Post by flint on Jan 3, 2017 19:43:47 GMT
Servus,
darum gehts:
Akira-Saku Blue #2 Funayuki 210mm
oder gegen den Strich gebürstet……
Meine Vorlieben für gelecktes F&F sind bekannt! Dieses Mal gibt es sowas nicht!
Funayuki’s sind eine archaische japanische Messerform, man sagt sogar, sie sei der Vorläufer der heute etablierten und beliebten Santoku’s! Der Ursprung liegt in der japanischen Fischerei und Schifffahrt! Funayuki’s haben eine Klingenblatt in Bootform und sind Allzweckmesser auf Fischerbooten und werden zum Zerlegen von Fischen genau so verwendet, wie zum Schneiden von Gemüse zu den Mahlzeiten!
Es gibt auch hier stringente Formen, Schliffe und Merkmale, die je nach Region freier interpretiert werden. Funayuki’s gehören zur Familie der Deba’s, nur nicht mit dessen spezialisierten Eigenschaften. Der Schliff ist traditionell einseitig, aber nicht immer! Die Klingenlänge ist traditionell zwischen 120 und 190mm, aber nicht immer!
Was sie immer sind, ist steif und mit einem kräftigen Rücken von über 4mm Breite. Teilweise liegt der eingebrannte und unsichtbare Erl noch darüber!
Meines hier ist freier in der Form, Länge und Anschliff interpretiert, aber nach alter Tradition komplett von Hand geschmiedet und gefertigt!
Der Schliff ist 50/50, die Klingenänge 210mm, ( 185mm nutzbare Schneide ) der Rücken stellenweise knapp 7mm Dick, das Profil für ein Funayuki auf knapp 2/3 Schneide schön flach!
Kein einziger Handgriff an diesem Messer dient der Ästhetik! Jeder Handgriff dient der Funktion! Alle Flächen und Kanten an der Klinge und selbst der Anschliff ist rudimentär ausgeführt! Weicheisenflanken in Kurouchi Ausführung mit Aogami#2-Kernstahl, dazu Honoki-Holz in D-Form und eine Hornzwinge dran, aus die Maus!
Im Prinzip habe ich hier ein sehr steifes und schweres Gyuto in grobschlächtiger Verarbeitung und radikalem Schliff! Die Größen bis zu 150mm bleiben im Preis zweistellig, ab 180mm bis zum 210er wird es nur unwesentlich teurer.
Warum kauft sich jemand, der in der Regel auf makelloses Finish besteht, so ein roh gearbeitetes Messer? Keine Ahnung, dass war ein Impuls, eine alte Klingenform, die universell tauglich ist in ursprünglicher Werkzeuganmutung zu besitzen und dieses mal nicht, eine Klinge von coolen Machern als „Freehand“ zeitgemäß interpretiert zu suchen, weil ich dieses Mal nach meinen eigenen Vorgaben interpretieren möchte!
Die Klinge bleibt wie sie ist, der Griff wird geleckt, Yin-Yang in einem Messer, grobschlächtig trifft auf feinstes Kunsthandwerk. Ich kauf mir jetzt nur mehr wenige Messer und diese müssen das gewisse Etwas für mich haben!
So jetzt mal zum Messer bzw. zur Klinge selber:
Die Klinge ist mit Schutzlack überzogen! Also mit Azeton das Zeug mal runtergewaschen und dann gut gespült, fertig! Ging ganz einfach!
Wer glaubt, dass er weiß, was eine rustikale Fertigung ist und was ein rustikales Finish ist, wird hier und heute eines besseren belehrt! So ein unfassbar grobes Finish, so eine archaische Verarbeitung habe ich zuvor noch nie gesehen! Da sind Standard Tosa-Hocho’s der pure Luxus dagegen!
Dieses Messer überschreitet jede mir bekannte Grenze von rudimentärer Verarbeitung und wirkt dadurch für mich ungemein reizvoll! Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll! Ich bin von dieser Klinge einfach geflasht! Ihr kennt das ja, man ist fasziniert, aber aus anderen Gründen, die in der Regel dieses Gefühl auslösen! Eher so, wie man den Blick auf ein Unfallauto beim Vorbeifahren nicht lassen kann und je übler das Gesehene, desto länger starrt man drauf!
Ich wusste, womit ich nach meiner Bestellung zu rechnen hatte und worauf ich mich einlasse!
