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Post by Xerxes on Jun 9, 2020 9:29:58 GMT
Hi Kozuka,
vielen Dank für deinen Beitrag, ehrlich!
Jannis
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Post by BastlWastl on Jun 9, 2020 10:50:44 GMT
Der Chefkoch in eurem Lieblingsrestaurant verdient durchschnittlich.....
Und das währe doch mal eine Zielgruppe gewesen für so tolle Messer.
Ganz ehrlich, beides Handwerk, und wenn wir in einer gerechten Welt leben würden, dann würde der Döner um die Ecke 50€ kosten und nicht 5€ ....
Ist nicht böse gemeint,
Grüße Wastl.
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Post by Xerxes on Jun 9, 2020 11:48:29 GMT
Hi Wastl,
ich kann deinen Standpunkt absolut nachvollziehen. Und genau darum geht es mir doch!
Ich bin mir durchaus bewusst, dass mein Post von neulich auf manche wie "Jammern auf hohem Niveau" gewirkt haben mag. Das war aber gar nicht meine Absicht. Mir ging es lediglich darum, aufzuzeigen, dass nur ein Bruchteil des Umsatzes tatsächlich in meiner Tasche landet. Schauen wir uns mal meine letzte Charge an. Insg. waren drei Messer dabei, die im 2000 Euro Bereich waren. Das IST für ein Messer viel Geld, das steht völlig außer Frage. Und über die Sinnhaftigkeit solcher Messer muss jeder für sich entscheiden. Aber viele scheinen den Eindruck zu haben, dass es abgehoben sei, so viel Geld für ein Messer zu verlangen und das ich mir daran eine goldene Nase verdiene oder verdienen möchte. Und ich wollte lediglich aufzeigen, dass dem nicht so ist. Im letzten Monat hatte ich insg. 200 Arbeitsstunden (das beinhaltet alle anfallenden Arbeiten) und wenn nun jede Charge so ist wie die Letzte und ich einen Monat Urlaub und 2 Wochen Krankheit einberechne, komme ich auf ein monatliches Durchschnittsgehalt von unter 2000 Euro!!! Um es nochmal ganz klar zu sagen. Es ist mir bewusst, dass es eine Vielzahl von Berufszweigen gibt, denen es beschissen geht. Und das ist eine Schande in so einem reichen Land wie diesem (wobei die Frage erlaubt sein darf, ob dieser Reichtum evtl. gerade daher rührt). Aber für ein Messer, in dem viel Arbeit steckt, einen hohen Preis zu verlangen, ist nicht abgehoben sondern einfach notwendig, wenn man einigermaßen davon leben möchte! Nicht mehr und nicht weniger wollte ich sagen!
Viele Grüße, Jannis
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Post by Xerxes on Jun 9, 2020 11:49:39 GMT
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Post by Kozuka on Jun 9, 2020 12:54:22 GMT
Und hier nochmal der aktuelle Zustand: Bisher nur Vorfinish und eine kurze Probeätzung. Da kann man nur mit dem Kopf schütteln. Guck dir mal bitte die dezent geile Mittellage an. Ich frage mich ja ernsthaft wie du so etwas ziehen lassen kannst, und es dir nicht selber in die eigene Küche legst. Könnte ich ja nicht.
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Post by mrwest on Jun 9, 2020 14:02:27 GMT
Am Rande, wenn wir einem Kunden meine Arbeitszeit nur für das Integral hier berechnen würden lägen wir bei knapp €2000,-. Netto natürlich. Naja, kann halt auch nicht jeder 125€ Netto /Std verdienen..
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Post by woka on Jun 9, 2020 14:11:39 GMT
Schreibt ja niemand vom verdienen, nur vom ver- bzw. berechnen LG woka
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Post by lars78 on Jun 9, 2020 14:15:18 GMT
nur weil eine Arbeitsstunde den Kunden 110€ plus kostet, heißt dass noch lange nicht dass das einer „verdient“.
IT Spezialisten kosten schnell 100€ die Stunde, und das sind auch oft „nur“ Ausbildungsberufe und keine Ingenieuresleistung.
