Der Kamo-To_Spirit, ist er zu stark bist du zu schwach....
May 4, 2017 19:32:39 GMT
Gabriel, MathiasM, and 4 more like this
Post by flint on May 4, 2017 19:32:39 GMT
EDIT: flintmod
Thread wieder lesbar gemacht, OT gelöscht, Themenverfehlung in neuen Thread verschoben!
Zum Kamo-To-Thema: Weitermachen!
Servus,
Kamo-To-Santoku, 135mm Special….
….oder der Kamo-To-Spirit…..yeah....wer ihn kennt, ist verloren....
Das ich als Dünnschlifffanatiker und Laserfreak ein Fanboy der alten Kamo-To-Serie bin, ist ja hinlänglich bekannt. Zwei dieser fantastisch geschliffenen Küchenskalpelle konnte ich 2014 noch ergattern, dann waren die Läden leergekauft.
Nur in einem gut bestückten Schweizer Laden liegen noch ein paar dieser Schätze herum. Berufsköche und WH-Liebhaber können jetzt getrost zum Lesen aufhören, es sei denn, sie mögen ihn ihrer Freizeit leichte und dünne Messer, die einen leichten Schnitt definieren.
Mein Kamo-To-Santoku gibt nach wie vor die Bestmarke. Ich hatte noch kein Messer in der Hand, das klar leichter geschnitten hat und selbst ein an das Kamo „nahekommen“ ist schon eine Seltenheit. Diese Messer sind leicht wie eine Feder und an der Wate fast schon hysterisch dünn ausgeschliffen. Alles Zugschnittmesser, die einen möglichst geringen Kontakt zum Brett pflegen sollten. Diese Serie ist aus Walzlaminat, aber eben so dünngezogen, wie keine andere. Selbst ein Takamura erreicht diese Messwerte und diesen Geometrieverlauf nicht. Kamo hat die WB dieser Serie absolut unter Kontrolle. Die Aussenlagen sind aus weichem, aber leider sehr reaktivem Eisen, die Schneidlage aus Aogami II
Genau hier setzt die „Special“ Serie von Marco Röllin an. Hier sind die Aussenlagen aus rostträgem Stahl, also nur die Schneidlage reagiert, was bei solcher Sandwich-Bauweise zu einem sehr schönen und markanten Äusseren der Flanken führt. Im Laufe der Zeit bildet die Schneidlage ein Patina aus, die dann in Kontrast zu glänzenden Aussenlage der Flanken steht. Ich mag das sehr gerne weil es das Beste aus zwei Welten kombiniert. Die leichte Schärfbarkeit und das feine Gefüge von C-Stählen als Kernstahl und das Wegfallen jeglicher Reaktion und Verfärbung durch Fruchtsäuren, durch die rostträgen Aussenlagen.
Das kleine Kamo-To-Santoku habe ich hier aus dem Sekundärmarkt gefischt und mir als Begründung für den Kauf seine Aufgabe als „kleines Obstmesser“ gedacht. Dafür habe ich eigentlich ein Hattori HD Petty, oder ein 180er K-Sabatier 200/8 aus rostträgen Schwedenstahl, aber was macht man nicht alles, um sich selbst zu überlisten und sich gleichzeitig bei diesen psychologischen Spielereien amüsiert zu beobachten.
So ist das halt, wenn man sich in ein Hobby vertieft hat und sich auf einen speziellen „Nebenarm“ der nur schneidefähige Messer beinhaltet, konzentriert.
Das kleine Kamo dürfte einigen hier bekannt sein, es war auch in Köln zu Gast und wurde mit einem reinen C-Stahl-Kamo verglichen und für etwas schwerer und weniger schneidfähig befunden. Der Verkäufer hat mir alle Fakten auf den Tisch gelegt und mich frei entscheiden lassen, ob ich es trotz dieser „Vorwarnung“ nehmen will.
Nach der ersten 6° kalten und knackfrischen Möhre spürte ich zu meiner großen Freude an der Schneidfähigkeit keinelei Schwäche....
Ich kannte aus dem MF, durch einen ellenlangen aber ungemein unterhaltsamen Thread, ein Kehlbild von so einem kleinen Kamo-To-Santoku, dass war jetzt nicht berauschend im Vergleich zu meinem 180er, aber der TO schwärmte von einem Zischen beim Schneiden und einem glasklaren Schnittbild, also allerhöchster Schnittgüte.
Das Kehlbild von diesem Kamo wirkte dagegen deutlich schneidfreudiger, also dachte ich, wirklich schlecht Schneiden, so das ich enttäuscht bin, wird es wohl nicht und habe gekauft.
Was für eine kluge Entscheidung!
