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Post by Kasimong on Jan 3, 2019 13:35:23 GMT
Moin,
das alles ist mit WundererAmEisen Mike abgesprochen und soll kein bashing sein sondern soll nur mal zeigen (nmz) was so passieren kann. Mike hat darauf sofort professionell reagiert und nimmt das Messer zurück.
Nach dem ersten Gebrauch an einem Apfel (der Schuldige ?) und einer Zwiebel war mir dann beim abwischen eine leichte Welligkeit an der Schneide aufgefallen. Also eine plastische Verformung nur spürbar aber nicht sichtbar. Dann habe ich es noch einmal bei einer Kakifrucht benutzt und auf einmal war der Ausbruch sichtbar.
Also bitte dies soll nur NMZ sein und kein Messermacherbashing.
Mir hatte das Messer gut gefallen aber leider sollte es nicht sein.
Danke Mike
Grüße Wolfgang
ps: falls es hier nicht hinein passt bitte verschieben
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Post by suntravel on Jan 3, 2019 13:47:48 GMT
Moin Wolfgang,
sieht nach zu hoher Querbelastung für so ein dünn geschliffenes Messer aus, besonders auch rechts vom Ausbruch, da hat es sich noch plastisch verformt.
Nagelgängige Klingen sollten immer nur mit wenig Kraft und ohne verdrehen, verkanten geführt werden.
Gruß
Uwe
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Post by BastlWastl on Jan 3, 2019 14:02:52 GMT
Moin Wolfgang, sieht nach zu hoher Querbelastung für so ein dünn geschliffenes Messer aus, besonders auch rechts vom Ausbruch, da hat es sich noch plastisch verformt. Nagelgängige Klingen sollten immer nur mit wenig Kraft und ohne verdrehen, verkanten geführt werden. Gruß Uwe So schaut es aus! Aber denk dir nix auch ich stelle mich manchmal blöd an siehe hier : Wie man an Xerxes links und Giesser rechts erkennt, hat das recht wenig mit dem Material der WB oder dem Macher zu tun sondern einfach mit Unvermögen beim schneiden..... - Aber aus Fehlern lernt man, also halb so wild. Grüße Wastl.
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Post by christian on Jan 4, 2019 9:19:09 GMT
Servus,
das ist echt ärgerlich. Einmal für den Kunden, weil das schöne Messer hinüber ist und einmal für den Macher weil die ganze Arbeit für die Katz war. Die Schuldfrage ist, denke ich, nicht eindeutig zu klären und deshalb ist es Mike hoch anzurechnen, dass er das Messer anstandslos zurück nimmt.
Ich schreibe jetzt aus Messermacher-Sicht: Hier wäre vielleicht ein Kompromiss für beide Parteien eine gute Lösung gewesen. Wenn ich einen Fehler meinerseits 100% ausschließen kann, hätte ich angeboten die Schneide zurückzusetzen und wieder etwas auszudünnen. Die Klinge würde zwar etwas an Höhe verlieren, dafür könnte man sie etwas robuster lassen.
Ich schätze den fairen Umgang den man hier untereinander pflegt und hoffe, dass es noch sehr lange so bleibt.
Viele Grüße
Christian
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Post by Deleted on Jan 4, 2019 10:22:24 GMT
Danke für diesen Beitrag. Das Optimum zwischen gut schneiden und ausreichend robust ist vielleicht eine Betrachtung wert.
Gruß, Holger
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Post by BastlWastl on Jan 4, 2019 10:32:02 GMT
Danke für diesen Beitrag. Das Optimum zwischen gut schneiden und ausreichend robust ist vielleicht eine Betrachtung wert. Gruß, Holger Sehr guter Punkt! Ich persönlich kann beim schnellen Arbeiten, wenn mal keine Zeit ist speziell darauf zu achten eben keine Ultra Laser gebrauchen, so schön ein Druckloser Schnitt auch sein kann, ich bevorzuge einfach etwas robustere Klingen, und das schließt einen guten Schnitt auch keineswegs aus. Aber ein Orca z.B. würde ich in einer Schicht vernichten, für zuhause kann ich mir sowas schon vorstellen, aber in der Arbeit keine Chance..... Bei meinem Beispiel handelte es sich aber um 2 Messer die dieses Kriterium eigentlich erfüllen Xerxes WH und Giesser wenn auch gut dünn ausgeschliffen aber dennoch mit Material hinter der Wate, aber das hilft alles nix wenn einem beim Schweinebraten schnellschneiden ein Knochen in den Weg kommt .... Der Nutzer muss sich halt im klaren drüber sein das ein sehr dünn ausgeschliffenes Messer auch bei kleinsten harten Stellen (das kann ein Salzkorn sein!) schon zu Ausbrüchen/umgelegter Schneide (plastischer Verformung) neigen, wohingegen Messer die darauf ausgelegt sind schon mehr wegstecken..... Die Trends gehen halt zu den extrem dünnen Messern mal wieder, damit muss man halt umgehen können, die Zeit haben damit vorsichtig zu schneiden, gerade wenn es um kritisches Schnittgut geht. Wie in dem Beispiel oben reicht ein unbedachter Schnitt durch einen Apfel mit verkanten im Kern halt schon für einen Schaden...... Wenn man aufpasst könnte man damit auch nen Kürbis zerschneiden, man darf halt nicht verkanten..... Grüße wastl.
