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Post by lars78 on Dec 14, 2018 10:54:27 GMT
moin,
bin mir nicht sicher ob ich hier richtig mit dem Thema, wenn nicht bitte verschiebt den Beitrag.
Also, ich frage mich wie ihre Wa Griffe machen. Konkret der Teil auf den die Zwinge geschoben wird. Wie die Japaner das im großen Stiel machen habe ich nach einigem Suchen bei YT gefunden.
Habt ihr alle eine Drehbank oder Drechselbank für eure Griffe ?
Gruß Lars
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Post by severus on Dec 14, 2018 11:18:57 GMT
Hallo Lars, Nix drehen. Unrunde Formen kann man nicht drehen und Messergriffe sind praktisch nie kreisrund. Bandschleifer, Raspeln, Feilen, Schleifpapier. Hier mal ein Thread von simon, wo eine mögliche Vorgehensweise gezeigt wird link. In den Werkstatt-Threads von christian oder suntravel kann man sich sehr viel dazu abgucken.
Viele Grüße Severus
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Post by mmm1294 on Dec 14, 2018 11:26:30 GMT
Die Dübelmethode die hier die meisten verwenden nehme ich auch gerne Ran - ist sehr einfach und vor allem zuverlässig haltbar.
Viele Grüße, Marius
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Post by schmirgel on Dec 14, 2018 16:57:51 GMT
Die Dübelmethode die hier die meisten verwenden nehme ich auch gerne Ran - ist sehr einfach und vor allem zuverlässig haltbar. Viele Grüße, Marius
Kannst du die Dübelmethode kurz in Worte fassen? 12 mm Loch bohren ist klar, dann Dübel rein? Und dann?
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Post by mmm1294 on Dec 14, 2018 17:05:31 GMT
Mit Bildern ist schöner, aber ich probiers Mal zu beschreiben: Ich bohre ein 10er Loch in die Kantel und in die spätere zwinge (hier nicht ganz durch, sondern so, dass noch etwa 5mm Material stehen). Dann schneide ich von einer Dübelstange einen passend langen Dübel ab. Diesen Schlitze ich an der Bandsägen auf die Stärke der Klinge. Danach verklebe ich den Griff - also Kantel, zwinge und Dübel. Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass man kein rechteckiges Loch in die Kantel bringen muss. Außerdem gibt es eine bessere Verbindung zwischen dem griff und der zwinge und eben nicht nur eine plane Klebefläche. Hoffe, das war jetzt verständlich Grüße, Marius
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Post by schmirgel on Dec 14, 2018 21:13:50 GMT
mmm1294Ja, verstanden. Bandsäge habe ich natürlich keine hier, freihand wird das bissel knifflig einen geraden Schlitz in einen 10/12-mm-Dübel zu bekommen, oder? Zumal ja von dem Dübel je nach Erldicke dann recht dünne "Wände" stehen bleiben, oder?
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Post by mmm1294 on Dec 14, 2018 21:19:15 GMT
Ja, je nach erldicke bleibt da vom Dübel nicht viel übrig an "wand". Aber es gibt auch viele Leute, die das mit einer Kataba/Ryoba sägen, was ich auch gemacht habe bevor ich eine Bandsäge hatte Viel Erfolg und bei weiteren Fragen gerne melden - ich Versuche Mal beim nächsten Messer dran zu denken eine Bilderstrecke zur Dübelmethode zu machen. Grüße, Marius
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Post by lars78 on Dec 14, 2018 22:02:52 GMT
Das mit der Dübelmethode habe ich verstanden.... Danke für die Erläuterung.
So lässt sich der Griff aber nur durch verkleben befestigen und nicht wie bei den Japanern üblich durch einbrennen und einschlagen ?
Außerdem kann man Zwinge und Griff nur am Messer verbinden und muss den Griff somit auch am Messer bearbeiten. Richtig ?
btw. Was verwendet man üblicher Weise ? 2K Epoxy ?
