Post by KAMON Messer on Aug 22, 2018 15:51:20 GMT
Sanfte Grüße ihr Messernarren!
Es war jetzt wieder lang genug ruhig um mich und so meld ich mich bei euch mit sechs neuen, aber bereits verkauften, Messern.
Gemacht habe ich fünf der sechs um beim Treffen in Amstetten etwas mit zu haben. Wirklich Zeit für Messer hatte ich eigentlich nicht aber die paar wurden eingeschoben um nicht mit leeren Händen aufkreuzen zu müssen. Eines davon war eine ewig her Bestellung für peters die mir leider zu bruch ging und deshalb wurde das neue gleich mit fertig gemacht und in Amstetten übergeben.
Ich habe von ein paar Neuerungen zu berichten die in meinen Augen alle samt Verbesserungen darstellen. Ich muss allerdings gestehen, dass manche davon eine Frage des Geschmacks sind und diese Neuerungen deshalb naturgemäß einiges an Angriffsfläche für Diskussionen bieten werden. Ich bin bereit dafür 😋.
Zuallererst zum Griff, Erl und Griffmontage:
Von außen hat sich garnichts geändert d.h. Optisch is er exakt wie vorher.
Das Innenleben ist allerdings anders. Ich habe mich davon abgewandt ein Stück des erls in die montur einzulassen. Stattdessen wird der erl bei montur Anfang abgesetzt und steht an der montur vorne plan an.
Entstanden ist die alte Bauweise damals ja unter dem Gedanken meine Griffe nur auf den erl zu stecken. Das geht dann natürlich nur wenn die vordere montur auf einer Art Keil, dem Erl Ansatz, hält/verkeilt wird.
Bis auf eine Ausnahme hat das auch gut funktioniert, gell brawler du luder? 😂
koraat gab mir allerdings damals beim ersten Forums Treffen in Amstetten schon den Tipp das ganze irgendwie mit einer Schraube zu sichern um etwaige Reklamationen wegen lockerer Griffe zu vermeiden. Den Ratschlag habe ich befolgt, bin aber erst nach und nach drauf gekommen welche Möglichkeiten die neue Bauweise bietet.
Wenn ich mir nämlich schon den Aufwand antue meine Griffe mit einem 4mm gewinde plus Hülsenmutter zu sichern, dann kann ich den Keilförmigen Erlansatz der in die montur steht, gleich weg lassen. Ohnehin brachte der viele Probleme mit sich weil es einigermaßen schwierig ist einen freihand geschmiedeten erl, der im detail betrachtet relativ unförmig ist, exakt in die montur mittels schlüsselfeile einzulassen.
Naja... Jetzt ist der erl also abgesetzt und das kann ich auch nur deshalb weil jetzt ein Härteofen da ist mit dem ich anständig weichglühen kann. Ist natürlich unerlässlich wenn man den erl mit der Feile absetzt. Zum Ofen dann unten mehr.
"Probleme" bringt aber auch diese Bauweise mitsich. Wenn man den erl als x-achse betrachtet so wurden bei der alten Konstruktion die Kräfte die entlang der y- und z-Achse liegen teilweise auch von der montur abgefangen weil sie formschlüssig am erlansatz verkeilt war. Dem ist jetzt nicht mehr so. Jetzt werden diese Kräfte nurnoch vom mittleren Teil meines griffes abgefangen. Wenn dieser Teil aus stabilisiertem Holz oder POM ist gibt's da auch keine Probleme. Bei unbehandeltem Holz welches in der Regel weicher als die beiden zuvor genannten ist, könnte das allerdings zu dem Problem führen, dass sich der erl bei y/z Kräften ins Holz drückt und mit der Zeit der Griff anfängt zu wackeln.
Um das zu verhindern lasse ich bei allen griffen, zur Sicherheit auch bei POM und stabilisiertem Holz, ein dünnwandiges nahtloses Rohr ein und verklebe es mit dem griffmaterial. So ist gewährleistet, dass sich der erl nicht ins griffmaterial drücken kann wenn hohe Kräfte entlang der y- und z-Achse wirken.
