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Post by derjaeger on May 27, 2018 18:23:47 GMT
Ich habe gerade ein kleines Experiment am laufen. Gestern habe ich altes Rohmaterial von einem Thüringer-Steinbruch erhalten. Beim Abrichten eines Brockens ist das Problem aufgetreten, dass die Oberfläche aufgrund eines Risses im Stein nicht plan wurde, es kam immer zu kleinen Ausbrüchen, da der Riss in einem flachen Winkel auf die Oberfläche trifft. Zerbrechen und danach zusammenkleben wollte ich den Stein nicht und Nagellack oder ähnliches wäre nur eine oberflächliche Lösung. Mein Vater hatte dann die Idee, den Stein in Acryl Haftgrund einzulegen und danach zu trocknen. Giftig ist das Zeug ja nicht (ist eine Reinacrylatdispersion) und der Stein war in diesem Zustand eh nicht zu gebrauchen. Nun habe ich also den Stein bis heute trocknen lassen und in die Dispersion gelegt und werde erstmal mindestens eine Woche abwarten, dass das Zeug bis in die Tiefen des Risses vordringen kann. Danach werde ich an den Stein eine Klemme anbringen, der den Riss zusammendrückt und den Stein dann trocknen lassen. Ich werde dann berichten, ob ich den Stein ganz und gar ruiniert oder gerettet habe. Gruß, Jäger
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Post by peters on May 27, 2018 20:39:27 GMT
Servus J., also dass du den Stein ganz ruinieren könntest, kann ich nicht so recht glauben. Entweder die Sosse zieht in die winzigsten Ritzen - dann ist der Riss versiegelt. Oder er tut das nicht, dann ist nach dem abschleifen der Oberfläche alles wieder auf "Los!". Wenn ich das recht vestanden hab, empfiehlt Gabriel Zyanacrylat, um solche Defekte zu behandeln. Wir sind natürlich auf einen (möglichst ausreichend bebilderten) Erfahrungsbericht gespannt. Ich selbst hab vor ein paar Wochen einen Stein mit Epoxy geklebt - aber der Einwand von Gabriel , dass das wegen seiner gummiartigen Konsistenz nicht wirklich gut geeignet wäre, hat mir absolut eingeleuchtet. VG Peter
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Post by schorsche on May 28, 2018 7:50:35 GMT
Habe Verbindung zu einer Naturstein-Firma, und dort werden feinste Risse mit Akepox versiegelt. Das gibt es von viskos bis sehr dünnflüssig: AKEPOX® 1005 sehr dünnflüssiger 2-Komponentenfüller, Aushärtung ca. 24 h (20°C), lösungsmittelfrei, vergilbungsarm, leicht einfärbbar, witterungsbeständig, lebensmittelunbedenklich (bestätigt durch externes deutsches Prüfinstitut) Sehr gute Penetration in feine und tiefe Risse. Füllt kleine Löcher und vergütet somit gleichzeitig die Oberfläche des Steins.
Sicher besser geeignet als Tiefgrund, denn wie soll der in der Tiefe des Steins durch Verdunstung abbinden? Das kann ja mindestens Monate dauern.
Gruß Schorsche
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Post by derjaeger on Jun 7, 2018 22:00:04 GMT
So, gerade habe ich den Stein aus dem Haftgrund geholt und den Riss mit Klemmen fixiert, beim Anklemmen wurde Flüssigkeit aus dem Riss gedrückt, das war also durchaus sinnvoll. Die Steinoberfläche ist bereits trocken (30 min). Ich lasse das jetzt mal eine Woche aushärten. Ein paar Bilder auf die Schnelle: Gruß, Jäger
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Post by ky4400 on Jan 16, 2020 11:21:33 GMT
Hallo derjaeger, ist die Woche schon um? Was ist aus dem Experiment geworden? Ich habe eine Forelle, die einen Riss hat, bei der ich überlege, wie ich diesen behandeln soll.
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Post by derjaeger on Jan 20, 2020 19:00:57 GMT
Das Thüringerexperiment ist gelückt, der Stein ist jetzt stabil. Für Forellen (die ja keine Flüssigkeit aufnehmen) würde ich einfach Cyanacrylatkleber verwenden. Gruß, Jäger
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