner als SIH?
Wie weit ist so ein extrem ausgeschliffenes Messer nagelgängig? Meine beiden Schanze sind es gar nicht, die anderen aufgeführten zunehmend merklich.
Ich denke ja ans Schanzen mehrerer Messer, einen schnöden Apfel muss ich aber gefahrlos schneiden können - sonst werde ich von der Gattin angezählt.
Grüße, Uwe
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Post by Gabriel on Jan 4, 2019 15:48:52 GMT
Moin Uwe, so... (oder zumindest gleich dünn, je nachdem wie neu dein SIH ist und wie die Fertigungsschwankung ausgefallen ist)
Gruß, Gabriel
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Post by simdreams on Jan 4, 2019 17:10:23 GMT
Danke, dann habe ich zumindest eine Vorstellung. Dass ich bei einem schön hartgegrillten Ibericoknochen aufpassen sollte, war mir bewusst - beim Kerngehäuse als Messertod bekomme ich es aber ein bisschen mit der Angst zu tun. Vielleicht akzeptiere ich beim Miyabi 5000MCD mit 66 HRC einfach, dass es nicht so leichtschneidend ist, dafür aber stabil auch beim wenig behutsamen Druckschubschnitt voll aufs Brett.
Mike, wenn du noch mitliest: ich bin mit dem Herder Brotbeidhänder zwar ganz gut bedient (das Ding ist so scharf, dass es auch Baguetteschneidebretter zerlegt), eins deiner Brotschwerter könnte mich aber doch extrem reizen, wenn es um und bei 30 cm Klinge hätte!
Grüße, Uwe
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Post by suntravel on Jan 4, 2019 17:59:26 GMT
Ich prügel auch mit meinen dünnsten Lasern wie Hans im Glück durch Kürbisse und Äpfel mit Kernen ohne Ausbrüche, aber eben locker und ohne verkanten dann geht das schon, nur für Quitten nehme ich was etwas stabileres, also so Schliffe die ich auch für BastlWastl machen würde
Bei Aron Gibson ist Äpfel mit Kernen schneiden auch oft Bestandteil von Messertests, der choppt aber auch schnell und gerade, was meist besser ist als langsam mit Kraft zu schneiden für dünne Klingen...
Gruß
Uwe
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