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Post by kwie on Feb 13, 2018 16:37:32 GMT
Das 8" Cermax war noch am Tag des Kaufes fällig für Modifikationen. U.a. Einfach zu dick über der Wate. Offen zugegeben: Ich hatte das quasi direkt als Rohling gekauft. Nun ist der Griff schön geworden, vor allem aber sehr angenehm brauchbar. Hurra! Also nun ran, an den Speck. Hier das Zeugs, dass u.a. vom Cermax einfach weg musste. Aber was ist ein Schlittschuh? Das wäre ein Schlittschuh. "Schlittschuh" ist mein Spitzname für Messer mit einer eher dreieckigen, wenigstens aber deutlich richtung watenspitz gehenden Klinge mit durchgehend geringer Krümmung bzw. durchgehend schön großem - aber ganz wichtig: nicht unendlichem - Radius der Schneidenkrümmung. Ein Eishockeyschlittschuh, nicht Eisschnellauf. WIP heißt bei mir: Work In Progress und nicht in presentation. Ich kaue also noch an den Fingernägeln und der derzeitige Zustand ... ist das hier. Das ist noch kein Schlittschuh. Gerade ein erster Anfang. Gruß: KWie
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Post by suntravel on Feb 13, 2018 17:29:31 GMT
Sieht aus wie Yvo 3.0 also mit gefällt der Umbau sehr gut. Wird jetzt aber spaßig beim ausdünnen Gruß Uwe
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Post by Deleted on Feb 13, 2018 17:35:27 GMT
Moin KWie, ein Cermax-Santoku liegt bei mir auch noch rum. Eine Ausdünn-Aktion hat es schon hinter sich, das war aber sehr mühselig und irgendwann habe ich aufgegeben. Womit dünnst du aus?
Gruß, Torsten
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Post by vtwin96 on Feb 13, 2018 18:02:33 GMT
Hallo Kwie, wieso hast Du eigentlich nicht die Klinge bearbeitet vor Du den neuen Griff montiert hast? VG Jürgen
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Post by kwie on Feb 13, 2018 19:31:17 GMT
Sieht aus wie Yvo 3.0 :) also mit gefällt der Umbau sehr gut. Kein schlechter Vergleich. Noch... Denn noch habe ich zu viel Krümmung in der Schneide. Das Yvo (das mich ja auch anspricht) ist kein Schlittschuh. Dann schon eher Deine Garasukis und Honesukis. Die sind so sexy, that qualifies as "Schlittschuh". Natürlich nicht als Eihockeyschlittschuh, aber als Eisschnelllaufschlittschuh (keine Krümmung in der Schneide). Mir ist völlig klar, dass ich gerade erst angefangen habe. Ich habe einen Heidenrespekt vor der Aufgabe. Hallo Kwie, wieso hast Du eigentlich nicht die Klinge bearbeitet vor Du den neuen Griff montiert hast? Ohne besonderen Grund. Der schöne Griff motiviert mich jetzt natürlich zusätzlich, die Arbeit mit dem Klingenumbau auch behutsam und hochwertig zu erldigen. Da könnte man ja auch ganz schön etwas zurechtpfuschen. ein Cermax-Santoku liegt bei mir auch noch rum. Eine Ausdünn-Aktion hat es schon hinter sich, das war aber sehr mühselig und irgendwann habe ich aufgegeben. Womit dünnst du aus? Die billigsten bzw. allgemein Diamantplatten, aber wenn ich Orientierung benötige (Lage der Schneidlage in der Jigane Verkleidung) muss einfach mal ein konventioneller Stein mit der richtigen Körnung her. Gerade bin ich wirklich beim "Schlittschuh"-Teil, also der Schneidenkrümmung. Das spürt man auf planen geschlossenen Diamantplatten sehr gut sogar während des Schleifens. So taste ich mich heran und entwickle die Kontur so, wie ich sie mir vorstelle. Viele Stunden Arbeit. Zwischendurch ein Schleiftest mit J1000 (aus der Maywerk Schärfbank) um zu schauen, wie fürchterlich der ZDP-189 den Steinen zusetzt. Scheint aber zu gehen. Dann kann ich das Ding ja auch runterschruppen. Gruß: KWie
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Post by kwie on Feb 13, 2018 19:42:17 GMT
wieso hast Du eigentlich nicht die Klinge bearbeitet vor Du den neuen Griff montiert hast? Ich habe noch einmal nachgedacht. Man könnte meinen, erst Klinge, dann Griff. Der Cermax Griff ist so eine fürchterlich schwere Hantel, dass ich erst mit dem richtigen Griff das Gefühl nachempfinden kann, das sich beim Schneiden dann einstellt. Und das brauche ich, um den besten Krümmungsverlauf authentisch herausspüren zu können, während ich ihn entwickle. Also in diesem Fall würde ich sagen, die Reihenfolge muss sogar so. Gruß: KWie
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Post by Orakel on Feb 13, 2018 20:05:23 GMT
Das Messer ist nicht wiederzuerkennen. Wie hast Du denn das Stück klinge abgeschnitten. Mit der Blechschere?
