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Post by jenner on Jan 3, 2019 22:38:26 GMT
Wat muß ich hier lesen . Du machst keine Messer(-Klingen) mehr auf Kundenwunsch ? Nicht mal ganz kleine ? traurige Grüße Jens
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Post by satanos on Jan 4, 2019 5:52:08 GMT
Moin satanos , jJa du hast recht, Messer nach Kundenwunsch zu machen und das so, dass (trotzdem) etwas ordentliches bei raus kommt, ist definitiv eine Kunst die nur wenige beherrschen. Keine Frage. Und das ist natürlich auch ein Punkt, der hervorsticht. Dennoch bin ich persönlich der Meinung, dass auch Messermacher, welche vorwiegend nach eigenem Gusto arbeiten und wenig Customs machen (Don Nguyen z.B.) durchaus als herausragend gelten können, da sie sich in den in meinem vorigen Post genannten Kategorien hervortun. Aber auf jeden Fall spannend mal so Vorstellungen und Wünsche und/oder Erwartungen der Kundenkreise formuliert zu sehen Hi Simon, deswegen habe ich versucht das ganze etwas differenzierter darzustellen, was im Umkehrschluss heißen will dass beides eine Kunst für sich ist, nichts ist besser oder schlechter. Aus meinem Gesichtspunkt heraus sind die Leute, die nach eigenem Gusto arbeiten die privilegierten! Vielleicht plaudert auch einer der hier anwesenden Brötchenverdiener aus dem Nähkästchen. Da sind mit Sicherheit ein paar grandiose Stories dabei ;-)
Wat muß ich hier lesen . Du machst keine Messer(-Klingen) mehr auf Kundenwunsch ? Nicht mal ganz kleine ? Hi Jens, wenn du nur kurz überlegst wird dir auffallen dass die Klinge von der wir hier sprechen eine Klinge war, die ich nach eigenem Gusto gebaut habe und dann eben geklont ;-) Den Kundenwunsch "Bau mir XYZ genau so bitte nochmal wieder" zu erfüllen ist ein völlig anderer, als wenn jemand kommt der sagt: "Ich will ein Messer, es soll lang, scharf sein und gut in der Hand liegen" sich aber absolut nicht präzisieren oder ausdrücken kann dem die Fachtermini fehlen, wenn ihm etwas nicht gefällt nicht sagen kann, was ihm nicht gefällt sondern nur dass es ihm nicht gefällt und man doch bitte einen anderen Vorschlag machen soll.
Leider finde ich den angesprochenen Beitrag nicht
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Post by Deleted on Jan 4, 2019 10:49:46 GMT
Wobei ich selbst da sehr vorsichtig bin. Einige derer, die vollmundig anbieten Custommesser zu fertigen, versuchen den Kunden dann doch in ihr/ein sehr enges Korsett zu zwängen. Ich habe dies bei einigen US-Machern mit denen ich Kontakt hatte sehr intensiv gemerkt. Ich hatte klare Vorstellungen von der Klingengeometrie und habe extra im Vorfeld betont, wie wichtig mir dies ist. Ebenso habe ich darauf hingewiesen, dass ich natürlich keinesfalls das (nennen wir es mal weitläufig) CI des Schmiedes komplett über den Haufen werfen will. Also kein zB Hazenberg mit Rokkaku-Hanmaru-Griff und spiegelglatter Klinge. Natürlich habe ich Rücksicht darauf genommen, wenn gewünschte Stahlsorten einfach nicht in der Angebotspalette bzw Komfortszene des Schmiedes zu finden waren. Aber wenn mir am Ende trotz vorheriger Zusicherung der Mitgestaltung der Klinge "08/15" angedreht werden soll, dann wurde es unschön. Wenn weder das Profil diskutabel war und Zusagen den Schliff/ die Geo betreffend einem plötzlich ausgeredet werden sollen, weil der Macher besser wisse, dass "sein Schliff/ seine Geo" für mich perfekt wären...dann habe ich mich ausgeklinkt. Dies ist einer der Gründe, warum ich mich nun bei Mooschmiede, Kamon, AmEisen, Xerxes und Guldimann melden werde, wenn es um ein FullCustom geht. Liest/hört man, wie intensiv grade die letztgenannten die Planungsphase gestalten, dann fällt es mir deutlich "leichter" vierstellige Beträge für ein Messer auszugeben, als