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Post by KAMON Messer on Jun 17, 2020 20:43:44 GMT
KAMON Messer:Servus Benjamin, was wiegt das Teil jetzt ? Vor allem mit dem dicksten Griff ? Grüße Wastl. Die Klinge wiegt 329g und die Griffe wiegen 134g, 168g und 208g. Mit dem schweren also 537g. War aber erstaunlich führig und vorallem auch in dieser typischen aus dem Ellenbogen raus cleaver chop Bewegung nicht hinderlich, dass er weniger Kopf lastig war. Erstaunliche Erkenntnis für mich.
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Post by BastlWastl on Jun 18, 2020 15:53:20 GMT
KAMON Messer:Servus Benjamin, was wiegt das Teil jetzt ? Vor allem mit dem dicksten Griff ? Grüße Wastl. Die Klinge wiegt 329g und die Griffe wiegen 134g, 168g und 208g. Mit dem schweren also 537g. War aber erstaunlich führig und vorallem auch in dieser typischen aus dem Ellenbogen raus cleaver chop Bewegung nicht hinderlich, dass er weniger Kopf lastig war. Erstaunliche Erkenntnis für mich. Danke für die Info! Die richtige Balance ist auch sehr abhängig von der Schnittechnik/Bewegung beim Akt (der sinnlich genüsslichen Lebensmittel Zerteilung ). Ich hab mittlerweile X Custom Messer, sehr viel mehr ausprobiert, und das einzig wahre richtige ist mir noch nicht untergekommen ... Wird sich wohl auch nicht ändern... Manche sind aber schon verdammt nah dran (aber dann halt auch nur für mich)... flint würden meine Favoriten nicht gefallen z.B. ... . Jetzt bin ich als Berufskoch schon ein wenig vorgeprägt, aber habe mir im Laufe der Jahre schon so viel angeeignet an verschiedenen Schnitttechniken die dann wiederum zu anderen Gewohnheiten führen... Allein sich an einen klassischen Cleaver zu gewöhnen ist ja schon mal ein Kunststück, wie das dann insgesamt die Schnitttechnik bei den gewohnten Messerformen beeinflusst, oder auch nicht (wenn man den Cleaver einfach umschleift) ist schon erstaunlich. Grüße Wastl.
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Post by KAMON Messer on Jun 18, 2020 19:28:59 GMT
Garkeine frage BastlWastl. Grad cleaver sind komplett was anderes als wir in westlichen Küchen gewohnt sind. Hab mir da ein paar Tipps von cleaver freaks geholt und war dann auch recht schnell einigermaßen flott mit den dingern unterwegs. Ich würd mich nicht als pro bezeichnen, aber ich denke ich habe verstanden worum es geht. Wenn man sich das mit dem hinten liegenden Schwerpunkt überlegt, dann macht es irgendwo aber sogar Sinn, denn mit einem cleaver macht man ja keine hack Bewegungen aus dem Handgelenk, sondern aus dem Ellenbogen. Das Handgelenk lässt man steif. Der cleaver profitiert vom Gewicht weil man, im Gegensatz zu westlichen klingen, kaum ins schnittgut drückt, sondern die Kraft beim heben einsetzt und den Schnitt selber dann zum größten Teil vom Gewicht des cleavers erledigen lässt. Ich schätze der Gedanke, dass cleaver den Schwerpunkt ~6cm vor der Klinge haben müssen rührt daher, dass man cleaver mit entsprechendem Gewicht idr einfach nur mit dieser Art Schwerpunkt hinbekommt. Es gibt wenige Messer wo der Griff, rein konstruktionsbedingt, überhaupt so schwer sein kann. Bei klassischen Konstruktionen holt man sich das Gewicht also bei der Klinge, die dann den weit vorne liegenden Schwerpunkt verursacht weil der Griff leicht bleibt. Alles in allem bin ich ausgesprochen froh, dass ich Kunden habe die mich auf solche spannenden Projekte ansetzen und mit solch kritischen Ideen auf mich zugehen. Ich selbst hätt das so nie gemacht. Die Erkenntnisse werde ich aber definitiv nutzen. Lg Benjamin
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Post by BastlWastl on Jun 18, 2020 19:45:23 GMT
KAMON Messer Ich wage stark zu bezweifeln das solche "Monster" (und das sind Cleaver mit 240mm Klingenlänge und 500g Gewicht) überhaupt irgendwelche Vorteile bieten, geschweige denn in den "westlichen" Küchen zur Anwendung kommen. Mein Komfort Bereich endet eindeutig bei nem 32`er Gyuto... Bei Cleavern sind 19cm Klinge (gerne hoch) und so 350g in Ordnung. Das bitte nicht als Kritik verstehen, du verkaufst diese Messer und genau das gibt dir Recht. Nur möchte ich einen sehen der damit schneller arbeitet als mit nem normalen "Full" size Cleaver oder halt mit nem anständigen Kochmesser. Die bekannten Youtube Videos kann man sich dabei sparen denn die sind nicht schnell genug . Will sagen, das sind Spaßgeräte und dir macht es Spaß sowas zu schmieden, und das find ich gut! Und ein In Action Video von einem deiner Kunden mit so nem Teil währe mal geil! Grüße Wastl.
