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Post by Spitzweg on Jan 26, 2018 23:33:15 GMT
Du hast völlig recht. Der Punkt war bisher unterschlagen. Der Schneidenanschliff Ootb ist - auch bei mir - gelinde gesagt "nicht so gut". (war bei meinem älteren genauso) Ich hatte es schlichtweg vergessen zu erwähnen, da ich eh bei allen neuen Messer die Schneide nach meinen Vorstellungen neu anschleife. Bei mir werde ich mich morgen in aller Ruhe darum kümmern. Das gemacht, in Kombi mit dem sowieso recht dünnen Grundschliff, wird es mit Sicherheit gut schneiden. Da gab es bisher auch nirgendwo eine gegenteilige Meinung.
Kurzum, wie Du aber zu Recht sagst: Für einen schleifunerfahren Empfänger ist das so eher undufte, bzw. weit unter dem Potential.
VG, Christian
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Post by Banjoko on Jan 27, 2018 5:53:21 GMT
Moin ! ich habe vorgestern nach Erhalt nur mal eine klate halbe Möhre bearbeitet. Schärfe ging so, nicht schlecht aber auch kein wow. Ich werde mir bei Gelegenheit das Messer mla unterm Mikroskop angucken und mit dem Grundschliff warten bis das Bogdan robust dann mal endlich kommt, 12 Wochen warten macht irgendwie mürbe ! Den Griff werde ich nach Christians Spitzweg Beschreibung wohl auch noch nachbearbeiten und pflegen. Ich werde zum Abschluss allerdings TrueOil nehmen, das hat bei den Schanzen gut funktioniert. Meine Spoonbutter muss ich erst noch cremiger „kochen“. vG Matthias
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Post by kup on Jan 27, 2018 8:09:21 GMT
Hier meine Werte in mm: Rücken = Kehl: 3,53 / Mitte: 2,91 / 3cm vor Spitze: 1,31 Höhe = Kehl: 45,65 / Mitte: 40,41 / 3cm vor Spitze: 18,35 Gewicht: 239g Ich habe die Kirschholzvariante. Das Messer wurde von mir Anfang 2015 bei ebay in einer Aktion neu und original verpackt für 99 Euro gekauft. Ich möchte noch etwas grundsätzliches zum Messer sagen. In meinem Besitz sind mehrere hochwertige und sehr schneidfreudige Kochmesser mit Laser und Userfriendly Geometrien; Custom und Serienmesser. Mein Herder 1922 Carbon 23cm fällt in keinem Vergleich deutlich ab. Das Gegenteil ist eher der Fall. Was ich damit zum Ausdruck bringen möchte ist folgendes: Man bekommt auch für die aktuell aufgerufenen Preise viel für sein Geld. LG, kup
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Post by flint on Jan 27, 2018 9:08:11 GMT
Servus, ich muss jetzt mal wieder den Spielverderber machen und kann nach meiner Erfahrung nicht in den allgemeinen Tenor der Lobeshymnen einstimmen. Das liegt natürlich an dem Exemplar, dass ich nach einem Kauf im Frühjahr 2015, als diese Serie bei K&T noch um 109,- Euro mit Pflaumenholzgriff zu bekommen waren, erhalten habe. Aus heutiger Sicht und mit meiner heutigen Erfahrung durch fast unzählige Vergleiche mit schneidefähigen und sauber gefertigten Messern war dieses Herder ein grandioser Reinfall. Wer nix anders kennt, kann damit glücklich werden, keine Frage. Meines war nicht, oder nur mit starkem Druck an der Schneidenspitze nagelgängig. Von dem allerorts gelobten Dünnschliff hat mein Exemplar so gar nichts mitbekommen, leider! Der Griff war voller Spalten und Kanten, dazu schlampig verkittet! An allen Ecken und Kanten, waren Grate und grobe Bearbeitungsspuren. Die Reaktivität war so extrem, dass ich eine Löskaffeepatina erzwingen musste, da das Messer sonst für säurehaltige Lebensmittel nicht zu benutzen war. Langsam glaube