ein Burke (nur EIN Beispiel/Platzhalter)) oder was auch immer für ein SemiCustom zu kaufen, bei dem bis auf das Griffmaterial und die Klingenlänge keine echte Mitgestaltung möglich war. Sicher gibt es auch US-Boys (oder OZ-Boys oder oder) die wie Jannis und Marco echte Customs anbieten und sich sehr intensiv mit den individuellen Wünschen des Kunden auseinandersetzen und auch nach bestem Wissen und Können umsetzen. Ich habe einige angeschrieben, Vorplanungen gemacht, Anzahlungen überwiesen und bin am Ende nur bei Mareko wirklich hängen geblieben. Bei vielen anderen habe ich meinen Traum eines Customs diesen Machers an den Nagel gehangen und das Geld anderweitig verplant. Weil ich für 4.000€ VOR Versand , Zoll und Steuern eben mehr erwarte als nur geringfügige Mitentscheidung bei rein optischen Merkmalen. Was nicht bedeutet, dass ich nicht irgendwann ein "Messer von der Stange" dieses Machers kaufe, wenn es mir gefällt. Aber den Mehrpreis für ein Custom bezahlen und quasi von der Stange bekommen, brauch ich halt nicht wirklich.
Und wie gesagt: Es ging nie darum, die Alleinstellungsmerkmale des Schmiedes komplett über den Haufen rennen zu wollen. Auch nicht darum, etwas zu verlangen, was der Schmied technisch nicht umsetzen kann/will. Klare Kante zu Anfang nach dem Motto "für son Scheiss bin ich nicht zu haben" ist doch voll okay. Aber Aufträge annehmen und dann immer weiter aufweichen bzw. Rückzieher machen...sorry, da bin ich raus.
tl;dr: Ich stimme Gabriel zu, es gibt herausragende Messermacher die keine Customs anbieten. Und anhand meiner vorgenannten Kriterien trenne ich (für mich so objektiv es bleibt aber immer auch sehr subjektiv getrübt) die Spreu vom Weizen, wenn ich ein "echtes" Custom erwerben will.
Ausführliche Grüße, Becks
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Post by BastlWastl on Jan 4, 2019 11:25:17 GMT
Für mich zeichnet einen hervorragenden Messermacher aus, das er/sie ein hervorragendes Produkt anbietet, ganz einfach. Vor Jahren im MF ging es bei der Diskussion um Kato Messer glaub ich, meine These das ein Schmied der nur schmiedet und selber nur wenig kocht schlecht ein "perfektes" Küchenmesser machen kann...... Das sehe ich immer noch so! Die Jungs hier im Forum die sich einem PA gestellt haben, bzw. der große Xerxes Serienmesser PA im MF haben die Macher weitergebracht, bzw. dem Kunden näher..... Ansonsten kann man sich als Messermacher ja nur auf gewisse Eigenschaften beschränken, z.B. eine knackfreie Karotte (und damit haben ja z.B. Hano und Koraat im MF damals angefangen.....) Bei Custom Anfertigungen sollte man sich allerdings wirklich neben ggf. so schrägen Wünschen wie den Blue Marlin ... auf Klingenlänge/höhe Stahl und ein paar wenige Spezifische Geometrien beschränken, natürlich noch verschiedene Griffvarianten anbieten, aber alles im Rahmen eines Baukastens weil sonst einfach die Gefahr zu groß ist, wie auch Jannis schon geschrieben hat das einem der Kunde (auch mit Anzahlung! wenn diese nicht zu hoch ist) abspringt..... Ich meine stellt euch mal vor Xerxes macht so ein Messer für kup und der nimmt es nicht........ Sowas bekommt man doch nicht mehr los ... Wie satanos schon angemerkt hat gibt es sehr anstrengende "Kunden" die komische Wünsche haben die nicht erfüllbar sind (zumindest nicht 100%) und deshalb bin ich da voll bei ihm und finde die Messermacher die einfach ihr Ding durchziehen (dass dann anscheinend so gut und einfach as is gekauft wird, das es nicht von vermeindlich unerfahrenen Kunden so gemoddet wird das es am ende schlechter wird......), und gleichzeitig alles schnell verkaufen die herausragenden sind!. Im Grunde ist ein Messer ein Griff und eine Klinge im Idealfall hinten Holz vorne Stahl, Messerformen gibt es