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Post by suntravel on Jun 18, 2020 20:18:11 GMT
Sehe ich ähnlich wie BastlWastl so ab ca. 350-400g wirds bei mir auch deutlich langsamer bei normalen Anwendungen.... ... mehr taucht mir fast nur für Schlag und Wiegemesser. Schwerpunkt ca. 3cm vorm Griff taucht mir bei fast allen großen Messern auch am besten Gruß Uwe
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Post by KAMON Messer on Jun 19, 2020 8:08:47 GMT
BastlWastl und suntravel: Ich persönlich arbeite auch lieber mit westlichen bzw japanischen klingenprofilen und größen, bekomme aber laufend Feedback von Kunden bzw damals auch die Tipps der freaks. Geschwindigkeit war da nie das hauptkriterium (ist es aber auch bei meinen normalen klingen nicht). Wo der cleaver seine Vorteile auspielt ist hauptsächlich die Fläche zum schaufeln. Ich habe das bisher mehr als eine persönliche Präferenz verstanden, und weniger als universal gültigen Vorteil. Dh es läuft darauf hinaus was die persönlichen Vorlieben des jeweiligen Nutzers sind würd ich sagen. Wo ich mir sehr sicher bin, ist, dass es kein universal gültiges richtig oder falsch gibt beim Thema Messer im allgemeinen und im Detail auch bei Klingenlänge und Profil. Erlaubt ist was funktioniert ✌️😁. Lg Benjamin
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Post by BastlWastl on Jun 19, 2020 8:39:55 GMT
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Post by KAMON Messer on Jun 25, 2020 8:24:08 GMT
Ich möcht euch wiedermal ein paar WIP Einsichten geben und hab dazu auch bissl herum gerechnet. http://instagram.com/p/CB2dIPjjNIC Hier seht ihr das Rohmaterial für die monturen von 18 griffen. Das ist die Menge für eine Charge meiner geschmiedeten Messer wobei zwei Messer davon, zwei Griffe bekommen. Auf dem Bild sind die ersten Löcher gebohrt. Für die monturen muss ich insgesamt 8 Bohrer (inkl senker) verwenden damit sie fertig sind. Pro montur sind das 33 bohrhübe, also insgesamt für alle monturen bis sie nur mal fertig gebohrt sind, 594 bohrhübe mit 8 Bohrern. Alles manuell, alles von Hand, kein cnc. Ich denke das sollte ein gewisses Wertigkeitsgefühl für meine Messer vermitteln. Ich möcht auch dazu sagen, dass es echt kein zuckerschlecken ist, andauernd so viele verschiedene Materialien nacheinander zu bohren. Zb braucht man für bronze idr flachere Winkel am Bohrer weil das Zeug die Bohrer regelrecht frisst. Edelstahl sollte man nicht zu schnell werden und mit Öl kühlen. Cfk is die bitch schlechthin... Da komm ich mit vhm Bohrer am besten klar denn so leicht sich das Zeug ansich auch bohren lässt - es is sehr abrasiv... Cfk Stumpft HSS Bohrer ab als wären sie aus baustahl. Dann noch titan, Kupfer, g10, puddel (Einschlüsse... Die Hölle). Es macht mir Spaß, ich mach das gerne, aber es ist eine Menge Arbeit. Und das sind nur die monturen . Lg Benjamin
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Post by BastlWastl on Jun 25, 2020 16:40:48 GMT
Tja... Hättest du Zahnarzt werden sollen, der bekommt mehr fürs Löcher bohren ... Grüße Wastl.
