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Post by Gabriel on Apr 23, 2017 12:03:08 GMT
hat jemand hier eigentlich Erfahrungen mit DLC-Beschichtungen? Stimmt das Versprechen, dass die Adhäsion hier nicht so "greift" und der FR besser ist? Nein das bringt nicht viel... entscheidend ist die OBerfläche der Beschichtung. Eine raue Beschichtungsoberfläche könnte was bringen. Erhöht aber natürlich auch den Schnittwiderstand. Eine glatte Beschichtungsoberfläche wird keine positive Wirkung haben. Immerhin handelt es sich um nasse Adhäsion. Gruß, Gabriel
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Post by krassi on Apr 23, 2017 12:52:26 GMT
Eher "Mikro-Rau" nach dem Prinzip funktioniert ja auch der Lotuseffekt. Die feinen rauen Strukturen im Nano Bereich erzeugen Luftpolster und damit haftet es wenigr (hoffe das ist nicht komplett daneben erklärt) Daher nehm ich ja auch noch Naturstein Slurry zum Polieren mit Tuch und Korken um so einen Effekt ein wenig nachzuahmen.
Glatt ist immer schlechter. Spiegelnd ist eher was zum anschaun und hat nen Food release wie ein Staubsauger. LG Daniel
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Post by Buddel on Apr 23, 2017 14:14:28 GMT
Ich hab da mal mit Ulrik (Koraat) drüber gesprochen. Er war der Meinung, dass sich da keine Vorteile ergeben würden. Im Gegenteil, durch die sehr glatte Oberfläche könnte sich der "Ansaugeffekt" noch verstärken.
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Post by zollinger on Apr 23, 2017 17:11:36 GMT
Danke an alle, das habe ich mir schon gedacht. Ist also was für die Zahnarztfrauen-Kundschaft, auf die Nesmuk zielt. Viele Grüße!
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Post by zollinger on Aug 27, 2017 14:26:39 GMT
Hallo zusammen, ich hole den Thread mal wieder hoch, weil mich Eure Erfahrungen interessieren. Nachdem ich nun vieles getetest habe, meine ich sagen zu können, dass man ein Messer mit schlechtem FR in diesem Punkt nur unbedeutend (mit vergleichsweise wenig Aufwand= verbessern kann. Ich habe bei zwei Messern mit miesem FR mit unterschiedlichen Körnungen, mit Natursteinen und Natursteinschleifschwamm, ja auch mit Putzsteinen experimentiert und kaum nennenswerte Verbesserungen festgestellt. Auch die Methode von Krassi hat bei mir keinen wirklichen Erfolg gebracht. Am effektivsten bei richtig schlechten Messern waren letztlich ein einfaches 400er Finish, der Verzicht auf Patinierung sowie ein leicht balliger Anschliff. Allerdings sind auch diese Effekte bei einem Messer mit unterirdischem FR wie dem Herder Nakiri nicht wirklich nennenswert. Messer mit ordentlichem FR lassen sich allerdings recht schnell deutlich verschlechtern. Bei einem alten Kamo-to Santoku cm habe ich etwa mit Natursteinen ein wirklich wunderschönes Kasumi herstellen können und viel Zeit darein investiert, der FR war danach aber deutlich schlechter. Auch ein anderes dreilagiges Messer habe ich mit Fingerstones bearbeitet: in dem Maße, in dem die Optik gewonnen hat, hat der FR verloren. Wie sind Eure zwischenzeitlichen Erfahrungen. Hat einer das Mittel/die Körnung/das Finish gefunden, um den FR deutlich zu verbessern? Glaube ich zwar nicht dran, frage aber trotzdem Gruß!
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Post by suntravel on Aug 27, 2017 14:41:36 GMT
So allgemein gibt es da kein Patentrezept aus meiner Sicht.
Das Orca das ich ausgedünnt habe, war danach balliger aber mit viel glatterer Oberfläche, der FR aber besser als vorher.
Spielt hat viel zusammen, besonders bei nasser Haftreibung. Manchmal klebt ne rauhe Oberfläche mehr, manchmal ne glatte. Hängt auch noch mit der Schnitttechnik und Geschwindigkeit zusammen.
Gruß
Uwe
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Post by flint on Aug 27, 2017 14:43:35 GMT
Servus, wenn es ein Messer ist, dass verschiedenen Schnitttechniken packen soll, dann entweder ordentlich konvex, dann bleibt aber der leichte Schnitt ein wenig auf der Strecke, oder eine HK muss eingeschliffen sein. Das reicht mir persönlich aus. Alles was lasert ist bei mir leicht und nicht zu lange, daher Zugschnitt, bevorzugt im Bereich der Spitze, da bringt Schnitttechnik den besten FR. Eher meiden werde ich weiterhin sehr glatte, fast flachgeschliffenen Klingen mit viel Bauch und viel Länge, aber selbst da mach ich mal ne Ausnahme! Gruß, flint
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Post by cjscharf on Apr 5, 2018 2:01:23 GMT
...Ist ja auch im Vergleich zur Magensäure harmlos, schonmal über eine Klinge gekotzt und dann über Nacht liegen lassen ? das ist mal ne sehr interessante Patina... Grüße wAstl. Nee Nie! Der echte, wahre Messer-Nerd wird seine Klinge auf jeden Fall nach dem Ereignis von den Resten Umtrunksfolgen befreien, abwaschen, penibel trocknen und mit Kamelienöl einreiben ganz gleich in welchem Zustand er sich befindet und wenn es seine letzte Handlung ist... Grüße Carsten
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Post by suntravel on Jun 17, 2018 15:29:36 GMT
Bei meinen Experimenten mit Honyaki hat sich für mich neben vielen anderen Dingen auch etwas zum Klingenfinish rausgestellt, da ich dabei ja verschiedene Oberflächen an ein und dem selben Messer testen konnte.
