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Post by Deleted on Apr 4, 2019 10:15:29 GMT
OK, es ist entschieden. Ihr habt recht. Die Kohle für den "Komplettumbau" kann ich mir wirklich sparen und in andere, neue Messer stecken. Demnach werde ich erst einmal die Ätznummer, ich hab mal 38% Batteriesäure bestellt, versuchen und dann sehen wir weiter. Schleiftechnisch reicht es für gute Gebrauchsschärfe locker aus. Gibt es noch einen Praxistip, wie ich die Griffe verschönern könnte? Ich zeig die Drei dann, wenn es soweit ist. Danke Jacky Tus nicht, bitte. Wenn die Messer wieder gut aussehen aber schlecht schneiden ist das für die Katz. Dann fehlt nur noch der Gedanke "ein so schönes Messer sollte auch gut schneiden".
Ausdünnen am Band kostet nicht die Welt. Das bietet auch die Möglichkeit ein gleichmässiges Finish auf die Klinge schleifen zu lassen. Schleifspuren werden durch Ätzen nicht unbedingt schöner.
Ausdünnen von Hand ist immer eine Möglichkeit. Wenn man nur ein paar Millimeter über der Schneide leicht ballig auf ein vernünftiges Maß ausdünnt passiert ein kleines Wunder. Solche Arbeiten mache ich nach Laune, Schritt für Schritt. Wenn die Steine nass sind ist es kein großer Aufwand ein wenig an der Geometrie zu arbeiten. Danach wird das hulahopp geschärft und darf in der Küche zeigen was es besser kann. Nach ein paar Durchgängen schneidet das schon deutlich besser. Das bedarf keiner besonderen Fähigkeiten, man schleift nur einen Übergang vom Klingenspiegel zum Schneidwinkel.
Das Ergebnis ist ein balliger Schliff der gut schneidet, die Erfahrung wie unterschiedlich das schneidet sollte sich jeder gönnen. Wenn man das einmal gemacht hat hört man auf die Primärfase immer breiter zu schleifen, dann ist es kein Aufwand mehr die Geo beim Schärfen zu pflegen. Leider ist der Klingenspiegel dann immer noch verkratzt, also nicht so schön vorbereitet zum Ätzen.
Für mich sind Messer Werkzeuge, gepflegte Messer denen man den ständigen Gebrauch ansieht haben einen ganz besonderen Charme für mich. Wenn du die Optik so lässt und die Schneide reparierst kann man sehen wie das Messer benutzt wurde. Hast du mal ein paar Bilder? Vielleicht lässt sich mit Hausmitteln ein schöner Wabi Sabi Look erzeugen?
LG, erdig
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Jacky
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Post by Jacky on Apr 4, 2019 10:33:33 GMT
So richtig "schlecht" schneiden die nicht. Aber Sie kommen halt nicht an die Herder und schon gar nicht an Güde oder Ashi heran. Das mit dem ballig schleifen von Hand lasse ich lieber. Wenn, dann würde ich das gerne Jemanden machen lassen, der das schon zwei- dreimal gamacht hat. Hier noch ein paar Bilder:
Jacky
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Post by Deleted on Apr 4, 2019 11:58:55 GMT
Jetzt wird es kompliziert. Auf den Bildern sehe ich nur ein paar Spuren vom Schärfen. Beim Ausdünnen auf einem Band werden die ziemlich hoch verkratzt, danach ist neu Ätzen wirklich nötig. Wenn die schneiden sollen wie Herder werden das neue Messer mit den entsprechenden Kosten. Mir ging es darum mit möglichst wenig Aufwand die Messer aufzuarbeiten, so dass die vielleicht etwas besser schneiden als im Neuzustand, aber mit allen sichtbaren Spuren. Das ist machbar, mit vertretbarem Zeitaufwand oder zu überschaubaren Kosten. Die Messer komplett umarbeiten gefällt mir nicht. Für das Geld kannst du gleich Messer kaufen die schon dünngeschliffen sind. Küchenmesser die benutzt werden kriegen Gebrauchspuren. Bei rostfreien Damastmessern führt das immer zu dem Problem mit dem Aussehen. Dann kommt noch dazu das die Messer als was Gutes gekauft wurden, aber mit der Zeit ändert sich das Verständnis davon was gut ist. Das ist ein Dilemma. Neukaufen, erhalten oder doch lieber auf die aktuellen Vorlieben umschleifen? Vielleicht sollten wir das mal allgemein diskutieren, was machen mit den alten Schätzchen? Jacky dünnschleifen und neu ätzen kann man machen. Dafür brauchst du jemanden der das Ätzen im Griff hat. Ätzen von rostfreien kann nicht jeder.
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Post by Deleted on Apr 4, 2019 12:10:41 GMT
Ich komm gerade nicht mehr mit, geht es darum moderat von Hand auszudünnen? Vielleicht reicht das schon, das hängt von der Geometrie ab?
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Jacky
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Post by Jacky on Apr 4, 2019 12:15:47 GMT
Danke für deine Einschätzung. Ich denke, ich gehe das wirklich schrittweise an. Erst einmal ein Messer umschleifen lassen und dann entscheide ich mich, was mit dem Rest gemacht wird. Das Ätzen ist zweitrangig. Da gehe ich mal zum Test mit Batteriesäure ran und schau was dabei rauskommt. Gibt es, außer den umfangreichen Schutzmaßnahmen, noch Irgendwas worauf ich aufpassen muss? Also kann ich am Messer Irgendwas beschädigen?
