|
Post by flint on Jun 15, 2017 16:25:26 GMT
Servus, kann mir wer sagen, ab welcher Körnung das Ertasten eines aufgeworfenen Grate's beginnt abzunehmen und ab wann es nicht mehr fühlbar ist bzw. keine Gratbildung mehr stattfindet ( Arkansas ? ) Ich frage das weil, ich mir am, bzw. nach einem Suehiro Rika schon schwer tu noch einen Grat mit trockenen Fingern zu erfühlen! Gibt's auch einen Zusammenhang zwischen Schleifwinkel und Gratbildung, dicke der Wate und Gratbildung, Stahl und Gratbildung, Kornprogression und Gratbildung, Druck beim Schleifen und Gratbildung, Schleifen mit Druckkontrolle und Gratbildung usw. halt Die Spezialisten sind gefragt! Gruß, flint
|
|
|
Post by BastlWastl on Jun 15, 2017 16:29:41 GMT
Der Winkel ist hierbei nicht wirklich wichtig! Grad erfühlen, naja ohne extreme Erfahrung würde ich meinen das es bei ca. Korn 3000 wirklich nicht mehr leicht ist..... Wattepad kann helfen! Grad wird es immer geben, sogar bei einem Wetzstahl (Polierzug, der ja wirklich nur noch polierter hartverchromter Stahl ist......) . Je feiner das Schleifmittel, und je reduzierter der Druck desto weniger Grad wird aufgeworfen, aber auch nach Shapton 30k bzw. Arkansas bildet sich ein Grad, solange durchgeschliffen ist. Grüße wastl.
|
|
|
Post by flint on Jun 15, 2017 16:38:09 GMT
Servus,
da nützt dann aber nur ein Mikroskop zur Bestimmung nehme ich an? Selbst ein Watestäbchen wird da keine Fäden mehr ziehen.
So richtig auffällig ist mir das geworden seit ich mit Druckkontrolle schärfe, die Gratbildung nimmt ab und ich dachte zuerst ich schärfe nicht ganz durch!
Der Gratwurf war immer eine klar erkennbare Rückmeldung der Schneide, mit Druckkontrolle wird das abgeschwächt. Hat das eigentlich schon ein Bogdan-Nutzer festgestellt bzw. beschrieben?
Gruß, flint
|
|
|
Post by suntravel on Jun 15, 2017 16:39:45 GMT
Hi Flint,
mit einem System und Druckkontrolle ist bei mir bei 1k Schluss mit Grat fühlen, fühlen kann ich beim schleifen aber ob die Schneidkante auf dem Stein ist, oder ob der Winkel zu flach ist. Dann kontrolliere ich lieber mit dem Mikro, oder verlasse mich darauf das für einfachem C-Stahl max. 10 Züge mit den feinen Steinen, oder bei PM je nach Sorte 20-60 Züge ausreichen.
Den Winkel mach ich ja eh pro Körnung ca. 0,3° steiler.
Gruß
Uwe
|
|
|
Post by jgm on Jun 15, 2017 16:42:10 GMT
Jo, bei manchen 3000ern (z.B. beim Suehiro) ist ein Grat noch klar erfühlbar, beim Rika mußt du sicher schon echt einseitig "überschärfen" bis du einen fühlbaren, seitlich abstehenden Grat erzeugst, hatte ich noch nie so, wozu auch. Fühlbaren Grat erzeuge ich eigentlich nur bewußt beim Grundschliff in Körnungen bis ca. 1000. Darüber wird sowieso immer nach ca. der gleichen Anzahl Schübe, max. ca.4-5 zu Anfang (also über die komplette Schneide), die Seite gewechselt. Dann mit zunehmender Körnung relativ schnell auf immer abwechselnd rechts und links je einmal die komplette Schneide durch reduziert.
Gruß Jürgen
|
|
|
Post by andreas123 on Jun 15, 2017 16:49:54 GMT
Nabend, ich glaube, so einfach wie unser Bastlwastler das geschrieben hat, ist es nicht ganz. Die Gratbildung und dessen Erfühlbarkeit hängt von sehr vielen Faktoren ab. Klingenstahl, Schleifsteinbeschaffenheit und Druck beim Schärfen. Dies nur um in meinen Augen wesentliche Faktoren zu nennen. Natursteine erzeugen imho einen anderen Grat als synthetische. Japananer einen anderen als belgische oder Thüringer. Ich befürchte, Du bist beim Bogdan an einem Punkt angekommen, der Deine Schärferei auf andere Sphären gehoben hat. Die sehr genaue und reproduzierbare Schärferei, bringt imho schnell diese Fragen auf. Bei mir entsteht fast gar kein richtig gut erfühlbarer Grat mehr. Da mache ich nur noch Augen zu und versuche mit den Fingerspitzen blind etwas kratziges zu ertasten. Tomaten, Möhren und Papier sind die einzigen Indikatoren für eine Druckgeminderte Schärfe. LG Andreas
|
|
|
Post by jgm on Jun 15, 2017 16:57:59 GMT
Ob es zur Gratbildung kommt und wie stark diese dann ausgeprägt ist, hängt erstaunlich stark vom verwendeten Stahl ab (außer dengenannten Faktoren Druck + Art des Schleifmittels+ Körnung).
Gruß Jürgen
|
|
|
Post by suntravel on Jun 15, 2017 17:12:09 GMT
Ob es zur Gratbildung kommt und wie stark diese dann ausgeprägt ist, hängt erstaunlich stark vom verwendeten Stahl ab (außer dengenannten Faktoren Druck + Art des Schleifmittels+ Körnung). Gruß Jürgen Jep, je härter um so weniger Grat...
je weniger Druck auch um so weniger Grat...
