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Post by Banjoko on Mar 23, 2018 20:41:59 GMT
@verwellte Bandschliffschneide ist aber schon heftig ausgedrückt. Das was auf Bild 1 als zarte Welle dargestellt ist, wirst Du mit unbewaffnetem Auge garnicht wahrnehmen, zumindest geht es mir mit fast 53-jährigen Augen so. Außerdem verwenden nicht alle Messermacher zum Finishen Schleifgeräte wie Bogdan o.ä. nur meine bescheidenen 2C
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Post by flint on Mar 23, 2018 21:27:36 GMT
Servus, @verwellte Bandschliffschneide ist aber schon heftig ausgedrückt. Das was auf Bild 1 als zarte Welle dargestellt ist, wirst Du mit unbewaffnetem Auge garnicht wahrnehmen, zumindest geht es mir mit fast 53-jährigen Augen so. Außerdem verwenden nicht alle Messermacher zum Finishen Schleifgeräte wie Bogdan o.ä. nur meine bescheidenen 2C die zarte Welle auf Bild 1 kollabiert dann genauso zart auf Bild 4! Ist ein Tatsache, allerdings auf mikroskopischer Ebene. Es ist so wie auf den Bildern passiert, dass lässt den Schluss zu, dass bei ungünstigen Verhältnissen das Gleiche wieder passiert, wenn man solche Schneiden so belässt wie sie sind. Aus einem Mikrochip wird in späterer Folge ein Ausbruch, dessen Größenordnung sich nicht voraussagen lässt. Die Konsequenz, wenn es jenseits 3/10mm in die Schneide hinein ist und die Facette knapp unter 2/10mm breite liegt kannst du dir ausrechnen. Das muss nicht unbedingt stattfinden und ist auf den Bildern mit freiem Auge kaum zu sehen. Das kann man als übertrieben bewerten und sich nicht weiter darum kümmern, ist auch ok, weil nicht meine Messer. Was das Finishen der Schneide betrifft, da bin ich unerbittlich! Es macht einen Unterscheid ob auf Steinen ( egal ob geführt oder mit freier Hand ) oder am Band gefinsiht wird. Du kannst auf einem synthetischen Stein jahrelang mit völlig gleichem Ergebnis schleifen, an einem Band nicht. Es macht einen Unterscheid ob das Band frisch oder knapp vor dem Ende ist. Niemand kann den Druck auf das Band an den Grad der Abnutzung anpassen. Der Schliff erfolgt nach Gefühl und Erfahrung und wird makroskopisch und mit der Fingerkuppe für gut oder schlecht befunden. Mir persönlich ist das mittlerweile insofern egal, dass wenn ich es umschleife, so wenig Abtrag wie nötig möglich ist. Ärgerlich wird es dann, wenn so grob gefinisht wurde, dass tiefe Kratzer von der Klingespitze bis in die Flanke reichen und so zu Rissen führen. Das ist übel. Oder wenn so eine Schneide kollabiert: Sowas lässt sich mit Mikrokontrolle und Umschliff vermeiden! Ich schau mir alle Schneiden im Auslieferungszustand unter dem Mikro an und es gibt welche die halten da Stand und sind sehr gut, andere weniger, manche mies. Das ist so, ob es mir, dir oder uns gefällt oder nicht. Ob man als Käufer sich für seine Schneiden im Detail interessiert oder nicht ist Ansichtssache im Wortsinn. Wer nicht hinschauen will, muss ja nicht, ist auch ok. Wer nix hat zum genauen Hinschauen, aber wissen will was da los ist und was da passieren kann, dem zeig ich die Bilder und versuche Zusammenhänge zu erklären. In manchen Fällen überspitzt gezeichnet und als worst case-Szenario beschrieben, damit es wirkt. Vielen ist das ja völlig wumpe und das ist auch ok, weil über den Zustand von Schneidenspitzen hitzige Diskussionen zu führen ist ja Nonsens bitte.... Gruß, flint
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Post by Banjoko on Mar 23, 2018 21:36:01 GMT
... unser alter Goethe war schon schlau ! „Man sieht nur was man weiß“ ... damit komme ich gut klar und behalte mein USB-Mikroskop im Schrank, da ich im Moment ohne System schleife. Ich bewundere Deine Akkribie in diesem Punkt (das geht mir noch ab) und ich lese dazu wirklich gerne Deine Ausführungen und mein Post war auch nicht böswillig gemeint.