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Post by Queequeg on Jan 4, 2019 10:55:46 GMT
Das Messer ist ja nicht hinüber, sondern kann noch immer ein excellentes Messer bleiben. Wenn Mike das Messer zurücknimmt, dann ist das toll und wird auch seinen Grund haben. Ob er damit die WB prüfen will oder etwas anderes wurde hier jetzt nicht beschrieben. Kann ja bei Gelegenheit ergänzt werden. Faktisch bin ich voll bei Christian, da hätte eine geteilte Lösung sicherlich "ausgereicht", denn eins ist klar: Wir werden hier von den Machern verwöhnt. Servus, das ist echt ärgerlich. Einmal für den Kunden, weil das schöne Messer hinüber ist und einmal für den Macher weil die ganze Arbeit für die Katz war. Die Schuldfrage ist, denke ich, nicht eindeutig zu klären und deshalb ist es Mike hoch anzurechnen, dass er das Messer anstandslos zurück nimmt. Ich schreibe jetzt aus Messermacher-Sicht: Hier wäre vielleicht ein Kompromiss für beide Parteien eine gute Lösung gewesen. Wenn ich einen Fehler meinerseits 100% ausschließen kann, hätte ich angeboten die Schneide zurückzusetzen und wieder etwas auszudünnen. Die Klinge würde zwar etwas an Höhe verlieren, dafür könnte man sie etwas robuster lassen. Ich schätze den fairen Umgang den man hier untereinander pflegt und hoffe, dass es noch sehr lange so bleibt. Viele Grüße Christian Wenn ich das lese und gesehen habe, dass du mein eigenes Verschulden damals mit der Spitze einfach so behoben hast, ohne dafür etwas zu verlangen, dann ist das mehr als beachtlich und "herausragend" ;-) Grüße QQ
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Post by guardi81 on Jan 4, 2019 11:44:15 GMT
Das sieht schon erschreckend aus, vor allem von der Größe her.
Vielleicht sollte noch erwähnt werden dass Mike den Schnibbler von Kasimong ja mehr oder weniger nochmals "auf die schnelle" machen hat müssen. Ich bin zwar kein Messermacher, und kann nicht beurteilen was da schief gehen kann, aber wenns im Handwerk schnell gehen muss ist halt immer ein kleines Risiko dabei. Umso schöner von Mike dass er da keine Diskussion aufkommen lässt und das Messer zurücknimmt.
Da ich selbst einen Schnibbler besitze und ich keine Erfahrung mit dem 102Cr6 Stahl habe, stellt sich mir die Frage ob der eher zäheren Carbonstählen zählt oder eher auf der spröderen Seite ist. Ich selbst gehe nämlich nicht gerade zimperlich mit meinem Messern um (geschweige denn meine Frau).
Vielleicht können die Stahlexperten oder auch Mike selbst was dazu sagen.
