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Post by dieter on Mar 18, 2017 10:48:00 GMT
Beim wAstl sind Messer für andere Messer zugängig. Also unter 36° Schneidwinkel gehen macht null Sinn.
Für Hausfrau kann man dann 42° Mikrofase dazu machen oder die ganze Fase um 42.
Zum Hacken-ab 50°...
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Post by flint on Mar 18, 2017 11:18:03 GMT
Servus, Hi flint, ne Theorie ist das nicht, beim R2 gibt's mit 9° Ausbrüche, mit Mikrofase aber nicht mehr. Festbeißen im Brett oder nicht ist auch deutlich spürbar. Der Unterschied in der Schneidfreude ist aber, da gebe ich Dir recht, eher nicht spürbar. Gruß Uwe in der Zwischenzeit glaube ich den Ausführungen von euch Schleifexperten ja ohne zu zweifeln. Ich merke nur immer die nicht validierbaren Tatsachen an, wie die Hand die schneidet, die Wucht, die Technik, die Unterlage, als nicht kalkulierbare Größenordnungen in einer Behauptung. In diesem Fall lässt sich ein Mikrofase nur als sichtbar anders polierte Facette unter dem Mikroskop darstellen und nicht der unterschiedliche Neigungswinkel, wie ich ihn mir von einem Mikrokehlshot erwartet hätte. Das der Winkel getroffen wurde sagt der Winkelmesser, das geführte System garantiert die Führung und das sich keine Ausbrüche mehr zeigen bestätigt das Ergebnis. Nur lässt es sich nicht so darstellen, wie ich es erhofft habe. Man kann den sich plötzlich ändernden Winkel einer angesetzten Mikrofase unmittelbar vor der Schneidenspitze leider nicht sehen, obwohl alles auf dessen Existenz hindeutet. Das wir hier von Dimensionen sprechen, die eine gefühlte Veränderung in der Schneidfähigkeit nicht um die Burg wahrnehmen lässt, aber gleichzeitig eine Stabilität an die Schneide zaubert, die vorher nicht war, lässt einen Skeptiker wie mich aufmerken. Die Verhältnismäßigkeiten sind nämlich gleich, aber die Schneidfähigkeit leidet spürbar nicht darunter, aber die Stabilität vervielfacht sich in gleichem Massstab der Verhältnismässigkeiten. Das hätte ich gerne plausibel erklärt. Bitte aber immer berücksichtigen, wir reden nicht von Jagtmessern mit 0,50 an der Wate wo Platz und Material vorhanden ist, Facetten anzuschleifen. Wir reden hier von unter 1/10mm Materialstärke an der Wate und Schneidfasenbreiten von weniger als 0,10mm! Gruß, flint
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Post by suntravel on Mar 18, 2017 11:22:43 GMT
Ja zum hacken sollte der Winkel größer werden.... Gibt aber auch erstaunliche Ausnahmen. Das ist mein üblicher Brennholzspalter und Machete für Gartenarbeit. Mit 13°/26° Schneidwinkel aus einfachem 1055 Stahl: www.cold-steel.de/Shop/Macheten/Einhand-Macheten/Magnum-Kukri-Machete-mit-Scheide::6366.htmlHab ich vor 3 Jahren das letzte mal grob geschliffen und schneidet immer noch Zeitungspapier, zwar mit ein wenig rupfen aber immerhin. Warum das Ding so zäh ist, keine Ahnung... Gruß Uwe
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Post by BastlWastl on Mar 18, 2017 11:26:52 GMT
Hier mal schnelle Micro Aufnahmen, HSS Stahl (65HRC), Testmesser.... Nach Löffelkontakt in voller SChneidbewegung! Nach wiederherstellen der Schneide mittels Chosera 3k (nimmt gut ab), Thüringer EK 8k (schneidet ebenso noch gut), Diamantlapping Film 1my (wie gewohnt sehr schnell: Nach Gokumyo 0,5my (der nimmt noch ab aber nicht mehr wirklich viel, Lapping Film (AloX 0,3my): Ist schon nicht so einfach zu schärfen, bis 8k is es noch ok, aber dann ohne Diamanten schon langwierig! Grüße Wastl.
