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Post by Magnetleiste on Oct 20, 2017 16:05:21 GMT
Also die "Grundöhlung" mache ich meist mit Skydd vom Möbelschweden. Dick eingeschmiert und über Nacht stehen lassen. Beim ersten Mal konnte ich dies nochmal wiederholen. Zwischendurch nehme ich gerne Spoonbutter. Wie handhabt ihr das mit dem abschleifen?
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Post by suntravel on Oct 20, 2017 16:21:05 GMT
Ich oele immer mit Kamelienoel, weil ich die Bretter nicht mit aushärtendem Oel härter machen will.
Dann kommt Spoonbutter auch aus Kamelienoel und Bienenwachs drauf.
Statt schleifen wird bei mir gehobelt.
Aber ich benutze kaum noch Holzbretter, für mich ist SaniTuff optimal.
Gruß
Uwe
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Post by zollinger on Oct 20, 2017 16:41:46 GMT
Ich oele immer mit Kamelienoel, weil ich die Bretter nicht mit aushärtendem Oel härter machen will. Dann kommt Spoonbutter auch aus Kamelienoel und Bienenwachs drauf. Statt schleifen wird bei mir gehobelt. Aber ich benutze kaum noch Holzbretter, für mich ist SaniTuff optimal. Gruß Uwe Mache ich auch, habe mit dem Kamelienöl gute Erfahrungen gemacht. Wie reinigst Du Dein großes SaniTuff? Immer zur Spüle nervt ja gewaltig. Gruß, Philipp
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Post by suntravel on Oct 20, 2017 17:08:46 GMT
Mit nem Lappen und nach Geflügel sprühe ich da Schnelldesinfektion drauf.
Verfärbungen entferne ich durch einreiben mit ner Limette oder Zitrone.
Gruß
Uwe
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Post by cheesesandwich on Oct 22, 2017 14:52:51 GMT
Ich hatte vorhin ein erhellendes Telefongespräch mit Herrn Schirmer, darin ging es vorrangig um das Thema Ölen. Er sagte mir, dass die dunklen Riefen auf Spitzweg 's Brett vermutlich das Ergebnis des Zusammenspiels zwischen Gerbsäure und Carbonstahl sei, und nichts mit dem verwendeten Öl zu tun habe. Bei der heimischen Eiche, die er verwendet, ist so viel Gerbsäure enthalten dass diese mit Eisen stark reagiere. Dies sei aber in keinster Form schädlich, teilweise werde Eiche sogar gewollt mit Essigessenz+Eisenspänen behandelt um ganz dunkel zu werden. Auf meine Frage hin, weshalb ich das bei meinem Brett (Werkstatt Design) nicht beobachten könne, sagte er dass das dann eher keine deutsche Eiche ist sondern möglicherweise aus den USA oder Osteuropa. Der Gerbsäureanteil variiert aber auch von Stamm zu Stamm. Herr Schirmer verwendet hauptsächlich aushärtende Öle. Die ziehen zwar nur wenige Millimeter ins Brett ein, härten dort aber aus. Das erklärt auch weshalb mein Kirschholzbrett das Paraffinöl gesoffen hat wie noch was. Das Aushärten ist erwünscht, damit die Bretter dem Waschen mit heißem Wasser und Spüli etwas entgegensetzen können. Obwohl diese Öle aushärten, verhindern sie die Kapillarwirkung bzw. den Feuchtigkeitsaustausch mit der Außenwelt nicht. Folgende Möglichkeiten hat er mir angeboten: - Das Öl, das er standardmäßig bei Schneidebrettern verwendet, nämlich ein lebensmittelechtes Hartöl mit Wachsanteil, welches bei 2-3 maligem Auftrag nicht schichtbildend ist. Erst wenn man die Prozedur häufiger wiederholt erzielt man so etwas wie eine Schichtbildung, d.h. man trägt einfach immer neues Öl auf die davorgewesene Schicht auf. Weswegen er davon auch abrät. Er sagte, dass der Eindruck einer Schichtbildung auch bei 2maligem Ölen entstehen könne, weil Wachspartikel enthalten sind.
- Ein lebensmittelechtes Hartöl, das keine Wachspartikel enthält, sich aber sonst genauso verhält mit Ausnahme eines matten Finishs.
- Schließlich hat er auch nicht aushärtendes, sehr reines und feines (und selbstverständlich lebensmittelechtes) Paraffinöl im Programm, ähnlich dem Chestnut Food Safe Finish, dem er nebenbei gesagt Apothekenpreischarakter attestiert - begründet damit, dass Chestnut für zahlreiche Zertifikate bezahlt und sich hauptsächlich an Hobbybastler richtet. Diese Art von Öl benutzt er aber ungern, weil es eben so flüssig ist dass selbst Wochen später noch Schmiere austritt.