Normalerweise mache ich ja nur Querfinish am Band, 120er oder 240er Körnung, 400er und 800er Fließband, danach noch Polierband mit 800er CBN Paste.
Das war auch jeweils der Ausgangspunkt dieser Messer für die ersten Probeschnitte. Der Hamon aber nur sehr sehr subtil sichbar, also noch Längs gefinisht mit 320er bis 3000er Schleifpapier und zwischendurch immer kurz anätzen. Das ist dann glatt wie ein Kinderpopo ohne sichtbare Schleifspuren, eben ne samtig glatte Oberfläche.
Hat bei dem ganzen rumgeschleife immer weniger gut geschnitten, besonders beim halbieren von hartem Gemüse macht sich das deutlich bemerkbar, bei dünnen Möhrenscheiben weniger.
Selbst schon 320er Schleifpapier längs hat sich negativ ausgewirkt. Mein fauler Ansatz quer vom Band und fettich ist am performantesten.
Den Verdacht hatte ich ja schon länger da alle Messer die ich bisher hatte und besonders leicht geschnitten haben auch alle Quer gefinisht waren, nur Xerxes ist da eine Ausnahme, aber seine Längsgefinishten die ich bisher probiert hatte waren auch nicht so extrem fein längs poliert, oder aber dünner über der Schneide als die meisten anderen Messer.
Gruß
Uwe
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Post by Orakel on Jun 19, 2018 5:17:43 GMT
Hallo Uwe,
ich hatte Dich auf dem Frankfurter Treffen auf mein Nenohi Gyuto angesprochen. An dem klebt das Schnittgut so stark wie an keinem anderen meiner Messer. Die Geometrie der Schneide ist hier wohl nicht mal das Problem, denn es ist balliger als an meinem Ashi an dem das Schnittgut auch klebt, aber längst nicht so hartnäckig. Das sehr schöne glatte Finish des Nenohi ist hier wohl auch gleichzeitig das Verhängnis.
Aus Ermangelung eigener Schleifgeräte werde ich das Messer demnächst zum Messerschleifer meines Vertrauens bringen damit er der Klinge mal rundum seinem üblichen Finish verpasst. Habe Hoffnung das dies was bringt und werde berichten.
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Post by andreas123 on Jun 19, 2018 5:48:00 GMT
Moin,
ich hatte mal mein OVK mit feinstem Micromesh spiegelnd verschliffen. Da klebte auch alles wie sau. Danach hatte ich es patiniert und es bremste nun beim schneiden. Kleben blieb trotzdem alles.
Danach habe ich es längs mit 400´er Papier wieder angeschliffen. Nun ist es optisch glatt, aber der FR ist jetzt in Ordnung.
LG Andreas
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Post by flint on Jun 19, 2018 5:57:46 GMT
Servus, aus meiner Sicht es das eine sehr komplexe Sache, der von vielen Herstellern zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Wenn nichts oder nur sehr wenig über die Geometrie läuft, dann ist die Balance zwischen klebend glatt, aber gleitend und klebend glatt aber bremsend zu glatt gleitend und dennoch wenig klebend aber nicht bremsend eine unglaublich schwierige. Hier darf noch experimentiert werden. Gruß, flint
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Post by Orakel on Jun 19, 2018 6:57:46 GMT
Jo flint , da hast Du wohl recht.
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Post by krassi on Jun 19, 2018 10:29:57 GMT
Jo das hatte ich ja auch anfangs an meinem Akifusa. Das war so glatt das alles angesaugt wurde.. mit Hand Schleifpapier Längsfinish und Naturstein Politur ist das ja richtig gut geworden (hatteste ja auch mal testen können) Sowas macht einiges halt aus.
LG Dnaiel
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Post by Orakel on Jul 26, 2018 5:16:21 GMT
Soderle, bin die Tage bei Frank Bauer gewesen der mir mein Nenohi Gyuto auch direkt überschliffen hat. Zuerst mit einem Lamellenschleifer und dann noch mal kurz überpoliert. Der kleine Eingriff war in sofern erfolgreich, dass Schnittgut deutlich weniger klebt als vorher, aber im direkten Vergleich haftet es beim Aschi immer noch etwas weniger. Wie man das noch hinbekommt? Das Schleifbild beim Aschi ist auch deutlicher zu sehen. Interessant ist schon, dass die Oberfläche beim Nenohi nach dem Überschleifen nicht "gröber" aussieht als vorher, das Schleifbild ist minimal anders, aber gefühlt genauso glatt. Das Schnittgut klebt jedoch weniger. Glatt ist hier also nicht gleich glatt. Wie flint schon bemerkte, ein komplexes Thema.
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