ich damals eine B-Ware um die 109,- Euro bekommen zu haben, wenn ich einige eurer Messer sehe und eure Beschreibungen lese. Natürlich habe ich das alles schön dokumentiert und kann meinen Griff ins Klo belegen. Neu und frisch mit gesundem Abstand betrachtet ist ja alles so weit ganz hübsch: Aus der Nähe wird einem allerdings klar, warum die Verarbeitung lange Jahre massiv kritisiert wurde: Hier die ( provozierte ) Reaktion auf rote Bete! Kann jeder mal ausprobieren, was sich da an der Klinge abspielt! Nach abpolierter Klinge, der Versuch mit Essig: Nochmal abpoliert und dann bemüht mit Löskaffee patiniert, dass ist top geworden und so hab ich das Messer dann auch wieder verkauft: Natürlich reizen mich eure Beschreibungen, aber wenn ich mir je wieder ein 1922er zulege, dann muss ich das getestet haben und es muss optisch ein Träumchen sein, ansonsten lass ich die Finger davon! Gruß, flint
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Post by zollinger on Jan 27, 2018 9:26:41 GMT
Hier meine Werte in mm: Rücken = Kehl: 3,53 / Mitte: 2,91 / 3cm vor Spitze: 1,31 Höhe = Kehl: 45,65 / Mitte: 40,41 / 3cm vor Spitze: 18,35 Gewicht: 239g Die Werte von meinem (ca. 3 Jahre alt) sind nahezu exakt identisch mit dem von kup. Für mich als Allrounder ungeschlagen. Gruß,
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Post by zollinger on Jan 27, 2018 9:31:46 GMT
Langsam glaube ich damals eine B-Ware um die 109,- Euro bekommen zu haben, wenn ich einige eurer Messer sehe und eure Beschreibungen lese. Natürlich habe ich das alles schön dokumentiert und kann meinen Griff ins Klo belegen. Neu und frisch mit gesundem Abstand betrachtet ist ja alles so weit ganz hübsch: Aus der Nähe wird einem allerdings klar, warum die Verarbeitung lange Jahre massiv kritisiert wurde: Lieber flint, offen gestanden finde ich die Mängel nicht so dramatisch und mir scheint das noch immer enorm viel Messer für 109€ zu sein. Gleichwohl kann ich den Ärger verstehen, meines hat auch etwas mehr Speck als die hier vorgestellten Exemplare. Gruß,
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Post by cor on Jan 27, 2018 9:46:26 GMT
flint s 1922er is ein musterbeispiel.... wie es nicht sein sollte .... mein 1922er wurde als b ware zu einem unverschämt günstigen preis gekauft 😊 hatte ein paar rostpickel an der unterseite des griffes und etwas mehr füllmaterial ansonsten 1a
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Post by BastlWastl on Jan 27, 2018 9:48:09 GMT
Du hast völlig recht. Der Punkt war bisher unterschlagen. Der Schneidenanschliff Ootb ist - auch bei mir - gelinde gesagt "nicht so gut". (war bei meinem älteren genauso) Ich hatte es schlichtweg vergessen zu erwähnen, da ich eh bei allen neuen Messer die Schneide nach meinen Vorstellungen neu anschleife. Bei mir werde ich mich morgen in aller Ruhe darum kümmern. Das gemacht, in Kombi mit dem sowieso recht dünnen Grundschliff, wird es mit Sicherheit gut schneiden. Da gab es bisher auch nirgendwo eine gegenteilige Meinung. Kurzum, wie Du aber zu Recht sagst: Für einen schleifunerfahren Empfänger ist das so eher undufte, bzw. weit unter dem Potential. VG, Christian Im KChef Review habe ich ja schon die etwas für meine Bedürfnisse ausbaufähige Schärfe angesprochen, die sich aber mit Wetzstahleinsatz auf eine echt gute Gebrauchsschärfe bringen lässt! Und so ist das ja auch gedacht..... Und das hat gut funktioniert. Grüße Wastl.
