Moin,
ich durfte den Zulu grey von
peters eine Weile testen.
Peter bat mich einmal meinen Eindruck zu diesem Stein zu schildern, weil er wohl nicht so ganz mit ihm warm wurde.
Als ich so gut wie durch war mit testen, fragte ich ihn, was er genau am Stein zu bemängeln hatte und seine Erfahrung deckte sich Eins-zu-eins mit meinen.
So kam der Stein zunächst an:
Die abgerichtete "Oberseite" ist im Licht irisierend und zeigt sehr viele verschiedenfarbige Punkte.
Auffällig waren für mich die enorm vielen goldgelben Einschlüsse.
Ohne diese hätte ich den eigentlich für einen Silkstone gehalten.
Dazu weiter unten mehr.
Oberseite:
Die nicht abgerichtete Unterseite:
Der Stein ist vom spezifischen Gewicht her sehr massiv, aber nicht der dichteste, den ich besitze oder getestet habe.
Dennoch spielt er in der oberen Liga (Ohne Wertung) mit.
Hier wunderte ich mich noch nicht, dass er genau in die Liga der Silkstones und dem Ocean Jasper passt. Letzterer ist jedoch ein Limestone. (Kalkstein, Sediment)
Die Betrachtung der Steinoberfläche unter dem USB-Mikroskop bei ca. 230-facher Vergrößerung war interessant... Peng ein Limestone, zumindest sind Ooideähnliche Strukturen erkennbar.
Die Orangenen und weißen Strukturen weisen fast allesamt einen Kern als Katalysator dieser Punkte und Kreis oder Halbkreise auf.
So sah dann die nicht abgerichtete Unterseite aus:
Erste Schärftests.
Der Stein ist bockhart.
Beim Schärfen zeigten sich keinerlei Metallabriebe.
Dementsprechend war der auch saulangsam.
Feedback gibt der auch nicht.
Ich habe zweimal ein K-Sab getestet. Einmal mit langen Schüben und einmal mit Kurzhüben und jeweils immer einen cm Vorschub.
Das kam dabei raus:
Vorher.
DMD 12k:
Zulu...
Das Bild war nach etwa 100 Schüben.
Eine Polierwirkung ist wohl zu erkennen, aber die 12k-Riefen packt der nicht. Die Schneidenkante geht für einen NAT.
Jetzt das ganze mit 0,5 cm Schüben und immer nach drei-vier davon, einen cm vor auf dem Stein:
Das erste Bild gefällt mir besser, als die ganz oben.
Das zweite zeigt eine eigentlich wieder verschlechterte Politur.
Dafür ist die Schneidenkante wieder etwas besser...
Das waren jetzt aber schon etwa gefühlte 500 Schübe. Ich habe nicht die gesamte Steinlänge ausgenutzt.
"Schnell" noch ein HAP 40 mit locker 200-300 Schüben, diesmal wieder ganze Länge, getestet:
(Start nach Benutzung)
Jaaa... neee... Für einen Nat ohne vorherige Arbeit mit synthetischen Polierern wohl in Ordnung. Aber auch wieder unzählige Schübe dafür gebraucht.
Nun wollte ich die Rückseite testen und habe Peter nach der Erlaubnis gefragt, den Stein auf der anderen Seite abrichten zu dürfen.
Und es gab ein Go!
Der Stein bringt auf der Unterseite ein noch inhomogeneres Bild, als auf der bereits abgerichteten Seite.
Das habe ich aber auch erwartet. Das zeigte ja schon das erste Rückseitenbild.
Unter dem USB-Mikroskop sah es dann so aus: (Auch wieder die Kalkstein-Optik mit den Einlagerungen)
Zunächst dachte ich, dass die Seite gröber sein würde wegen der augenscheinlich gröberen Optik.
Also das HAP 40 nochmal rausgeholt und die abgerichtete Rückseite getestet.
Hier habe ich allerdings nicht bis zur Vergasung gerieben, sondern blieb bei SIC 2000. Zudem sind noch Reste an den Längskanten nicht getroffen. Das hätte aber auch einiges gedauert, um die zu bekommen.
Nutzbar sind in der Mitte ca. 2/3 des Steins, was mehr ist, als bei den meisten NAT´s.
Wieder Null Abrieb, kein Feedback, dafür ein leichter Schwefelgeruch. Komisch.
Seht Euch bitte das Tuch nach ein paar Hundert Schüben an:
Null Abrieb. Nix. Nada!
Echt komisch.
Und genau das war ja
peters Frage.
Antwort: Ja, der ist der langsamste Stein, neben dem komischen "Lithographiestein", den ich je hier hatte.
Aber mit etwas Muße kommt ein neues Bild heraus:
So viel anders nun auch wieder nicht, aber ein Bild, das ich mir erwarte von einem guten NAT-Finischer. Politur und Säge. Aber noch zu grob. Komisch wieder.
Nur, dass ich hier hunderte Schübe gebraucht habe.
Soll es ein Fazit geben?
Das kann ja nur wieder sehr subjektiv sein.
Lasst es mich so schreiben: Jemand, der mit großer Passion stundenlang am Schärfsystem sitzen kann und stoisch und stereotypisch die gleiche Bewegung ohne Unterlass mit Spaß vollführt, ist bei dem Stein richtig, wenn er die oben gezeigten Ergebnisse gut findet oder meint, dass es ihm wurscht ist, was bei rauskommt.
An sich ist das Ergebnis letztlich in Ordnung, aber den Aufwand bei weitem nicht Wert. Imho jedenfalls.
Das ist ein "Haben wollen Stein", kein Must-have.
LG
Andreas
Ein wichtiger Hinweis : Jeder Naturschleifstein unterscheidet sich von jedem anderen, auch wenn diese den gleichen/ähnlichen oder selben Namen tragen! Die Leistung der Steine ist von Stein zu Stein manchmal komplett unterschiedlich und zusätzlich von der Art zu schärfen, vom Können und der Erfahrung abhängig! Meine "Reviews" sind weder allgemein gültig, noch professionell belegt! Das Risiko, einen komplett anderen Stein in seinen Eigenschaften zu erhalten ist immens und dann wird bitte weder bei mir, noch beim Admin gemeckert. Es sind Naturprodukte! Ich möchte nur meine Erfahrungen teilen.