Ashi Ginga 270mm Wa Gyuto Stainless Steel
Jul 30, 2017 16:42:02 GMT
BastlWastl, Gabriel, and 9 more like this
Post by kup on Jul 30, 2017 16:42:02 GMT
Hallo Forengemeinde...
Vor knapp zwei Wochen war das mein Teaser zum ausstehenden Review des o.g. Laserklassikers.
Wir haben schon viel über die Ginga Serie von Ashi Hamono Cutlery geschrieben, besprochen und diskutiert.
Darunter waren 21er 24er Yo und Wa Varianten in Schwedenstahl und Shirogami 2.
Das 27er Gyuto von Ashi fehlt hier noch in der Liste der Lobeshymnen über die kleine aber sehr feine Manufaktur aus Sakai in der Präfektur Osaka.
Eigentlich ist über die Messer der Ginga Serie bereits alles gesagt. Für die weniger Informierten unter uns fasse ich nur ganz kurz nochmal zusammen:
Die Ginga Serie von Ashi Hamono sind sog. Laser. Also Klingen mir einer sehr dünnen und schneidfreudigen Geometrie, die sich vom üblichen europäischen Standard Kochmesser in der Schneidleistung deutlich unterscheiden.
Die Messer gleiten im Vergleich zum europäischen Serienmesser nahezu lautlos und leicht durch jedes Schnittgut. Die Verarbeitung ist ebenfalls für japanische Verhältnisse auf oberstem Qualitätsniveau und sogar oft besser als bei europäischen Messern in derselben Preisklasse. Kurz gesagt, Messer von Ashi Hamono sind unter Kennern auf der ganzen Welt bekannt und genießen einen hervorragenden Ruf.
Ich habe das Messer vor gut zwei Wochen von MathiasM einem Forumskollegen gekauft. Er wiederum hatte es Ende des vergangenen Jahres von unserem italienischen Forumsgroßhändler @mastrandre erworben und mir damals vor der Nase weggeschnappt. Jetzt bin ich wie die Jungfrau zum Kinde durch Zufall an genau dieses Messer gelangt. Das Messer ist im Prinzip nagelneu. MathiasM hat damit zweimal geschnitten und es kam bei mir auch genauso tadellos an, als ob es gestern erst bei Ashi Hamono fertiggestellt wurde. Im nächsten Bild sieht man, dass ich scheinbar etwas geflunkert habe , wenn man die Klinge näher betrachtet .
Dazu später mehr...
Das Gyuto hat eine Gesamtlänge von 41,5cm.
27,5 cm entfallen auf die Klinge und 14cm auf den Griff.
Die scharfe Schneide ist genau 26cm lang.
Die Höhe am Kehl ist 5,1cm.
Das Gewicht beträgt exakt 167g. Also ein Fliegengewicht.
Ein europäisches Standard Kochmesser aus Solingen in der Größe wiegt fast doppelt so viel.
Da ich des öfteren mit dem 270mm Kiritsuke von Daniel krassi geschnitten habe, mir aber die lang gezogene Nase nie so richtig gefallen hat, war für mich schnell klar, das es ein 27er Ashi Gyuto werden sollte.
Mit beiden Messern konnte ich dann Ende März diesen Jahres auf unserem großen Kölner Forentreffen schneiden und war natürlich sehr begeistert. Mathias hatte nämlinch genau dieses Messer, was jetzt in meinem Besitz übergegangen ist mit, damit wir es mit dem Kiritsuke von Daniel vergleichen konnten.
Für alle Interessierten. Das 270mm Kiritsuke schneidet etwas leichter als das 270mm Gyuto von Ashi.
Der Grund ist die noch etwas dünner ausgeschliffene Schneide. Ich habe noch alte Geometriedaten vom Kiritsuke wo im Vergleich zum Gyuto ein Hauch weniger Material oberhalb der Schneide vorhanden ist.