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Post by flint on Mar 23, 2018 21:42:24 GMT
Servus, habe ich auch nicht so aufgefasst. Ich versuche halt immer meine Behauptungen zu belegen, zu erklären und zu begründen, mit Bildern, Quellen und wenn's gar nicht anders geht mit Hausverstand! Ich akzeptiere auch sofort, wenn ich widerlegt werde, wenn's plausibel erklärt oder klar belegbar ist. Gruß, flint
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Post by peters on Mar 24, 2018 6:16:03 GMT
Servus Leute,
noch eine kleine Anmerkung, was das Freihand schleifen angeht: Man braucht nicht unbedingt ein Mikroskop zur Kontrolle. Wenn man eins hat, ist es gut. Aber es ist nicht notwendig. Was in meinen Augen aber äusserst hilfreich ist, ist so eine Bevel-Box. In meinen Augen kann man damit die Unsicherheit, die man beim Winkel hat, deutlich reduzieren. Von +/-5 Grad auf vielleicht +/-1.5 Grad oder noch einen Tick drunter. Ich nehm' das Böxchen auch lange nicht jedes Mal. Aber ab und an, oder wenn mehr runter muss, dann verbessert das Einstellen des Winkels vor dem Losschleifen meine Ergebnisse deutlich. So eine Bevelbox ist auch keine grosse Investition. Ich hab mir eine gekauft, wo man die Anzeige nach oben klappen kann, dann kann ich besser ablesen, weil man ja beim Handschleifen höchstens eine Hand frei hat - uńd die andere ein wenig die Sicht versperrt. Aber es geht...
VG Peter
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Post by billy on Mar 24, 2018 6:51:11 GMT
Ich mache das wie Peters und habe mir die hier gezeigten Winkel zusätzlich noch geholt. So ist die Winkelkontrolle für mich noch einfacher/schneller zu bewerkstätigen. Grüßle Detlef
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Post by flint on Mar 24, 2018 7:49:04 GMT
Servus,
ich bitte nicht zu vergessen, dass ein Mikro die Kontrolle der Schneide noch vor jeder gesetzten Aktion erlaubt! Ich weiß nach genauer Sichtkontrolle einfach was Sache ist und was ich tun sollte bzw. tun muss um mir in naher Zukunft Ärger zu ersparen.
Das muss man nicht machen, aber hat man's mal als selbstverständlich befunden, dann mag man nicht mehr darauf verzichten. Das dauert ja keine drei Minuten, eine Schneide durchzusehen.
Gruß, flint
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Deleted
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Post by Deleted on Mar 24, 2018 8:11:23 GMT
Danke, ich wohne demnächst also in einem Messermuseum mit Schleiflabor.
Ein Bekannter verkauft übrigens grade ein Elektronenrastermikroskop mit dem er -rein hobbymäßig- die Subdigitalstrukturen von Chamäleonschuppen auf die Ausprägung von Haftlamellen untersucht hat. Falls wer Interesse hat. 😁
LG Becks
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Post by Peter on Mar 24, 2018 8:19:32 GMT
Interesse! Quak, Quak
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Post by jost4fun on Mar 24, 2018 15:12:39 GMT
Vielen Dank für die ausführliche Erklärung, flint.
Denke, jetzt hab ich das kapiert. Über Wellen in der Facette hatte ich noch gar nicht nachgedacht. Die lassen sich vermutlich aber auch nur mit Mikroskop feststellen, oder?
