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Post by kwie on Jan 31, 2018 14:47:56 GMT
Mein 8" Henckels Zwilling Cermax wiegt 211,7 g und ist hecklastig, wie nur etwas. Nun sind Geschmäcker verschieden, aber für mich gilt: Da muss man erst noch ein Messer draus machen. Erste Radikalkur, denn die Stahlhantel musste ja ohnehin weg. Schon damit ging das Gewicht um 28,2 g auf 183,5 g zurück. Aber damit war das immer noch nicht meins. Griffform und Gewicht sind noch nicht das, was ich mir hinter so einer Klinge vorstelle. Die schweren Teile. Es soll ein Holzgriff werden. Da sollen nun wieder drei Nieten durch. Die beiden Schalen wiegen so 33,6 g. Wenn's halb so schön wird, wie bei Uwe, bin ich absolut zufrieden. Der kühne Plan besteht derzeit daraus, die erste Schale mit dem Erl zu verkleben. Dann die Löcher für die Nieten bohren. Dann die zweite Schale mit dem Erl verkleben und Löcher von der anderen Seite her durchbohren. Dann vernieten und schleifen. Hier wäre ich auch für Tipps dankbar. Ist das in der Form noch viel zu grob für die Montage oder gut so und einfach drüberschleifen? Jetzt muss ich erst noch Nieten (Schaft 3 mm, einfacher Kopf) finden. So etwas habe ich noch nie gemacht. Gruß: KWie
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Post by suntravel on Jan 31, 2018 15:03:41 GMT
Hi KWie, Nieten gibts hier z.B. : www.nordisches-handwerk.de/griffmaterialien/nieten/?p=1Ich mach das immer so eine Schale an den Griff klemmen, die dann vom Erl her durchbohren. Dann einen Pin oder Niete in 2 Löcher stecken das die nicht ganz durch den Erl gehen, die zweite Schale zusammen mit der ersten festklemmen, ein Loch von der schon gebohrten Griffseite durchbohren, Niete rein, nächstes Loch. Und zum Schluss alles auf einmal verkleben. Weniger Überstehen lassen als auf den Bildern hier würde ich nicht. Gruß Uwe
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Post by kwie on Jan 31, 2018 16:57:07 GMT
Danke, ich werde gleich die Nieten bestellen.
Gruß: KWie
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Post by suntravel on Jan 31, 2018 18:28:56 GMT
Für die Nieten brauchst Du noch nen passenden Flachsenker...
Gruß
Uwe
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Post by kwie on Jan 31, 2018 20:16:36 GMT
Danke für den Hinweis. Die Senker findet man ja z.B. für die corby "Schraubnieten", und bei den Durchmessern wären die wohl auch praktisch unverzichtbar. Ich habe mir aber die einfachen Doppelniet Messing 6mm Kopf bestellt. Die 4 mm Bohrung werde ich mit dem Bohrer in der Tischbohrmaschine "abnehmen" und dann mit 6 mm Fräser in der selben Einspannung senken. Das müsste eigentlich gut gehen. Das größte Problem dürfte mein handwerklich künstlerisches Geschick sein... hoffentlich gelingt mir eine angenehme Überaschung. Gruß: KWie
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Post by kwie on Feb 1, 2018 9:24:30 GMT
Der Durchgehende Erl - Ein QualitätsmerkmalMan lernt ja echt dazu. Wenn sturmschwalbe in Güde Chai Dao Umbao den Kropf eines durchgehend aus einem Stahl gesenkgeschmiedeten Güde Messers wegnimmt, dann ist das immer noch geschmiedeter vergüteter 1.4116 Stahl. Hier beim Cermax ist die San Mai Klinge an einen Gussgriff geschweißt und der "Erl" ist so weich, dass schon nach 2 cm das Holz den Erl stützt, nicht etwa umgekehrt der Erl das Holz des Giffes. Um den zu richten genügen die bloßen Finger, aber die Mühe kann man sich sparen: Fest angesetzte Griffschalen kneten sich den Erl schon passgenau zurecht. Noch schlechtere Qualität wäre z.B. durch einen Griff aus weißer Schokolade möglich. Im Gegensatz zum Güde würde das Cermax ohne den Kropf ganz einfach nicht mehr funktionieren. Gruß: KWie
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Post by Peter on Feb 1, 2018 13:48:01 GMT
Loool, hab mir das Bild vom abgetrennten Hinterteil schon ein paar mal angeschaut, mich gewundert aber den Witz nicht verstanden. So Butterweich, Alu kanns eigentlich nicht sein, warum machen die sowas, kosten? Quak, Quak
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Post by suntravel on Feb 1, 2018 13:52:27 GMT
Loool, hab mir das Bild vom abgetrennten Hinterteil schon ein paar mal angeschaut, mich gewundert aber den Witz nicht verstanden. So Butterweich, Alu kanns eigentlich nicht sein, warum machen die sowas, kosten? Quak, Quak SanMai mit PM ist teuer, da ist es billiger nur für die Klinge Walzlaminat zu verwenden und ein Bolster mit Erl aus weichem VA geschmiedet da dran zu schweißen. Reicht aber auch von der Stabilität für ein Küchenmesser aus. Gruß Uwe
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Post by Peter on Feb 1, 2018 13:59:55 GMT
Damit sich der Aufwand rechnet müssen die aber ne ganz ordentliche Stückzahl gefertigt haben aber ich staune da immer wieder und oftmals rechnet hinterher keiner nach, obs wirklich preiswerter war.
