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Post by flint on Jan 20, 2018 8:10:56 GMT
Servus,
kann es sein, dass bei frisch geschärften C-Stahl Messern, wenn man viele Früchte ( Orangen, Kiwi, Birne, Hawaii-Ananas ) und säurehaltige Gemüse wie Paprika, Tomaten usw. schneidet, die Schneidenspitze bei C-Stahlmesser "leidet" und durch Oxidation an Schärfe verliert?
Ich hab das jetzt mal probiert und säurehaltiges nur mit dem Spitzenbereich geschnitten und säurearmes mit den hinteren Teil der Klinge und mich beschleicht das Gefühl, das vorne das Messer früher an Schärfe verliert als hinten.
Bin ich da am Holzweg und es liegt an etwas anderem, oder ist das möglich?
Gruß, flint
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Post by cor on Jan 20, 2018 8:19:46 GMT
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Post by BastlWastl on Jan 20, 2018 8:22:19 GMT
Bei mir verlieren die Messer immer Richtung Spitze am schnellsten an Schärfe, mach es mal andersrum...... Es wird sicher eine Auswirkung haben, aber wenn man zeitnah neutralisiert sicher nicht so tragisch.... Grüße Wastl.
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Post by flint on Jan 20, 2018 8:26:26 GMT
Servus, der Meister spricht vernünftiges! Das mach ich nach dem Nächsten touch-up! Gruß, flint
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Post by satanos on Jan 20, 2018 10:33:36 GMT
Du hast doch ein Mikroskop? Was könnte dir die Frage besser beantworten als das Teil zu benutzen?
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Post by flint on Jan 20, 2018 10:49:09 GMT
Servus, Du hast doch ein Mikroskop? Was könnte dir die Frage besser beantworten als das Teil zu benutzen? was man sieht, sind unregelmässige Patinaflecken, helle und dunkle Stellen, aber kein "Ausblühen", wie man es von richtigem Rost kennt, wo sich "Schichten" auftürmen. Ich denke, durch die mechanische Abnutzung beim Schneiden, werden Spuren an der Schneidenspitze immer wieder abgetragen, aber eben schneller, weil sich das Materialgefüge an der Schneidenspitze durch Korrosion/Reaktion verändert, "weicher" wird und dadurch schneller abstumpft. Mein Micro gibt so eine Vergrößerung nicht her, dass ich ein "ausblühen" sehen könnte. Ich vermute das einfach mal, kann aber auch Unsinn sein und andere Gründe haben. Gruß, flint
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Post by Spitzweg on Jan 20, 2018 22:39:36 GMT
Doch, da passiert was.
Einfaches Beispiel (für jeden schnell nachzumachen und zu überprüfen): Scharfes Carbon-Messer für eine Zwangsreaktion (weils vielleicht noch zu blöd riecht) in Essig, danach ist es ganz simpel stumpf.
Das ist natürlich ein Extrem, zeigt aber offensichtlich wie Carbonstahlschneiden und Säuren grundsätzlich zueinander reagieren. Im Alltag, bzw. bei der Normalnutzung, also nich in dieser Konzentration, kann man das sicherlich praktisch vernachlässigen. Im Zweifelsfall ist nur ein kleiner TouchUp fällig. Mit Wasser/Rost hat das glaube ich nur wenig zu tun.
VG, Christian
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Post by puettler on Jan 20, 2018 23:15:17 GMT
Oxidation = Elektronen-Abgabe, Reduktion = Elektronen-Aufnahme....
Die säureinduzierte Abgabe von Elektronen löst quasi die äußeren Schichten und die Kristallverbände einer Klinge auf, was man dann im sehr scharfen Klingenbereich merkt, der Metall-eigene-Verbund der Atome wird gestört, das merkt man natürlich zuerst an der empfindlichsten Stelle, der Spitze!
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Post by flint on Jan 21, 2018 7:12:56 GMT
Servus, puettlerDanke für die Erklärung! Da habe ich mich schlampig ausgedrückt, Rost durch reines Wasser, da wäre die Reaktion zu langsam. Der Angriff von Säuren auf die Kristallverbände ist präziser formuliert! Gruß, flint
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