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Post by Deleted on Jun 9, 2020 14:39:23 GMT
Ganz ehrlich, beides Handwerk, und wenn wir in einer gerechten Welt leben würden, dann würde der Döner um die Ecke 50€ kosten und nicht 5€ .... Ein Bekannter, der in Braunschweig einen Dönerladen hat, hat sich nach ein paar Bier mal verplappert und gesagt, dass er im Schnitt 1000 Döner am Tag verkauft. Dann wäre 50 € pro Stück schon ganz geil 🙂. Wenn man die Autos der Familienmitglieder gesehen hat, haben die 5 € pro Stück aber auch gereicht. Nebenbei gingen bestimmt auch noch ein paar Ayran über den Tresen...und Catering...und was weiß ich... Gruß, Torsten
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Post by suntravel on Jun 9, 2020 14:52:05 GMT
Ich bin mir relativ sicher das es einfacher und schneller zu erlernen geht nen Döner zu machen als so eine Klinge herzustellen wie die an der Jannis grad arbeitet Gruß Uwe
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Post by Kozuka on Jun 9, 2020 15:00:07 GMT
Am Rande, wenn wir einem Kunden meine Arbeitszeit nur für das Integral hier berechnen würden lägen wir bei knapp €2000,-. Netto natürlich. Naja, kann halt auch nicht jeder 125€ Netto /Std verdienen..
Wie woka und lars78 richtig erkannt haben kommt der Preis natürlich nicht unten komplett an. Man kann natürlich dennoch gut davon leben, selbst nach Abzug aller Kosten etc, keine Frage.
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Post by BastlWastl on Jun 9, 2020 15:03:20 GMT
" Headbanger ! ich glaub ja nicht das ein Japanischer Meisterschmied mehr als 7 Stunden brauchen würde um zu lernen wie man Sushi Reis kocht! " Wastl.
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Post by kiam on Jun 9, 2020 15:12:50 GMT
Der Chefkoch in eurem Lieblingsrestaurant verdient durchschnittlich..... Und das währe doch mal eine Zielgruppe gewesen für so tolle Messer. Ganz ehrlich, beides Handwerk, und wenn wir in einer gerechten Welt leben würden, dann würde der Döner um die Ecke 50€ kosten und nicht 5€ .... Ist nicht böse gemeint, Grüße Wastl .Und da beschreibst du praktisch nur das Ende der Fahnenstange: Im ersten Jahr als fertiger Koch – als sogenannter Commis de Cuisine – verdienst du in NRW 1823 Euro. Berufserfahrung zahlt sich aus: Ab dem zweiten Berufsjahr erhältst du als Koch knapp 1900 Euro. Anders in Niedersachsen, wo sich der Gehaltssteigerung erst im dritten Berufsjahr einstellt. Wenn du nach einigen Jahren im Betrieb mehr Verantwortung übernehmen möchtest, gibt es die Möglichkeit, leitende Führungskraft zu werden. Dabei ist der Verdienst auch abhängig von der Größe des Unternehmens. Als Küchenchef – der Job erfordert einen Meistertitel – stehst du dem Küchenpersonal vor und hast die Verantwortung über den Küchenbetrieb. Hast du bis zu zehn Mitarbeiter unter dir, verdienst du in der Position im Schnitt 3145 Euro
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Jun 9, 2020 15:50:24 GMT
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Post by mrwest on Jun 9, 2020 15:50:24 GMT
Naja, kann halt auch nicht jeder 125€ Netto /Std verdienen..
Wie woka und lars78 richtig erkannt haben kommt der Preis natürlich nicht unten komplett an. Man kann natürlich dennoch gut davon leben, selbst nach Abzug aller Kosten etc, keine Frage. Jo "verdienen" war natürlich falsch, sorry. Trotzdem können nicht alle für Ihre Zeit/Dienstleistungen, whatever solche Werte verrechnen. Letztlich ist angemessen, was der Markt hergibt. Was ich meine ist, es ist schwer da einen Vergleich zu ziehen. Der eine Künstler malt einen Klecks und wird stinkreich damit, der andere malt technisch anspruchsvolle Bilder und muss sich trotzdem ein Ohr abschneiden und stirbt arm. Was Xerxes abliefert können sicher nur ganz wenige in der Qualität und ist für mich wesentlich höher einzuschätzen als die durchschnittliche IT Dienstleistung, die ggfs teurer ist. Daher ist für mich hier keine preisliche Rechtfertigung notwendig, wenn er seine Messer verkauft bekommt. Interessant ist auf jeden Fall mal einen Wert zu haben, wieviel Arbeit in Stunden in "kleinen" Details liegen können.
