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Post by flint on Sept 22, 2016 10:14:03 GMT
Servus, da man hier ja auch ein wenig mutmaßen darf, würden mich eure Meinungen zum Design und Konzept vom Güde "The Knife" interessieren! Hier kann man wohl etwas freier und ungezwungener darüber plaudern als anderorts! Wenn rein das Konzept beurteilt wird, haltet ihr ein knapp einen halben Kilo schweres Messer mit einer deutlich über einem Zentimeter dicke Klinge tatsächlich für eine Innovation im Kochmesserbereich? Was für Vorteile soll so eine dicke Klinge und ein so hohes Gewicht gegenüber einem klassischen Kochmesser bringen? Ich formuliere meine Fragen betont einfach gehalten und neutral, ohne eigene Wertung! Sollte einer von euch das Messer näher kennen, umso besser! Meine Erfahrungen mit Güde beschränken sich einerseits auf das vielgerühmte Güde "Brotschwert", dass wirklich perfekt verarbeitet ( handverlesen von Claudia-Messerkontor ) war, aber irgendwie ein Schuss mit Kanonen auf Spatzen für mich war, sprich zu lang, zu dick, zu schwer für meine Brotgrößen und Mengen, so das ich es wieder verkauft habe und andererseits auf das edle X764/10G Güde Gußstahl Officemesser! Nach der Fertigungsqualität beurteilt, waren und sind beide Messer erste Sahne, da gibt's nix zu beanstanden! Gruß, derekflint
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Post by Gabriel on Sept 22, 2016 10:30:58 GMT
Moin, so... dann mutmaße ich mal. Vorweg: Habe das Messer einmal beäugt, aber nie wirklich ausprobiert/getestet, deshalb handelt es sich tatsächlich um Mutmaßungen meinerseits: 1. Klingenrückenstärke und Gewicht halte ich für komplett übertrieben. Hätte sich bei ähnlicher Gestaltung/Optik konstruktiv auch durchaus intelligenter lösen lassen. Könnte hier aber auch eher Mittel zum Zweck sein um den "Schnitt durch das hohe Gewicht zu verstärken wie es in der Beschreibung ja so schön heißt... 2. Schau ich mir die Handhabungsvideos an, fällt mir direkt auf, dass die notwendige Auf/Ab-Bewegung bei der Verwendung des Messers im Wiegeschnitt (und das Profil deutet dieses ja als primär angedachte Schnitttechnik an) enorm hoch ist --> d.h. viel größerer Bewegungsaufwand --> höhere Belastung für den Nutzer (auch bei noch so toller Balance) 3. Ich VERMUTE, die Schneidfreude wird auch eher mäßig sein. Die Geometrie sieht eher stabil abgestimmt aus. Der Stahl dürfte den meisten hier ja bekannt sein. Selbst in der Beschreibung des Händlers steht schon "Das Messer ist sehr massig. Für kleine Hände ist es ganz sicher nicht geeignet. Man benötigt schon etwas Kraft in der Hand." Die Frage, ob es auf das Gewicht, die notwendige Bewegungsarbeit oder den Schnitt bezogen ist... ich vermute wohl eher auf die ersten beiden Punkte. Der Schnitt wird von der Masse des Messers und dem Gewicht der Hand (so die Idee wenn ich es richtig verstanden habe) ja "massig" unterstützt... Als Ingenieur bin ich eigentlich ziemlich offen für neue und innovative Ideen. Würde ich jedes mal mit einer neuen Idee abgeblockt werden, hätte ich wohl schon den Job gewechselt. Die Grundidee des intrinsisch greifenden Pinchgrips finde ich gut. Cris Anderson z.B. setzt es IMHO aber erheblich praktikabler um. Wäre die Klinge leichter, ein etwas weniger fließender Übergang zwischen Klinge und Griff vorgesehen (das würde denke ich die GRiffsicherheit unterstützen) und das Klingenprofil eher für Zug/Druckschnitt ausgelegt sein und weniger bauchig, dann könnte daraus eine ganz praktikable Sache werden. So wie es ist, ist es aber nicht wirklich zu Ende gedacht und ich halte es offen gesagt eher für einen schicken Briefbeschwerer für sauber unbenutzte Designerküchen als für ein Küchenmesser mit dem man "wie die Profis" schneiden kann... Meine Meinung ist aber natürlich nicht in Stein gemeißelt... nur eine Einschätzung! Gruß, Gabriel
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Post by Deleted on Sept 22, 2016 10:37:48 GMT
Hallo
Wenn ich an mein Güde " Franz Güde " denke...ist an der Qualität wirklich nicht viel zubemängeln. Das einzige was mich gestört hat ,war das der Griff nicht verundet war.....ein wenig Schleifpapier...neu einölen...gut ist.