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Post by kwie on Feb 13, 2018 20:13:36 GMT
Dremel mit Trennscheibe. Da geht nichts anderes mehr. Aber wo Du fragst. Mit der Eisensäge (ich teste und verifiziere halt so viel wie nötig/möglich) schneide ich problemfrei Shirogami Klingen in Form. Aogami Super wird schwer beeindruckt, während die Säge auch schwer beeindruckt wird, aber das hier hat mit einem kleinen Kratzer in der Schneide das Sägeblatt zerstört. Schon ein Knüppelstahl.
Gruß: KWie
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Post by Orakel on Feb 13, 2018 20:18:40 GMT
Glaube ich, vor allem der Schneidenstahl ist beim Cermax sehr hart.
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Post by Deleted on Feb 13, 2018 20:45:08 GMT
Die billigsten bzw. allgemein Diamantplatten, aber wenn ich Orientierung benötige (Lage der Schneidlage in der Jigane Verkleidung) muss einfach mal ein konventioneller Stein mit der richtigen Körnung her. Ich habe damals, wenn ich mich recht erinnere, den DMT 220 und Chosera 400 genommen. Das Problem war, dass gleich über Schneide schon viel Material an der Klinge ist. Eher ein balliger Schliff. Die Außenlagen fand ich auch unangenehm, die ließen sich mit 400 Schleifpapier nicht so recht aufhübschen.
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Post by kwie on Feb 13, 2018 20:46:34 GMT
Ja, klar ist das der ZDP-189. Da ich inzwischen ein wenig desillusioniert bin musste der Stahl auch erst einmal zeigen, wie scharf und schneidhaltig der ist. In einem billig-Fake würde sich die Arbeit nicht lohnen. Generell: Wenn man so viel Arbeit investiert, empfehle ich Top-Material.
Gruß: KWie
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Post by kwie on Feb 13, 2018 21:04:10 GMT
Das Problem war, dass gleich über Schneide schon viel Material an der Klinge ist. Das haben meine Sabatier mal so eben im Serienzustand lächerlich plump dastehen lassen. Und das obwohl der Stahl mit dem (nicht nachgemessenen) laut Henckels 20° incl. Schneidenwinkel Stand hatte. Das ist serienmäßig mit der feist dicken Schneide und dem sehr sportlichen Schneidenwinkel schon ein Kuriosum. Halb Panzer, halb Rakete. Gruß: KWie
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Post by kwie on Feb 13, 2018 23:59:42 GMT
Warum sollte ich es nicht verraten: Der Schlittschuh wird ein 7" Konzeptmesser. Aber keine Kopfgeburt, kein Design-Spiel sondern eine Anpassung an eine Schneidetechnik mit den 7-Zöllern, die ich bei mir und anderen beobachte und die ich englisch "stabbing" nenne. Mir ist einfach noch kein schönes deutsches Wort eingefallen. Da ich den klassischen Wiegeschnitt mit permanentem Schneidbrettkontakt der Messerspitze auch mit größeren Kochmessern nicht hinbekomme, schneide ich auch mit 10-Zöllern oft so: Ich hebe die gesamte Klinge vom Brett, führe sie mit der Produkthand und "lande" bei jedem Vorwärtsschnitt neu mit der Spitze auf dem Schneidbrett. Die Führung an zwei Punkten gleichzeitig, Produkt und Schneidenspitze auf dem Brett, habe ich auch nach noch so viel Übung noch nie koordiniert bekommen. Wird schon etwas weniger rundlich. Im Moment habe ich immer noch vor allem vorn zu viel Krümmung. Bei der geplanten Schneidetechnik und der geplanten sportlichen Auslegung ist das "Sich herantasten" der einzige Weg. Mehr Krümmung ist für das Schneiden Susi Sorglos stressfrei und einfacher, auch einfacher herzustellen, ermüdet aber die Gelenke stärker. Dies hier soll aber kein Anfängermesser werden. Im Moment "lande" ich mit der geplanten Schneidetechnik und Auslegung noch ~4 cm hinter der Spitze auf dem Brett, bevor ich die Klinge nach hinten abrolle. Das soll geplant ~1 cm hinter der Spitze geschehen. Es fehlen also noch 3 cm effektive Länge, für die noch Krümmungsänderungen nötig sind. Immer noch kein Schlittschuh... jedenfalls noch kein guter. Ein wirklicher Fluch an dieser Stelle: Wenn dieser kleine Rest der hintersten Korrosionsstelle nicht mehr da wäre, könnte ich die Kontur jetzt wohl in einem halben Stündchen routinemäßig zu Ende entwickeln. So habe ich noch einen größeren Schleifspaß vor mir. Dafür habe ich mit dem bloß zum Schutz umwickelten Originalgriff das gute Gespür für's Feine. Kurz über einen Stein statt Diamant, über das Schneidbrett fliegen und das Erlebnis analysieren. Dann weiter... Darum ist die obere Kontur auch erst angedeutet. Je nachdem, was unten noch passiert ist da noch etwas Reserve drin. Gruß: KWie
