Hallo!
...zumindest von meiner Seite gibt es nun zu diesem Thema etwas mehr zu berichten und dann auch wirklich mal was zu zeigen.
Ausgangspunkt waren meine beiden Natursteine für´s Feine, ein eher weicherer MST-Schleifschiefer (geschätzt 6.000plus JIS) und dann der eher schon wirklich harte Vermio mit seinen geschätzten 10.000plus JIS.
Ich hatte sie mit einer Atoma 140er soweit plan abgerichtet, was ganz gut ging, allerdings dann schon recht grobe Schleifriefen/Kratzer hinterlassen hatte.
Danach gab es div. Einsätze von der Nassschleifpapier/Cerankochfeld-Methode in div. Körnungen , was aber nicht so richtig funktionieren wollte, kurzum, Nassschleifpapier alleine erschien mir einfach nicht als wirklich effizient - mindestens die tieferen Kratzer wurden nicht damit behoben.
Ich glaube zwar nicht, dass die Steine dadurch ernsthaft in ihrer Funktion eingeschränkt waren (zumal sie ja soweit plan sind), aber so richtig dolle und optimal sieht das nicht aus...aber seht selbst, unten der MST, darüber der Vermio:
(Achtung!: Alle nachfolgenden Bilder zeigen die Steinoberflächen im abgetrockneten Zustand, was ja bzgl. der Oberflächendarstellung gnadenlos ist!)
Das war für mich also u.a. der Punkt, mir bei Schmid-Feine Werkzeuge die Atoma-Einzelauflage auch in der 400er-Version zu bestellen. Auf der Rückseite der bereits vorhandene 140er-Platte geklebt ergibt das so eine Art Kombi-Diamantschleifplatte.
Und wenn man schon mal Dieter Schmid ist kann man sich auch gleich für überschaubares Geld ein 150gr.-Gebinde Siliziumkarbid-Pulver mal so zum ausprobieren mit in den Warenkorb legen...
...aber dazu später mehr.
Nun erst einmal dazu wie die 400er Atoma arbeitet, zuerst am weicheren MST:
... es bildet sich spontan sehr offensichtlich so einiges an Abrieb/Abtrag.
Und dann der Wechsel (natürlich gründliches Säubern/Abspülen etc. nicht vergessen!) auf den harten Vermio, der insofern auch noch von vorn herein etwas schwieriger erschien da er im Format fast gleich groß wie die Diamantplatte selbst ist.
Bei ihm ist der Abtrag dann tatsächlich schon eine ganze Ecke geringer, wie man auch unschwer sehen kann:
...und so sahen dann erst einmal die Ergebnisse aus ->
...jeweils schon ein ganz anderes Bild, nach gerade einmal ca. 3 Minuten am MST und so ca. max. 10 Minuten am Vermio!
Alle Riefen/Kratzer so ziemlich komplett rausgeschliffen, ein wesentlich feineres und dann auch einheitliches Schleifbild, allerding noch mit einer deutlichen Richtungszeichnung.
Und das in nur der kurzen Zeit, wollte es selber kaum glauben, aber es war so. Somit überhaupt gar kein Vergleich zu meinen davor hergegangenen Nassschleifpapiereinsätzen.
Geschliffen wurde übrigens mit nur geringem Druck, aber schnell, d.h. mit viel Bewegung.
Soweit erst einmal zur Atoma 400.
Aber nun aber zum Siliziumkarbidpulver...
Mit bestellt hatte ich die Version in der 400er-Körnung, was dort auf der Seite für den Einsatz an feineren Steinen ausgewiesen ist. Das Pulver ist tatsächlich - unabhängig von der Bezeichnung - schon sehr fein, fast "mehlig".
Und, so hatte es mir
Peter (mit dem ich zwischenzeitlich dazu im PM-Austausch war) geschildert, sollte es sich nach der Methode "Nassschliff ohne Schleifpapierzwischenlage direkt auf einer Granit- oder Glasplatte" im Schleifprozess unter Nutzung des Schleifschlamms noch weiter verfeinern.