Deshalb kein Schock, kein Ärger, keine Enttäuschung! Eher das Gegenteil! Ich war gierig darauf schroffe Oberflächen mit Bearbeitungsspuren zu sehen! Meine Gier wurde befriedigt!
Der Erl wurde so brutal in den Griff eingebrannt, das die Hornzwinge geplatzt ist! Qualitätskontrolle Fehlanzeige! Die Differenzen an meinen üblichen Messpunkten sind fast als bizarr zu bezeichnen!
Die breiteste Stelle am Rücken misst 6,91mm!
Direkt an der Spitze liegen 0,20mm an, 10mm davor 0,77mm! Die Spitze ist gleich abgebrochen angekommen, ich hab das repariert, sonst wäre die Spitze wohl noch feiner ausgeschliffen !
Die Schneidespitze scheint eine leichte Krümmung zu haben, also direkt an der Schneide horizontal leichter Verzug! Nicht das Profil! Eine Schneidfase gibt es keine, das Teil läuft auf Null aus, und buckelt im vorderen 1/3 der Klinge bis zu 3mm hoch! Es gab schon eine feine „Säge“ aus der Schachtel raus, ich hab das mal rausgeschliffen, eine kleine Fase mit stumpferem Winkel gesetzt und mit meinem Honyama abgeschlossen!
Dann der Kehl! Was für ein brachialer Kehl!
Eine Möhre musste her! Seit heute kenne ich ein Schneidgefühl mehr! Durch die Keilform der Klinge knackt es tüchtig, trotzdem pflügt die Klinge da unangestrengt von einem „ratsch-ratsch-ratsch“ begleitet durch die Möhren!
Es schneidet nicht übel, nein gar nicht, ich hatte ja nie zuvor ein Funayuki! Die Klinge ist übrigens wirklich völlig steif! Weitere Tests folgen und werden ergänzt!
Den Originalgriff zeig ich gar nicht, ist eine D-Form aus Ho-Holz. Durch die gesprengte Zwinge muss sowieso ein anderer Griff dran!
Dann ergötzt euch mal an den abgefahrenen Oberflächen, sowas sieht man nicht alle Tage!
Da dies ein Projekt-Messer ist….Fortsetzung folgt!
Gruß, flint
darum gehts:
Akira-Saku Blue #2 Funayuki 210mm
oder gegen den Strich gebürstet……
Meine Vorlieben für gelecktes F&F sind bekannt! Dieses Mal gibt es sowas nicht!
Funayuki’s sind eine archaische japanische Messerform, man sagt sogar, sie sei der Vorläufer der heute etablierten und beliebten Santoku’s! Der Ursprung liegt in der japanischen Fischerei und Schifffahrt! Funayuki’s haben eine Klingenblatt in Bootform und sind Allzweckmesser auf Fischerbooten und werden zum Zerlegen von Fischen genau so verwendet, wie zum Schneiden von Gemüse zu den Mahlzeiten!
Es gibt auch hier stringente Formen, Schliffe und Merkmale, die je nach Region freier interpretiert werden. Funayuki’s gehören zur Familie der Deba’s, nur nicht mit dessen spezialisierten Eigenschaften. Der Schliff ist traditionell einseitig, aber nicht immer! Die Klingenlänge ist traditionell zwischen 120 und 190mm, aber nicht immer!
Was sie immer sind, ist steif und mit einem kräftigen Rücken von über 4mm Breite. Teilweise liegt der eingebrannte und unsichtbare Erl noch darüber!
Meines hier ist freier in der Form, Länge und Anschliff interpretiert, aber nach alter Tradition komplett von Hand geschmiedet und gefertigt!
Der Schliff ist 50/50, die Klingenänge 210mm, ( 185mm nutzbare Schneide ) der Rücken stellenweise knapp 7mm Dick, das Profil für ein Funayuki auf knapp 2/3 Schneide schön flach!
Kein einziger Handgriff an diesem Messer dient der Ästhetik! Jeder Handgriff dient der Funktion! Alle Flächen und Kanten an der Klinge und selbst der Anschliff ist rudimentär ausgeführt! Weicheisenflanken in Kurouchi Ausführung mit Aogami#2-Kernstahl, dazu Honoki-Holz in D-Form und eine Hornzwinge dran, aus die Maus!
