|
Post by 213 on Nov 7, 2019 20:27:28 GMT
Mein Tanaka KU Blue #2 210 San Mai Gyuto soll ne dünnere Spitze bekommen.
Steine hab ich einen Watanabe 220, einen King 320 und Naniwa 1k + 5k. Bevor ich jetzt blind drauf los Schleife, frag ich mal lieber nach einer kleinen Anleitung. Was sind die dos und don'ts? Die Spitze hat recht viel fleisch, das Messer perform hintenrum allerdings ordentlich, vorallem hervorragend Stabil. Tanaka hat seinen Hitachi da übrigens absolut im Griff. Ist der einzige Japaner, der bei mir noch nie Ausbrüche hatte und das obwohl ich das Ding sowohl bei Schanz hatte als auch selber schon zwei- dreimal hinter der Wate ausgedünnt habe. Da hält übrigens auch kein Watanabe mit.
Ich würde wahrscheinlich mit dem 220 anfangen das vordere klingendrittel ca im 30 Grad winkel zum stein mit moderatem druck auf die schräge Flanke plan auflegen und loslegen. Schübe zählen kann nicht schaden, nehm ich an. Das dann so lange bis es annähernd dünn genug ist und dann die Progression durch?
|
|
|
Post by Spitzweg on Nov 7, 2019 21:28:37 GMT
Falls Du wirklich "Ausdünnen" in Richtung Geomtrieänderung möchtest (also nicht nur etwas über der Wate wegnehmen), ist 30° noch viel zu viel. Hier heißt es dann eher Klinge in den Bereichen flach auf den Stein, aufgedrückt so ca. 5- 10 mm über Schneide, und nach Gefühl den Rücken etwas angehoben. Das ergibt dann i.d.R. einen wesentlich flacheren Winkel Ab dann viel Zeit + viel Geduld (inkl. der Schleifbildausgleiche ...). Aber die Ergebnisse können natürlich sehr befriedigend sein - Dir viel Erfolg!
VG, Christian
|
|
|
Post by Spitzweg on Nov 7, 2019 21:39:18 GMT
PS: Und immer sorgfältig dabei achten, dass man - zumindest mit den gröberen Steinen - nicht bis zur Schneidspitze kommt! Das hat ganz schnell Veränderung oder Fehler bzgl. der Form oder genauer gesagt des Profils zur Folge.
VG, Christian
Noch ein PS: Gerade im Spitzenbereich mit möglichst wenig Druck arbeiten, sonst biegt diese sich u.U. durch und man versemmelts hier unweigerlich.
|
|
|
Post by 213 on Nov 7, 2019 22:09:08 GMT
Falls Du wirklich "Ausdünnen" in Richtung Geomtrieänderung möchtest (also nicht nur etwas über der Wate wegnehmen), ist 30° noch viel zu viel. Hier heißt es dann eher Klinge in den Bereichen flach auf den Stein, aufgedrückt so ca. 5- 10 mm über Schneide, und nach Gefühl den Rücken etwas angehoben. Das ergibt dann i.d.R. einen wesentlich flacheren Winkel Da hast du mich falsch verstanden. Die Flanke kommt flach aif den Stein das Messer im ca. 30° Winkel abgespreizt. Nicht so wichtig... wichtiger sind die Tips nicht das Profil zu verändern und die Spitze zu verbiegen. Danke! Mache mir nich ein wenig Sorgen um die Optik. Bekomme ich die Riefen mit der Progression dann weg oder braicht es dann noch Micromesh, Schleifleinen etc? Das Messer hat ein KU finish mit rostenenden Flanken.
|
|
|
Post by Spitzweg on Nov 7, 2019 22:34:36 GMT
Ah, OK. Zu der Progression bzgl. des Schleifbildausgleichs kann ich wenig bzw. gar nichts sagen - kenne Deine Steine nicht. (ich bin da - was solche Aufgaben angeht - komplett anders unterwegs) Da wissen aber bestimmt andere mehr.
VG, Christian
|
|
|
Post by 213 on Nov 7, 2019 23:00:55 GMT
Ah, OK. Zu der Progression bzgl. des Schleifbildausgleichs kann ich wenig bzw. gar nichts sagen - kenne Deine Steine nicht. (ich bin da - was solche Aufgaben angeht - komplett anders unterwegs) Da wissen aber bestimmt andere mehr. VG, Christian Beneide dich ja immernoch um dein gepimptes Sabatier Du meisnt damit Schanz und gut?
|
|
|
Post by peters on Nov 7, 2019 23:32:18 GMT
Servus!