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Post by suntravel on Mar 18, 2017 11:38:21 GMT
Hi Flint,
nehmen wir mal an eine Querbelastung wirkt auf die Schneidspitze ein. Die Biegefestigkeit bis zum Bruch wird über die Materialdicke und die Festigkeit des Stahls bestimmt. Bei spitzen Winkeln ist das Material auf eine größere Länge dünner als bei stumpferen Winkeln, daher verträgt das mehr Querbelastung, eben so wie man selber breitbeinig stehend nicht so schnell umkippt wie mit geschlossenen Beinen.
Aber da kommen sicher noch andere Aspekte bei einer Schneide hinzu.
Gruß
Uwe
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Post by andreas123 on Mar 18, 2017 12:27:49 GMT
Moin,
meine Fresse! Ich bin ja mal gespannt wo das alles hinführt. Vor gar nicht allzu langer Zeit habe ich, und viele hier auch, ihr Messer per Hand so scharf bekommen, dass alle unbeteiligten und Familienmitglieder angst hatten diese Messer überhaupt zu benutzen. Bei mir jedenfalls. Ich hatte ja schon mal an anderer Stelle geschrieben, dass die Mikroskope meschigge machen. Und Dieter schreibt auch dauernd, das das Kokolores ist. Sinngemäß jedenfalls.
Aber: die vergrößerten Aufnahmen zeigen mir zumindest schon lange, dass bestimmte Geometrien wohl besser oder schlechter sein können, oder wie diese aussehen könnten.
Super interessant für mich. Ich hoffe aber auch, dass Anfänger damit etwas anfangen können. Zumindest die Frage der Mikrofase ist wohl jetzt mal sehr deutlich dargestellt. Super!
Danke Andreas
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Post by dieter on Mar 18, 2017 12:34:45 GMT
Also 2 Wo. hält das Ding durch? Keine Säge zu sehen. Härte mind. ? 65 und elastische Verformung.
Schärfbarkeit könnte viel besser sein.
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Post by andreas123 on Mar 18, 2017 12:46:54 GMT
Hmmm... Das verstehe ich nicht so richtig dieter... Gruß Andreas
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Post by BastlWastl on Mar 18, 2017 12:54:00 GMT
Also 2 Wo. hält das Ding durch? Keine Säge zu sehen. Härte mind. ? 65 und elastische Verformung. Schärfbarkeit könnte viel besser sein. Ja hat aber nach 2 Wochen Dauereinsatz immer noch Tomaten geschnitten wie nix.... Und das ohne ersichtiliche Microsäge/Ausbrüche..... Und ja wie du schon anmerktest sind ganz feine Schleifmittel fast nicht mehr in der Lage was abzunehmen...... Hier bis 0,05my Lapping Film: Besteht allerdings einen HHT 4 nur leidlich.... Ich werde nun verschiedene Natursteine testen. andreas123: Da geht es um ein HSS Testmesser (die Bilder weiter oben....) Grüße wAstl.
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Post by flint on Mar 18, 2017 12:54:29 GMT
Servus, Hi Flint, nehmen wir mal an eine Querbelastung wirkt auf die Schneidspitze ein. Die Biegefestigkeit bis zum Bruch wird über die Materialdicke und die Festigkeit des Stahls bestimmt. Bei spitzen Winkeln ist das Material auf eine größere Länge dünner als bei stumpferen Winkeln, daher verträgt das mehr Querbelastung, eben so wie man selber breitbeinig stehen nicht so schnell umkippt wie mit geschlossenen Beinen. Aber da kommen sicher noch andere Aspekte bei einer Schneide hinzu. Gruß Uwe leuchtet ein und mit einem guten Beispiel erklärt! Was mich beschäftigt sind die Relationen Vorher-Nachher! Warum zeigt hier so eine winzige stumpfe Winkelkorrektur einer an sich sehr dünnen Geometrie eine solch durchschlagende Wirkung. Der Vergleich zwischen breitbeinig und geschlossenen Beinen erklärt zwar den Sinn, aber die Relationen sind nicht stimmig! Gruß, flint
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Post by JoergD on Mar 18, 2017 13:25:25 GMT
Hallo zusammen, zuerst einmal möchte ich zwei Kleinigkeiten loswerden: - Liebe Schleifanfänger, das, was hier gerade abgeht, müsst ihr zu Hause nicht alles nachmachen können, um ein scharfes Messer zu erhalten. Das hier ist eine Vorgehensweise und eine Diskussion auf einem Niveau, das weit über dem "normalen Schärfen" von Küchenmessern liegt. Lasst euch nicht abschrecken und fangt langsam an. Die Grundlagen zu erlernen, ist das Wichtigste!
