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Post by peters on Dec 12, 2019 12:52:02 GMT
Wir empfehlen die obligatorischen 36 Grad insgesamt (also 18 pro Seite). Du kannst die ja empfehlen, aber bei extrem nagelgängigen Klingen empfehle ich jedenfalls mindestens 40° + X. ... Sehr guter Punkt, kwie! Noch etwas: die ersten Züge bei Messern mit umgelegten Schneiden mache ich immer ziehend auf einem harten, feinen Stein. Mit etwas Glück biegt sich wenigstens ein Teil der umgelegten Schneide zurück. Diese ersten Züge mache ich dann deutlich flacher als normal (deswegen das ganze auch auf einem feinen Stein - 8k ist gut). VG Peter
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Post by andreas123 on Dec 12, 2019 13:19:50 GMT
Hi Patrick, der Winkel bei neuen japanischen Messern ist oft zu klein! Es ergibt eine Schärfe , die man für Lebensmittel nicht braucht und sehr schnell, 1mm weg wegen micro chips! USB-Mikroskop würde ich dir abraten. Auf einer Klinge gibt es eigentlich nichts, das man mit bloßem Auge und 20cm Entfernung nicht sehen kann. Wenn deine Schleif-Fehler so klein sind, dass du sie mit bloßem Auge nicht sehen kannst, bist du ein top Expert! Ich kenne jetzt keine Situation wo ein Mikroskop beim Schleifen helfen würde. Mache dir erstmal einen Micro bevel mit dem 320. Es soll laut sein und du sollst viel Burr bekommen. Arbeite langsam bis die micro chips weg sind. Dann mit dem 2000 schleife den Micro bevel fast parallel zur Klingenlänge. Es ist sauberer als diagonal und du solltest nie ein low spot bekommen. Dann musst du nach und nach die "Schulter" des Micro bevels abrunden bis 3-4mm konvex sind. Immer fast parallel zur Klingenlänge und mit relativ viel Druck (3-2kg) Dann das Gleiche mit dem 8000. 1kg-0,5kg Druck Das erste Mal sieht es scratchy aus aber es wir jedes Mal sauberer sein und irgendwann siehst du die #2000 Kratzer nur sehr leicht mit 20cm Entfernung.
Hi,
Hmmm... Vom Grundsatz der Mikroskopbetrachtung der Schneide gebe ich nutmeg recht. Das muss nicht. Auge und maximal Lupe haben bei mir ja auch ewig ausgereicht.
Man muss das auch durch erfühlen erkennen können. Jedoch verfolgen wir, viele jedenfalls, den Ansatz, dass die Schneide erst sauber und fein durchgeschärft sein sollte, um dann eine Mikrosäge anzubringen. Und das kannst Du nur mit Mikroskop sehen. Jedenfalls, ob die Schneidenkante und die Schneide ansich saber ist.
BastlWastl hat das wohl im MF etliche Male gezeigt und imho bewiesen, obwohl niemand dabei stand um es kontrollieren.
Das Wakui ist mit weichen Flanken ausgestattet und der V2 ist auch nicht gerade hart. Darum, und das weiß ich aus eigener Erfahrung, braucht es da keinen großen Druck. Das lässt sich hervorragend ausdünnen und schärfen.
Ich würde eine Diamantplatte nehmen und auf 8-10 Grad ausdünnen, bis die Chips weg sind und ein Grat (Burr) auf der ganzen Schneidenkante entsteht. Dann mit konventionellen Steinen durchschärfen und polieren bis die gewünschte Schärfe da ist.