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Post by flint on Jan 27, 2018 10:40:27 GMT
Servus, ich weiß schon, dass meine Ansprüche an ein F&F über dem Durchschnitt liegen und der "Werkzeuggedanke", ein Messer, dass ein von mir eingefordertes Niveau nicht erreicht, auch nicht retten kann! Wäre ich Berufskoch oder Metzger, dann würde ich das wahrscheinlich anders bewerten. Bei mir ist ein Messer immer auch Objekt der Begierde, dass ich mit Freuden betrachte und mich daran erfreue. Nur reduziert auf eine gelungene Funktion bzw. diese als Puffer für nachlässige Verarbeitung herzunehmen, damit fange ich persönlich wenig an. Auch ist der Preis für mich nicht so sehr mitentscheidend wie für andere. Lieber zahle ich um 100% mehr als die damaligen 109,- Euro, wenn ich dann ein 100% Messer bekomme. Leider lassen sich 100% bei Serienmessern nicht einfach kaufen, egal wieviel man dafür abzudrücken bereit ist, wenn man das Messer nicht selbst aus viele auswählen kann. Das Herder von Spitzweg, jetzt nach seine zarten optischen Retuschen und mit einem neuen Schliff, würde ich sofort kaufen, so er es anbieten würde, weil ich da genau weiß was ich bekomme und ein Fachmann das beurteilt und die letzten Kleinigkeiten entfernt hat. So mag ich das! Ansonsten mag ich diese "Qualitätslotterie" so gar nicht. Gruß, flint
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Post by Spitzweg on Jan 27, 2018 11:35:33 GMT
(...) Den Griff werde ich nach Christians Spitzweg Beschreibung wohl auch noch nachbearbeiten und pflegen. Ich werde zum Abschluss allerdings TrueOil nehmen, das hat bei den Schanzen gut funktioniert. Meine Spoonbutter muss ich erst noch cremiger „kochen“. vG Matthias Hallo Matthias, wenn überhaupt: TruOil als erstes, vor dem wachsen! VG, Christian
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Post by schmirgel on Jan 27, 2018 11:42:59 GMT
Richtig! Bei mir ist die Schneide aber einfach nicht fertig geschliffen und wirft ab der Hälfte bis zur Spitze einen gewaltigen Grat. Ansonsten sehe ich es genauso: OOTB ist die Schärfe "haushaltsgeeignet", und der klassisch wetzende Herder'ianer bekommt sich schnell auf dem Wetzstahl sehr scharf. Ich muss sie jetzt aber erst mal "aufbauen"
Apropos: TruOil, Spoon etc Hat jemand Erfahrungen bei Küchenmessern mit Danish Oil? Das habe ich früher oft für Outdoor-Messer benutzt. Und ich hätte noch was ...
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Post by schmirgel on Jan 27, 2018 14:19:22 GMT
So, und noch meine Messwerte. Ähneln generell den "neuen".
Höhe (hinter Kropf, Mitte, 3 cm vor Spitze: - 45,14 - 40,60 - 18,55 -
Dicke (Rücken, Messpunkte s. o.): - 3,45 - 2,63 - 1,17 - Dicke (1 cm über Wate, s. o.): - 1,58 - 1,03 - 0,83 - Dicke (knapp über Wate, s. o.): - 0,51 - 0,12 - 0,12 -
Gewicht: 208 g
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Post by Banjoko on Jan 27, 2018 16:56:07 GMT
(...) Den Griff werde ich nach Christians Spitzweg Beschreibung wohl auch noch nachbearbeiten und pflegen. Ich werde zum Abschluss allerdings TrueOil nehmen, das hat bei den Schanzen gut funktioniert. Meine Spoonbutter muss ich erst noch cremiger „kochen“. vG Matthias Hallo Matthias, wenn überhaupt: TruOil als erstes, vor dem wachsen! VG, Christian Spitzweg... warum empfiehlst Du das in der Reihenfolge. Hat TrueOil bestimmte Eigenschaften die das notwendig machen ? Alternativ dünne ich meine Spoonbutter morgen noch mit Leinöl, damit es cremige wird. 🤔
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Post by Spitzweg on Jan 27, 2018 17:26:19 GMT
TruOil und so ein Wachs sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. TruOil ist schichtbildend und härtet voll aus (ähnlich wie ein Lack. Ist aber keiner, bildet zum Beispiel bei der Alterung keine Risse). Daher sollte er aber möglichst tief in das rohe Holz eindringen können um sich an der Oberfläche gut damit zu verbinden. Wachs/Fett darunter wäre da nur kontraproduktiv.
Vorteil von TruOil wäre die vollständige Abdichtung der Flächen gegen eindringende Flüssigkeiten. Bringt aber eine andere Optik (ist halt glänzend) als zB. Wachs und auch eine etwas andere Haptik. Also Geschmacksachen.
Ich habe bei einigen meiner Messergriffe eine Kombi aus Beidem gemacht: Erst TruOil, das nach dem Trocknen leicht mit feiner Stahlwolle nur ganz oberflächlich geöffnet und danach Spoonbutter einpoliert. Das funktioniert gut, fühlt sich angenehm an und ist halt praktisch: Die Griff sind voll "wasserdicht".
Bei meinem jetzt neuen 1922 will ich es aber beim reinen Wachsen belassen. Ich habe den Eindruck, dass dieses Walnussholz in der weiteren Nutzung so gehalten eine schöne Tiefe und gewisse "Alters-Speckigkeit" entwickelt.
Viele Grüße, Christian
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Post by Banjoko on Jan 27, 2018 17:30:33 GMT
Sehr gute Antwort - ich habe keine bis wenig Erfahrung mit Griffpflege, da hilft mir das von Dir Geschilderte sehr weiter, vielen Dank !!!
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