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Post by suntravel on Feb 13, 2017 5:38:54 GMT
Hab mal versucht zu veranschaulichen warum das Blazen gefühlt leichter schneidet als das kleinere Migaki: Das ist schlicht dünner ausgeschliffen, auch in dem Bereich wo beide die gleiche Rückenstärke haben. Weiter zum Griff hin wird es dann ja noch höher und der Rücken breiter, aber im Bereich über der Schneide dünner als der kleine Bruder. Das seitliche Klingenprofil der Schneide ist vorn bei beiden fast deckungsgleich Gruß Uwe
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Post by kup on Feb 13, 2017 6:28:10 GMT
Danke für den bebilderten Vergleich suntravelJetzt wird ein Schuh draus. Wir hatten in puncto Schneidfähigkeit das gleiche Phänomen bei einem Vergleich zwischen einem 210mm Ashi Gyuto und dem 270mm Ashi Kiritsuke von krassi das deutlich leichter schnitt. Zuerst war uns das nicht klar bis wir dann das gleiche feststellten wie bei deinen Takamuras. Das große Ashi war bis 1cm über der Schneide dünner ausgeschliffen als das kleinere Gyuto. Wenn dann noch das "Mehr" an Klingenmasse hinzukommt wird ein deutlich leichterer Schnitt produziert. Gruß, kup
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Post by flint on Feb 13, 2017 8:36:30 GMT
Servus, danke für die anschauliche Darstellung! Ich sag ja immer, wenn etwas besser oder "anders" schneidet lässt sich das anhand der Gegebenheiten erklären. Der "magische" Schnitt ohne Begründung ruft bei mir immer eine gesunde Portion Skepsis hervor! Tja, durch diesen Vergleich gebe es ja auch für mich mal einen Grund, ein großes Messer zu kaufen, da man nicht nur ein paar Zentimeter mehr Schneidenlänge bekommt, sondern, wie in diesen Fall auch die schneidfähigere Geometrie! Was mich noch ein wenig wanken lässt, sind die "Sekundäreffekte" einer hohen und vor allem völlig glatten Klinge, wie ein ansaugen an das Schnittgut und dadurch eine "Bremswirkung" durch den Unterdruck eines Flüssigkeitsfilmes. Hier scheinen aber die konvexen Flanken und die unterstützende Masse, dass wirksam zu verhindern! Sehr spannend! Was mich noch interessiert, die Aussenlagen vom Takamura sind sehr weich und verkratzen leicht, mal sehen wie die Flanken vom Blazen nach ein paar Monaten Gebrauch ausschauen werden! Gruß, flint
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Post by suntravel on Feb 13, 2017 8:59:37 GMT
Was aus meiner Sicht auch viel ausmacht ist das höhere Gewicht, ist das einmal in Bewegung steckt da ohne weitere händische Kraftzufuhr mehr als doppelt so viel kinetische Energie drin, das gibt einen längeren Bremsweg, der im idealen Fall ausreicht bis das Schnittgut geteilt ist.
Gruß
Uwe
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Post by suntravel on Feb 14, 2017 9:54:21 GMT
..... Was mich noch interessiert, die Aussenlagen vom Takamura sind sehr weich und verkratzen leicht, mal sehen wie die Flanken vom Blazen nach ein paar Monaten Gebrauch ausschauen werden! Gruß, flint Wahrscheinlich auch nicht anders, die sind aus SUS 410, nicht härtbar, und werden so zwischen 400-600 N/mm² liegen. Gruß Uwe
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Post by suntravel on Mar 17, 2017 19:36:57 GMT
Nun musste das Blazen auch mal einen richtig stumpfen Schleifwinkel ertragen....
Mit meiner 15° freihand Mikrofase hats ja wie doof ins Brett gebissen, deshalb jetzt ne größere 20,7° Fase, also 41,4° Schneidwinkel. Ganz schön zäh der Stahl, hab ich gut 2,5h für gebraucht.
Jedenfalls beißt es jetzt beim choppen nicht mehr ins Brett und ich gefühlt schärfer als vorher. Dicke Möhren aus dem Kühlschrank und auch kühle Süßkartoffeln gehen durchs Eigengewicht.
0,1° mehr Winkel mit dem Lappingfilm würde ohne System mit Druckkontrolle nicht gehen, selbst damit musste ich mich schon sehr konzentrieren um den Film nicht zu schneiden.
Mikroskopisch sauber ist der Schliff aber immer noch nicht, aber egal das funzt 1a
Gruß
Uwe
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Post by flint on Mar 17, 2017 21:49:29 GMT
Servus,
das Blazen ist ja im Serienzustand leicht nagelgängig und hauchdünn an der Wate. Wenn der Umschliff so lange gedauert hat, um wie viel wurde die Schneide da zurückgesetzt? Eine breitere Fase bei stumpferen Winkel bedeutet ja auch ein rücksetzen der Schneide, dass heißt sie ist jetzt dicker an der Wate als zuvor, oder verstehe ich da was verkehrt?
Gruß flint
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Post by Mighty on Mar 17, 2017 22:55:07 GMT
Gehen die 20,7 Grad mit 0,05 myLF über den gesamten markierten Bereich der Schneide? Grüße Mighty
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Post by suntravel on Mar 18, 2017 2:53:14 GMT
Servus, das Blazen ist ja im Serienzustand leicht nagelgängig und hauchdünn an der Wate. Wenn der Umschliff so lange gedauert hat, um wie viel wurde die Schneide da zurückgesetzt? Eine breitere Fase bei stumpferen Winkel bedeutet ja auch ein rücksetzen der Schneide, dass heißt sie ist jetzt dicker an der Wate als zuvor, oder verstehe ich da was verkehrt? Gruß flint Moin Flint,
wenn man den Winkel stumpfer umschleift wird's ja nicht dicker hinter der Wate, selbst wenn man die komplette Wate umschleifen würde, ich hab nur die Spitze der originalen Wate umgeschliffen. Das Vorschleifen mit dem 1000er ging fix, nur ab da hab ich ja nur noch minimalen Druck eingestellt, damit wird's dann schon langsam bei den feinen Körnungen und immer 2x30cm Schneidenlänge mit nem Mikroskop kontrollieren dauert auch etwas...
Der Stahl schleift sich ca. 2-3mal langsamer als Aogami. An Klingenhöhe sind ca. 0,1mm gegenüber dem originalen Schliff verloren gegangen, an Schneidfreude gefühlt nix. Bei Berührung Einschnitt, bei leichtem Zug Durchschnitt. Nur beim choppen bremst das Beißen ins Brett nicht mehr.
@mighty
der dunkle Bereich ist fast komplett mit dem Film poliert.
Gruß
Uwe
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Post by suntravel on Apr 13, 2020 15:10:38 GMT
Musste dat auch mal wieder schärfen... Habs ja nicht geschont, also wirklich alles mit gemacht was so anfällt, auch Schweinebauch mit beidhändigem Rockchoppen in Hack verwandelt, was relativ viel Druck benötigt, ganze Gummiadler zerlegt.... Monatelang nur gewetzt, also nen paar Mikrochips hats da schon bekommen: Dann mit 6-30k neu geschärft und mit Thüringer final abgezogen für mehr Biss: Gruß Uwe
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Post by daddyyoyo on Apr 13, 2020 15:14:43 GMT
Hab n Ryusen Blazen 240. Schon n geiles Teil!!
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