Weiters sind die monturen mit dem griffmaterial unlösbar mit Epoxy verklebt. Jetzt höre ich den einen oder anderen aufschreien "Deine Schrauben sind ja nur show du gottverdammter...!", nein...
Die Schrauben sind nachwievor da um den griff fertig auf Maß zu schleifen und zu finishen und DANN die monturen separat bearbeiten zu können wenn der Griff auf Maß geschliffen ist. Phosphatieren, schwarz brennen, ätzen, anlassen,... Was auch immer euch einfällt.
Dann werden die Dinger, mit den schrauben als Führung, wieder angeschraubt und verklebt.
Wieso verklebe ich sie im letzten Arbeitsschritt? Ich habe in einem Versuch mit geöltem hartriegel und Edelstahl monturen festgestellt, dass Wasser zuallererst am stirnholz angreift und quillt. Irgendwo logisch, trotzdem musste ich das mal sehen. Jetzt wo das verklebt ist, kann das nicht mehr passieren.
Außerdem hoffe ich, dass mir das verkleben dabei hilft die unterschiedlichen Ausdehnungen der Materialien, etwas zu unterdrücken weil der Epoxy das Holz quasi an Ort und Stelle hält.
Einen Nachteil hat das ganze auch nicht denn die monturen sind sowieso griffgebunden. So genau könnte vielleicht eine cnc gesteuerte fräse arbeiten, dass die monturen unter den griffen auswechselbar wären, ich aber nicht. (interessanter sidefact: das Holz quillt nach 24h tränken in leitungswasser bei Zimmertemperatur, einen guten halben mm über die montur über, geht aber beim trocknen FAST vollständig, und bei hartriegel rissfrei, zurück auf Maß... Hätt ich nicht gedacht.)
Recurve am kehl:
Das ist eigentlich keine große Sache aber ich denke trotzdem eine kurze Erwähnung wert. Ich habe den spitz Richtung schneide hin am Kehl etwas entschärft weil es mich genervt hat wie man ständig beim trockenwischen der klinge hängen bleibt. Augenmerk lag darauf das ganze so dezent wie möglich zu halten um nicht zu viel schneide zu verlieren und die grundlegende Optik meiner Messer nicht zu sehr zu verändern. Ich musste allerdings in Amstetten schon feststellen, dass das nicht jedem gefällt, aber urteilt selbst .
Finish der Klingen:
Zukünftig werden meine Messer ein bandschleifer Finish haben. Auch das ist in großem Maße eine frage des Geschmacks, ich möchte hier aber kurz auf die Punkte eingehen die der Logik unterliegen.
Der wichtigste Punkt bei der Entscheidung war, dass meine Messer nach wie vor in erster Linie Werkzeuge sind. Unter dem Gedanken macht es einfach keinen Sinn ein zeitaufwendiges längsfinish anzubringen das beim ersten Kontakt mit einer Zwiebel beleidigt ist... Und da spreche ich noch nichtmal vom ausdünnen wo das finish dann zerstört ist.
Ausdünnen ist ein anderer punkt. Ich meine, in einem dalman thread mal gelesen zu haben, dass ein bandschleifer Finish auf steinen nicht reproduzierbar ist und deshalb grad für den Kunden der auf steinen Ausdünnen will ungeeignet weil man es eben nicht selber wiederherstellen kann. Stimmt. ABER Ich glaube was da missverstanden wurde ist, dass es beim bandschleifer Finish garnicht darum geht es wiederherzustellen oder gar zu erhalten. Das Messer ist ein Werkzeug... Wenn das ein paar schleifspuren vom Ausdünnen hat is da überhaupt nix dabei und lieber ich zerstöre ein bandschleifer Finish als ein sauteures längsfinish.
Zu guter letzt war es eine Frage der wirtschaftlichkeit. Auf lange Sicht war mir immer klar, dass ich mal beim bandschleiferfinish hängen bleibe. Der wassergekühlte bandschleifer soll sich ja auch lohnen.
Trotzdem sollte das finish ordentlich sein aber da hab ich eigentlich in Amstetten ganz positives Feedback bekommen und mir selber gefällt es auch.