viele, da gibt es nix neues, mit Griffmaterialien kann man spielen vollgeschissene Babywindel vom erstgeborenen Micarta und Lagerstahl aus dem ersten Auto meinetwegen als Ultra Customizing.... (ist witzig, kann auch gut schneiden )... Jetzt gehen wir in diesem Forum so in die Tiefe das ein Custom Macher schon den Foodrelease beachten soll (der aber bitte dann doch mit polierter Klinge auch genauso gut funzen muss wie mit einer Schmiederauen, am besten pappt gar nix an und geräuschlos/Drucklos muss es schneiden (vorne wie hinten), darf nicht stumpf werden, und wenn muss es ganz schnell wieder idiotensicher scharf werden.... Super! Dazu muss es am besten noch von alleine schneiden , am Griff 8mm breit an der Spitze aber unter 0,5mm und das ganze ohne Flex...... Geil währe noch ein rostfreier Federndamast mit Hamon....... Halleluja! Und bitte liebe Messermacher die ihr doch so herausragend seit, könnte man dann bei diesem Messer noch Wechselbare Griffe einbauen, weil Blau mag ich Montags nicht so gerne da ist mir Rot lieber . Übrigens mein Budget ist auf 300€ begrenzt... Sonst kaufe ich mir Stangenware aus Japan ...... Grüße wastl.
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Post by Deleted on Jan 4, 2019 11:30:41 GMT
finde die Messermacher die einfach ihr Ding durchziehen (dass dann anscheinend so gut und einfach as is gekauft wird, das es nicht von vermeindlich unerfahrenen Kunden so gemoddet wird das es am ende schlechter wird......), und gleichzeitig alles schnell verkaufen die herausragenden sind!. Also BRB!?
Deckungsuchende Grüße Becks
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Post by BastlWastl on Jan 4, 2019 11:48:57 GMT
finde die Messermacher die einfach ihr Ding durchziehen (dass dann anscheinend so gut und einfach as is gekauft wird, das es nicht von vermeindlich unerfahrenen Kunden so gemoddet wird das es am ende schlechter wird......), und gleichzeitig alles schnell verkaufen die herausragenden sind!. Also BRB!?
Deckungsuchende Grüße Becks
Ja zum Beispiel! die sind gut, weil sie sich nicht irgendwelchen Kundenwünschen beugen müssen..... (auch wenn sie das mit extrem langer Wartezeit ebenfalls tun) ..... Herausragend vor allem im Marketing! Aber in meinem Ausgangssatz stand: Dies wiederum impliziert, das es sich um ein Produkt handelt das so wie es ist so gut ist das man es schwerlich verbessern kann.... Wenn das noch zu einem passenden Preis angeboten wird, dann hat man ein herausragendes Produkt. suntravel z.B. versucht sein Optimum zu finden (mit diversen zumindest bei den meisten Messermachern nicht genützten Stählen, das geht in Richtung Russland) gleichzeitig versucht er Geometrien zu verbessern, und das sehr akribisch.... Gleiches gilt für Xerxes und Guldimann die zwar eine etwas konventionellere Stahlwahl pflegen diese aber richtig ausreizen.... Und damit auch Produkte erschaffen die sowohl von der Optik her (da hat satanos auch was schönes geschrieben, denn das ist nur Fleißarbeit!) als auch von der Performance her mit der Internationalen Konkurenz locker mithalten können bzw. diese sogar in Grund und Boden stampfen wenn wir uns ehrlich sind (weil tolle Stähle verarbeitet werden die nach deutscher Norm erschmolzen wurden.....) W2 Hamon..... Da ist ein 1.2008 min. genausogut, nein Überlegen und der Hamon wird genauso schön...... Ich für meinen Teil z.B. sehe das so das ein 15 Jahre alter simon mit ein bisschen hilfe von Uwe (beim Härten) ein Messer machen kann das jedes CJA etc. einfach mit Leichtigkeit in die Schranken weißt... Und Optisch nicht unbedingt schlechter daherkommt. Aber das ist meine Meinung, und nur auf den Messern die ich von den beiden genannten in der Hand hatte bezogen, aber die von Simon waren einfach viel besser! Grüße wastl.
