Post by Xerxes on Dec 19, 2016 11:56:37 GMT
Hi Leute, vielen Dank!
Da hier schon der Vergleich gezogen wurde. Der geometrie ähnelt tatsächlich etwas der eines Kato WH. Allerdings ist die Klinge insgesamt noch schlanker und dünner ausgeschliffen. Auch in der Nähe des Kehls hat dieses Messer nicht die brutale Keilwirkung und, für mein Empfinden, eine höhere Schneidfreudigkeit.
Rostfreie Seitenlagen sind durchaus möglich. Allerdings gibt es dabei folgendes Problem. Härtbare rostfreie Stähle sind nur dann rostfrei, wenn sie gehärtet sind. Die Härtetemperatur von rostfreien Stählen liegt ca. 200 Grad über der von niedrig- und mittellegierten Werkzeugstählen. Verwendet man also härtbare rostfreie Stähle, werden diese bei der Wärmebehandlung nicht gehärtet und sind nicht rostfrei. Man kann aber durchaus einen perlitischen oder austenitischen rostfreien Stahl verwenden. Z.B. V2A. Dann sind die Seitenlagen aber nicht härtbar. Bei sehr dünn ausgeschliffenen Klingen kann es dann also passieren, dass die Klingen bei starker Belastung verbiegen. Man kennt das Phänomen von einigen sehr dünn ausgeschliffenen Japanern mit nicht härtbaren Seitenlagen.
Der 1.2767 ist nicht rostfrei. Das heißt, er wird auch anlaufen und mit der Zeit eine Patina ausbilden. Allerdings ist der Stahl aufgrund der 4% Nickel und 2% Chrom deutlich Säurebeständiger als der Schneidenstahl. Die Schneide wird sich also auch nach langem Gebrauch noch von den Seitenlagen absetzen. Sollte die Patina irgendwann so dick sein, das man keinen Kontrast mehr sieht, kann man die Patina vorsichtig entfernen;)
Noch etwas zum Stahl: Ich selber habe den Stahl noch nicht ausgiebig getestet. Aber folgendes kann man über den Stahl sagen. Der Stahl wird von der Firma Lohmann hergestellt, der gleichen Firma, die für Achim den 1.2442, sc145 und sc125 hergestellt hat. Mit seinen ca. 2,8% Sonderkarbidbildner wird der Stahl eine ausgezeichnete Verschleißfestigkeit haben und mit 1,3% Kohlenstoff liegt die Arbeitshärte bei Messerklingen nach dem Anlassen bei ca. 63-64hrc. Gleichzeitig ist der Gehalt der Sonderkarbidbildner insgesamt noch so gering, dass mit einer sehr feinen Schneide mit guter Schneidkantenstabilität zu rechnen ist. Beim Schärfen fand ich den Stahl ausgesprochen angenehm. Man hat die Härte und Verschleißfestigkeit gespürt aber er ließ sich trotzdem recht schnell und ohne Kratzen auf eine sehr hohe Schärfe bringen. Geschärft hab ich mit GBB und einem sehr feinen Thüringer.
Gruß Jannis
Da hier schon der Vergleich gezogen wurde. Der geometrie ähnelt tatsächlich etwas der eines Kato WH. Allerdings ist die Klinge insgesamt noch schlanker und dünner ausgeschliffen. Auch in der Nähe des Kehls hat dieses Messer nicht die brutale Keilwirkung und, für mein Empfinden, eine höhere Schneidfreudigkeit.
Rostfreie Seitenlagen sind durchaus möglich. Allerdings gibt es dabei folgendes Problem. Härtbare rostfreie Stähle sind nur dann rostfrei, wenn sie gehärtet sind. Die Härtetemperatur von rostfreien Stählen liegt ca. 200 Grad über der von niedrig- und mittellegierten Werkzeugstählen. Verwendet man also härtbare rostfreie Stähle, werden diese bei der Wärmebehandlung nicht gehärtet und sind nicht rostfrei. Man kann aber durchaus einen perlitischen oder austenitischen rostfreien Stahl verwenden. Z.B. V2A. Dann sind die Seitenlagen aber nicht härtbar. Bei sehr dünn ausgeschliffenen Klingen kann es dann also passieren, dass die Klingen bei starker Belastung verbiegen. Man kennt das Phänomen von einigen sehr dünn ausgeschliffenen Japanern mit nicht härtbaren Seitenlagen.
Der 1.2767 ist nicht rostfrei. Das heißt, er wird auch anlaufen und mit der Zeit eine Patina ausbilden. Allerdings ist der Stahl aufgrund der 4% Nickel und 2% Chrom deutlich Säurebeständiger als der Schneidenstahl. Die Schneide wird sich also auch nach langem Gebrauch noch von den Seitenlagen absetzen. Sollte die Patina irgendwann so dick sein, das man keinen Kontrast mehr sieht, kann man die Patina vorsichtig entfernen;)
Noch etwas zum Stahl: Ich selber habe den Stahl noch nicht ausgiebig getestet. Aber folgendes kann man über den Stahl sagen. Der Stahl wird von der Firma Lohmann hergestellt, der gleichen Firma, die für Achim den 1.2442, sc145 und sc125 hergestellt hat. Mit seinen ca. 2,8% Sonderkarbidbildner wird der Stahl eine ausgezeichnete Verschleißfestigkeit haben und mit 1,3% Kohlenstoff liegt die Arbeitshärte bei Messerklingen nach dem Anlassen bei ca. 63-64hrc. Gleichzeitig ist der Gehalt der Sonderkarbidbildner insgesamt noch so gering, dass mit einer sehr feinen Schneide mit guter Schneidkantenstabilität zu rechnen ist. Beim Schärfen fand ich den Stahl ausgesprochen angenehm. Man hat die Härte und Verschleißfestigkeit gespürt aber er ließ sich trotzdem recht schnell und ohne Kratzen auf eine sehr hohe Schärfe bringen. Geschärft hab ich mit GBB und einem sehr feinen Thüringer.
Gruß Jannis