Kann ich mir den Einsatz in meiner Küche vorstellen....eindeutig ja.
Hohes Eigengewicht,stark spaltende Geometrie....Einen Weißkohl runterraspeln...Porree ,Möhren und co...grob für Fonds zuschneiden Kräuter in größeren Mengen zerkleinern....dassollte gut klappen
Auch ein Huhn halbieren....kleine Knochen und Knorpel ...jucken mein Güde gar nicht
Es...ist es nicht Kopflastig...und der Pinch-Gripp ist vorgegeben...da sollte Wiegeschnitt/Druckschnitt einen guten Flow geben
Nun mal negativ: Schleifen....öhm das wird spannend
gruss
micha
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Post by krassi on Sept 22, 2016 11:10:38 GMT
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Post by kup on Sept 22, 2016 11:27:38 GMT
Hallo Zusammen,
Ich habe mit "The Knife" auf dem letztjährigen Messer, Gabel und Scherenmarkt am Stand der Fa. Güde geschnitten. Das Ding mutet eher an wie eine martialische Waffe aus dem Mittelalter. In der Küche des Burgherren hätte man mit dem Teil den Gänsen die Köpfe abgeschlagen. Mit einem langen Stiel wäre das eine böse Streitaxt für die Wildschweinjagd geworden. Im Ernst, das Messer taugt eigentlich nur um Kräuter zu wiegen,Nüsse zu hacken oder eben im Wiegeschnitt kleinere Gemüse wie Lauchzwiebeln oder bestenfalls noch Staudenselerie zu zerkleinern. Aber auch das kann ich mit meinem Karl Güde Kochmesser 260mm besser und vorallem wesentlich Arm und gelenkschonender. Für mich ist das ein geschickter Marketinggag. Am Stand der Fa. Güde wurde glatte Petersilie damit gewogen. Das klappte natürlich prima. The Knife ist ein Männerspielzeug ohne praktischen Nutzen. Frauen haben sich an das Messer gar nicht herangetraut. EDIT: Die Geometrie ähnelt tatsächlich der einer Axt.
Gruß, kup
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Post by Karnstein on Sept 22, 2016 11:56:42 GMT
Schönes Thema, bei dem drüben im MF mod-technisch auch gleich mal wieder die Post abging (Beiträge von chinoook gelöscht, die gewollt oder ungewollt werbeträchtig wirkenden Beiträge von Herrn Balbach, etc...) und ich es mir gerade noch verkneifen konnte meine ehrliche Meinung ungeblümt zu schreiben und mir eine handvoll Punkte und eventuell eine Sperre einzufangen, die ich aktuell nicht gebrauchen kann, da ich noch nicht meine alten Testberichte ink. Formatierung und Bilder-Verknüpfung hier rüber gerettet habe.
Ich hab genauso wie Daniels das Messer beim letztjährigen MesserGabelScheren-Markt im November in der Hand gehabt und komme zu einem ähnlichen Urteil wie die meisten hier.
Im Prinzip finde ich muß man bei dem Messer drei Aspekte getrennt betrachten...
1. Die Designidee an sich 2. Die Zielgruppe(n) 3. Das Preis-Leistungsverhältnis, bzw. die Bereitschaft der Zielgruppen den Preis auch zu zahlen.
Die Designidee an sich, ein Messer zu schaffen, bei dem der Pinch-Grip erzwungen wird, finde ich gar nicht mal so schlecht. Aber das ist eben rein der Griff und nicht das Konzept der Klingenform. Die ist mir mit der starken Auslegung auf den Wiegeschnitt dann doch zu einseitig und ich bezweifele, das im Vergleich zu einem klassischen Gyuto oder auch einem Herder 1922 die doch extrem hoch sitzende Spitze für Detailarbeiten der Weisheit letzter Schluß ist. Das mit dem Piratenhacken unten ist für mich mehr ein Designelement, als zwingend notwendig. Greift man ein Messer dieser Höhe richtig, braucht man keinen Piratenhaken-mäßigen Fingerschutz und eine gescheite Gewichtsverteilung kann man auch mit anderen Kniffen hinbekommen, die keine Probleme beim Nachschleifen schaffen oder im hinteren Bereich der Klinge zu einer Fehlschärfe (Akkordeon) oder Knack/Spaltaxt-Effekten führen.
