Post by Gabriel on Dec 22, 2017 23:16:20 GMT
Moin zusammen,
etwas verspätet hier auch nochmal meine Eindrücke zu den Sabatiers. Natürlich bin ich jetzt in der luxuriösen Situation, dass viel schon gesagt wurde. Ich kann mich also drauf beschränken meine Eindrücke darzustellen.
Erstmal natürlich herzlichen herzlichen Dank an cor für das Organisieren des PAs und das zur Verfügung stellen der Messer.
Um die drei Schönheiten geht es:
Alle grundsätzlich unterschiedlich, keins serienmäßig... ein 10er K Sabatier, ein 12er und ein sehr stark modifiziertes Sabatier Elephant von satanos .
Zunächst zum 10 Inch K Sabatier
Ums vorweg zu nehmen... das 10er K Sab hat mir ausgesprochen gut gefallen. Mittels Dickoron Saphir- und Mikrofeinzug war es schnell auf eine sehr gut brauchbare Schärfe gebracht. Der Griff ist für ein Sabatier ausgesprochen ordentlich verarbeitet und liegt gut in der Hand. Die angesprochene Krümmung hat mich persönlich in der Nutzung nicht gestört.
Die Größe ist vertraut, die Hand fühlte sich direkt zuhause
Der Balancepunkt liegt direkt am Kehl... für mich ein wenig ungewohnt aber für den Einsatz im Wiegeschnitt gut geeignet. Den Kropf würde ich persönlich etwas weiter zurück nehmen, da mich dieser Bereich sogar auf dem Wetzstahl etwas stört.
Die Klinge ist schön dünn ausgeschliffen, liegt aber noch gut in der Hand und mündet in einer feinen schönen Spitze (mir ja immer sehr wichtig ). Der Food Release liegt auf einem für ein ausgedünntes Messer üblichem Niveau.
Das Profil liegt mir sehr und erlaubt eine Vielzahl unterschiedlicher Schnitttechniken. Ein Stück Gurke ist somit ratzfatz runter gechoppt
In der Testphase habe ich mit dem 10er Sab die Zutaten für ein Buffet für 15 Gäste geschnitten. Vorher auf dem Dickoron Mikrofeinzug abgezogen. Nachdem es sich durch die übliche bunte Mischung an Zutaten gearbeitet hat war die Schärfe noch gut brauchbar. Nach einem Aufwand von 15-20s auf dem Wetzstab war es quasi wie zuvor. So viel zum Thema Weicheisen
Ein für mich toller Allrounder!
12 Inch K Sabatier
Der Sprung vom 10er auf das 12er Sabatier (in den vorliegenden modifizierten Versionen) ist schon ein Deutlicher... gefühlt ist es eine ganz andere Größen- und Gewichtsklasse. Deutlich höher, schwerer und gefühlt "wuchtiger".
Profil und Geometrie sind dennoch durchaus tauglich , die Spitze ist auch hier wieder gut herausgearbeitet und auch gefällt mir die Gestaltung des Kropfes hier wesentlich besser als beim 10er.
Jedoch wollte sich trotzdem keine Freude einstellen beim Arbeiten mit dem 12er. Irgendwie fühlt es sich (auch im Vergleich zu meinen anderen Messern gleicher Größen und teils Gewichtsklasse) schwerfällig, wuchtig und unhandlich an und erschien mir insgesamt etwas unergonomisch. Letzteres würde ich auf den für mich persönlich viel zu schmalen Griff schieben. Eine Lockerung der Griffschalen konnte ich übrigens nicht feststellen.
Gerade ein so großes und nicht gerade leichtes Messer braucht IMHO einen satt in der Hand sitzenden Griff um keine Schmerzen bei längeren Arbeiten zu verursachen. Im Vergleich zu meinem nicht nachträglich noch weiter modifizierten NOS K Sabatier (Patina grad frisch entfernt im Zuge einer Überarbeitung des Klingenfinishs) gleicher Größe erkennt man den Unterschied:
Balancepunkt meines NOS 12 Inch K Sabatiers:
Balancepunkt Testmesser:
Kein riesiger Unterschied wie man sieht... daher liegt meiner Meinung nach in dem Griff die Ursache für das für mich unergonomische Empfinden.