(Eine passende Granit-Bodenfliesenplatte (hier schon im Bild drüber sichtbar) hatte ich mir ebenfalls inzwischen aus dem Baumarkt besorgt. Plan poliert, Format etwas über 30 x 30 cm, Stärke 1 cm. Kostenpunkt € 2,-)
Also damit einfach mal losgelegt.
Und ich muss sagen, das funktionierte überraschend gut. Man muss zwar ein gewisses Gefühl für die Verdünnung des Pulvers (meine Portion war übrigens ca. so ein flacher Teelöffel Pulver pro Stein), Nachfeuchtung dann über eine Sprühflasche, Wiederaufnahme des gebildeten Schleifschlamms etc. entwickeln, aber das geht ganz gut - man kann es hören und natürlich auch fühlen.
Hier ein Bild von der Behandlung des MST (der dunkle Abrieb kommt natürlich von den schwarzen Partikeln aus der Granitplatte) ->
Die so erfolgten Prozeduren dauerten am MST ca. 5 Minuten, am Vermio wieder etwas länger, ca, 10 - 15 Minuten. Nur mit leichtem Druck und kreisenden Bewegungen.
Die Ergebnisse:
... Tipp-Topp, wie ich finde.
Die Unruhen, Schlieren und was sonst so beim MST wie Abplatzer rüberkommt sind nur Eigenarten/Einschlüsse dieses Steins selbst, die Oberfläche ist absolut plan, sauber, offen, ohne Störung glatt samtig-hochfein, wie auch bei dem darüber liegendem Vermio, ...halt wie ein echter Baby-Popo
.
Auch zeigt der Vermio so mal sein wahres Gesicht - er ist nämlich offensichtlich durchgehend homogen...fast schon wie ein Synthetik.
Die Steine sind praktisch so für mich wie neu, oder, ich behaupte einfach mal, besser als neu.
Kurzfazit:
- Atoma-Diamantplatten: Diese doch recht teure Grundanschaffung ist für jeden empfohlen, der sich näher mit dem Banksteinschleifen beschäftigen möchte. Die funktionieren einfach unheimlich gut und plane Steine sind für einen sauberen Schliff essentiell (egal ob per Hand oder geführt)
- Siliziumkarbit? Kann man durchaus machen. Auf jeden Fall definitiv besser als alle meine bisherigen Nassschleifpapiereinsätze. In der "Nassmethode" auch keine besondere Sauerei. Kostenmäßig im Vergleich dazu auch absolut überschaubar - das 150gr.-Gebinde wird bei mir sicherlich über Jahre ausreichen, die Granitplatte hat sich übrigens auch bei diesem Ersteinsatz nur homöopathisch abgenutzt. Und wenn?: ...€ 2,-
Für mich persönlich: Die Anschaffung der Atoma zusätzlich in der 400er-Version ist für mich jetzt schon jeden Cent wert.
Und die Siliziumkarbid/Granitplatten-Methode im "Nassverfahren" werde ich darüberhinaus zukünftig durchaus in mein Repertoire zum Oberflächenfinishing meiner feinen Steine übernehmen.
Mir macht so etwas aber auch einfach Spaß.
Last but not least natürlich auch die Feststellung, dass die beiden - erst einmal identischen - Angaben von einer "400er" Körnung im Ergebnis nicht viel miteinander zu haben. Das muss man wissen.
Uff, nun ne ganze Menge geschrieben, für den Kurzleser also nachfolgend noch einmal ein trotz der Kleinheit hoffentlich aufschlussreiches Übersichtsbild in der Reihenfolge von links nach rechts:
"Ausgangszustand" - "Nach Atoma 400er" - "Nach Siliziumkarbid 400/Schleifschlamm auf Granitplatte" ->
Viele Grüße,
Christian