VG
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Post by schmirgel on Dec 14, 2018 22:09:00 GMT
Danke Marius, da ich noch ein bissel blondes Horn habe, ein paar Stücke Mooreiche und Räuchereiche unterwegs zu mir sind und das ein oder andere Messer mit hässlichem Griff hier rum liegt, werde ich mal fröhlich loslegen. Und wenn der Schnitt erst im 5ten Dübel gerade ist, ist der Verlust ja doch überschaubar
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Post by jenner on Dec 14, 2018 22:18:55 GMT
schmirgelHast du ne E-Stichsäge und idealerweise Standbohrmaschine oder nen Bohrmaschinenständer ? Gruß Jens
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Post by schmirgel on Dec 14, 2018 22:30:58 GMT
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Post by severus on Dec 14, 2018 22:35:38 GMT
Das mit der Dübelmethode habe ich verstanden.... Danke für die Erläuterung. So lässt sich der Griff aber nur durch verkleben befestigen und nicht wie bei den Japanern üblich durch einbrennen und einschlagen ? Außerdem kann man Zwinge und Griff nur am Messer verbinden und muss den Griff somit auch am Messer bearbeiten. Richtig ? btw. Was verwendet man üblicher Weise ? 2K Epoxy ? VG Verkleben: ja, mit Epoxy, kein Einbrennen Griffbearbeitung: Schau dir mal das WIP von Simon an, da siehst du das Vorgehen. Wenn man präzise arbeitet und nicht zu üppig mit Epoxy rumschmiert, kann man den Griff ohne Klinge verkleben. Man schiebt während des Verklebens den Erl ab und zu in den Griff, um die Bauteile ausrichten und reinigt ihn sofort wieder mit Aceton. Wenn alles klappt, passt der Griff nach dem Verkleben der Griffteile sauber in den Schlitz. Ich hab schon Wochenlang mit Messern gearbeitet, wo die Klinge nur eingesteckt und noch nicht verklebt war, aber trotzdem perfekt saß. Wenn doch Epoxy in den Schlitz gesickert ist: Erl etwas nacharbeiten oder neuen Griff machen. Du kannst natürlich auch grob ausbohren und einbrennen oder ein Rundloch bohren und den Erl mit zwei Holzkeilen ( ggf. plus Kleber) befestigen. Geht alles, funktioniert auch, ist eben etwas rustikaler. viele Grüße Severus
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Post by schmirgel on Dec 14, 2018 22:46:05 GMT
Und noch etwas: Ich bräuchte so oder so eine gute Raspel, ggf. auch eine gute, große Feile (kleine Schlüsselfeilen habe ich einen guten Satz). Was kauft man denn da im obligatorischen Funzt-super-aber-kostet-nicht-die-Welt-Bereich?
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Post by severus on Dec 14, 2018 23:28:44 GMT
Und noch etwas: Ich bräuchte so oder so eine gute Raspel, ggf. auch eine gute, große Feile (kleine Schlüsselfeilen habe ich einen guten Satz). Was kauft man denn da im obligatorischen Funzt-super-aber-kostet-nicht-die-Welt-Bereich? Wenn mir jemand gesagt hat "funzt super aber kostet nicht die Welt" musste ich meist feststellen, dass seine Vorstellungen von "super" deutlich andere waren als meine. Sowas ist leider ziemlich selten. Und klar, jetzt kommt der schon völlig ausgeleierte Spruch "You geht what You pay for", ersatzweise "there is no free lunch", " ich bin zu arm, mir billige Sachen zu kaufen", ... Wenn dir "funzt okay und kostet nicht die Welt" reicht: Ich hab Feilen von Bahco und F. Dick, für Grobbearbeitung der Griffe kann ich die Shinto-Raspeln empfehlen. Viele Grüße Severus
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Post by jenner on Dec 14, 2018 23:40:31 GMT
OK dann erkläre ich mal meine Vorgehensweise Du bohrst ein 10 oder 12 mm loch senkrecht in ein Kantholz 8 cm tief . idealerweise beträgt der Abstand von der rechten Außenkante des Holzes dem Abstand Außenkante Schlitten bis Mitte Sägeblatt . In dieses Loch steckst du dann den 8 cm langen Holzdübel . Jetzt fixierst du das mit einem etwas höheren Kantel auf der rechten Seite (mit Schraubzwinge zB) welcher dir als Anschlag dient . Nun brauchst du nur noch mit der Stichsäge 7 cm (vorher auf dem Kantel markieren) entlang des Anschlags einsägen . Die jetzt noch fehlende Breite des Schlitzes mit groben Schleifpapier nacharbeiten bis der Erl rein passt . Damit das Werkstück immer satt aufliegt , habe ich einen kleinen Schlitz von ca 6 x 120 mm in meine Arbeitsplatte geschnitten . Ich müsste mal probieren ,ob die Stichsäge auch 2 Sägeblätter aufnimmt ,dann wäre der Schlitz gleich breiter ,hab aber aktuell kein Projekt . Ich hoffe das war so weit verständlich ? Ich weiß Bilder würden gut veranschaulichen ... kann ich leider nicht . Sonst hätte ich hier schon längst nen altes Hackmesser mit Griff von mir für nen guten Zweck versteigert Gruß Jens
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