Beim Vorbereiten von Steaks konnten 10er und 12 Sabatier ihre kombinierten Stärken ausspielen. Das 10er ist gut geeignet zum Parieren, das 12er fungiert als durchaus passabler Slicer:
Zuletzt nochmal zum Satanos Sabatier Elephant
Gefällt mir optisch sehr gut, was satanos aus dem Klingenrohling gezaubert hat. Der Griff liegt mir persönlich gut in der Hand und die Gestaltung des Kehls ist IMHO auch ein Fortschritt. Das Griffmaterial ist durchaus interessant und haptisch nicht verkehrt.
Hinter der Wate ist IMHO dünn genug ausgeschliffen, damit man gut damit arbeiten kann. Jedoch ist es insgesamt schon ein richtiges Workhorse mit ordentlich Masse und kein feiner Gemüseschreck zum schnellen Arbeiten. Mir persönlich ehrlich gesagt etwas zu schwer für die Größe und damit etwas behäbig in der Benutzung... allerdings kenne ich ja den zu Grunde liegenden Rohling und da wurde schon einiges rausgeholt
In der Testphase habe ich mich natürlich auch ein wenig von meinen persönlichen Vorlieben leiten lassen und meistens eher zum 10er K Sabatier gegriffen. Das Messer liegt mir von den Dreien mit Abstand am Meisten. Hier nochmal alle 3 (und mein antikes K Sabatier) im Vergleich:
Fazit
Ich bin sicher, jeder hat etwas andere Vorlieben und somit wird ggf. auch die Meinung der Tester (und Eigentümer) der 3 Messer ggf. unterschiedlich ausfallen. Insgesamt muss ich aber mal sagen, dass mir im Rahmen dieses PAs mal wieder gezeigt wurde, was man doch eigentlich für eine gute Performance aus relativ wenig Invest rausholen kann. Es muss halt doch nicht immer das 1xxx € Custom sein...
Und so unterschiedlich die 3 Testmesser auch sind. Alle haben eines gemeinsam. Eine sehr schöne (und IMHO nicht zu reaktive) Patinabildung. In diesem Sinne...
Gruß, Gabriel
etwas verspätet hier auch nochmal meine Eindrücke zu den Sabatiers. Natürlich bin ich jetzt in der luxuriösen Situation, dass viel schon gesagt wurde. Ich kann mich also drauf beschränken meine Eindrücke darzustellen.
Erstmal natürlich herzlichen herzlichen Dank an cor für das Organisieren des PAs und das zur Verfügung stellen der Messer.
Um die drei Schönheiten geht es:
Alle grundsätzlich unterschiedlich, keins serienmäßig... ein 10er K Sabatier, ein 12er und ein sehr stark modifiziertes Sabatier Elephant von satanos .
Zunächst zum 10 Inch K Sabatier
Ums vorweg zu nehmen... das 10er K Sab hat mir ausgesprochen gut gefallen. Mittels Dickoron Saphir- und Mikrofeinzug war es schnell auf eine sehr gut brauchbare Schärfe gebracht. Der Griff ist für ein Sabatier ausgesprochen ordentlich verarbeitet und liegt gut in der Hand. Die angesprochene Krümmung hat mich persönlich in der Nutzung nicht gestört.
Die Größe ist vertraut, die Hand fühlte sich direkt zuhause
Der Balancepunkt liegt direkt am Kehl... für mich ein wenig ungewohnt aber für den Einsatz im Wiegeschnitt gut geeignet. Den Kropf würde ich persönlich etwas weiter zurück nehmen, da mich dieser Bereich sogar auf dem Wetzstahl etwas stört.
Die Klinge ist schön dünn ausgeschliffen, liegt aber noch gut in der Hand und mündet in einer feinen schönen Spitze (mir ja immer sehr wichtig ). Der Food Release liegt auf einem für ein ausgedünntes Messer üblichem Niveau.