Man glaubt das kaum aber diesen marginalen Unterschied kann man spüren wenn geschnitten wird, aber er ist im Prinzip zu vernachlässigen.
Hier die Geometriewerte vom Kiritsuke und dann die etwas ausführlichere Geometrietabelle vom Gyuto.
Das Kiritsuke ist 1mm über der Schneide noch etwas dünner.
Zweifelsfrei handelt es sich beim Gyuto um einen Laser. Das Messer schneidet auch wie erwartet. Der food release lässt natürlich deutlich Luft nach oben, ist mir aber in dem Fall wirklich völlig Schnuppe.
Ich habe mir das Messer ohne zu zögern gekauft, weil ein Ashi mittlerweile nur noch schwer zu beziehen ist und man mit langen Wartezeiten rechnen muss. Zu dem mir angebotenen Preis würde ich es ebenfalls nicht mehr kaufen können. Also aus meiner Sicht habe ich alles richtig gemacht. Mit diesem Messer und einem Ashi Shirogami 300mm Slicer, den ich letztes Jahr von Karnstein erworben habe, ist jetzt mein Verlangen nach Lasern und dem Wunsch ein Ashi zu besitzen endgültig befriedigt.
Für diejenigen die es nocht interessiert. Ich kenne auch das 21er Ashi Gyuto und es schneidet hervorragend; aber nicht so leicht wie die großen Brüder und Schwestern. Das liegt natürlich hauptsächlich an dem Mehr an Klinge ( Gewicht ) und dem teilweise noch dünneren Ausschliff.
Es gibt aber noch etwas, das ich bisher bei den Schwedenstahl Ashis nirgends gelesen habe. Zumindest erinnere ich mich nicht mehr bewusst an so eine Diskussion.
Der Schwedenstahl ist reaktiv !!! Er ist keineswegs so unempfindlich wie man es glauben könnte. Die Klinge reagiert schon ziemlich heftig auf Fruchtsäuren. Das sollte nur der Vollständigkeit halber nochmal erwähnt sein.
Ich habe mit dem Messer vorgestern Zitronen und Limetten geschnitten, es nur halbherzig mit Küchenkrepp trocken gewischt und über Nacht liegen lassen.
So sieht die Klinge jetzt aus...
Das geht auch nicht mehr weg !!!
Da ich schnitttechnisch eher zu den Grobmotorikern gehöre, und in der Regel keine Rücksicht auf meine Schneidwerkzeuge nehme, passieren auch mal kleine Maleurs die in Klingenausbrüchen enden.
Hier war ich allerdings sehr erstaunt, wie empfindlich die Schneide des Messers ist.
Ich habe lediglich mit vertretbarem Impact ( so mein subjektives Empfinden ) ein paar Zwiebeln im pull-cut zerhäckselt. Und das auf einem ziemlich weichen Zuckerahorn-Brett. Da ist mir doch tatsächlich die Schneide weggebröselt...
Ich schließe daraus, dass Laser für mein Gekloppe auf den Schneidbrettern zu empfindlich sind und ich mehr Rücksicht nehmen muss. Sonst bedeutet das mehr Schleifarbeit. Und da ich sehr schleiffaul bin, ziehe ich die bequeme Variante vor und kaufe mir zukünftig nicht mehr ganz so fein ausgeschliffenen Messer....
Um der Rezension wieder eine positive Wendung zu geben.
Die beiden o.g. kritischen Ausführungen sind selbstredend meiner Unachtsamkeit und meinem unangemessenen Umgang mit dem Ginga geschuldet.
Man sollte kein Messer über Nacht mit Zitronensäure kontaminiert liegen lassen, und man sollte auch nicht mit einem Laser wie ein Holzfäller schneiden.
Ich versuche wie immer in der nächsten Zeit meine Eindrücke zu vertiefen und bewegte Bilder zu präsentieren, die das Messer in Aktion zeigen.