LG Andreas
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Post by BastlWastl on Dec 12, 2019 15:26:34 GMT
Ich glaube nutmeg schreibt am Thema vorbei, es ging ja um Probleme die durch das Ausdünnen entstanden sind, und wir können davon ausgehen das der TO das so ähnlich wie von dir beschrieben gemacht hat. Ausserdem ist bei der beschriebenen Methode dann keine Microfase vorhanden sondern das währe die eigentliche Fase. kwie: Der gewählte Winkel für Microfasen ist natürlich hauptsächlich vom Nutzer abhängig dann von Stahl und dessen WB. Ich fahre mit einer 35 Grad Fase (nicht Microfase!, sowas nutze ich nicht da nicht Sinnvoll für mich) bei allen verwendeten Stählen sehr gut (VG10/1.2562/SolingerStandart/1.2519/Shirogami/Aogami/RussenHSS/K390/SC145/SC125/1.2008/HAP40) Und kann mit allen meinen Messern auch Parmesan, Brot, Schokolade schneiden ... Klar gibt es ein paar Ausnahmen wie so ein extrem dünnes Xerxes Petty z.B. . ... Wenn ich eine Microfase mit einem Stein unter JIS 1000 setzen wollte so währe das nach 5 Schüben keine Microfase mehr bei meinen Messern . Grüße Wastl.
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Post by BastlWastl on Dec 12, 2019 15:50:54 GMT
Um zum eigentlichen Problem vorzustoßen , Ja patrick das kenne ich und es passiert mir mit der Motorbetriebenen Ausdünnmaschine of Doom 3000 auch . Einfache Erklärung, Die unmittelbare Schneidenspitze ist wenn sei sauscharf ist ca. 1/32 stel einer Handelsüblichen Aluminumfolie dick ! Stahl egal wie hart ist flexibel aber nur bis zu einem gewissen Punkt. Biegt sich nun die Schneide und das dahinter zu dünn geschliffene Material über beispielsweise 45 Grad dann bleibt das eine plastische Deformierung, sprich die Schneide legt sich um. Du hast dein Messer schlicht zu dünn geschliffen. Ich würde über die ganze Schneide Schlittschuh laufen (also Schneide auf Stein (ideal Dia Platte) bis man schön auf ganzer Fläche reflexion im Licht sieht und dann eine neue Fase anschleifen.. Microfasen sind was für Anfänger Duck und Weg! Grüße Wastl.
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Post by kwie on Dec 12, 2019 19:24:00 GMT
Hallo, kwie : Der gewählte Winkel für Microfasen ist natürlich hauptsächlich vom Nutzer abhängig dann von Stahl und dessen WB. Ich fahre mit einer 35 Grad Fase (nicht Microfase!, sowas nutze ich nicht da nicht Sinnvoll für mich) bei allen verwendeten Stählen sehr gut Ein legitimer Standpunkt, lieber BastlWastl. Ich mache allerdings darauf aufmerksam, dass extreme Laser in der Profiküche nichts zu suchen haben und die Erfahrungen aus der Profiküche daher nicht auf den Grenzbreich der Stabilitätsgrenze für Spaßschnittlaser übertragbar sind. Die Stabilitätsmechanik ist sehr komplex und so ist einerseits bei vorgegebener Belastung (Normschnitt durch Normkartoffel) die Stabilitätsgrenze tatsächlich ein je Werkstoff rein geometrisches Problem. Andererseits hat die Belastung auch wieder einen Einfluss, d.h. dass ein Messer, das an Parmesan (nicht festigkeitsmechanisch sondern stabilitätsmechanisch) scheitert, bei Wackelpudding problemlos als stabil erkennbar sein kann. Das Verhältnis der Elastizitäten und Festigkeiten der Werkstoffe spielt natürlich auch hinein. Langer Rede kurzer Sinn: Wir hatten hier auch schon Hinweise und Erfahrungen dergestalt, dass sehr nagelgängige Klingen mit 36° ganz einfach nicht hinreichend funktionieren - Wackelpudding natürlich ausgenommen. Gruß: KWie
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Post by nutmeg on Dec 13, 2019 0:31:19 GMT
Ja, alt werden hat doch nicht NUR Vorteile..!
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Post by patrick on Dec 17, 2019 8:39:51 GMT
Danke für die vielfältigen Blickwinkel - sehr informativ!
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