Ps: ich schreibe schon seit ein paar Tagen immer mal wieder an dem Beitrag und so kommts das peters thread brandaktuell zu dem Thema ist, ich aber oben nicht darauf bezug nehme kochmalscharf.freeforums.net/thread/3258/scheidfase-zur-cksetzen?page=1#post-83429
Im Zuge dessen gleich zum bandschleifer:
Auch da gibt's neues zu berichten denn "Der Gerät" wurde getuned. Ich hab mir einen frequenzwandler gekauft und eingebaut mit dem ich die Drehzahl stufenlos regeln kann. Mit dem werd ich hoffentlich bald in der Lage sein Polierfähige finishes am wassergekühlten bandschleifer anzubringen. Erspart mir Stundenlanges von Hand schleifen. Ob ich dann wirklich polieren werde oder bis zu welcher Körnung genau ich geh ist noch offen denn da muss ich noch ein bisserl herumprobieren. Wichtig ist aber jetzt mal: Ich kann wenn ich will 😎.
Last but not Least... Härteofen:
Ich glaub ich habs im forum noch nicht kund getan. Ich hab endlich einen Härteofen 👏👏👏! Das Teil ist zwar mit 40l brennkammer und 7,5kw Leistung etwas groß aber ich will nicht sudern 😂. Was ich geil daran finde ist, dass er insgesamt 36 heizwendeln in den Seiten, Boden und der Tür (!) hat was für super gleichmäßige Erwärmung sorgt. Auch der Ofen wurde gleich mal getuned und hat einen digitalen regler von eurotherm bekommen mit dem er, nach dem automatischen einlernen, beim aufheizen um maximal 2°C übersteuert. Bin so stolz auf meinen kleinen Arno 😍.
Jetzt, nach dem ganzen blabla, endlich zu den messern:
Hier zu Beginn gleich mal peters's Messer. Eibe aus dem Garten von Verwandtschaft mit Edelstahl monturen auf 255mm denty gyuto. Das bemerkenswerte an dem Messer ist der Griff. Der entstand so nämlich auf Kundenwunsch und wurde von der form her leicht abgeändert ohne meinem Stil komplett im Wege zu stehen.
Das nächste ist ein 255mm gyuto mit kurouchi finish. Es ist von all den Messern die ich euch zeige das mit am wenigsten blingbling aber genau das macht find ich den Reiz aus. POM griff mit G10 monturen.
Dieses Messer ist da schon etwas auffälliger. 255mm denty gyuto mit stabilisierter rot/braun gefärbter Karelischer maserbirke und CFK monturen.
Das nächste hat für mein dafürhalten einen schönen vintage Charme weil auch ein bisschen vintage drin steckt. Auch wieder ein 255mm denty gyuto mit pertinax monturen und kirschwurzel vom schwiegeropa. Pertinax, oder auch hartpapier, ist ein verbundwerkstoff ähnlich dem G10 oder dem CFK nur mit Papier als Trägermaterial (richtig Gabriel?? 😶). Das Zeug bekommt man auch noch neu aber diese Stücke sind aus einer runden Platte raus geschnitten die mir der senior chef mal mitgebracht hat und die bei ihm alleine schon locker 30 Jahre lang herumgekugelt sind.
Weiter geht's mit einem S-grind mit meinen bisher aufwendigsten monturen - Selbst gemachtes mokume gane. In dem Fall ist es aus messing und Kupfer gedreht. Bin ziemlich happy, dass das beim ersten mal gleich geklappt hat... Dank meines neuen heißen Freundes Arno lindner 😂. Das Messer selber hat 215mm schneide und einen doppelseitigen S-grind mit olivenholz.
Zu guter letzt noch ein S-grind mit den selben Daten jedoch ist der Griff aus maserbirke mit phosphatierten monturen.
Sodala... Jetzt wirds dann auch wieder ein zeiterl ruhig um mich. Bin gut eingedeckt mit Schlosser/schmiede Arbeit.
An alle diejenigen die noch was von mir bekommen: bitte geduldet euch noch etwas. Sollte jemand dem warten überdrüssig geworden sein so kann man bei mir jederzeit seinen Auftrag stornieren ohne Kosten oder böses Blut fürchten zu müssen.