Der Sammeltrieb streut hier natürlich auch ein wenig ein, jetzt habe ich 3 x Kamo-To mit achteckigem Honoki und Creme-Zwinge. Haptisch finde ich die Kamo-Griffe besser als die polierten Ebenhölzer meiner Ashi’s, und optisch völlig in Ordnung.
Für viele hier sind solche Klingen bestenfalls Spielzeug oder allerhöchstens Begleitung zu wirklichen Messern, was mich doch immer wieder verwundert. Bei Profis ist das ja noch zu verstehen, aber in Haushalten mit kleiner Personenzahl eigentlich nicht. Ich schneide sicher mehr als 50% rohes Obst und Gemüse für Rohkost oder Müsli/Joghurt und da sind selten Melonen oder Kürbisse dabei. Alles andere für zwischendurch lässt sich mit einer 150er Klinge locker zerlegen, vor allem Werktags, wenn’s einfach zu spät oder der Wille zu müde ist um noch groß was zu kochen. Für solche Gelegenheiten greife ich üblicherweise zu kleinen Klingen. Wer filetiert Orangen, oder scheidet Birnen, Äpfel, Kiwi's Bananen usw. mit +240mm?
Die Verarbeitung ist für ein Kamo ungewöhnlich schön, der Kehl, der Klingenrücken, der Spiegel alles ungewöhnlich sorgfältig gemacht, ich kenn das auch anders. Das Two-Tone-Finish der Flanken, einmal längs und einmal quer, die wellige Shinogi-Linie, alles wie gehabt, alles wie gemocht und dieses mal bleibt’s fast blank!
Nach der ersten 6° kalten knackigen und fetten Möhre war er da, der Kamo-To_Spirit dieser einzigartigen Serie. Schneidfähigkeit in der gleichen Form dargeboten, wie ein Ferrari Schnelligkeit bietet.
Die Schneidfähigkeit steckt immer noch fast alle anderen Messer in den Sack und das Kleine schneidet in der Tradition meiner beiden Größeren. Das Niveau dieser Art von Schneidfähigkeit liegt so hoch, das Liebhaber von leichten und feinen Klingen voll auf ihre Rechnung kommen.
Es sind eindeutig Spezialmesser mit einer klar definierten Aufgabe, nämlich einen leichten, mühelosen Schnitt zu generieren und sonst gar nichts.
Wer ersthaft das Beste in diesem Bereich haben will, kommt an der Kamo-To-Serie nicht vorbei.
Gruppenfotos und weiter Detail am Wochenende.....
Gruß, flint
Thread wieder lesbar gemacht, OT gelöscht, Themenverfehlung in neuen Thread verschoben!
Zum Kamo-To-Thema: Weitermachen!
Servus,
Kamo-To-Santoku, 135mm Special….
….oder der Kamo-To-Spirit…..yeah....wer ihn kennt, ist verloren....
Das ich als Dünnschlifffanatiker und Laserfreak ein Fanboy der alten Kamo-To-Serie bin, ist ja hinlänglich bekannt. Zwei dieser fantastisch geschliffenen Küchenskalpelle konnte ich 2014 noch ergattern, dann waren die Läden leergekauft.
Nur in einem gut bestückten Schweizer Laden liegen noch ein paar dieser Schätze herum. Berufsköche und WH-Liebhaber können jetzt getrost zum Lesen aufhören, es sei denn, sie mögen ihn ihrer Freizeit leichte und dünne Messer, die einen leichten Schnitt definieren.
Mein Kamo-To-Santoku gibt nach wie vor die Bestmarke. Ich hatte noch kein Messer in der Hand, das klar leichter geschnitten hat und selbst ein an das Kamo „nahekommen“ ist schon eine Seltenheit. Diese Messer sind leicht wie eine Feder und an der Wate fast schon hysterisch dünn ausgeschliffen. Alles Zugschnittmesser, die einen möglichst geringen Kontakt zum Brett pflegen sollten. Diese Serie ist aus Walzlaminat, aber eben so dünngezogen, wie keine andere. Selbst ein Takamura erreicht diese Messwerte und diesen Geometrieverlauf nicht. Kamo hat die WB dieser Serie absolut unter Kontrolle. Die Aussenlagen sind aus weichem, aber leider sehr reaktivem Eisen, die Schneidlage aus Aogami II
Genau hier setzt die „Special“ Serie von Marco Röllin an. Hier sind die Aussenlagen aus rostträgem Stahl, also nur die Schneidlage reagiert, was bei solcher Sandwich-Bauweise zu einem sehr schönen und markanten Äusseren der Flanken führt. Im Laufe der Zeit bildet die Schneidlage ein Patina aus, die dann in Kontrast zu glänzenden Aussenlage der Flanken steht. Ich mag das sehr gerne weil es das Beste aus zwei Welten kombiniert. Die leichte Schärfbarkeit und das feine Gefüge von C-Stählen als Kernstahl und das Wegfallen jeglicher Reaktion und Verfärbung durch Fruchtsäuren, durch die rostträgen Aussenlagen.
