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Post by udo240 on Apr 15, 2018 7:01:01 GMT
Diese Aussage gilt nicht für alle Werkzeugstähle. Viele hochlegierte Stähle haben bei hoher Anlasstemperatur ein mehr oder weniger ausgeprägtes sekundäres Härtemaximum und davor einen großen Temperaturbereich relativ gleichbleibenden Härte, z.B. hier: www.bohler-edelstahl.com/de/M390.phpViele Grüße Severus Das ist natürlich richtig! Es hat aber bei dieser Legierungszusammensetzung den Grund in der Ausscheidung feinster Sondercarbide. Deren Bildung wird bei diesen hohen Anlasstemperaturen durch die angestoßene Diffusion erst möglicht. Der extreme Kohlenstoffanteil deines genannten Beispielwerkstoffes (1,9%) und der Chrom bzw. das Vanadium bilden die Carbide, die feinste Verteilung wird durch Verwendung der Pulvermetallurgie erst möglich. Sie führt zur feinsten Verteilung der Legierungselemente und zu kurzen Difusionswegen des Kohlenstoffs. Die erzielte Härte derartiger Materialien liegt durch den Anlassvorgang bei hohen Temperaturen teilweise sogar über der Martensithärte! Das alles hat aber mit dem klassischen Anlassvorgang bei C-Stählen nichts gemeinsam, bei dem das Ziel der Abbau innerer Spannungen im martensitischen Grundgitter ist. Hierdurch sinkt die Härte und die Duktilität wird gesteigert.
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Post by andreas123 on Apr 15, 2018 7:56:09 GMT
Moin, da ich keine Ahnung davon habe, ist das was ich mir so versuche anzulesen echt nicht so ganz verständlich für mich. Härte kann ich einigermaßen verstehen, aber wenn es darum geht den besten Weg zwischen Härte, Schärfbarkeit und Zähigkeit per optimaler Wärmebehandlung zu finden oder zu beurteilen, dann streiken meine Verständnisfähigkeiten. Beispiel: Am Anfang der KMS-Messer Aktion schrieb Jürgen mal sinngemäß "Der Stahl ritzt sogar Glas" Selbst, wenn er geschrieben hätte, ob vor oder nach WB, könnte ich damit nichts anfangen. Wie ich schon schrieb, manche Messer sind halt härter und brechen bei mir rigoros aus (die meisten Japaner) und manche bleiben fast wie sie sind und werden nur stumpfer. Welcher Zusammenhang das auch immer bei mir bewirkt weiß ich nicht. Ich kaufe jedenfalls keine Messer und entscheide nach Härte. Ein Franzose macht riesig Spaß und hat unter 60 HRC und mein Chinesenklopper soll weit über 60 haben und macht auch Spaß. Und im Gegensatz zu den Tests von flint, bricht es mir nicht aus, sondern hat mikrominimalste umlegungen. Fazit: Nicht die Härte, sondern der Umgang entscheidet imho wohl über die Freude. Oder? LG Andreas
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Post by cjscharf on Apr 15, 2018 10:08:31 GMT
...Fazit: Nicht die Härte, sondern der Umgang entscheidet imho wohl über die Freude... Eine fast allgemeingültige Aussage Einen schönen Sonntag in dem Sinne LG Carsten
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Post by dieter on Apr 15, 2018 16:15:27 GMT
Unabhängig von einer Stahlsorte muss (für mich) eine Schneide vor einem Ausbruch zuerst eine plastische Verformung zeigen. Also egal was: CPM125V z.B. auch). Danach wenn ich z.B. bei einer 65 HRc-Klinge unter Mikroskop saubere Ausbrüche ohne jegliche plastische Verformung sehe, dann ist so eine Klinge für mich nicht interessant. Nur plastische Verformung oder Ausbrüche mit plastischer Verformung finde ich für Messer normal. Ps: auch eine extreme Härte ist für Küchenmesser passend solange dabei keine saubere Ausbrüche entstehen.
Wenn Härte steigt und eine Schneide noch plastisch verformbar bleibt, dann steigt auch (meistens eindeutig) Schneidhaltigkeit. Die Schärfbarkeit kann sich dabei etwas verschlechtern.
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Post by udo240 on Apr 15, 2018 16:51:14 GMT
........... Fazit: Nicht die Härte, sondern der Umgang entscheidet imho wohl über die Freude. Oder? LG Andreas Dem stimme ich ebenfalls absolut zu!! Das Denken in werkstoffkundlichen Kategorien ist schön aber Schleifen ist schöner. Ich bin deshalb nicht mal traurig wenn ein Messer zum Touch Up auf den Stein muss. Ein Graus wenn sie nicht stumpf würden, Schleifen ist schließlich mein Hobby . Heute waren es mal wieder 8 Messer, keins davon meins. Hat Spaß gemacht
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