Ich würde mich so 30 Sekunden weise an ein Ergebnis hinarbeiten.. . Jacky
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Post by andreas123 on Apr 4, 2019 12:43:03 GMT
So richtig "schlecht" schneiden die nicht. Aber Sie kommen halt nicht an die Herder und schon gar nicht an Güde oder Ashi heran. Das mit dem ballig schleifen von Hand lasse ich lieber. Wenn, dann würde ich das gerne Jemanden machen lassen, der das schon zwei- dreimal gamacht hat. Jacky
Welch Wunder
Wenn die schneidfreudiger werden sollen, muss imho ordentlich ausgedünnt werden. Ballig ist eine Option, aber nicht zwingend.
Als ich das Forum hier noch nicht kannte, habe ich einfach per Hand etwa ca. 8 -10° durch geschliffen bis zur Schneidenkante. Das sind in der Regel bei Solingern etwa 5-10 mm Höhe an der Klinge. Ist echt Arbeit, ich weiß. Aber lohnt sich ohne Ende! Einfacher geht es mit Diamantplatten.
Dann ist die Wate erst einmal wenigstens dünn.
Jetzt nur eine 18° Schneidenfase (oder so gut wie möglich einiges höher, als der Anschliff der quasi Sekundärfase) anlegen und gut. Bei allem Generde hier, ist das ja meine jahrzehntelange Vorgehensweise gewesen. Und die funktionierte super!
Und: Bei den Messern würde ich persönlich gar nicht die Damaststruktur herausholen wollen. Die müssen imho so Stahl...
LG Andreas
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Post by Gabriel on Apr 4, 2019 13:19:46 GMT
Aber Sie kommen halt nicht an die Herder und schon gar nicht an Güde oder Ashi heran. Moin,
lese ich richtig? Kommt nicht an Güde heran? Ist dein Güde überarbeitet, dünngeschliffen oder sowas in der Art?
Ansonsten würde das Statement nämlich für mich bedeuten, dass ich dir eher empfehlen würde keinen Cent zu investieren, weil da eh Hopfen und Malz verloren ist...
Gruß, Gabriel
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Post by andreas123 on Apr 4, 2019 14:22:59 GMT
Aber Sie kommen halt nicht an die Herder und schon gar nicht an Güde oder Ashi heran. Moin,
lese ich richtig? Kommt nicht an Güde heran? Ist dein Güde überarbeitet, dünngeschliffen oder sowas in der Art?
Ansonsten würde das Statement nämlich für mich bedeuten, dass ich dir eher empfehlen würde keinen Cent zu investieren, weil da eh Hopfen und Malz verloren ist...
Gruß, Gabriel
Holla, Holla!
Güde muss da wohl raus
Im Grunde betrifft es imho alle Messer. Die Wate muss dünn, sonst geht nix!
LG Andreas
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Post by Jacky on Apr 4, 2019 14:38:38 GMT
OK, es war ein wenig unüberlegt geschrieben. Das Güde ist ein Lachs / Schinkenmesser mit ca. 1,2mm Klingenstärke. Da kommt das WMF "erstmal" nicht ran. Allerdings nutze ich das Güde 3x im Jahr und eines der WMF´s immernoch wöchentlich.
Als streicht Güde wieder aus euren Gedanken. Sorry... .
Tja ich bin hin und her gerrissen. Denke aber, dass da mal einer von euch an eines der WMF´s Hand anlegen darf.... (zu Uwe schiel)
Jacky
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Post by Jacky on Apr 4, 2019 14:41:01 GMT
Was Maguro schreibt wäre ja schon "Umschleifen". Das habe ich noch nie gemacht.
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Post by andreas123 on Apr 4, 2019 14:45:23 GMT
Was Maguro schreibt wäre ja schon "Umschleifen". Das habe ich noch nie gemacht. Na dann: Machen!
LG Andreas
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Post by joschlot on Apr 4, 2019 14:57:36 GMT
Moin Jacky, wie wäre es denn wenn du einfach das Ausdünnen an einem 5€ Billigheimer ausprobierst und bei entsprechendem Ergebniss deine anderen Messer in Angriff nimmst ?! Gruß Jörg
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Post by Jacky on Apr 4, 2019 15:03:51 GMT
Ich hab grade mal ein Stahllineal drüber gelegt, da ist nahezu keine Wölbung vom Rücken bis zur Schneidfase. Das Ding geht fast bolzgrade runter. Da schleife ich von Hand gar nichts weg... .
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Post by andreas123 on Apr 4, 2019 15:31:06 GMT
Ich hab grade mal ein Stahllineal drüber gelegt, da ist nahezu keine Wölbung vom Rücken bis zur Schneidfase. Das Ding geht fast bolzgrade runter. Da schleife ich von Hand gar nichts weg... .
Eine Wölbung ist doch Königsklasse, wenn sie richtig ausgeführt ist.
Mach erstmal dünn. Das geht doch einfach mit Steinen oder Diaplatten.
LG Andreas
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Post by Jacky on Apr 4, 2019 15:41:02 GMT
@maguro Als ich vor 5 Jahren angefangen habe, mir überhaupt Gedanken über das Messerschärfen zu machen, habe ich mir einen Wicked Edge nachgebaut: Dann wollte ich es ein wenig schöner machen und habe mir einen Kombistein 1000 / 4000 (Japan Messer Shop K1040) geholt, einen BBB, einen GBB und ein Leder. Das war bis letztes Jahr meine Ausrüstung:
Jetzt bin ich, aus Bequemlichkeit, zu drei verschiedenen DMT Platten (Eine fehlt auf dem Bild), WMF Abziehstahl, Eigenbau Sinterrubin (Singer) und Leder übergegangen. Alles trocken:
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