Erstaunlich ist auch das sich klinisch perfekt geschärfter PM-Stahl beim Fingertest stumpf anfühlt, aber die kleinste Bewegung in Schneidenrichtung ausreicht um sofort zu bluten ohne das man das wirklich merkt
Gruß
Uwe
|
|
|
Post by jgm on Jun 15, 2017 17:20:19 GMT
Aber auch von den Legierungselementen, allgemein kann man sagen je weicher und gleichzeitig höher legiert, desto stärker die Gratausbildung und desto hartnäckiger ist dieser zu entfernen (weil er oft erst mehrmals nur hin-und herklappt), in etwa. Beim ZDP konnte ich z.B. meines Wissens noch nie einen Grat erfühlen, beim 1.4116 ist das völlig normal, SB1 ist nicht so stark ausgeprägt, aber oft extrem hartnäckig..usw.
Gruß Jürgen
|
|
|
Post by flint on Jun 15, 2017 18:17:06 GMT
Servus,
was die Stähle deutschem Standard's betrifft, teile ich die Erfahrung mit dir, bei PM-Stählen fehlt mir die Erfahrung.
Insgesamt geht's mir ja ähnlich, Grat bis 1000er Korn entweder deutlich bei "weicheren" Stählen, abgeschwächt bei härteren, mit höherem Korn wird die Gratbildung je nach Stahl geringer bis makroskopisch und gefühlt nicht wahrnehmbar. Mit Druckkontrolle verändert sich die Sachlage auch nochmal!
Ich bin ja noch ein Novize, was geführtes Schleifen/Schärfen betrifft, sowohl von der Systembedienung, wie auch von den veränderten Rückmeldungen.
Diese vereinfachten Aussagen, "immer bis zur Gratbildung" durchschleifen verändern sich mit Druckkontrolle, Stahl und Schleifmittel.
Gruß, flint
|
|
|
Post by jgm on Jun 15, 2017 18:24:13 GMT
Na ja, das prinzipielle durchschärfen bis zur Gratbildung ist ja auch mehr so'n Ding für Anfänger, um sicher zu sein die Schneidkante jedesmal erwischt zu haben.
Gruß Jürgen
|
|
|
Post by andreas123 on Jun 15, 2017 18:28:01 GMT
Na ja, das prinzipielle durchschärfen bis zur Gratbildung ist ja auch mehr so'n Ding für Anfänger, um sicher zu sein die Schneidkante jedesmal erwischt zu haben. Gruß Jürgen Nabend, diese Meinung kann ich nich teilen. Selbst mit optischer Kontrolle, auch mit Mikroskop, kannst Du ohne den Grat zu erfühlen nicht sicher sein, richtig auber durchgeschärft zu haben. Bei bestimmten Stahl-/Steinkombinationen, insbesondere bei sehr feinen Körnungen, muss ich mit Augen zu fühlen, ob ich durch bin. LG Andreas
|
|
|
Post by jgm on Jun 15, 2017 19:08:58 GMT
Wenn es für dich so besser funktioniert, ist das natürlich ok. Ich mach das seit vielen Jahren wie gesagt nur noch beim Grundschliff bis ca. 1000er Körnung und bei fremden Messern, weil die schonmal in recht seltsamen Winkeln (gerne auch mehrere verschiedene..) geschärft sind. In den höheren Körnungen finde ich es einfach deutlich besser nach jedem Durchgang die Seite zu wechseln, außerdem vermeidet man so unnötigen Verschliff.
Aber wie gesagt, das ist individuell, richtig ist was jeweils funktioniert. Nur die Ergebnisse zählen.
Gruß Jürgen
|
|
|
Post by Gabriel on Jun 15, 2017 22:11:21 GMT
Der Winkel ist hierbei nicht wirklich wichtig! Grad erfühlen, naja ohne extreme Erfahrung würde ich meinen das es bei ca. Korn 3000 wirklich nicht mehr leicht ist..... Wattepad kann helfen! Definitiv. Ich würde auch schätzen, dass der Chosera 3000 in meinem typischen Lineup der feinste Stein ist, wo ich den Grat mit der Hand fühlen kann. Ich wisch die Klingen gern mit Mikrofasertüchern ab. Aber auch da merkt mans max. mit 5-6k... Gruß, Gabriel
|
|
|
Post by rostfreiesherz on Jun 26, 2018 7:20:19 GMT
definitiv alles richtig was oben geschrieben wurde. meine meinung ist wie bei wastl: "jede spanende bearbeitung erzeugt einen grat *punkt!*" und ich finde das wichtigste um eine feine schneide ohne grat zu erzielen ist mit möglichst wenig druck zu arbeiten. man kann auch bei 8k noch einen deutlichen grat erfühlen wenn man draufdrückt wie bescheuert hab ich selbst leidvoll in meinen frühen jahren erfahren müssen und ewig gebraucht im selbststudium zu dieser erkenntnis zu kommen und ich würde sogar noch weiter gehen und behaupten, dass sich beim schleifen gegen die schneide ein völlig anderer grat (gestauchter) bildet als beim schleifen mit der schneide (gezogener grat). selbst bein läppen oder abziehen auf dem leder entsteht dieser gezogene grat. nur fühlt man... oder sieht ihn nicht weil er direkt und gerade auf der schneidkante (ihr sagt glaube ich immer schneidspitze) liegt. und ob gestauchter... oder gezogener grat... hat meiner meinung nach entscheidenden einfluss auf die standzeit. gruß rostfreies
|
|