Besorg dir irgend ein günstiges Messer (wenn es nicht zu gross ist, ist es auch recht) - und übe erst mal mit dem. Viele Fragen beantworten sich dann von selbst. Den Rest beantworten wir. ;-)
VG Peter
|
|
|
Post by kwie on Nov 8, 2019 9:06:51 GMT
Bei meinem alten SG2 Projekt mit einer unmöglichen Spitzengeometrie1 habe ich nach langem ergebnislosen Grübeln einfach meinen Mut und das Messer in die Hände und auf den Zische ultra white gepackt und geschliffen. Das Ergebnis ist erstaunlich gut geworden.
Du möchtest die Spitze "tapern" also dünner schleifen, richtig? Erst einmal ist es wirklich nicht einfach, hier alles richtig zu machen. Ist die Spitze noch steif, weil zu dick, dann kannst Du einfach über den Stein. Ist bzw, wird die Spitze dann fast flexibel dünn, dann kommt es sehr darauf an, wo und wie Du auf die Klinge drückst, denn dort können "Dünnstellen" ,konkave Konturfehler, entstehen. Meine Erfahrung ist inzwischen, dass ich die echten Extreme gar nicht brauche. Schon eine nicht wirklich beeindruckend flexible Spitze kann für mich gut genug durch Zwiebeln wischen. Darf nur nicht "trümmerartig dick" sein. Generell würde ich beim Ausdünnen, um möglichst selten mit der hinter der Spitze liegenden Schneide auf den Stein zu kommen, eher schieben, also im Gegensatz zum Schärfen mit der Schneide voran über den Stein und dann den Winkel (Längsachse Messer - Querachse Stein) ein wenig variieren. Bei einem solchen Projekt fange ich mit einem feinen Stein an und schaue mir die sich entwickelnden Spuren auf den Flanken an, während ich ein Gefühl für die Bewegungen entwickle. Wo schleife ich eigentlich wirklich? Orientierung verloren? Mit nicht zu groben Steinen kannst Du auch die Körnung variieren um immer zu sehen, wo Du gerade wirklich bist. Feine Steine sind der Rettungsanker des vorsichtigen Schleifers. Wenn Du letztlich eine wirklich flexibel fein ausgedünnte Spitze haben möchtest, das wirst Du um Variationen des Winkels (Messer Längsachse - Stein Querachse) und feines tippeln mit den Fingerspitzen nicht herumkommen, damit Du nicht statisch auf eine Stelle der Klinge drückst und dort eine konkave Fehlstelle hereinschleifst. Viel Glück und Erfolg!
Gruß: KWie
1) Die einfachen SanMai haben nun einmal eine eine Fase mit einem Fasenwinkel zwischen Schneide und der Flanke des ungetaperten Stahls. Wenn da die Spitze zu Dick ist - und das ist sie bei diesen Messern recht regelmäßig - dann gibt es keinen einfachen Halt in der Geometrie und "freie Kunst" ist gefragt.
|
|
|
Post by Spitzweg on Nov 8, 2019 9:10:52 GMT
Beneide dich ja immernoch um dein gepimptes Sabatier Du meisnt damit Schanz und gut? Nö, nö, so etwas mache ich auch schon ab und zu (in kleinerem Rahmen) noch ganz gerne selbst - allerdings eben mit ganz anderen Steinen. Und echte Nachschliffe sind bei mir immer mit einem leichten Ausdünnen bis höher in die Flanken verbunden. VG, Christian
|
|
|
Post by 213 on Nov 8, 2019 9:51:08 GMT
Geübt habe ich schon, peters daher kommen die Fragen. Ein vergleichbares Messer kaufen und damit üben kommt nicht in Frage. Ist auch so genau die Antwort, die ich hoffte nicht zu bekommen. Auch die Entscheidung ob die spitze nicht eigentlich dünn genug ist kann nur ich treffen und das habe ich. kwie sagst mir kurz was zu dem Zische ultra white ? Nicht das ich ihn kaufen wollte, versuch ihn einzuordnen. Was ich noch gerne mitnehme: Nicht mit dem ganz groben Ding anfangen. Könnte der King sich eignen zum Starten oder doch lieber Naniwa 1K. Der kommt mir schon wenig zielführend vor. Mir ist durchaus klar, daß hier viel Arbeit involviert ist und ich habe mir die Entscheidung sicher nicht leicht gemacht. Es dreht sich immerhin um mein Lieblingsmesser.
|
|
|
Post by BastlWastl on Nov 8, 2019 11:10:13 GMT
Zeig mal ein, zwei Fotos vom Anschliff bitte.