Das kleine Kamo-To-Santoku habe ich hier aus dem Sekundärmarkt gefischt und mir als Begründung für den Kauf seine Aufgabe als „kleines Obstmesser“ gedacht. Dafür habe ich eigentlich ein Hattori HD Petty, oder ein 180er K-Sabatier 200/8 aus rostträgen Schwedenstahl, aber was macht man nicht alles, um sich selbst zu überlisten und sich gleichzeitig bei diesen psychologischen Spielereien amüsiert zu beobachten.
So ist das halt, wenn man sich in ein Hobby vertieft hat und sich auf einen speziellen „Nebenarm“ der nur schneidefähige Messer beinhaltet, konzentriert.
Das kleine Kamo dürfte einigen hier bekannt sein, es war auch in Köln zu Gast und wurde mit einem reinen C-Stahl-Kamo verglichen und für etwas schwerer und weniger schneidfähig befunden. Der Verkäufer hat mir alle Fakten auf den Tisch gelegt und mich frei entscheiden lassen, ob ich es trotz dieser „Vorwarnung“ nehmen will.
Nach der ersten 6° kalten und knackfrischen Möhre spürte ich zu meiner großen Freude an der Schneidfähigkeit keinelei Schwäche....
Ich kannte aus dem MF, durch einen ellenlangen aber ungemein unterhaltsamen Thread, ein Kehlbild von so einem kleinen Kamo-To-Santoku, dass war jetzt nicht berauschend im Vergleich zu meinem 180er, aber der TO schwärmte von einem Zischen beim Schneiden und einem glasklaren Schnittbild, also allerhöchster Schnittgüte.
Das Kehlbild von diesem Kamo wirkte dagegen deutlich schneidfreudiger, also dachte ich, wirklich schlecht Schneiden, so das ich enttäuscht bin, wird es wohl nicht und habe gekauft.
Was für eine kluge Entscheidung!
Der Sammeltrieb streut hier natürlich auch ein wenig ein, jetzt habe ich 3 x Kamo-To mit achteckigem Honoki und Creme-Zwinge. Haptisch finde ich die Kamo-Griffe besser als die polierten Ebenhölzer meiner Ashi’s, und optisch völlig in Ordnung.
Für viele hier sind solche Klingen bestenfalls Spielzeug oder allerhöchstens Begleitung zu wirklichen Messern, was mich doch immer wieder verwundert. Bei Profis ist das ja noch zu verstehen, aber in Haushalten mit kleiner Personenzahl eigentlich nicht. Ich schneide sicher mehr als 50% rohes Obst und Gemüse für Rohkost oder Müsli/Joghurt und da sind selten Melonen oder Kürbisse dabei. Alles andere für zwischendurch lässt sich mit einer 150er Klinge locker zerlegen, vor allem Werktags, wenn’s einfach zu spät oder der Wille zu müde ist um noch groß was zu kochen. Für solche Gelegenheiten greife ich üblicherweise zu kleinen Klingen. Wer filetiert Orangen, oder scheidet Birnen, Äpfel, Kiwi's Bananen usw. mit +240mm?
Die Verarbeitung ist für ein Kamo ungewöhnlich schön, der Kehl, der Klingenrücken, der Spiegel alles ungewöhnlich sorgfältig gemacht, ich kenn das auch anders. Das Two-Tone-Finish der Flanken, einmal längs und einmal quer, die wellige Shinogi-Linie, alles wie gehabt, alles wie gemocht und dieses mal bleibt’s fast blank!
Nach der ersten 6° kalten knackigen und fetten Möhre war er da, der Kamo-To_Spirit dieser einzigartigen Serie. Schneidfähigkeit in der gleichen Form dargeboten, wie ein Ferrari Schnelligkeit bietet.
Die Schneidfähigkeit steckt immer noch fast alle anderen Messer in den Sack und das Kleine schneidet in der Tradition meiner beiden Größeren. Das Niveau dieser Art von Schneidfähigkeit liegt so hoch, das Liebhaber von leichten und feinen Klingen voll auf ihre Rechnung kommen.
Es sind eindeutig Spezialmesser mit einer klar definierten Aufgabe, nämlich einen leichten, mühelosen Schnitt zu generieren und sonst gar nichts.
Wer ersthaft das Beste in diesem Bereich haben will, kommt an der Kamo-To-Serie nicht vorbei.
Gruppenfotos und weiter Detail am Wochenende.....
Gruß, flint