Übrigens: Leinölfirns, das gut aushärtet, ist zwangsläufig mit Schadstoffen (Kobaltsalze etc.) belastet. Sollte man (für Bretter) nicht verwenden. Selten gibt es auch lebensmittelechtes Leinölfirnis, das härtet aber auch kaum aus und bietet so gesehen keinen Mehrwert. Gekochtes Leinöl härte zwar etwas schneller aus als unbehandeltes Leinöl, brauche aber immer noch gut und gerne 20 Tage. Damit ist das quasi ebenso unpraktikabel. Von lackierenden Ölen* à la Rustins Danish Oil sollte man die Finger lassen, weil diese das Holz wirklich vollständig versiegeln. Das ist super für Möbel, aber sicher nix fürs Schneidebrett. Da ich meine Bretter für sämtliches Schnittgut verwende, und regelmäßig Spüli benutze, wird meine Wahl wohl auf eines der aushärtenden Öle fallen. Auch für zukünftige Nachbearbeitungen werde ich mir ein solches Öl anschaffen, wobei man das portionsweise z.B. in kleine Marmeladengläser abfüllen sollte, weil es bei Sauerstoffkontakt schnell eindickt und bereits nach einem halben Jahr unbrauchbar wird. Stellt sich natürlich die Frage, wieso kauft man sich solch ein schönes Holzbrett mit an sich optimalen Schneideeigenschaften, nur um ihm anschließend mit aushärtendem Öl all diese Eigenschaften wieder zu nehmen? Naja: erstens, die Brettoberfläche härtet ja nicht vollständig aus, und sollte immer noch messerfreundlicher sein als bspw. Bambus oder Gummibaum. Und zweitens, Stirnholzbretter sind einfach wunderschön und robust. Es wird also Kirsche werden, das Ergebnis gibt es dann hoffentlich in 5-6 Wochen hier zu sehen Viele Grüße Philipp *Irrtum, Rustins Danish Oil ist ein Hartwachsöl auf Tungöl-Basis, welches allerdings bedenkliche Trockenstoffe (Kobaltoctoat, Methylethylketoxim) enthält, man beachte die Gefahrenhinweise bspw. auf dieser Produktseite.
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Post by cheesesandwich on Oct 22, 2017 14:53:54 GMT
Statt schleifen wird bei mir gehobelt. Aber ich benutze kaum noch Holzbretter, für mich ist SaniTuff optimal. Hi Uwe, Kannst du bei Gelegenheit mal ein Video machen, wie das Hobeln bei dir aussieht? Ist für den Laien aber vermutlich eh nichts... Selbst viele Profis machen das nicht sondern verwenden Bandschleifmaschinen. Und weißt Du, ob das SaniTuff oder ein anderes empfehlenswertes soft manaita oder PE-Brett irgendwo in custom-Maßen bestellbar ist? Für Fisch und Fleisch würde ich mir dann einen Zuschnitt besorgen, der genau auf das neue Holzbrett passt (65x45cm). Danke & viele Grüße! Philipp
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Post by suntravel on Oct 22, 2017 15:11:54 GMT
Hi Phillip, ich mach das ja mit nem Handhobel, gut ausgestattete Schreiner mit nem Dickenhobel, einmal durchschieben und fettich SaniTuff ist soweit ich rausgefunden habe am günstigsten von den Gummibrettern, ich würde da einfach ein größeres in 12mm (1/2inch) nehmen und absägen oder überstehen lassen. Die Dinger sind bis auf Wiegeschnitt Top. Gruß Uwe
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Post by woka on Oct 22, 2017 15:36:26 GMT
Und weißt Du, ob das SaniTuff oder ein anderes empfehlenswertes soft manaita oder PE-Brett irgendwo in custom-Maßen bestellbar ist? Für Fisch und Fleisch würde ich mir dann einen Zuschnitt besorgen, der genau auf das neue Holzbrett passt (65x45cm). Danke & viele Grüße! Philipp Bekommst Du das in der Größe noch vernünftig abgespült? In meine Spüle würde es dann nicht mehr passen. Was mich aber wirklich interessiert, würde das Plastik-Brett dann auf dem Holzbrett rutschen? Ich bin auch am umschauen nach einer guten Lösung um Fisch und Geflügel zu schneiden, am liebsten ein dünnes weiches Brett was ich einfach auf mein Holzbrett drauflegen kann und das dann nicht rutscht (bisher noch nicht gefunden). LG woka
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Post by Spitzweg on Oct 22, 2017 15:56:46 GMT