Ich riech euch später
Benjamin
Es war jetzt wieder lang genug ruhig um mich und so meld ich mich bei euch mit sechs neuen, aber bereits verkauften, Messern.
Gemacht habe ich fünf der sechs um beim Treffen in Amstetten etwas mit zu haben. Wirklich Zeit für Messer hatte ich eigentlich nicht aber die paar wurden eingeschoben um nicht mit leeren Händen aufkreuzen zu müssen. Eines davon war eine ewig her Bestellung für peters die mir leider zu bruch ging und deshalb wurde das neue gleich mit fertig gemacht und in Amstetten übergeben.
Ich habe von ein paar Neuerungen zu berichten die in meinen Augen alle samt Verbesserungen darstellen. Ich muss allerdings gestehen, dass manche davon eine Frage des Geschmacks sind und diese Neuerungen deshalb naturgemäß einiges an Angriffsfläche für Diskussionen bieten werden. Ich bin bereit dafür 😋.
Zuallererst zum Griff, Erl und Griffmontage:
Von außen hat sich garnichts geändert d.h. Optisch is er exakt wie vorher.
Das Innenleben ist allerdings anders. Ich habe mich davon abgewandt ein Stück des erls in die montur einzulassen. Stattdessen wird der erl bei montur Anfang abgesetzt und steht an der montur vorne plan an.
Entstanden ist die alte Bauweise damals ja unter dem Gedanken meine Griffe nur auf den erl zu stecken. Das geht dann natürlich nur wenn die vordere montur auf einer Art Keil, dem Erl Ansatz, hält/verkeilt wird.
Bis auf eine Ausnahme hat das auch gut funktioniert, gell brawler du luder? 😂
koraat gab mir allerdings damals beim ersten Forums Treffen in Amstetten schon den Tipp das ganze irgendwie mit einer Schraube zu sichern um etwaige Reklamationen wegen lockerer Griffe zu vermeiden. Den Ratschlag habe ich befolgt, bin aber erst nach und nach drauf gekommen welche Möglichkeiten die neue Bauweise bietet.
Wenn ich mir nämlich schon den Aufwand antue meine Griffe mit einem 4mm gewinde plus Hülsenmutter zu sichern, dann kann ich den Keilförmigen Erlansatz der in die montur steht, gleich weg lassen. Ohnehin brachte der viele Probleme mit sich weil es einigermaßen schwierig ist einen freihand geschmiedeten erl, der im detail betrachtet relativ unförmig ist, exakt in die montur mittels schlüsselfeile einzulassen.
Naja... Jetzt ist der erl also abgesetzt und das kann ich auch nur deshalb weil jetzt ein Härteofen da ist mit dem ich anständig weichglühen kann. Ist natürlich unerlässlich wenn man den erl mit der Feile absetzt. Zum Ofen dann unten mehr.
"Probleme" bringt aber auch diese Bauweise mitsich. Wenn man den erl als x-achse betrachtet so wurden bei der alten Konstruktion die Kräfte die entlang der y- und z-Achse liegen teilweise auch von der montur abgefangen weil sie formschlüssig am erlansatz verkeilt war. Dem ist jetzt nicht mehr so. Jetzt werden diese Kräfte nurnoch vom mittleren Teil meines griffes abgefangen. Wenn dieser Teil aus stabilisiertem Holz oder POM ist gibt's da auch keine Probleme. Bei unbehandeltem Holz welches in der Regel weicher als die beiden zuvor genannten ist, könnte das allerdings zu dem Problem führen, dass sich der erl bei y/z Kräften ins Holz drückt und mit der Zeit der Griff anfängt zu wackeln.
Um das zu verhindern lasse ich bei allen griffen, zur Sicherheit auch bei POM und stabilisiertem Holz, ein dünnwandiges nahtloses Rohr ein und verklebe es mit dem griffmaterial. So ist gewährleistet, dass sich der erl nicht ins griffmaterial drücken kann wenn hohe Kräfte entlang der y- und z-Achse wirken.
Weiters sind die monturen mit dem griffmaterial unlösbar mit Epoxy verklebt. Jetzt höre ich den einen oder anderen aufschreien "Deine Schrauben sind ja nur show du gottverdammter...!", nein...