- Meine persönliche Meinung: Mann, ist das ein cooler Thread, vielen Dank, suntravel!
Das alles in dieser Präzision und Feinheit nachmachen zu können, strebe ich gar nicht erst an, um nicht die Krise zu kriegen. Ich kann aber eine Menge an Ideen für meine eigenen Messer mitnehmen. Wenn ich an dem Klingenspiegel nix ändern will schleife ich zuerst eine größere Fase mit 12° oder weniger, dann die Mikrofase dran. Das hier zum Beispiel - ich habe vor, zum Testen von solch einem Schliff, mein Tadafusa Santoku mit einer 2 x 12° Fase auszustatten und dann eine 2 x 18° Mikrofase dranzusetzen. Mal schauen, wie sich das umsetzen lässt... schon allein der Umschliff auf die Schmale Fase mit dem Bogdan EP System wird wahrscheinlich die Hölle werden. Bevor ich damit anfange, brauche ich aber erst einmal etwas Groberes als den Chosera 600... aber da kommt demnächst was. Viele Grüße Jörg
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Post by suntravel on Mar 18, 2017 13:53:23 GMT
Hi Jörg, das mit dem 2 Winkelschliff hab ich hier mal beschrieben: kochmalscharf.freeforums.net/thread/988/8-20-schliff-feingel-pptNe Mikrofase ist keine Magie, das kann jeder der auch freihandschleifen kann oder irgendein geführtes System hat. Beim EP nehme ich Diamantplatten zum schnellen vorschleifen, damit ist so ein Tadafusa in ein paar Minuten auf 8° (würde ich da eher nehmen als 12° hinter der Mikrofase) Gruß Uwe @flint gegen große Ausbrüche wenn man im Knochengelenk verkantet hilft auch keine Mikrofase. Die Ausbrücke bei dem R2 wie im Mf mal gezeigt, oder wie ich aus der Packung auch hatte sind ja nur unter 0,1mm groß, also unter dem Bereich in dem eine dünne Klinge durch eine Mikrofase stabiler wird.
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Post by Mighty on Mar 18, 2017 14:10:44 GMT
+1: Das sehe ich auch so. Ich war eben mal bei scienceofsharp.wordpress.com/ nachlesen, die Bilder dort sind ja auch der Hammer. Für mich persönlich sind solche technischen Themen immer sehr, sehr interessant. Nächte Woche sollten die ersten Teile für mein Suntravel 3000 eintreffen. Grüße Mighty
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Post by flint on Mar 18, 2017 16:27:06 GMT
Servus,
meinst du damit, dass Ausbrüche dieser Größe bei dünnen Schneiden mit oder ohne Mikrofase unvermeidbar bei Querbelastungen bleiben oder genau diese Größenordnung an Mikrochips mit einer stumpferen Mikrofase vermieden werden?
Gruß, flint
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Post by suntravel on Mar 18, 2017 17:02:47 GMT
Servus, meinst du damit, dass Ausbrüche dieser Größe bei dünnen Schneiden mit oder ohne Mikrofase unvermeidbar bei Querbelastungen bleiben oder genau diese Größenordnung an Mikrochips mit einer stumpferen Mikrofase vermieden werden? Gruß, flint Bei harten Klingen mit geringem Elastizitätsmodul lassen sich damit Ausbrüche vermeiden, bei weicheren Klingen mit hohem Elastizitätsmodul legt sich nur die Schneide um und kann mit einem Wetzstahl wieder aufgerichtet werden. Mit der stumpfen Fase am R2 kann ich jetzt auch choppen, selbst Äpfel mit Kern und Stiel oder Rosmarinzweige machen dem nix mehr aus.
Gruß
Uwe
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