Post by Gabriel on Dec 29, 2016 23:12:33 GMT
Moin,
ein weiteres Review aus dem Archiv (12.2014) aus den 5-Blickwinkel-Reviews:
TadafusaSantoku 165mm
Pflaster hat ja die meisten Aspekte des TadafusaSantokus schon hinreichend beleuchtet. Mein Review zu dem Messer fällt demnach aus wie das Messer ist – kurz und einfach
Verarbeitung & Finish
Messer ausgepackt… der erste Eindruck war eher nicht so positiv. Schönheitspreise gewinnt das Messer nicht. Wie schon diskutiert sind ovaler Griff und die orange Holzzwinge nicht besonders schön anzuschauen – wenn auch sicherlich Geschmackssache. Das Klingenfinish ist recht eigen will ich meinen. Die Mischung aus Kurouchi und Nashiji-Finish in Verbindung mit dem sehr matt gehaltenen unteren Bereich wirkt angenehm rustikal ohne unbearbeitet zu wirken. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass die Klinge teils doch recht rustikal verarbeitet ist. So zeigt sich im Kehlbereich beispielsweise eine sehr unschöne scharfkantige Kerbe.
In Kombination mit dem nicht abgedichteten Griffloch hinterlässt das Tadafusa im Hinblick auf Verarbeitung einen eher fahlen Beigeschmack. Dass es in dem Preisbereich deutlich besser geht, zeigt z.B. das Eden Kanso.
Klingengeometrie
Die Klingengeometrie des Tadafusas ist sehr anständig. Die relativ hohe Klinge geht gut durchs Gemüse. Ein Laser ist das Tadafusa zwar nicht, die Messwerte zeigen aber durchaus ein positives Bild. Geometrie ist definitiv eine Stärke des Messers!
Benutzung
Die Konkurrenz an Messern diesen Monat war hoch (Masakage Yuki, Herder 1922, Misono UX10). Dementsprechend wenig kam das Tadafusa zum Einsatz. Begründet durch die rostfreien Flanken in Kombination mit der schon vorhandenen Patina auf der Aogami-Schneidlage, zeigt sich das Tadafusa erfreulich pflegeleicht und erwartungsgemäß unreaktiv.
Die Wärmebehandlung des Aogami scheint mir ordentlich zu sein. Einmaliges Nachschärfen zeigte sowohl hinsichtlich Schleifeffektivität als auch erreichter Schärfe ein ordentliches Bild. Probleme mit Ausbrüchen gab es nicht. Während der Zubereitung der zwei oder drei Mahlzeiten , die das Tadafusa bewältigen musste zeigte sich keine deutliche Abnahme der Schärfe. Alles in allem ein typisches Bild für Aogami, auch wenn das Tadafusa meiner Meinung nach nicht ganz an die Bissigkeit eines Konosuke oder Kamo rankommt.
Dass mir Klingenform und –größe nicht unbedingt zusagen, ahnen wahrscheinlich schon die meisten von euch, bin ich doch weder ein Freund von Santokus noch von kurzen Klingen. Im Endeffekt bestätigt sich dies hier mal wieder. Für viele Aufgaben (selbst schon größere Tomaten und Zwiebeln) fehlten mir doch ein paar cm Klingenlänge…
Fazit
Das Tadafusa wurde oft empfohlen, auch von mir. Ich kann sagen, dass ich diese Empfehlungen keineswegs revidieren würde. Die Klingenlängenproblematik mal außen vor, muss ich jedoch sagen, dass das Eden Kanso IMHO für ungefähr gleichen Preis doch ein wie ich finde kompletteres Paket abliefert. Die Stärken des Tadafusa im direkten Vergleich liegen klar in der anständigen Geometrie und den rostfreien Außenlagen. Jedoch zeigen sich doch Schwächen v.a. hinsichtlich der Verarbeitung. Gut, die Optik… Geschmackssache würde ich sagen
Zum Abschluss: vielen Dank fürs Testen dürfen!