Die Frage die ich mir viel eher stelle ist, welche Zielgruppe Güde ernsthaft damit erreichen will. Bei Berufsköchen ist das als Laie jetzt etwas raten ins Blaue, aber ich tippe mal darauf das jenseits von Fernsehköchen oder Lifestyle-Magazinen die Akzeptanz eher gering sein dürfte.
Viele Köche geben ja erst einmal überhaupt gar nicht soviel für ein Kochmesser aus, fallen als Kunden also schon einmal raus. Wer wie Wastl oder Kiam viel wegschnippelt, wird sich an der kurzen Klinge stören und die Standzeit des Stahls dürfte auch eher bescheiden sein, wenn man ihn mit Alternativen in der Preisklasse (SB1 bei Schanz... PM Stähle) vergleicht. Und als Allrounder am Pass dürfte die Form ja auch nicht taugen, da sie durch die Klingenform und Höhe massiv Richtung Wiegeschnitt optimiert ist und man dank Rückenstärke, Klingenhöhe und dem Piratenhaken das eher unwahrscheinlich auch mal fix als Schälmesser oder zum Parieren von Fleisch nehmen wird.
Bleibt also primär die Zielgruppe der privaten Nutzer, denn so viele Show&Fernsehköche gibt es auch nicht (und da verteilt sich der Markt dazu ja auch noch auf andere Marken, die dieses Marktsegment schon länger beackern) und dann sind wir wieder erst einmal bei dem Thema Preis. Fast 300€ ist doppelt bis dreimal soviel, wie die meisten Haushalte (inkl. jener mit hohen Einkommen) für ganze Messerblöcke ausgeben. Dann fallen viele Heimnutzer heraus, weil ihnen ein 20cm langes und 6cm hohes Messer schlichtweg zu imposant ist / bedrohlich wirkt.
Soll nicht heißen das es für das Messer keinen Markt gibt, die bei Güde werden das ja nicht ins Blaue hinein entworfen haben...ich weiß aber definitiv, daß ich nicht in die Zielgruppe falle.
Für mich wirkt das ganze wie eine Kreuzung aus nem Güde Chai Dao und einem Güde Shark Kräutermesser, bei dem der Hersteller versucht durch eine modern wirkende Griffgestaltung und Linienführung Fuß in einem Marktsegment zu fassen, wo es dem Endkunden primär um eine gewisse Optik geht, die sich schön harmonisch in die teure moderne Designerküche einfügt. Überspitzt formuliert also jene Klientel, für die 300€ letztendlich nur Peanuts sind und denen ein Chroma Porsche 301 zu banal (=massentauglich) ist und bei denen das Messer am Ende eher nur zur Zierde dient, da Frau sich eh nicht dran traut und Man(n) nach seiner Überstundenwoche privat mit der Familie entweder eher Essen geht oder liefern läßt und bei Veranstaltungen mit Freunden oder Geschäftspartnern sich gleich einen Showkoch mietet, der ihn und die Gäste dann bekocht... der dann aber in der Regel eh sein eigenes Werkzeug in der Messertasche mitbringt.
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Post by BastlWastl on Sept 22, 2016 17:18:08 GMT
Also eindeutig zu kurz für das Gewicht würde ich meinen! Ich habe das Messer auch schon in der Hand gehabt, die Testkarotten waren leider aus ..... (der Verkäufer hatte wohl angst das ich es nicht schaffe damit eine Karotte zu schneiden! Ist halt wirklich schick? oder nicht? aber auch sonst nicht wirklich zu gebrauchen denke ich, ausser bei der Zombieinvasion, und selbst da währe es mir entschieden zu kurz. Tomaten hat es geschnittspalten dank der rauen Schneide (die dinger waren nichtmal reif!, aber haben beim auflegen erstmal 1/2cm quetschend ihre Form verändert, nach 2 Stück habe ich meine Sehnenscheiden AUA schreien hören und auch sonst nicht wirklich überzeugend. Grüßé Wastl.