Die Schrauben sind nachwievor da um den griff fertig auf Maß zu schleifen und zu finishen und DANN die monturen separat bearbeiten zu können wenn der Griff auf Maß geschliffen ist. Phosphatieren, schwarz brennen, ätzen, anlassen,... Was auch immer euch einfällt.
Dann werden die Dinger, mit den schrauben als Führung, wieder angeschraubt und verklebt.
Wieso verklebe ich sie im letzten Arbeitsschritt? Ich habe in einem Versuch mit geöltem hartriegel und Edelstahl monturen festgestellt, dass Wasser zuallererst am stirnholz angreift und quillt. Irgendwo logisch, trotzdem musste ich das mal sehen. Jetzt wo das verklebt ist, kann das nicht mehr passieren.
Außerdem hoffe ich, dass mir das verkleben dabei hilft die unterschiedlichen Ausdehnungen der Materialien, etwas zu unterdrücken weil der Epoxy das Holz quasi an Ort und Stelle hält.
Einen Nachteil hat das ganze auch nicht denn die monturen sind sowieso griffgebunden. So genau könnte vielleicht eine cnc gesteuerte fräse arbeiten, dass die monturen unter den griffen auswechselbar wären, ich aber nicht. (interessanter sidefact: das Holz quillt nach 24h tränken in leitungswasser bei Zimmertemperatur, einen guten halben mm über die montur über, geht aber beim trocknen FAST vollständig, und bei hartriegel rissfrei, zurück auf Maß... Hätt ich nicht gedacht.)
Recurve am kehl:
Das ist eigentlich keine große Sache aber ich denke trotzdem eine kurze Erwähnung wert. Ich habe den spitz Richtung schneide hin am Kehl etwas entschärft weil es mich genervt hat wie man ständig beim trockenwischen der klinge hängen bleibt. Augenmerk lag darauf das ganze so dezent wie möglich zu halten um nicht zu viel schneide zu verlieren und die grundlegende Optik meiner Messer nicht zu sehr zu verändern. Ich musste allerdings in Amstetten schon feststellen, dass das nicht jedem gefällt, aber urteilt selbst .
Finish der Klingen:
Zukünftig werden meine Messer ein bandschleifer Finish haben. Auch das ist in großem Maße eine frage des Geschmacks, ich möchte hier aber kurz auf die Punkte eingehen die der Logik unterliegen.
Der wichtigste Punkt bei der Entscheidung war, dass meine Messer nach wie vor in erster Linie Werkzeuge sind. Unter dem Gedanken macht es einfach keinen Sinn ein zeitaufwendiges längsfinish anzubringen das beim ersten Kontakt mit einer Zwiebel beleidigt ist... Und da spreche ich noch nichtmal vom ausdünnen wo das finish dann zerstört ist.
Ausdünnen ist ein anderer punkt. Ich meine, in einem dalman thread mal gelesen zu haben, dass ein bandschleifer Finish auf steinen nicht reproduzierbar ist und deshalb grad für den Kunden der auf steinen Ausdünnen will ungeeignet weil man es eben nicht selber wiederherstellen kann. Stimmt. ABER Ich glaube was da missverstanden wurde ist, dass es beim bandschleifer Finish garnicht darum geht es wiederherzustellen oder gar zu erhalten. Das Messer ist ein Werkzeug... Wenn das ein paar schleifspuren vom Ausdünnen hat is da überhaupt nix dabei und lieber ich zerstöre ein bandschleifer Finish als ein sauteures längsfinish.
Zu guter letzt war es eine Frage der wirtschaftlichkeit. Auf lange Sicht war mir immer klar, dass ich mal beim bandschleiferfinish hängen bleibe. Der wassergekühlte bandschleifer soll sich ja auch lohnen.
Trotzdem sollte das finish ordentlich sein aber da hab ich eigentlich in Amstetten ganz positives Feedback bekommen und mir selber gefällt es auch.