Gruß, Gabriel
ein weiteres Review aus dem Archiv (12.2014) aus den 5-Blickwinkel-Reviews:
TadafusaSantoku 165mm
Pflaster hat ja die meisten Aspekte des TadafusaSantokus schon hinreichend beleuchtet. Mein Review zu dem Messer fällt demnach aus wie das Messer ist – kurz und einfach
Verarbeitung & Finish
Messer ausgepackt… der erste Eindruck war eher nicht so positiv. Schönheitspreise gewinnt das Messer nicht. Wie schon diskutiert sind ovaler Griff und die orange Holzzwinge nicht besonders schön anzuschauen – wenn auch sicherlich Geschmackssache. Das Klingenfinish ist recht eigen will ich meinen. Die Mischung aus Kurouchi und Nashiji-Finish in Verbindung mit dem sehr matt gehaltenen unteren Bereich wirkt angenehm rustikal ohne unbearbeitet zu wirken. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass die Klinge teils doch recht rustikal verarbeitet ist. So zeigt sich im Kehlbereich beispielsweise eine sehr unschöne scharfkantige Kerbe.
In Kombination mit dem nicht abgedichteten Griffloch hinterlässt das Tadafusa im Hinblick auf Verarbeitung einen eher fahlen Beigeschmack. Dass es in dem Preisbereich deutlich besser geht, zeigt z.B. das Eden Kanso.
Klingengeometrie
Die Klingengeometrie des Tadafusas ist sehr anständig. Die relativ hohe Klinge geht gut durchs Gemüse. Ein Laser ist das Tadafusa zwar nicht, die Messwerte zeigen aber durchaus ein positives Bild. Geometrie ist definitiv eine Stärke des Messers!
Benutzung
Die Konkurrenz an Messern diesen Monat war hoch (Masakage Yuki, Herder 1922, Misono UX10). Dementsprechend wenig kam das Tadafusa zum Einsatz. Begründet durch die rostfreien Flanken in Kombination mit der schon vorhandenen Patina auf der Aogami-Schneidlage, zeigt sich das Tadafusa erfreulich pflegeleicht und erwartungsgemäß unreaktiv.
Die Wärmebehandlung des Aogami scheint mir ordentlich zu sein. Einmaliges Nachschärfen zeigte sowohl hinsichtlich Schleifeffektivität als auch erreichter Schärfe ein ordentliches Bild. Probleme mit Ausbrüchen gab es nicht. Während der Zubereitung der zwei oder drei Mahlzeiten , die das Tadafusa bewältigen musste zeigte sich keine deutliche Abnahme der Schärfe. Alles in allem ein typisches Bild für Aogami, auch wenn das Tadafusa meiner Meinung nach nicht ganz an die Bissigkeit eines Konosuke oder Kamo rankommt.
Dass mir Klingenform und –größe nicht unbedingt zusagen, ahnen wahrscheinlich schon die meisten von euch, bin ich doch weder ein Freund von Santokus noch von kurzen Klingen. Im Endeffekt bestätigt sich dies hier mal wieder. Für viele Aufgaben (selbst schon größere Tomaten und Zwiebeln) fehlten mir doch ein paar cm Klingenlänge…
Fazit
Das Tadafusa wurde oft empfohlen, auch von mir. Ich kann sagen, dass ich diese Empfehlungen keineswegs revidieren würde. Die Klingenlängenproblematik mal außen vor, muss ich jedoch sagen, dass das Eden Kanso IMHO für ungefähr gleichen Preis doch ein wie ich finde kompletteres Paket abliefert. Die Stärken des Tadafusa im direkten Vergleich liegen klar in der anständigen Geometrie und den rostfreien Außenlagen. Jedoch zeigen sich doch Schwächen v.a. hinsichtlich der Verarbeitung. Gut, die Optik… Geschmackssache würde ich sagen
Zum Abschluss: vielen Dank fürs Testen dürfen!
Gruß, Gabriel