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Post by simon on Apr 7, 2019 19:45:31 GMT
Moin, ich habe die nächsten zwei Wochen Ferien und werde daher möglichst viel Zeit in der Werkstatt verbringen. Meine Ergebnisse möchte ich dann regelmäßig hier vorstellen. Die Projekte: Ich habe mir vorgenommen, Klingen, die bisher unvervollständigt sind, fertig zu bauen. Hier wären die Kandidaten: Zu den Klingen (von oben nach unten): - 30er Kochmesser aus 5 mm O1, bei Uwe gehärtet. Bisheriger Werdegang ist im Projekt Workhorses zu verfolgen. - 24er Kochmesser aus 1.2003 in 3,2 mm, derzeit noch leicht verzogen - ~24er Kochmesser aus M390, bei Uwe auf 67+ HRC gehärtet - zwei etwas misslungende Bunkas aus M390, einmal extra,hart einmal etwa 61HRC. Bei diesen bin ich noch für Vorschläge offen, was ich aus denen machen soll, weil mir die Profile so noch nicht gefallen. - Schälmesser aus 64HRC M390, dieses hat allerdings schon einen Käufer Falls ihr Fragen oder Vorschläge habt, immer her damit Grüße simon
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Post by jenner on Apr 7, 2019 20:46:12 GMT
Moin simon Endlich Ferien Beim Bunka würd ich den Klingenrücken deutlich in Richtung Spitze nach unten setzen . Den Winkel der Spitze würd ich auch noch etwas spitzer gestalten . Auch den Kehl würd ich wohl mehr in Richtung Spitze setzen . Die Schneide leicht bauchig ohne /wenig Flatspot , könnte dann ein guter Zug / Schubschnibbler werden ...glaub ich ? Könnte aber ein Problem werden ,das Klingenrücken und Griff nicht mehr in einer Flucht liegen . Welche Länge und Höhe haben denn die Bunkas ? Gruß Jens
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Post by simon on Apr 7, 2019 21:22:26 GMT
Moin Jens, Klingenrücken und Griff nicht in einer Flucht liegen zu haben ist kein Problem, optisch allerdings sehr ungewöhnlich und ich weiß nicht, ob mir das gefallen würde. Ansosten gebe ich dir in den meisten Punkten recht. Das Kehldesign werde ich wahrscheinlich vom obersten übernehmen und die Spitze etwas höher setzten, damit die Schneide etwas runder, ohne Flatspott etc. wird Die Maße der Bunkas sind ca. 230x55mm, also durchaus noch Spielraum vorhanden.
Ich möchte das ganze auch nicht auf das Bunka Profil beschränken. Wenn ihr z.B. der Meinung seid, dass in der Länge nur Gyutos stimmig sind, könnt ihr gerne auch solche Vorstellungen vorschlagen.
Grüße simon
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Post by simon on Apr 7, 2019 21:34:09 GMT
Moin, los geht´s: Heute Abend habe die verzogene Klinge noch gerichtet. Dafür Spanne ich die Klinge auf ein leicht verbogenes Stück Stahl, sodass sie ein paar Millimeter in Gegenrichtung des Verzugs überspannt wird. Nun erwärme ich den Rücken mit einer Lötlampe oberhalb der Anlasstemperatur, wobei ich die Schneide im Wasserbad halte. So lassen sich Klingen aus Kohlenstoffstahl absolut stress- und risikofrei begradigen und das ganzer geht auch relativ schnell. In etwa 10 Minuten habe ich den Verzug in der gesamten Klinge auf unter einen 1mm reduziert, was sich Problemlos rausschleifen lässt und auch sonst kein Problem ist. heir ein Paar bildr vom Setup: Ansonsten habe ich noch die Werkstatt von einer dicken Staubschicht befreit, weil ich gerade einige Griffe am Stück fertig gestellt habe. Außerdem ist sie jetzt auch für die morgige Stahlarbeit wieder benutzbar. Grüße simon
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Post by peters on Apr 7, 2019 23:05:56 GMT
@bunka: In meinen Augen ist es eher die Geometrie mit dem riesigen Flatspot, die zuminst mich (als bekennenden Flatspot-Hasser) ziemlich abtörnt. Also ich würde das vielleicht doch nochmal weich glühen und an die Geomtrie rangehen. Ausserdem finde ich einen deutlich flacheren Winkel an der Spitze viel ansprechender. Also deutlich unter 45°. Derzeit sind es eher 60..
VG Peter
PS: ich könnte mich an so ein getuntes Bunka sicher gewöhnen. Würde es zumindest aufrichtig versuchen. ;-)
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Post by simon on Apr 8, 2019 4:55:26 GMT
Moin Peter, die Schneide kann ich auch problemlos hart noch umschleifen. Ich möchte das ganze auch auf jeden Fall ohne Flatspot und ein wenig runder als jetzt machen. Beim Winkel der Spitze kann ich auch nur zustimmen.