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Post by severus on Jun 9, 2020 15:52:36 GMT
Hi Wastl, ich kann deinen Standpunkt absolut nachvollziehen. Und genau darum geht es mir doch! Ich bin mir durchaus bewusst, dass mein Post von neulich auf manche wie "Jammern auf hohem Niveau" gewirkt haben mag. Das war aber gar nicht meine Absicht. Mir ging es lediglich darum, aufzuzeigen, dass nur ein Bruchteil des Umsatzes tatsächlich in meiner Tasche landet. Schauen wir uns mal meine letzte Charge an. Insg. waren drei Messer dabei, die im 2000 Euro Bereich waren. Das IST für ein Messer viel Geld, das steht völlig außer Frage. Und über die Sinnhaftigkeit solcher Messer muss jeder für sich entscheiden. Aber viele scheinen den Eindruck zu haben, dass es abgehoben sei, so viel Geld für ein Messer zu verlangen und das ich mir daran eine goldene Nase verdiene oder verdienen möchte. Und ich wollte lediglich aufzeigen, dass dem nicht so ist. Im letzten Monat hatte ich insg. 200 Arbeitsstunden (das beinhaltet alle anfallenden Arbeiten) und wenn nun jede Charge so ist wie die Letzte und ich einen Monat Urlaub und 2 Wochen Krankheit einberechne, komme ich auf ein monatliches Durchschnittsgehalt von unter 2000 Euro!!! Um es nochmal ganz klar zu sagen. Es ist mir bewusst, dass es eine Vielzahl von Berufszweigen gibt, denen es beschissen geht. Und das ist eine Schande in so einem reichen Land wie diesem (wobei die Frage erlaubt sein darf, ob dieser Reichtum evtl. gerade daher rührt). Aber für ein Messer, in dem viel Arbeit steckt, einen hohen Preis zu verlangen, ist nicht abgehoben sondern einfach notwendig, wenn man einigermaßen davon leben möchte! Nicht mehr und nicht weniger wollte ich sagen! Viele Grüße, Jannis Moin,
hat eigentlich schon mal jemand nachgerechnet, wie lange Picasso an "Les femmes d´Alger" gemalt hat und ausgerechnet, ob das Bild seinen Preis wirklich wert ist?
Ich finde, Diskussionen über "angemessene" Preise von "unseren" Messern ziemlich unsinnig, die führen doch zu nichts. Lebensmittel kann man mit einem Messer für ein paar Euro zerkleinern. Hat man höhere Ansprüche, reichen ein paar zehn Euro. In dem, was wir hier behandeln, sind wir im Bereich "Kunst" oder meinetwegen "Kunsthandwerk". Das ist ein reiner Luxusmarkt. Das Verhältnis von Aufwand zu Preis einer Ware ist da nicht entscheidend, da geht es um andere Dinge: Sammelleidenschaft, Hobby, Spaß am Guten und Schönen, Exklusivität, Status, ... sind da die Kaufmotive, nicht "Preis-Leistungs-Verhältnis"! Das gilt umso mehr, je mehr wir uns von der Serie zum Unikat bewegen.
Aus meiner Sicht ist es egal, wieviel Aufwand du, Jannis, in ein Messer steckst. Entscheidend ist, was dabei rauskommt und ob du einen Käufer findest, der deinen Preis dafür zahlt. Dein Wunsch, wie ein Handwerker den Preis an deiner Stundenzahl festzumachen und zu versuchen, über entsprechende Argumentation Akzeptanz zu schaffen, ist ehrenwert und bodenständig, aber trifft das Problem nicht, denn du bist kein Handwerker, deine Leistung ist nicht 1:1 vergleichbar und austauschbar und das spielt meines Erachtens auf deinem Markt auch keine Rolle.
Ich verstehe deine Sorge, Bestandskunden vor den Kopf zu stoßen, diejenigen zu verärgern, die die neuen Preise mit den "zu billigen" alten vergleichen und die zu frustrieren, die gern ein Xerxes hätten, aber die Preise nicht bezahlen möchten. Aber die Alternative erlebst du gerade und die trägt eben nicht.
Ich habe schon lange immer wieder bei jeder neuen Charge gedacht "Jannis verkauft viel zu billig". Ich persönlich würde mir trotzdem kein Messer für einen vierstelligen Preis leisten, weil es mir persönlich das einfach nicht wert wäre. Ich find aber gut, dass es solche Messer gibt und gönne es jedem, der sich so etwas leistet!
Ich hoffe sehr, dass dir und deiner Familie dein Konzept auch langfristig trägt und du den Spaß an der Sache behältst! Du wirst es nicht Jedem recht machen können und ich denke, deine Entscheidungen sind gut! Ob sie richtig sind, muss die Zukunft zeigen.
Viele Grüße Severus
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