Das Profil liegt mir sehr und erlaubt eine Vielzahl unterschiedlicher Schnitttechniken. Ein Stück Gurke ist somit ratzfatz runter gechoppt
In der Testphase habe ich mit dem 10er Sab die Zutaten für ein Buffet für 15 Gäste geschnitten. Vorher auf dem Dickoron Mikrofeinzug abgezogen. Nachdem es sich durch die übliche bunte Mischung an Zutaten gearbeitet hat war die Schärfe noch gut brauchbar. Nach einem Aufwand von 15-20s auf dem Wetzstab war es quasi wie zuvor. So viel zum Thema Weicheisen
Ein für mich toller Allrounder!
12 Inch K Sabatier
Der Sprung vom 10er auf das 12er Sabatier (in den vorliegenden modifizierten Versionen) ist schon ein Deutlicher... gefühlt ist es eine ganz andere Größen- und Gewichtsklasse. Deutlich höher, schwerer und gefühlt "wuchtiger".
Profil und Geometrie sind dennoch durchaus tauglich , die Spitze ist auch hier wieder gut herausgearbeitet und auch gefällt mir die Gestaltung des Kropfes hier wesentlich besser als beim 10er.
Jedoch wollte sich trotzdem keine Freude einstellen beim Arbeiten mit dem 12er. Irgendwie fühlt es sich (auch im Vergleich zu meinen anderen Messern gleicher Größen und teils Gewichtsklasse) schwerfällig, wuchtig und unhandlich an und erschien mir insgesamt etwas unergonomisch. Letzteres würde ich auf den für mich persönlich viel zu schmalen Griff schieben. Eine Lockerung der Griffschalen konnte ich übrigens nicht feststellen.
Gerade ein so großes und nicht gerade leichtes Messer braucht IMHO einen satt in der Hand sitzenden Griff um keine Schmerzen bei längeren Arbeiten zu verursachen. Im Vergleich zu meinem nicht nachträglich noch weiter modifizierten NOS K Sabatier (Patina grad frisch entfernt im Zuge einer Überarbeitung des Klingenfinishs) gleicher Größe erkennt man den Unterschied:
Balancepunkt meines NOS 12 Inch K Sabatiers:
Balancepunkt Testmesser:
Kein riesiger Unterschied wie man sieht... daher liegt meiner Meinung nach in dem Griff die Ursache für das für mich unergonomische Empfinden.
Beim Vorbereiten von Steaks konnten 10er und 12 Sabatier ihre kombinierten Stärken ausspielen. Das 10er ist gut geeignet zum Parieren, das 12er fungiert als durchaus passabler Slicer:
Zuletzt nochmal zum Satanos Sabatier Elephant
Gefällt mir optisch sehr gut, was satanos aus dem Klingenrohling gezaubert hat. Der Griff liegt mir persönlich gut in der Hand und die Gestaltung des Kehls ist IMHO auch ein Fortschritt. Das Griffmaterial ist durchaus interessant und haptisch nicht verkehrt.
Hinter der Wate ist IMHO dünn genug ausgeschliffen, damit man gut damit arbeiten kann. Jedoch ist es insgesamt schon ein richtiges Workhorse mit ordentlich Masse und kein feiner Gemüseschreck zum schnellen Arbeiten. Mir persönlich ehrlich gesagt etwas zu schwer für die Größe und damit etwas behäbig in der Benutzung... allerdings kenne ich ja den zu Grunde liegenden Rohling und da wurde schon einiges rausgeholt
In der Testphase habe ich mich natürlich auch ein wenig von meinen persönlichen Vorlieben leiten lassen und meistens eher zum 10er K Sabatier gegriffen. Das Messer liegt mir von den Dreien mit Abstand am Meisten. Hier nochmal alle 3 (und mein antikes K Sabatier) im Vergleich:
Fazit
Ich bin sicher, jeder hat etwas andere Vorlieben und somit wird ggf. auch die Meinung der Tester (und Eigentümer) der 3 Messer ggf. unterschiedlich ausfallen. Insgesamt muss ich aber mal sagen, dass mir im Rahmen dieses PAs mal wieder gezeigt wurde, was man doch eigentlich für eine gute Performance aus relativ wenig Invest rausholen kann. Es muss halt doch nicht immer das 1xxx € Custom sein...
Und so unterschiedlich die 3 Testmesser auch sind. Alle haben eines gemeinsam. Eine sehr schöne (und IMHO nicht zu reaktive) Patinabildung. In diesem Sinne...
Gruß, Gabriel