Im Prinzip habe ich hier ein sehr steifes und schweres Gyuto in grobschlächtiger Verarbeitung und radikalem Schliff! Die Größen bis zu 150mm bleiben im Preis zweistellig, ab 180mm bis zum 210er wird es nur unwesentlich teurer.
Warum kauft sich jemand, der in der Regel auf makelloses Finish besteht, so ein roh gearbeitetes Messer? Keine Ahnung, dass war ein Impuls, eine alte Klingenform, die universell tauglich ist in ursprünglicher Werkzeuganmutung zu besitzen und dieses mal nicht, eine Klinge von coolen Machern als „Freehand“ zeitgemäß interpretiert zu suchen, weil ich dieses Mal nach meinen eigenen Vorgaben interpretieren möchte!
Die Klinge bleibt wie sie ist, der Griff wird geleckt, Yin-Yang in einem Messer, grobschlächtig trifft auf feinstes Kunsthandwerk. Ich kauf mir jetzt nur mehr wenige Messer und diese müssen das gewisse Etwas für mich haben!
So jetzt mal zum Messer bzw. zur Klinge selber:
Die Klinge ist mit Schutzlack überzogen! Also mit Azeton das Zeug mal runtergewaschen und dann gut gespült, fertig! Ging ganz einfach!
Wer glaubt, dass er weiß, was eine rustikale Fertigung ist und was ein rustikales Finish ist, wird hier und heute eines besseren belehrt! So ein unfassbar grobes Finish, so eine archaische Verarbeitung habe ich zuvor noch nie gesehen! Da sind Standard Tosa-Hocho’s der pure Luxus dagegen!
Dieses Messer überschreitet jede mir bekannte Grenze von rudimentärer Verarbeitung und wirkt dadurch für mich ungemein reizvoll! Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll! Ich bin von dieser Klinge einfach geflasht! Ihr kennt das ja, man ist fasziniert, aber aus anderen Gründen, die in der Regel dieses Gefühl auslösen! Eher so, wie man den Blick auf ein Unfallauto beim Vorbeifahren nicht lassen kann und je übler das Gesehene, desto länger starrt man drauf!
Ich wusste, womit ich nach meiner Bestellung zu rechnen hatte und worauf ich mich einlasse!
Deshalb kein Schock, kein Ärger, keine Enttäuschung! Eher das Gegenteil! Ich war gierig darauf schroffe Oberflächen mit Bearbeitungsspuren zu sehen! Meine Gier wurde befriedigt!
Der Erl wurde so brutal in den Griff eingebrannt, das die Hornzwinge geplatzt ist! Qualitätskontrolle Fehlanzeige! Die Differenzen an meinen üblichen Messpunkten sind fast als bizarr zu bezeichnen!
Die breiteste Stelle am Rücken misst 6,91mm!
Direkt an der Spitze liegen 0,20mm an, 10mm davor 0,77mm! Die Spitze ist gleich abgebrochen angekommen, ich hab das repariert, sonst wäre die Spitze wohl noch feiner ausgeschliffen !
Die Schneidespitze scheint eine leichte Krümmung zu haben, also direkt an der Schneide horizontal leichter Verzug! Nicht das Profil! Eine Schneidfase gibt es keine, das Teil läuft auf Null aus, und buckelt im vorderen 1/3 der Klinge bis zu 3mm hoch! Es gab schon eine feine „Säge“ aus der Schachtel raus, ich hab das mal rausgeschliffen, eine kleine Fase mit stumpferem Winkel gesetzt und mit meinem Honyama abgeschlossen!
Dann der Kehl! Was für ein brachialer Kehl!
Eine Möhre musste her! Seit heute kenne ich ein Schneidgefühl mehr! Durch die Keilform der Klinge knackt es tüchtig, trotzdem pflügt die Klinge da unangestrengt von einem „ratsch-ratsch-ratsch“ begleitet durch die Möhren!
Es schneidet nicht übel, nein gar nicht, ich hatte ja nie zuvor ein Funayuki! Die Klinge ist übrigens wirklich völlig steif! Weitere Tests folgen und werden ergänzt!
Den Originalgriff zeig ich gar nicht, ist eine D-Form aus Ho-Holz. Durch die gesprengte Zwinge muss sowieso ein anderer Griff dran!
Dann ergötzt euch mal an den abgefahrenen Oberflächen, sowas sieht man nicht alle Tage!
Da dies ein Projekt-Messer ist….Fortsetzung folgt!
Gruß, flint