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Post by KAMON Messer on Jun 25, 2020 18:42:54 GMT
Tja... Hättest du Zahnarzt werden sollen, der bekommt mehr fürs Löcher bohren ... Grüße Wastl. Als Zahnarzt hätt ich keine Kunden mehr. Bei mir würd jeder mit die dritten raus gehen 😂
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Post by suntravel on Jun 25, 2020 19:47:30 GMT
uf dem Bild sind die ersten Löcher gebohrt. Für die monturen muss ich insgesamt 8 Bohrer (inkl senker) verwenden damit sie fertig sind. Pro montur sind das 33 bohrhübe, also insgesamt für alle monturen bis sie nur mal fertig gebohrt sind, 594 bohrhübe mit 8 Bohrern. All manually drilled by hand..... Mit ner Brustleier vom Opa ? Standbohrmaschine ist nicht gebohrt von Hand CFK mit VHM ist klar, aber die Metalle gehen alle locker mit nem HSSE Bohrer der TinAl beschichtet ist und das für min. 1000 Bohrungen ohne schärfen bei Handvorschub.... Bei der Menge würd ich mir eh nen Stufenbohrer machen lassen, dat mit passender Minimalmengenschmierung und bohren ist nen Spaß. In der Firma auf gesteuerten Maschinen rechne ich mit nem Standweg von ca. 60m für einen Bohrer bis zum schärfen wenn die Schnittwerte und Schmierung optimal sind (V4A), bei Messing oder Bronze erheblich länger, bei Titan immer noch 30m Gruß Uwe
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Post by KAMON Messer on Jun 26, 2020 7:33:41 GMT
uf dem Bild sind die ersten Löcher gebohrt. Für die monturen muss ich insgesamt 8 Bohrer (inkl senker) verwenden damit sie fertig sind. Pro montur sind das 33 bohrhübe, also insgesamt für alle monturen bis sie nur mal fertig gebohrt sind, 594 bohrhübe mit 8 Bohrern. All manually drilled by hand..... Mit ner Brustleier vom Opa ? Standbohrmaschine ist nicht gebohrt von Hand CFK mit VHM ist klar, aber die Metalle gehen alle locker mit nem HSSE Bohrer der TinAl beschichtet ist und das für min. 1000 Bohrungen ohne schärfen bei Handvorschub.... Bei der Menge würd ich mir eh nen Stufenbohrer machen lassen, dat mit passender Minimalmengenschmierung und bohren ist nen Spaß. In der Firma auf gesteuerten Maschinen rechne ich mit nem Standweg von ca. 60m für einen Bohrer bis zum schärfen wenn die Schnittwerte und Schmierung optimal sind (V4A), bei Messing oder Bronze erheblich länger, bei Titan immer noch 30m Gruß Uwe Langsam cowboy... Handarbeit ist nicht eindeutig und klar definiert. Ich denke die Debatte gab's hier im forum schonmal aber ich werd mal kurz ein paar Gedanken in den Raum werfen um darzustellen was ich meine. Beim Schmieden verwende ich einen lufthammer und handhammer aber selbst wenn ich nur den handhammer verwende, dann ist da ein Werkzeug zwischen mir und dem Werkstück. Ich verforme das Messer ja schließlich nicht mit den bloßen Händen. Genau genommen berühre ich das Messer beim schmieden kein einziges Mal mit der Hand. Gehalten wird das Ding mit der Zange (wer hätts gedacht xD). Schleifen ähnlich. Da hab ich das Messer zwar in der Hand, aber die schleifbewegung ansich erledigt der bandschleifer. Für mich ist die beste Definition für Handarbeit - alles was handgeführt erledigt wird. Das ist mmn DER Begriff mit dem man am beste beschreiben kann, dass man nicht computergesteuert bzw. Automatisiert arbeitet, sondern mit Maschinen die manuell bedient werden. Das trifft dann aber aufs bohren genauso perfekt zu, wie aufs schmieden, schleifen, oder auch Feilen (auch da ist ein Werkzeug zwischen mir und dem Werkstück das nur von mir geführt wird). Wenn du hingegen her gehst und sagst, dass wäre keine Handarbeit, dann ist Feilen und selbst das bohren mit brustleier vom Opa, keine Handarbeit