Quak, Quak
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Post by BastlWastl on Feb 1, 2018 15:21:53 GMT
Das ist ja bei KAI Shun Messer auch so... Eine Klinge wird am Griff festgeschweißt. Wohl bei allen solchen Laminat Messern mir "Vollerl" Konstruktion. Ich habe den Witz verstanden . Grüße Wastl.
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Post by kwie on Feb 1, 2018 20:32:18 GMT
Bei Henckels, Dick, Wüsthof, Dexter etc. sprechen wir von "Industrie 3.5" bis "Industrie 4.0" Automatenproduktion von Massenware. Die Messer mit den an San Mai Klingen geschweißten Gussgriffen sind zwar nicht halb so robust wie unsere gewohnten Monostahl Konstruktionen oder die San Mai oder Warikomi Manufakturmesser, aber billig und gut ist (bzw. muss es sein). Der Witz: "Durchgehender Erl - (K)ein Qualitätsmerkmal", zielt auf das annähernd wahnsinnige Marketing für solche Industrieware, die natürlich von einem Samurai unter Einsatz seines Lebens und ggf. auch unter Einsatz seines 700 Jahre alten Samurai-Schwertes für den legendären Honbazuke Abzug persönlich zum Kunden gebracht wird. Zu Dir, weil Du die hohe Kunst der Schärfe und die Tradition der Automatenproduktion zu schätzen weisst! Und das für jetzt nur noch...$$$
Ich wollte das gar nicht groß diskutieren. Wer ein Cermax kauft, weiss hoffentlich, dass er Industrie-Massenware bekommt. Der Griff ist weich wie Butter und wir können hoffentlich angemessen damit umgehen. Die Nieten sollen morgen kommen, und da ich einige opfern und eine vermessen werde, bevor es weiter geht, geht's frühestens morgen weiter. Ich möchte ein Gefühl für das richtige Hammergewicht und die Schläge haben, bevor es an das Holz geht. Bei der Qualität des Griffmaterials wären narrensichere Schraubnieten möglicherweise die sicherere Wahl gewesen, aber ich möchte es auch klassisch schaffen.
Gruß: KWie
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Post by suntravel on Feb 2, 2018 5:57:01 GMT
Moin KWie, klar ist das Automatenware, aber der Griff ist nicht aus Guss ( Edit oder vielleicht doch ) Automatisierte Fertigung hat auch den Vorteil von konstanter Qualität, aber wie Dir geht mir das Marketing das Handwerk vermitteln soll auch auf den Sack. An handgemachten SanMai Klingen, oder aus Fertiglaminat das händisch weiter verarbeitet wird finden sich auch gelegentlich Steckerle aus weichem Stahl. Ganz klassisch sind so Hohlnieten auch nicht, ist auch zusammengedrückte Automatenware. Einer der wenigen die noch wirklich richtig Nieten ist Jannis, dabei wird der Nietkopf händisch mit Muskelkraft geformt. Gruß Uwe
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Post by peters on Feb 2, 2018 16:48:13 GMT
Einer der wenigen die noch wirklich richtig Nieten ist Jannis, dabei wird der Nietkopf händisch mit Muskelkraft geformt. Oh oh oh... ist er, oder macht er???
edit: Schmarren entfernt. Eine beginnende Grippe hat wohl zu einer verübergehenden Dyslexie geführt. Sorry für den blöden Kommentar.
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Post by kwie on Feb 2, 2018 19:32:10 GMT
Ein paar mal habe ich schon die Nerven gespürt. Beim Bohren der Nietlöcher hat eine Klemmung nicht richtig fest gesessen. Es musste moderat nachgearbeitet werden. Man sieht den Niet im mittleren Loch zur Fixierung. Nach dem imprägnieren - auch der Nietlöcher innen - mit harzigem Öko Kleber ging es, wie geübt, mit dem 300 g Hammer ans Vernieten. Da klebt sofort alles. Auch Staub und Dreck, aber das wird sich gleich ändern. Du hast nur den Bandschleifer, also... ...nimmst Du den Bandschleifer. Was auch sonst? Immer mal in die Hand genommen und angeschaut und alles Freihand (Hiiilfeee, ich hab' so etwas doch noch nie gemacht!). Puh! Erleichterung, denn das ist gut genug für meine Zwecke. Den Rest bringe ich nun von Hand fertig. Zu den Nieten: Der Schaft erweitert sich durch den Dorn von ca. 3,85 mm auf ca. 4,10 mm und bei weniger als 12 mm zwischen den Flächen für die Nietköpfe würde sich der Schaft weiter stauchen und bis auf ca. 4,20 mm aufweiten. Das wollte ich aber auf jeden Fall vermeiden und habe 13 mm vorn und 14 mm mitte/hinten zwischen den Nietköpfen gelassen. Die Nieten gehen also ohne Umbau (kürzen beider Teile) ab 12 mm + je 3mm für die Köpfe bis vielleicht 18 mm + 3mm je Seite. Der 300 g Hammer passt ganz gut und braucht schon leichten Schwung aus dem Handgelenk. Die Anmutung der Nietverbindung ist unendlich robust. Mehr braucht's ganz offenbar nicht. Gruß: KWie
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Post by suntravel on Feb 2, 2018 19:39:53 GMT
Hi KWie,
dat sieht bisher 1a aus
Wer will der kann ne
Gruß
Uwe
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