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Post by flint on Mar 24, 2018 15:19:21 GMT
Servus, Vielen Dank für die ausführliche Erklärung, flint. Denke, jetzt hab ich das kapiert. Über Wellen in der Facette hatte ich noch gar nicht nachgedacht. Die lassen sich vermutlich aber auch nur mit Mikroskop feststellen, oder? ja, das ist makroskopisch nicht zu sehen. Erst die daraus resultierenden Ausbrüche siehst du dann mit freiem Auge! Deshalb: Kluger Nerd baut vor und kauft sich ein USB-Mikro und schaut sich die Schneiden seiner gekauften Messer an. Gruß, flint
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Post by Julius on Mar 29, 2018 20:29:55 GMT
BastlWastl Findest du einen feinen Nakayama in dieser Beziehung besser als einen Thüringer bzw gibt der mehr Biss? Grüße Julius Ein Thüringer ist nominell feiner, ein Nakayama ergibt eine bissigere Schneide. Um das Maximum rauszuholen muss aber erst die Schneidkante so dünn als möglich werden, (und da sind die Natursteine nicht fein genug, bzw. ohne Schlamm zu langsam (aber dann wiederrum gröber...)..... Thüringer sind gähnend langsam, da sind die extrem feinen Synthetik Steine einfach schneller oder eben Lapping Film. Rein von der Optik her, kann ich einen Nakayama mit Schlamm auch nach 1k einsetzen.... Das geht viel schneller, aber die Schneidkante ist durch die fehlende Progression einfach noch zu Dick..... (da kommen dann noch das durch den Schlamm die Schneidkante ggf. leidet.... (Schlamm (Schärfpartikel) stößt gegen die Schneidkante und beschädigt diese....) Schärfe ich dagegen bis zum Synthetischen Ultimo (habe ich keinen Biss mehr) raue ich danach noch kurz mit einem Naturstein auf habe ich erstens extrem lange Biss und zweitens wenn sich die Schneidkante Umlegt, immer noch genug Schärfe um eine nicht allzu reife (also matschige, die Haut bewegt sich auf dem Fruchtfleisch) Tomate/Paprika zu schneiden. Leider haben wir mit Natursteinen immer das Problem das sich diese zu unterschiedlich verhalten, und auch teils nach dem Abrichten einfach wieder die Oberfläche komplett anders ist.... Also kann man das nicht Generalisieren. Was man aber sagen kann das ein feiner Naturstein eine langlebigere Schneide hinterlässt als ein etwa gleichfeiner Synthetischer. Grüße wastl. Nach dem Gokumyo/Shapton 30K etc auf einen Suita zu gehen statt auf einen Nakayama würdest du aber nicht empfehlen weil dieser zu grob ist? Gruß Julius
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Post by BastlWastl on Mar 30, 2018 14:18:59 GMT
Ein Thüringer ist nominell feiner, ein Nakayama ergibt eine bissigere Schneide. Was man aber sagen kann das ein feiner Naturstein eine langlebigere Schneide hinterlässt als ein etwa gleichfeiner Synthetischer. Grüße wastl. Nach dem Gokumyo/Shapton 30K etc auf einen Suita zu gehen statt auf einen Nakayama würdest du aber nicht empfehlen weil dieser zu grob ist? Gruß Julius Es kommt darauf an wie fein der Suita ist! Es gibt durchaus Exemplare die so fein sein können wir klassische Nakayama`s, da kommt es wieder auf die Härte an. Ich habe einen Okudo Suita und einen Ao Renge (vermeindlich Ohira) die beide in etwa so fein wie meine Nakayama`s sind. btw. nehm ich zum Finish auch nicht unbedingt einen richtig harten Awesado, sondern eher was im Bereich 4-4,5 (sowohl Suita oder auch Nakayama Awesado) . Die richtig harten sind dann für Rasiermesser/Werkzeug besser, da wird die Schneide zu glatt. Wobei ich immer wieder betonen muss das ich zu 90% im Wiegeschnitt arbeite und sich diese Art schneide als die klar beste bei dem Stahl rausgestellt hat. Grüße wastl.
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Post by bembelfigur on Apr 11, 2018 19:41:00 GMT
Hab dem KMS gerade auch mal eine neue Schneide verpasst, Die war ab Werk doch unterschiedlich breit, ist sie immer noch, aber jetzt unter der Lupe schon wesentlich homogener und weniger riefig als das olle Bandschleiferfinish. War mit je 20 Zügen auf dem 4K JMS mit Belgierschlamm und JNat Suita von Hand schnell erledigt. Jetzt rasierts Armhaare und beißt ins Haupthaar. Zähe Chilies erscheinen gar nicht vorhanden bevor sie geteilt sind, durch Tomaten fällts einfach durch. Der Griff ist extrem durstig, immer noch.
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Post by bembelfigur on Apr 13, 2018 21:04:52 GMT
Das Ding zerlegt die Fressalien wirklich dass einem Angst und Bange wird. Heute hats mich zum ersten Mal gebissen, kleiner Ausrutscher in den kleinen Finger, hat gar nicht weh getan, aber blutet wie Sau.
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