Ich werde heute mal ein Paar Ideen aufzeichnen und dann sehen, was mir am besten gefällt.
Grüße simon
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Post by suntravel on Apr 8, 2019 6:17:23 GMT
Moin Simon, coole Idee mit dem Richten. Um die zwei Wochen Ferien beneide ich Dich Gruß Uwe
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Post by simon on Apr 8, 2019 8:41:49 GMT
Moin, vielen Dank für eure Vorschläge! Ich habe mich gerade mal hingesetzt und ein wenig gezeichnet: Einmal habe ich das Bunka-Profil beibehalten und einmal ein Gyuto draus gemacht. Wie gefällt es euch? Grüße simon
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Post by Bulli on Apr 8, 2019 9:12:29 GMT
Hallo ich nehm das Bunka mit blauen Griff.
Gruß Bulli
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Post by simon on Apr 8, 2019 13:01:05 GMT
Moin, ich habe mit dem Kleinen angefangen. Dafür habe ich zuerst ein wenig Verzug mit der Planschleifplatte entfernt und mit dieser ebenfalls den Erl getapert, um da ganze leichter und handlicher zu machen. Den Anschliff mache mit einer Vorrichtung bis auf etwa 0,7mm an der Schneide runter. Dann schärfe ich das Messer mit einem groben Stein, sodass eine breite Fase entsteht. An dieser kann ich mich dann orientieren, wenn ich die Klinge mit der Rotaryplaten konvex auf fast null schleife. In diesem Schritt tapere ich die Klinge zudem stärker nach vorne, damit die Spitze feiner wird. Hier ein Paar Fotos nach den jeweiligen Schritten: Nächster Schritt ist das Handsatinieren. Danach sollte dann alles auch ein wenig hübscher aussehen. Ich mache mich jetzt aber erstmal an Grobarbeit an den beiden rostenden Kandidaten. Grüße simon
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Post by suntravel on Apr 8, 2019 13:43:15 GMT
Hi Simon, Erl tapern geht schneller wenn du mit ner Radiusrolle zuerst mittig ne Rille schleifts, die hinten mit minimal Aufmaß in der gewünschten Dicke endet
Gruß
Uwe
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Post by simon on Apr 8, 2019 14:48:20 GMT
Moin Uwe, den Trick habe ich auch schon öfters gesehen. Das Ganze ging aber auch so in etwa 10 Minuten, also schnell genug. Trotzdem Danke!
Grüße simon
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Post by peters on Apr 8, 2019 16:40:34 GMT
Servus Simon!
Das gefällt mir ausgesprochen gut! :-) Ich würde beim Gyuto den Rundung am Rücken noch ein wenig weiter nach hinten ziehen. Aber irgendwo ist das Bunka nochmal eine Nummer spezieller. Sieht man halt deutlich seltener - obwohl es im Vergleich zum Gyuto genauso funktional ist.
VG Peter
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Post by BastlWastl on Apr 8, 2019 17:01:04 GMT
Bau dir lieber ne Holzschablone, grob gesagt muss ein Messer das mal im Wiegeschnitt hergenommen wird so ca. min. 7,5cm am Kehl hochkommen (bei 240mm Klingenlänge).
Die meisten deiner zukünftigen Kunden schneiden aber nicht im Wiegeschnitt... Viele mögen auch einen Flatspot, sonst kann man halt auch nicht mehr richtig choppen was bei einem Bunka Profil (das ja ein etwas flacheres Gyuto Profil mit anderer Spitze darstellt) eigentlich angedacht währe. Auch der von den allermeisten Hobbyschnibblern angewendete langsame bis etwas fortgeschrittenere Schubschnitt ohne Brettkontakt an der Spitze profitiert von Flatspot.
Mit den WH`s von dir die ich getestet habe war der Wiegeschnitt fast perfekt mit dem Wettbewerbsmesser Nr.1 perfekt 1A mit sternchen! Deshalb bauen die Solinger Produzenten die Messer ja so bauchig. Nur für den Hobbyisten ist halt ein flacheres Gyuto Profil wie es die Japaner machen einfach besser.
Grüße wastl.
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Post by schmirgel on Apr 8, 2019 18:29:43 GMT
Für mich ist ein Bunka ja eher ein Nakiri mit Spitze. Dementsprechend eher in der 180+-mm-Liga und Druuck-/Schubschnitt-orientiert - also mit gewissem Flatspot, zumindest mit weniger Bauch. Wenn du die Länge beibehalten willst, würde es für mich Richtung Kiritsuke gehen - alle (japanischen) Kiris, die ich je in der Hand hatte, waren aber auch eher flach im Profil und max. 50 mm hoch.
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