Vorerst hoffe ich nicht allzuviel Wissenswertes vergessen zu haben und bedanke mich für die Aufmerksamkeit.
Gruß, kup
Vor knapp zwei Wochen war das mein Teaser zum ausstehenden Review des o.g. Laserklassikers.
Wir haben schon viel über die Ginga Serie von Ashi Hamono Cutlery geschrieben, besprochen und diskutiert.
Darunter waren 21er 24er Yo und Wa Varianten in Schwedenstahl und Shirogami 2.
Das 27er Gyuto von Ashi fehlt hier noch in der Liste der Lobeshymnen über die kleine aber sehr feine Manufaktur aus Sakai in der Präfektur Osaka.
Eigentlich ist über die Messer der Ginga Serie bereits alles gesagt. Für die weniger Informierten unter uns fasse ich nur ganz kurz nochmal zusammen:
Die Ginga Serie von Ashi Hamono sind sog. Laser. Also Klingen mir einer sehr dünnen und schneidfreudigen Geometrie, die sich vom üblichen europäischen Standard Kochmesser in der Schneidleistung deutlich unterscheiden.
Die Messer gleiten im Vergleich zum europäischen Serienmesser nahezu lautlos und leicht durch jedes Schnittgut. Die Verarbeitung ist ebenfalls für japanische Verhältnisse auf oberstem Qualitätsniveau und sogar oft besser als bei europäischen Messern in derselben Preisklasse. Kurz gesagt, Messer von Ashi Hamono sind unter Kennern auf der ganzen Welt bekannt und genießen einen hervorragenden Ruf.
Ich habe das Messer vor gut zwei Wochen von MathiasM einem Forumskollegen gekauft. Er wiederum hatte es Ende des vergangenen Jahres von unserem italienischen Forumsgroßhändler @mastrandre erworben und mir damals vor der Nase weggeschnappt. Jetzt bin ich wie die Jungfrau zum Kinde durch Zufall an genau dieses Messer gelangt. Das Messer ist im Prinzip nagelneu. MathiasM hat damit zweimal geschnitten und es kam bei mir auch genauso tadellos an, als ob es gestern erst bei Ashi Hamono fertiggestellt wurde. Im nächsten Bild sieht man, dass ich scheinbar etwas geflunkert habe , wenn man die Klinge näher betrachtet .
Dazu später mehr...
Das Gyuto hat eine Gesamtlänge von 41,5cm.
27,5 cm entfallen auf die Klinge und 14cm auf den Griff.
Die scharfe Schneide ist genau 26cm lang.
Die Höhe am Kehl ist 5,1cm.
Das Gewicht beträgt exakt 167g. Also ein Fliegengewicht.
Ein europäisches Standard Kochmesser aus Solingen in der Größe wiegt fast doppelt so viel.
Da ich des öfteren mit dem 270mm Kiritsuke von Daniel krassi geschnitten habe, mir aber die lang gezogene Nase nie so richtig gefallen hat, war für mich schnell klar, das es ein 27er Ashi Gyuto werden sollte.
Mit beiden Messern konnte ich dann Ende März diesen Jahres auf unserem großen Kölner Forentreffen schneiden und war natürlich sehr begeistert. Mathias hatte nämlinch genau dieses Messer, was jetzt in meinem Besitz übergegangen ist mit, damit wir es mit dem Kiritsuke von Daniel vergleichen konnten.
Für alle Interessierten. Das 270mm Kiritsuke schneidet etwas leichter als das 270mm Gyuto von Ashi.
Der Grund ist die noch etwas dünner ausgeschliffene Schneide. Ich habe noch alte Geometriedaten vom Kiritsuke wo im Vergleich zum Gyuto ein Hauch weniger Material oberhalb der Schneide vorhanden ist.
Man glaubt das kaum aber diesen marginalen Unterschied kann man spüren wenn geschnitten wird, aber er ist im Prinzip zu vernachlässigen.