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Post by schmirgel on Jan 4, 2019 21:09:25 GMT
Mal provokant gesagt: Ein Messermacher, der Kundenwünsche zu 100 % umsetzt ist ein Scharlatan. Oder ein Idiot. Oder beides. Ich habe ja eine Reihe an Unicorns, also einzigartige Messer europäischer Macher, dich ich gebraucht oder direkt vom Erzeuger gekauft habe. Und da sind wundervolle Dinger darunter. Darunter ist aber nur ein echtes Custom nach meinen "Wünschen": das Xerxes Honesuki. Wobei da auch von der ersten Mail an klar war, wer der Experte und wer der Depp ist. Also auch von meiner Seite aus so kommuniziert Erst mal gab es nur eine Preisgrenze meinerseits und meine "Stil-Vorliebe": San Mai, rustikale Optik, Wa-Griff, Carbon-Stahl, Flanken auch gerne rostend. Über das Profil haben wir keinen einzigen Satz verloren, für die Geometrie und den Anschliff gab es nur meine Vorgabe "soll Knochenkontakt aushalten". Einen Hirnfurz diesbezüglich hat Jannis mir dann auch schnell ausgeredet. Bzgl. des Stahls hat Jannis mir drei Optionen genannt, fürs Griffholz hatte er einen klare Empfehlung für die Zwinge ebenso. Was soll ich mich dann da noch halbschlau einbringen? Das Ganze war also quasi erweiterter Baukasten - und alles andere halte ich im Custom-Bereich auch für sehr gewagt. Es sei denn, der Kunde kennt sich wirklich extrem gut aus (hat ggf. schon mal selber Messer gemacht etc.) bzw. es besteht ein exzellentes 1:1-Verhältnis zwischen Kunde und Macher - wo der Macher dann auch ehrlich sagen darf, "das ist Bullshit, aber für dich mache ich es".
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Post by bembelfigur on Jan 14, 2019 23:09:38 GMT
Jetzt gehen wir in diesem Forum so in die Tiefe das ein Custom Macher schon den Foodrelease beachten soll (der aber bitte dann doch mit polierter Klinge auch genauso gut funzen muss wie mit einer Schmiederauen, am besten pappt gar nix an und geräuschlos/Drucklos muss es schneiden (vorne wie hinten), darf nicht stumpf werden, und wenn muss es ganz schnell wieder idiotensicher scharf werden.... Super! Dazu muss es am besten noch von alleine schneiden , am Griff 8mm breit an der Spitze aber unter 0,5mm und das ganze ohne Flex...... Geil währe noch ein rostfreier Federndamast mit Hamon....... Halleluja! Und bitte liebe Messermacher die ihr doch so herausragend seit, könnte man dann bei diesem Messer noch Wechselbare Griffe einbauen, weil Blau mag ich Montags nicht so gerne da ist mir Rot lieber . Übrigens mein Budget ist auf 300€ begrenzt... Sonst kaufe ich mir Stangenware aus Japan ....
Blau leuchten wenn Orks in der Nähe sind wäre auch ganz nett.
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Post by krassi on Jan 14, 2019 23:29:17 GMT
Zuhören können und auch direkt sagen wenn etwas total scheiße ist (Beraten)
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