mehr weil bei all diesen Dingen deine Hände nurnoch führen, und nicht die eigentliche Arbeit erledigen. Oder kratzt du Die löcher mit den Fingernägel raus? Was das bohren betrifft: entweder hab ich scheiß Werkzeug oder ich bin zu blöd (oder beides) aber ich komm auf deine Zahlen nie im Leben. Ich schätz, dass es hauptsächlich am manuellen Vorschub, den kleinen löchern und der Masse an verschiedenen Materialien liegt. Puddel is da sowieso unberechenbar. Da sind Einschlüsse drin... Da is jeder HSS-E Bohrer sofort Stumpf sobald du drauf kommst. Bei den anderen Materialien geb ich dir recht sofern du die richtige Drehzahl und den richtigen Vorschub hast. Bei einem 2mm Bohrer und manuellem Vorschub wirst aber imho nie auf die Werte kommen die du beschreibst. Da genügt die kleinste Unachtsamkeit in Edelstahl oder titan und der is dahin. Kupfer geht ansich ewig, solang er nicht hängen bleibt und messing macht der Bohrerschneide auch wenig aber frisst Dan Bohrer wenn du nicht aufpasst. Lg Benjamin
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Post by suntravel on Jun 26, 2020 9:02:01 GMT
Oder kratzt du Die löcher mit den Fingernägel raus? Nicht wirklich, aber von Hand bohren ist für mich nit ner Handbohrmaschine, mit ner Standbohrmaschine bohren ist nicht mehr von Hand selbst wenn man den Vorschub noch händisch ausführt. Beim schmieden hört für mich die Handarbeit auf sobald das Werkstück nicht mehr händisch geführt wird. Ich hab mal 6 Monate in ner Schmiede gearbeitet, also glühende Teile in nen Gesenk gelegt, Fußschalter drücken und fettich, dat kam mir nicht wie Handarbeit vor Gruß Uwe
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Post by woka on Jun 26, 2020 9:07:47 GMT
Zum Glück haben wir für die ein oder andere Definitionsfrage ja auch Online-Hilfen wie z.B. den Duden: KLICKBeste Grüße, woka
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Post by KAMON Messer on Jun 26, 2020 9:28:19 GMT
suntravel: klar sind die Grenzen schwammig und es gibt da kein schwarz weiß. Beim schmieden mit dem fallhammer/Presse in geschlossenem gesenk bin ich bei dir. Würde ich auch nicht mehr als Handarbeit bezeichnen. Beim bohren mit der ständerbohrmaschine gehn unsere Meinungen aber auseinander. Da ist gewisses know how und handwerkliches Geschick von nöten. Nicht unbedingt so viel wie beim schmieden zb, aber genug als, dass das meine Frau ohne genaue Einweisung und bissl Übung ned hinbekommt. woka: danke für den link und die Definition. Ich hab mich da missverständlich ausgedrückt. Es gibt Definitionen, aber keine die jeglichen Interpretationsspielraum ausschließen und eine klare Antwort geben. Auch nach der Duden Definition wird einer das bohren mit der ständerbohrmaschine als Handarbeit definieren, und ein anderer nicht. Nach Definition 1.b. Kann ich zb das schleifen am bandschleifer als Handarbeit, oder eben auch als nicht Handarbeit argumentieren. Je nachdem was ich als die eigentliche Arbeit sehe. Das abtragen des materials, oder den eigentlich skill Das Messer in Form zu bringen (das führen mit der Hand). Und ich sag ganz klar... beide Argumentationen wären meiner Ansicht nach legitim. Da gibt's kein richtig oder falsch. Ich hab euch ja auch nur erzählt wie ich es sehe und wo ich für mich die Grenze ziehe. Am Ende muss das jeder für sich interpretieren (nicht definieren ). Meine geschmiedeten Messer entstehen also meiner Ansicht nach in 100% Handarbeit, in meiner Werkstatt. Lg Benjamin PS: oder doch nicht? Ich Rüpel kauf schließlich gewalzte Bleche zu 😱. Nicht zu ernst nehmen... Nur ein kleiner Denkanstoß .
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