Schweinskäs gibts hier, wird auch traditionell um/vor Weihnachten oder halt eben ganzjährig gekocht. Ist auch eher arme Leute essen, hat meine Oma immer gemacht, von daher schon fast eher die Zutatenliste nach Bedarf:
2 Schweinefüße
1 Eisbein
kleiner Bund Suppengrün
Salz/Pfeffer/Maggi
Lorbeerblatt (obligatorisch)
Die Anzahl der Zutaten kann für größere Mengen auch einfach multipliziert werden

In moderneren Varianten werden auch Teile vom Rind zugegeben, ich mag es nicht, da es dann gleich wie "Rindskäse" schmeckt.
Das Suppengrün wird grob zerkleinert und zusammen mit den Füßen und dem Eisbein leicht mit Wasser bedeckt für ca 1,5-2h bei geringer Hitze gekocht. Am Anfang paarmal abschöpfen, ansonsten easy going.
Wenn alles weich ist nimmt man das Fleisch und das Gemüse aus der Brühe, teilt es schön vom Knochen ab und dreht es samt Gemüse durch den Wolf.
Der Sud wird abgesiebt und ein Teil davon wieder aufgesetzt, das zerkleinerte Fleisch zugegeben und aufgekocht, man gibt soviel vom den Sud zu bis man "seine" gewünschte Konsistenz in heißem Zustand erreicht hat, das geliert später eh wie blöd, da brauch man sich wirklich keine Sorgen zu machen, wenn das etwas flüssiger ist.
Mit Salz, Pfeffer und Maggi (wer mag, viele kippen es sich später drüber) sehr kräftig abschmecken, weil es, wie die Oma immer noch gesagt hat "die Gewürze verdaut hat".
Das ganze in Schalen, Gläser, Whatever einfüllen, abkühlen lassen und Kühl stellen. Hält sich paar Tage im Kühlschrank. Auf frischem Brot servieren

Muss immer dran denken wenn es bei Oma das "letzte Glas" gegeben hat, weil Sie den Sud nie gesiebt hat und da immer die Knochenstücke drin waren *kotzsmiley*. Mein Cousin und zwei meiner Onkel essen das nicht

Mehlknödel sind hier auch weit verbreitet "Mehlkniddel" oder "Mehlknepp". Manche machen auch "Geheirate" was für mich die Horroversion ist, wo Knödel und Kartoffeln zusammen gekocht werden.
Da mags auch verschiedene Varianten geben, die Besten macht die Schwiegermutter mit selbst gemahlenem, eher gröberen Dinkelmehl für 4-6 Personen:
4 Eier
1 Teelöffel Salz
3 Esslöffel Quark (40%)
1-2 Tassen Wasser (es mogelt sich immer etwas Mineralwasser drunter, macht das ganze etwas lockerer)
Mehl, soviel bis man nen festen Teig hat.
Der Teig wird dann in kochendem Salzwasser mit nem Esslöffel abgestochen, fertig wenn es schwimmt.
Dazu Speckrahmsauce und Bratkartoffeln
Gefüllte Klöße aka "Hoorische" (haarige), "Stippcher" (auch unter einem antisemitischen Namen bekannt, sehen aus wie Schwänze halt) aus rohen und gekochten Kartoffeln, gefüllt oder nicht gefüllt als gerollter Schwanz oder kleiner Kloß:
Kartoffeln nach Bedarf an Personen, 1 KG für ca. 10 fette Klöße
davon 2/3 gekocht und zerdrückt, 1/3 roh gerieben.
Salz, Pfeffer und Muskatnuss zum abschmecken
Das ganze zu einem Teig formen
Dann entweder "so" zu kleine Klößen oder o.g. Stippchen formen, oder Fülllen mit entweder: Leberwurst, Hackfleisch oder eben als arme Leute essen mit altem, gerösteten Brotstücken.
In siedendes Salzwasser geben, Hitze runternehmen und garen bis sie oben schwimmen.
Dazu Speckrahmsauce und klassisch Sauerkraut.
Dibbelabbes mag ich nicht, ist im Prinzip ein Kartoffelkuchen aus geriebenen Kartoffeln, in nem Topf mit gebratenem Speck, Lauch und 2 Eier gebunden im Ofen gegart, geht mir aber garnicht ab.
Den saarländischen Schwenker brauch ich wohl keinem zu erklären, Schweinenacken in 20-25mm dicke Scheiben schneiden, nach Gusto marinieren und auf dem Schwenker zubereiten, entweder "aus der Faust im Weck" (in der Hand im Brötchen, Semmel für die Südöstlichen). Feuer mit Buchenholz machen, etwas abbrennen lassen, darf Flamme haben, da das Fleisch eben darüber geschwenkt wird.
Hier gibts durch die Geschichte der teilweise französischen Regimentschaft nach dem Krieg und auch allgemein vorher auch einen Einfluss aus dem französischen, so wird hier regelmäßig Boudin verzehrt, die nordafrikanische Merguez gemacht, oder einfach der Lyoner gegessen.
Lyoner als Gehäbter z.b. aufgeschnitten, mit Zwiebeln, Speck und Käse gefüllt in den Backofen gesteckt is net kochen