Hier die Geometriewerte vom Kiritsuke und dann die etwas ausführlichere Geometrietabelle vom Gyuto.
Das Kiritsuke ist 1mm über der Schneide noch etwas dünner.
Zweifelsfrei handelt es sich beim Gyuto um einen Laser. Das Messer schneidet auch wie erwartet. Der food release lässt natürlich deutlich Luft nach oben, ist mir aber in dem Fall wirklich völlig Schnuppe.
Ich habe mir das Messer ohne zu zögern gekauft, weil ein Ashi mittlerweile nur noch schwer zu beziehen ist und man mit langen Wartezeiten rechnen muss. Zu dem mir angebotenen Preis würde ich es ebenfalls nicht mehr kaufen können. Also aus meiner Sicht habe ich alles richtig gemacht. Mit diesem Messer und einem Ashi Shirogami 300mm Slicer, den ich letztes Jahr von Karnstein erworben habe, ist jetzt mein Verlangen nach Lasern und dem Wunsch ein Ashi zu besitzen endgültig befriedigt.
Für diejenigen die es nocht interessiert. Ich kenne auch das 21er Ashi Gyuto und es schneidet hervorragend; aber nicht so leicht wie die großen Brüder und Schwestern. Das liegt natürlich hauptsächlich an dem Mehr an Klinge ( Gewicht ) und dem teilweise noch dünneren Ausschliff.
Es gibt aber noch etwas, das ich bisher bei den Schwedenstahl Ashis nirgends gelesen habe. Zumindest erinnere ich mich nicht mehr bewusst an so eine Diskussion.
Der Schwedenstahl ist reaktiv !!! Er ist keineswegs so unempfindlich wie man es glauben könnte. Die Klinge reagiert schon ziemlich heftig auf Fruchtsäuren. Das sollte nur der Vollständigkeit halber nochmal erwähnt sein.
Ich habe mit dem Messer vorgestern Zitronen und Limetten geschnitten, es nur halbherzig mit Küchenkrepp trocken gewischt und über Nacht liegen lassen.
So sieht die Klinge jetzt aus...
Das geht auch nicht mehr weg !!!
Da ich schnitttechnisch eher zu den Grobmotorikern gehöre, und in der Regel keine Rücksicht auf meine Schneidwerkzeuge nehme, passieren auch mal kleine Maleurs die in Klingenausbrüchen enden.
Hier war ich allerdings sehr erstaunt, wie empfindlich die Schneide des Messers ist.
Ich habe lediglich mit vertretbarem Impact ( so mein subjektives Empfinden ) ein paar Zwiebeln im pull-cut zerhäckselt. Und das auf einem ziemlich weichen Zuckerahorn-Brett. Da ist mir doch tatsächlich die Schneide weggebröselt...
Ich schließe daraus, dass Laser für mein Gekloppe auf den Schneidbrettern zu empfindlich sind und ich mehr Rücksicht nehmen muss. Sonst bedeutet das mehr Schleifarbeit. Und da ich sehr schleiffaul bin, ziehe ich die bequeme Variante vor und kaufe mir zukünftig nicht mehr ganz so fein ausgeschliffenen Messer....
Um der Rezension wieder eine positive Wendung zu geben.
Die beiden o.g. kritischen Ausführungen sind selbstredend meiner Unachtsamkeit und meinem unangemessenen Umgang mit dem Ginga geschuldet.
Man sollte kein Messer über Nacht mit Zitronensäure kontaminiert liegen lassen, und man sollte auch nicht mit einem Laser wie ein Holzfäller schneiden.
Ich versuche wie immer in der nächsten Zeit meine Eindrücke zu vertiefen und bewegte Bilder zu präsentieren, die das Messer in Aktion zeigen.
Vorerst hoffe ich nicht allzuviel Wissenswertes vergessen zu haben und bedanke mich für die Aufmerksamkeit.
Gruß, kup