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Post by flint on Sept 22, 2016 18:40:42 GMT
Servus, genau das habe ich anhand von Bildern, Abmessungen und Gewicht vermutet! Im Netz findet man Kehlbilder die einem erschrecken! Das die Schneide fein ausgeschliffen ist, lässt sich anhand der Bilder nicht erkennen, der stumpfe Anschliffwinkel wie von einem Beil und der fette Klingenrücken allerdings schon. Nach meiner Erfahrung, reicht das schon mal, kein weiteres Interesse mehr, es sei denn ein Kochmessernerd meines Vertrauens und von denen wimmelt es hier ja, prophezeit mir die Überraschung! Macht aber keiner! Genau das Gegenteil ist der Fall, alle hier die es in der Hand hatten, raten von einem Kauf ab! Dann verstehe einer wer will, warum man anderorts darauf besteht erst damit geschnitten zu haben um darüber Urteilen zu können, bei derart offensichtlich sichtbaren Merkmalen die nur einen Schluss zulassen? Und die, die diesen Schluss ziehen, dann als "Horst" verunglimpfen, eine Wortwahl die völlig fehl am Platz ist! Ein Messerrohling ohne angeschliffener Schneide wird nicht schneiden, dass kann ich sehen, damit muss ich nicht erst eine Möhre durchdrücken um zu wissen, das hier nix geht! Bei nichtoffensichtlichen Merkmalen regiert immer noch die Hand und das ist die Regel, mein Beispiel ist die bestimmende Ausnahme. Gruß, flint
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Post by Karnstein on Sept 22, 2016 18:41:02 GMT
Wastl , du machst das auch falsch... Tomaten schneidet man genauso wie Zombies mit dem Beil im Tactical style.
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Post by BastlWastl on Sept 22, 2016 18:49:10 GMT
Zumindest konsequent von den Mod`s gehandhabt drüben im MF....... Da wurde auch ein Balbach gelöscht. Wobei der auch als nicht zu unterschätzender Unterstützer/Sponsor dient. Das ist schon etwas fragwürdig. Wobei wenn seiner Frau das Teil gefällt? warum nicht. Komisch aber dass nach kurzer Zeit dann das Messer aufeinmal in Balbachdamst angefertigt wird (ist ja eben gelöscht worden aber? ).... Muss man nicht verstehen, da hat Güde besseres auf Lager wie ich finde. grüße wAstl.
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Post by Deleted on Sept 22, 2016 18:56:22 GMT
Hallo
Nunja....als praktischer Küchenhelfer...wohl nicht. Ich finde so'n Brocken ....gut eigentlich nicht...aber witzig. Außerdem gut zur Selbstverteidigung gegen Klingonen und Orks....
ohne Flachs ...ich mag das Teil
gruss micha
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Post by BastlWastl on Sept 22, 2016 19:28:54 GMT
Hallo Nunja....als praktischer Küchenhelfer...wohl nicht. Ich finde so'n Brocken ....gut eigentlich nicht...aber witzig. Außerdem gut zur Selbstverteidigung gegen Klingonen und Orks.... ohne Flachs ...ich mag das Teil gruss micha Micha wenn du nicht so einen ultrasüßen Avatar hättest dann würde ich nach solchen Statements gerne mal die Mod Keule schwingen.... (GAudi!) Wie gesagt für Orks etc. einfach zu kurz.... grüße Wastl.
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Post by Deleted on Sept 22, 2016 20:11:19 GMT
Tja Wastl
Der Avatar...das bin tatsächlich ich....ein wenig jünger. Meine kleine Schwester hat das mal digitalisiert...um mich auf FB zu ärgern...
Zurück zum " knife "...ich bin für so ein " Spielzeug" wirklich zu haben...auch wenn es nicht wirklich ein durchdachtes,küchentaugliches Werkzeug ist. Das war ja eigentlich schon klar..wenn mann sich die Fotos anschaut. Ich geb Dr.Flint ...da völlig recht.....Man kann durchaus NUR anhand von Fotos richtige Aussagen treffen. Gerade Menschen die schon so viele Messer in der Hand gehabt haben wie wir..
Es wird bestimmt mal ein Thread kommen, Wastl...wo Du mal eingreifen must.....aber...nicht unter den Leuten die jetzt hier sind.
gruss
Micha
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