Von Tanaka gibt es so viele verschiedene Serien das ich da jetzt nicht genau weiß um welches es sich handelt. Im Prinzip währe der Original Anschliff leicht dünner zu machen, zumindest an der Spitze an der es nicht zwingend Balligkeit braucht. Nur habe ich kurz recherchiert hier im Forum und das wurde mal von Schanz ausgedünnt, hat also keinen ca. 1/3tel Japanschliff mehr ?
Grüße Wastl.
|
|
|
Post by 213 on Nov 8, 2019 11:28:37 GMT
Zeig mal ein, zwei Fotos vom Anschliff bitte. Von Tanaka gibt es so viele verschiedene Serien das ich da jetzt nicht genau weiß um welches es sich handelt. Im Prinzip währe der Original Anschliff leicht dünner zu machen, zumindest an der Spitze an der es nicht zwingend Balligkeit braucht. Nur habe ich kurz recherchiert hier im Forum und das wurde mal von Schanz ausgedünnt, hat also keinen ca. 1/3tel Japanschliff mehr ? Grüße Wastl. Danke der Nachfage, kommt!
|
|
|
Post by peters on Nov 8, 2019 12:02:23 GMT
Geübt habe ich schon, peters daher kommen die Fragen. OK, das wussten wir ja nicht. Die Anmerkung von kwie ist sehr angebracht: die groben Dinger maskieren alle Unebenheiten. Wenn man zwischendurch immer mal wieder kurz mit einem feinen Stein schleift, sieht man wo man steht - und man hat die Chance, low spots zu bemerken, bevor sie allzu gross geworden sind. VG Peter
|
|
|
Post by BastlWastl on Nov 8, 2019 12:21:24 GMT
Die Anmerkung von kwie ist sehr angebracht: die groben Dinger maskieren alle Unebenheiten. Wenn man zwischendurch immer mal wieder kurz mit einem feinen Stein schleift, sieht man wo man steht - und man hat die Chance, low spots zu bemerken, bevor sie allzu gross geworden sind. VG Peter Nun ja, da wir ja nicht genau wissen wie die Primärfase um die es geht aussieht, falls im Originalzustand entweder ziemlich flach oder halt konkav ggf. leicht konvex ausgeschliffen ist, muss man doch nur Egal bei welcher Körnung darauf achten das die unmittelbare Schneidfase erreicht wird und der genutzte Stein stetig eine Plane Fläche bietet ? Also Stein regelmäßig abrichten, Diaplatten sind dafür halt prädestiniert, ne Schneidfase anschleifen ist die Kontrolle wo man arbeitet. Vielleicht habe ich das ja auch nur falsch verstanden. Wasserfester Edding hilft da ganz gut. Kein Grund zwischen drin feiner zu werden. Grüße Wastl.
|
|
|
Post by suntravel on Nov 8, 2019 13:06:16 GMT
Ich mach mir da deutlich weniger Gedanken Steine immer plan halten, Rücken nicht mehr als 10° max anheben ( also so zwischen ca. 3 und 10° rumwackeln) und los schrubbeln. Natürlich nicht die ganze originale Fase wegschleifen, dann bleibt auch das Profil erhalten. Atoma 400 oder Shapton 120 zu Beginn, dann feiner werden. Wenn die Spitze dünn genug ist, die ganze Schneidlage polieren. Bei der Optik kommts halt drauf an ob das nen schönes Kasumi werden soll, dann alles mit Steinen schleifen, sonst einfach längs mit WD40 Schleifpapier um nen Stück Holz mit Gummi gewickelt, oder Korken mit verschiedenen Schleifpulvern. Gruß Uwe
|
|