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Post by Deleted on Feb 14, 2018 8:14:40 GMT
Moin KWie,
beim Wiegeschnitt ist die größte Schwierigkeit, das Messer von rechts nach links (Rechtshänder) über das Brett und somit auch das Schnittgut zu führen. Dabei verkantet man eine sehr dünnen Schneide natürlich leicht. Die Führungshand (links) gibt vor, wie dick die abgeschnittenen Scheiben werden und die Möhre (zum Beispiel) bleibt immer an der gleichen Stelle liegen. Ich schiebe sie nicht unter dem Messer durch. Die Klinge hat dann immer Kontakt zum Gelenk der linken Hand (entweder Zeige- oder Mittelfinger; das Gelenk über dem Nagel - hat bestimmt eine Nummer).
Also Vorübung, sollte die Drehbewegung immer dann stattfinden, wenn der kleinste Punkt der Schneide am Brett aufliegt: einerseits die Spitze, andererseits die Kante am Bart oder Kehl. Dabei dann die Klinge leicht nach links drehen. Erstmal ohne die Vor-/Zurückbewegung. Die ist dann der nächste Schritt.
Im Laufe der Zeit funktioniert dann auch die Bewegung auf einem längeren Teil der Klinge.
Der Schlittschuh ist schon ein guter Vergleich, denn dieser verkantet anfangs auch schnell im Eis, lässt bei Fortgeschrittenen aber auch eine enge Drehbewegung zu.
Gruß, Torsten
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Post by kwie on Feb 14, 2018 11:19:36 GMT
Bei einem Konzeptmesser darf man selbstverständlich über's Kontzept sprechen. Danke für Deine Beschreibung. Ich bin Linkshänder, der mit dem Messer rechts schneidet. Reden wir über Schneiden mit der rechten Hand. Kein Linkshänder ist zu dumm, das "spiegeln" zu können. Ich habe immer versucht, bei der "Rückwärtsfahrt des Messers" die Klinge so nach rechts zu neigen, dass wegen der Schneidenkrümmung das Messer dann nach schräg links über das Schneidbrett "zurückfährt". Erstens habe ich diese zusätzliche Drehbewegung im rechten Handgelenk als enorm komplex empfunden und zweitens konnte ich auch mit regelrechten Trainingssessions kein Gefühl dafür entwickeln, diese Neigung des Messers so zu kontrollieren, dass die Klinge auf dem Schneidbrett näherungsweise ausgerichtet bleibt. Zu allem Überfluss: Wegen des enorm steigenden Risikos, bei der "Rückwärtsfahrt" mit der zu den Fingern hin geneigten Schneide in die die Knöchel oder Finger der linken Hand zu schneiden, habe ich das Messer dann immer von der Führungshand (Produkthand, links) gelöst und das ergab eine noch viel schwieriger beherrschbare raumgreifende komplexe Gesamtbewegung. Platt und blank: (vielleicht bin ich da gar kein durchschnittlicher Maßstab. Leider bekennender Bewegungslegastheniker) ich kann's nicht. Aber hier sind wir bei 7" und die sind für den komplexen Ablauf für mich ohnehin zu klein. Das "stabbing" habe ich inzwischen gefunden! BaslWastl hat's in Der "Pushcut"......./Schubschnitt. beschrieben. Das ist die Schneidetechnik zum Konzept! Und in Japanese cutting skills - Super sharp Japanese utility knife sieht man es ab 1:25 mit einem Petty, was meiner mittleren Größe 7" "Schneidbrett klein" funktional entspricht. Was ich nicht hinbekomme, ist Der klassische Wiegeschnitt / rocking motion (engl.), für den wir uns schon wieder bei BastlWastl bedanken dürfen. Kiritsuke/Santoku etc. sind nicht mehr so gut geeignet da die Spitze zu tief sitzt. Yes, Sir! Genau darum geht es hier. Gruß: KWie
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