Ich hatte vorhin ein erhellendes Telefongespräch mit Herrn Schirmer, darin ging es vorrangig um das Thema Ölen. Er sagte mir, dass die dunklen Riefen auf Spitzweg 's Brett vermutlich das Ergebnis des Zusammenspiels zwischen Gerbsäure und Carbonstahl sei, und nichts mit dem verwendeten Öl zu tun habe. Bei der heimischen Eiche, die er verwendet, ist so viel Gerbsäure enthalten dass diese mit Eisen stark reagiere. Dies sei aber in keinster Form schädlich, teilweise werde Eiche sogar gewollt mit Essigessenz+Eisenspänen behandelt um ganz dunkel zu werden. Auf meine Frage hin, weshalb ich das bei meinem Brett (Werkstatt Design) nicht beobachten könne, sagte er dass das dann eher keine deutsche Eiche ist sondern möglicherweise aus den USA oder Osteuropa. Der Gerbsäureanteil variiert aber auch von Stamm zu Stamm. Herr Schirmer verwendet hauptsächlich aushärtende Öle. Die ziehen zwar nur wenige Millimeter ins Brett ein, härten dort aber aus. Das erklärt auch weshalb mein Kirschholzbrett das Paraffinöl gesoffen hat wie noch was. Das Aushärten ist erwünscht, damit die Bretter dem Waschen mit heißem Wasser und Spüli etwas entgegensetzen können. Obwohl diese Öle aushärten, verhindern sie die Kapillarwirkung bzw. den Feuchtigkeitsaustausch mit der Außenwelt nicht. Folgende Möglichkeiten hat er mir angeboten: - Das Öl, das er standardmäßig bei Schneidebrettern verwendet, nämlich ein lebensmittelechtes Hartöl mit Wachsanteil, welches bei 2-3 maligem Auftrag nicht schichtbildend ist. Erst wenn man die Prozedur häufiger wiederholt erzielt man so etwas wie eine Schichtbildung, d.h. man trägt einfach immer neues Öl auf die davorgewesene Schicht auf. Weswegen er davon auch abrät. Er sagte, dass der Eindruck einer Schichtbildung auch bei 2maligem Ölen entstehen könne, weil Wachspartikel enthalten sind.
- Ein lebensmittelechtes Hartöl, das keine Wachspartikel enthält, sich aber sonst genauso verhält mit Ausnahme eines matten Finishs.
- Schließlich hat er auch nicht aushärtendes, sehr reines und feines (und selbstverständlich lebensmittelechtes) Paraffinöl im Programm, ähnlich dem Chestnut Food Safe Finish, dem er nebenbei gesagt Apothekenpreischarakter attestiert - begründet damit, dass Chestnut für zahlreiche Zertifikate bezahlt und sich hauptsächlich an Hobbybastler richtet. Diese Art von Öl benutzt er aber ungern, weil es eben so flüssig ist dass selbst Wochen später noch Schmiere austritt.
Übrigens: Leinölfirns, das gut aushärtet, ist zwangsläufig mit Schadstoffen (Kobaltsalze etc.) belastet. Sollte man (für Bretter) nicht verwenden. Selten gibt es auch lebensmittelechtes Leinölfirnis, das härtet aber auch kaum aus und bietet so gesehen keinen Mehrwert. Gekochtes Leinöl härte zwar etwas schneller aus als unbehandeltes Leinöl, brauche aber immer noch gut und gerne 20 Tage. Damit ist das quasi ebenso unpraktikabel. Von lackierenden Ölen à la Rustins Danish Oil sollte man die Finger lassen, weil diese das Holz wirklich vollständig versiegeln. Das ist super für Möbel, aber sicher nix fürs Schneidebrett. Da ich meine Bretter für sämtliches Schnittgut verwende, und regelmäßig Spüli benutze, wird meine Wahl wohl auf eines der aushärtenden Öle fallen. Auch für zukünftige Nachbearbeitungen werde ich mir ein solches Öl anschaffen, wobei man das portionsweise z.B. in kleine Marmeladengläser abfüllen sollte, weil es bei Sauerstoffkontakt schnell eindickt und bereits nach einem halben Jahr unbrauchbar wird. Stellt sich natürlich die Frage, wieso kauft man sich solch ein schönes Holzbrett mit an sich optimalen Schneideeigenschaften, nur um ihm anschließend mit aushärtendem Öl all diese Eigenschaften wieder zu nehmen? Naja: erstens, die Brettoberfläche härtet ja nicht vollständig aus, und sollte immer noch messerfreundlicher sein als bspw. Bambus oder Gummibaum. Und zweitens, Stirnholzbretter sind einfach wunderschön und robust. Es wird also Kirsche werden, das Ergebnis gibt es dann hoffentlich in 5-6 Wochen hier zu sehen Viele Grüße Philipp Hallo Philipp, vielen Dank für die Infos aus erster und profunder Hand - auch toll, dass Peter Schirmer selbst so bereitwillig Auskunft und Beratung überhaupt dazu leistet. (und ja auch sicherlich seine Einwilligung gegeben hat, dass es so hier veröffentlicht werden kann.) VG, Christian
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Post by JoergD on Oct 22, 2017 16:30:13 GMT
cheesesandwich : Vielen Dank für die Recherche und die Informationslut, Philipp! Es passt auch zu meiner Erfahrung mit Herrn Schirmer, dass er sich die Zeit genommen und bereitwillig Auskunft erteilt hat. suntravel , woka : SaniTuff klingt sehr interessant für ein Fisch oder Geflügel only Brett. Man kann das doch auch in eine Spülmaschine packen, ohne dass es Schanden nimmt, oder? Viele Grüße Jörg EDIT: Hui, mit diesem Post bin ich zum Sous Chef befördert worden.