Ps: ich schreibe schon seit ein paar Tagen immer mal wieder an dem Beitrag und so kommts das peters thread brandaktuell zu dem Thema ist, ich aber oben nicht darauf bezug nehme kochmalscharf.freeforums.net/thread/3258/scheidfase-zur-cksetzen?page=1#post-83429
Im Zuge dessen gleich zum bandschleifer:
Auch da gibt's neues zu berichten denn "Der Gerät" wurde getuned. Ich hab mir einen frequenzwandler gekauft und eingebaut mit dem ich die Drehzahl stufenlos regeln kann. Mit dem werd ich hoffentlich bald in der Lage sein Polierfähige finishes am wassergekühlten bandschleifer anzubringen. Erspart mir Stundenlanges von Hand schleifen. Ob ich dann wirklich polieren werde oder bis zu welcher Körnung genau ich geh ist noch offen denn da muss ich noch ein bisserl herumprobieren. Wichtig ist aber jetzt mal: Ich kann wenn ich will 😎.
Last but not Least... Härteofen:
Ich glaub ich habs im forum noch nicht kund getan. Ich hab endlich einen Härteofen 👏👏👏! Das Teil ist zwar mit 40l brennkammer und 7,5kw Leistung etwas groß aber ich will nicht sudern 😂. Was ich geil daran finde ist, dass er insgesamt 36 heizwendeln in den Seiten, Boden und der Tür (!) hat was für super gleichmäßige Erwärmung sorgt. Auch der Ofen wurde gleich mal getuned und hat einen digitalen regler von eurotherm bekommen mit dem er, nach dem automatischen einlernen, beim aufheizen um maximal 2°C übersteuert. Bin so stolz auf meinen kleinen Arno 😍.
Jetzt, nach dem ganzen blabla, endlich zu den messern:
Hier zu Beginn gleich mal peters's Messer. Eibe aus dem Garten von Verwandtschaft mit Edelstahl monturen auf 255mm denty gyuto. Das bemerkenswerte an dem Messer ist der Griff. Der entstand so nämlich auf Kundenwunsch und wurde von der form her leicht abgeändert ohne meinem Stil komplett im Wege zu stehen.
Das nächste ist ein 255mm gyuto mit kurouchi finish. Es ist von all den Messern die ich euch zeige das mit am wenigsten blingbling aber genau das macht find ich den Reiz aus. POM griff mit G10 monturen.
Dieses Messer ist da schon etwas auffälliger. 255mm denty gyuto mit stabilisierter rot/braun gefärbter Karelischer maserbirke und CFK monturen.
Das nächste hat für mein dafürhalten einen schönen vintage Charme weil auch ein bisschen vintage drin steckt. Auch wieder ein 255mm denty gyuto mit pertinax monturen und kirschwurzel vom schwiegeropa. Pertinax, oder auch hartpapier, ist ein verbundwerkstoff ähnlich dem G10 oder dem CFK nur mit Papier als Trägermaterial (richtig Gabriel?? 😶). Das Zeug bekommt man auch noch neu aber diese Stücke sind aus einer runden Platte raus geschnitten die mir der senior chef mal mitgebracht hat und die bei ihm alleine schon locker 30 Jahre lang herumgekugelt sind.
Weiter geht's mit einem S-grind mit meinen bisher aufwendigsten monturen - Selbst gemachtes mokume gane. In dem Fall ist es aus messing und Kupfer gedreht. Bin ziemlich happy, dass das beim ersten mal gleich geklappt hat... Dank meines neuen heißen Freundes Arno lindner 😂. Das Messer selber hat 215mm schneide und einen doppelseitigen S-grind mit olivenholz.
Zu guter letzt noch ein S-grind mit den selben Daten jedoch ist der Griff aus maserbirke mit phosphatierten monturen.
Sodala... Jetzt wirds dann auch wieder ein zeiterl ruhig um mich. Bin gut eingedeckt mit Schlosser/schmiede Arbeit.
An alle diejenigen die noch was von mir bekommen: bitte geduldet euch noch etwas. Sollte jemand dem warten überdrüssig geworden sein so kann man bei mir jederzeit seinen Auftrag stornieren ohne Kosten oder böses Blut fürchten zu müssen.
Ich riech euch später
Benjamin