Mfg. Christian
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Post by BastlWastl on Jan 4, 2019 11:57:08 GMT
Das sieht schon erschreckend aus, vor allem von der Größe her. Vielleicht sollte noch erwähnt werden dass Mike den Schnibbler von Kasimong ja mehr oder weniger nochmals "auf die schnelle" machen hat müssen. Ich bin zwar kein Messermacher, und kann nicht beurteilen was da schief gehen kann, aber wenns im Handwerk schnell gehen muss ist halt immer ein kleines Risiko dabei. Umso schöner von Mike dass er da keine Diskussion aufkommen lässt und das Messer zurücknimmt. Da ich selbst einen Schnibbler besitze und ich keine Erfahrung mit dem 102Cr6 Stahl habe, stellt sich mir die Frage ob der eher zäheren Carbonstählen zählt oder eher auf der spröderen Seite ist. Ich selbst gehe nämlich nicht gerade zimperlich mit meinem Messern um (geschweige denn meine Frau). Vielleicht können die Stahlexperten oder auch Mike selbst was dazu sagen. Mfg. Christian Da hast du was falsch verstanden, das hat nix mit dem Stahl zu tun, Bei so einer Geometrie hilft dir nicht mal ein Federstahl oder einer der für Äxte verwendet wird..... Das geht kaputt wenn man Fehler begeht, ganz einfach. Desweiteren muss ich WundererAmEisen leider etwas kritisieren weil es zu so einem Werkzeug einen Beipackzettel braucht (und das gilt für alle Messermacher!) um genau sowas vorzubeugen. Ein Autohersteller nimmt auch kein Auto zurück weil man damit auf Eisglatter Straße gegen ne Mauer rauscht..... Nur mal so... Grüße wastl.
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Post by christian on Jan 4, 2019 12:07:58 GMT
Das Messer ist ja nicht hinüber, sondern kann noch immer ein excellentes Messer bleiben. Wenn Mike das Messer zurücknimmt, dann ist das toll und wird auch seinen Grund haben. Ob er damit die WB prüfen will oder etwas anderes wurde hier jetzt nicht beschrieben. Kann ja bei Gelegenheit ergänzt werden. Faktisch bin ich voll bei Christian, da hätte eine geteilte Lösung sicherlich "ausgereicht", denn eins ist klar: Wir werden hier von den Machern verwöhnt. Servus, das ist echt ärgerlich. Einmal für den Kunden, weil das schöne Messer hinüber ist und einmal für den Macher weil die ganze Arbeit für die Katz war. Die Schuldfrage ist, denke ich, nicht eindeutig zu klären und deshalb ist es Mike hoch anzurechnen, dass er das Messer anstandslos zurück nimmt. Ich schreibe jetzt aus Messermacher-Sicht: Hier wäre vielleicht ein Kompromiss für beide Parteien eine gute Lösung gewesen. Wenn ich einen Fehler meinerseits 100% ausschließen kann, hätte ich angeboten die Schneide zurückzusetzen und wieder etwas auszudünnen. Die Klinge würde zwar etwas an Höhe verlieren, dafür könnte man sie etwas robuster lassen. Ich schätze den fairen Umgang den man hier untereinander pflegt und hoffe, dass es noch sehr lange so bleibt. Viele Grüße Christian Wenn ich das lese und gesehen habe, dass du mein eigenes Verschulden damals mit der Spitze einfach so behoben hast, ohne dafür etwas zu verlangen, dann ist das mehr als beachtlich und "herausragend" ;-) Grüße QQ Das habe ich gern gemacht und bin ja auch mit einer hervorragenden Wurst dafür entlohnt worden.
guardi81 : Das kann man nur verallgemeinern, da vieles von der Wärmebehandlung abhängt. Der von Dir erwähnte Stahl hat relativ viel Kohlenstoff und etwas Chrom. Er wird in der Ausführung 1.3505 für Kugellager verwendet und ist eher hart und verschleißbeständig als zäh.
Bei einfachen Stählen kann angenommen werden, dass sie spröder werden, je mehr Kohlenstoff sie enthalten (Legierungselemente auch, aber nicht immer, deshalb sehr allgemein). Solch einen Stahl kann man aber theoretisch auch so härten (Austenitisierungstemperatur, Anlasstemperatur, Abschreckgeschwindigkeit), dass er annähernd die Eigenschaften eines Federstahls hat und viel zäher wird. Wenn man die Wahl hat, wird man aber immer auf einen zur Anwendung abgestimmten Stahl greifen.
BastlWastl: Dass extremer Dünnschliff und grobes Arbeiten nicht gut zusammenpassen, darüber braucht man nicht diskutieren. Ich bin aber schon der Meinung, dass die Stahlsorte Einfluss auf das versagen bei dünnen Geometrien hat, da sich ein zäher Stahl doch länger im elastischen Bereich verformt bevor er hinüber ist.