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Post by suntravel on Oct 22, 2017 16:35:34 GMT
Hi Chef,
ne Spülmaschine ist nicht gut, das ist hitzeempfindlich und könnte krumm werden, lieber Schnelldesinfektion drauf sprühen.
Gruß
Uwe
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Post by cheesesandwich on Oct 22, 2017 17:08:53 GMT
Bekommst Du das in der Größe noch vernünftig abgespült? In meine Spüle würde es dann nicht mehr passen. Was mich aber wirklich interessiert, würde das Plastik-Brett dann auf dem Holzbrett rutschen? Ich bin auch am umschauen nach einer guten Lösung um Fisch und Geflügel zu schneiden, am liebsten ein dünnes weiches Brett was ich einfach auf mein Holzbrett drauflegen kann und das dann nicht rutscht (bisher noch nicht gefunden). LG woka Hi woka, Das ist natürlich der Nachteil dieser Dimensionen. Ich habe vor das Brett am Platz zu lassen und dort zu spülen, und mir eben noch ein PE oder ähnliches Brett für Fisch und Fleisch (und rote Beete und solch problematischen Krams) zu besorgen. Bei ganz großer Sauerei kommt es eben unter die Dusche Das Holzbrett kommt ohne Füße, ich habe mich an einen alten Vorschlag aus dem anderen Forum erinnert und werde es mit Weckglas-Gummis als rutschfeste Unterlage probieren. Gleiches Spiel wäre auch zwischen Plastikbrett und Holzbrett denkbar... VG Philipp
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Post by suntravel on Oct 22, 2017 17:10:49 GMT
Nen Video vom Hobeln hab ich nicht parat, aber ein Foto: Braucht einen langen Handhobel und ne stabile Hobelbank, ist insgesamt teurer und mühseliger als ein Dickenhobel von Makita. Nur für Schneidbretter würd ich aber beides nicht anschaffen, dann doch lieber schleifen oder nem Schreiner geben. Gruß Uwe
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Post by suntravel on Oct 22, 2017 17:13:54 GMT
Bekommst Du das in der Größe noch vernünftig abgespült? In meine Spüle würde es dann nicht mehr passen. Was mich aber wirklich interessiert, würde das Plastik-Brett dann auf dem Holzbrett rutschen? Ich bin auch am umschauen nach einer guten Lösung um Fisch und Geflügel zu schneiden, am liebsten ein dünnes weiches Brett was ich einfach auf mein Holzbrett drauflegen kann und das dann nicht rutscht (bisher noch nicht gefunden). LG woka Hi woka, Das ist natürlich der Nachteil dieser Dimensionen. Ich habe vor das Brett am Platz zu lassen und dort zu spülen, und mir eben noch ein PE oder ähnliches Brett für Fisch und Fleisch (und rote Beete und solch problematischen Krams) zu besorgen. Bei ganz großer Sauerei kommt es eben unter die Dusche Das Holzbrett kommt ohne Füße, ich habe mich an einen alten Vorschlag aus dem anderen Forum erinnert und werde es mit Weckglas-Gummis als rutschfeste Unterlage probieren. Gleiches Spiel wäre auch zwischen Plastikbrett und Holzbrett denkbar... VG Philipp Wenn Du oft viel verarbeitest würde ich für das Brett einen Rahmen bauen, so das man den Abfall nach einer Seite direkt in ne Schale wischen kann und das gute Zeug zur anderen Seite in eine zweite Schale...
Gruß
Uwe
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Post by xraywolf on Oct 22, 2017 17:17:32 GMT
hi Uwe
das ist aber KEIN Stirnholz, da tät der Hobel sich wesentlich schwerer :-(
Gerald
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