Viele Grüße
Christian
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Post by BastlWastl on Jan 4, 2019 12:17:06 GMT
Das Messer ist ja nicht hinüber, sondern kann noch immer ein excellentes Messer bleiben. Wenn Mike das Messer zurücknimmt, dann ist das toll und wird auch seinen Grund haben. Ob er damit die WB prüfen will oder etwas anderes wurde hier jetzt nicht beschrieben. Kann ja bei Gelegenheit ergänzt werden. Faktisch bin ich voll bei Christian, da hätte eine geteilte Lösung sicherlich "ausgereicht", denn eins ist klar: Wir werden hier von den Machern verwöhnt. Wenn ich das lese und gesehen habe, dass du mein eigenes Verschulden damals mit der Spitze einfach so behoben hast, ohne dafür etwas zu verlangen, dann ist das mehr als beachtlich und "herausragend" ;-) Grüße QQ Das habe ich gern gemacht und bin ja auch mit einer hervorragenden Wurst dafür entlohnt worden. guardi81: Das kann man nur verallgemeinern, da vieles von der Wärmebehandlung abhängt. Der von Dir erwähnte Stahl hat relativ viel Kohlenstoff und etwas Chrom. Er wird in der Ausführung 1.3505 für Kugellager verwendet und ist eher hart und verschleißbeständig als zäh. Bei einfachen Stählen kann angenommen werden, dass sie spröder werden, je mehr Kohlenstoff sie enthalten (Legierungselemente auch, aber nicht immer, deshalb sehr allgemein). Solch einen Stahl kann man aber theoretisch auch so härten (Austenitisierungstemperatur, Anlasstemperatur, Abschreckgeschwindigkeit), dass er annähernd die Eigenschaften eines Federstahls hat und viel zäher wird. Wenn man die Wahl hat, wird man aber immer auf einen zur Anwendung abgestimmten Stahl greifen. Viele Grüße Christian
Stimmt schon christian aber bei Misshandlung (Und da gehört auch verkanten auf einem Apfelkern dazu!) spielt das bei einer solch dünnen Geometrie keine Rolle..... Siehe mein obiges Beispiel 1.2442 gegen Solinger Standartstahl....... Ähnliche Geometrie gleicher Schaden, auch wenn er anders aussieht aber das Schadbild bleibt gleich und ich musste gleich viel von der Klinge abnehmen..... Ob es sich nur verbiegt(oder wie beim Beispiel einreißt) , oder gleich ausbricht ist nicht von Relevanz. Grüße wastl.
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Post by christian on Jan 4, 2019 12:21:23 GMT
Die Beiträge haben sich etwas überschnitten.
Ich möchte gar nicht wissen, wie Du die beiden Messer vergewaltigt hast. Da ist es dann wirklich wurscht. Aber im Normalfall sehe ich zähe Stähle bei dünnen Geometrien und etwas Missbrauch im Vorteil.
Gruß Christian
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Post by BastlWastl on Jan 4, 2019 12:26:57 GMT
Die Beiträge haben sich etwas überschnitten. Ich möchte gar nicht wissen, wie Du die beiden Messer vergewaltigt hast. Da ist es dann wirklich wurscht. Aber im Normalfall sehe ich zähe Stähle bei dünnen Geometrien und etwas Missbrauch im Vorteil. Gruß Christian Beides im Stress in der Arbeit beim Schweinebraten (Hals mit Schwarte) auf einem Knochenteil (übersehen bei der Menge) verursacht, also das kann man schon als Sachgemäße Nutzung sehen ... beides waren ja nicht die dünnsten Messer.... Aber auch bei Global und auch bei sehr zähen Damastsorten (LEO 1 z.B.) mit dicken Geometrien ist mir das schon passiert! Da biegt sich halt die Schneide um wenn man einen Ast hackt.... Aber Schadbild bleibt gleich. Natürlich hält ein gut Wärmebehandelter C80 mehr aus als ein Wassergehärteter Shirogami, keine Frage. Grüße wastl.
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Post by suntravel on Jan 4, 2019 12:33:10 GMT
Die Beiträge haben sich etwas überschnitten. Ich möchte gar nicht wissen, wie Du die beiden Messer vergewaltigt hast. Da ist es dann wirklich wurscht. Aber im Normalfall sehe ich zähe Stähle bei dünnen Geometrien und etwas Missbrauch im Vorteil. Gruß Christian Im Prinzip ja, nur gibts dann halt Beulen in der Schneide statt gleich einen Ausbruch. Aber zurückbiegen geht auch nicht, also gleiche Arbeit, eben den Schadbereich wegschleifen
Gruß
Uwe
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Post by andreas123 on Jan 4, 2019 12:36:19 GMT
Moin,
aber Verformung macht keine Risse in Klinge Beipackzettel: Zumindest sollte drauf stehen: "Keinen 36 Monate Parmesan damit ausbrechen".
LG Andreas
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